Sonntag, 31. Dezember 2023
2024 ist ein Schaltjahr
Supplement - 29. Februar
Wieder einmal überschreiten wir am Jahresende die Grenze zu einem Schaltjahr,
also in ein Jahr, das einen Tag mehr zählt, als die üblichen 365 Tage.
In meinem Leben liegen 22 Schaltjahre oder Schalttage hinter mir.
Nämlich
1940 / 1944 / 1948 / 1952 / 1956 / 1960 / 1964 / 1968 / 1972 / 1976 /
1980 / 1984 / 1988 / 1992 / 1996 / 2000 / 2004 / 2008 / 2012 / 2016
2020 / 2024
Das Alter beträgt an diesem Jahresende 84 Jahre und 266 Tage.
Das sind 30'947 Tage.
Das sind 742'728 Stunden.
Das sind 44'563'680 Minuten.
Das sind 2'673'820'800 Sekunden.
(In meinem Leben gab es bisher 22 Schalttage)
(Falls ich 100 Jahre alt werden sollte, was ich kaum glaube,
gäbe es in meinem Leben 25 Schalttage)
2028
2032
2036
Welche Jahre sind Schaltjahre?
Der heute gebräuchliche gregorianische Kalender beinhaltet eine Formel mit drei Kriterien, nach denen die Jahre in Gemein- und Schaltjahre unterteilt werden:
1. Schaltjahre müssen durch 4 teilbar sein.
2. Ist das Jahr auch durch 100 teilbar, ist es kein Schaltjahr, es sei denn...
3. ...das Jahr ist ebenfalls durch 400 teilbar – dann ist es ein Schaltjahr.
Beispiele: Die Jahre 2000 und 2400 sind Schaltjahre (infolge Regel 3); Jahre 1800, 1900, 2100, 2200, 2300 und 2500 sind hingegen keine Schaltjahre (infolge Regel 2 – Regel 3 greift nicht).
(Quelle: www.timeanddate.de/kalender/schaltjahr)
Geschichte der Schaltjahre
Als Schaltjahr (lateinisch annus intercalarius oder annus bissextus) wird in der Kalenderrechnung ein Jahr bezeichnet, das im Unterschied zum Gemein-jahr einen zusätzlichen Tag, den sogenannten Schalttag, oder Monat, den soge-nannten Schaltmonat, enthält.
Einen Schalttag fügt der – im Jahr 45 v. Chr. von Julius Caesar im Römischen Reich eingeführte – Julianische Kalender genau alle vier Jahre ein. Dann hat der Februar 29 statt 28 Tage und ein solches Schaltjahr 366 statt 365 Tage. Im gregorianischen Kalender – zu dem nach der Kalenderreform 1582 n. Chr. übergegangen wurde – entfallen in einer Spanne von 400 Jahren drei dieser Schaltjahre durch die verbesserte Schaltregel. Dadurch ist die durchschnittliche Dauer eines Kalenderjahres besser dem die Jahreszeiten bestimmenden Son.-nenjahr (tropisches Jahr) angepasst, sodass deren Unterschied nur ungefähr eine halbe Minute beträgt.
Die Einschaltung eines zusätzlichen Tages oder Monats wird auch als Interkala- tion bezeichnet.
Eine Sonderform der Schalttage sind Epagomene (=Zusatztage).
Freitag, 22. Dezember 2023
Wenn's sein muss auf Lateinisch...
Auf meinem Jahreskaländer 2024 mit Sprüchen von Fridli Osterhazy steht auf dem Titelblatt folgender Vers:
Äs gaht etz wider voornä-n-aa
des nüü Kaländerjahr.
Ihr söled's wäch und glüggli haa
und äifach chogä raar.
Äs chunt, we's chunnt und bringt was's will,
mä muäs-es wider nih,
des Schüü, das Läid, des Luut, des Schtill,
we's öppä-n-ä sött sii.
Ein lieber Freund und Oberseetalfan mit eigenem Sitz auf dem schönsten Punkt im Oberseetal, Ällenboden, seines Zeichens gewesener Lateinprofessor in Zürich schreibt zurück:
"Ich lege Dir die acht Verse der Titelseite vor; dort, wo die Betonungen sich nicht von selbst ergeben, habe ich die Vokale unterstrichen:
Incipit nunc denuo
hic annus, qui venit.
Beati sitis, id opto,
et mundus melior sit.
Venit, ut venit; fert, quod vult,
et ferre debes denuo
pulchrum tristeque, quod mavult.
Quod omne nescio.
In einer nur teilweise Versmass-Übersetzung:
Es beginnt nun wiederum
dieses Jahr, das kommt.
Glücklich seid, das wünsche ich,
und die Welt mög' besser sein.
Es kommt, wie's kommt; es bringt, was es will,
und tragen musst du wiederum
das Schöne und das Schlimme, was es (das Jahr) lieber will.
Das alles weiss ich nicht.
Du siehst: In Zeile 4 habe ich total geändert, weil mich dieser Gedanke umtreibt (– mit praktisch null Hoffnung…). Auch Zeile 8 ist freier gefasst.
Wow! Erstens ist es eine Weltpremiere, dass ein Vers von mir aus dem Näfelser-Deutschen ins Lateinische übersetzt und zwar von berufener Hand eines Latein-profis, zweitens ist ersichtlich, dass das Näfelserdeutsch von urbanen Gelehrten
kaum eins zu eins zu übersetzen sind, drittens bemerkt der Genius, dass er ein neues "Werk" kreiert, so wie er es versteht.
Lieber Theo, deine Übersetzung und Interpretation ehren mich kleines Würst-chen. Ich glaube auch Cicero hätte mit Wörtern wie "wääch" und "chogä raar" und "öppä" seine liebe Mühe gehabt. Hab herzlichen Dank! Offensichtlich hat es dir Spass gemacht, eine Meisterschaft an einem Näfelser-Vers aufblitzen zu lassen.
Und abgesehen davon:
Wie wunderbar hören sich die lateinischen Laute an!
Näfels hat ja auch einen romanischen (lateinischen) HIntergrund und soll von novale = neugewonnenes Land abstammen.
Mittwoch, 21. Dezember 2023
Das Krippenspiel vor dem Rathaus Glarus
oder
Als unsere Magistraten einmal andere Rollen spielten
Der Landammann eröffnete seine a. o. Sitzung am Montag nach dem ersten Adventssonntag mit den Worten: „Liebe Kollegin, liebe Kollegen, heute haben wir ein einziges Traktandum, und zwar ein aussergewöhnliches: die Verteilung der Rollen zum ersten Krippenspiel zum Ausgang des 20. Jahrhunderts.“
Der Landrat hatte vorgängig einen ausserordentliche Kredit gesprochen, der es der Exekutive ermöglichte, einem lang gehegten Wunsche nachzukommen und vor dem Rathaus im Hauptorte ein Krippenspiel aufzuführen.
Die Sieben im Rathaus freuten sich, einmal in einer anderen Form vor das Volk treten zu können. Der Forstdirektor hatte unverzüglich den Oberförster beauf-tragt, in den Glarner Waldungen reichlich Holz zum Bau eine mächtigen Weih-nachtskrippe schlagen zu lassen und dazu genügend Christbäume und Tschuu-peli zur Ausschmückung der Umgebung zu besorgen. Gleichzeitig erteilte die Regierungskanzlei einem Grafiker den Auftrag „Gloria in excelsis Deo“ kunstvoll und mit grossen Lettern auf eine Tafel schreiben zu lassen, die dann von Richi gülden eingerahmt und ob der Rathausuhr angebracht werden sollte.
„Ich schreite zur Verteilung der Rollen“, meinte der Landammann zügig. „Ich gewärtige Vorschläge.“ – „Die Rolle der Mutter Gottes dürfte ja klar sein“, tönte es unisono aus der Runde. Alle drehten die Köpfe zur Volkswirtschaftsdirektorin, die mit einem leichten Lächeln und einem bescheidenen Augenniederschlag seufzte: „Meined’r?“. – Klare Sache; sie war eine Frau, war blond, hatte ein hübsches Gesicht, und die Rolle würde ihr gut anstehen, und ausserdem war sie zuständig für die Angelegenheiten des Innern. Männiglich nickte.
„Wir brauchen einen Josef,“ fuhr der Vorsitzende fort. Als sich die Köpfe dem Finanzdirektor zudrehten, grinste einer und sprach: „Ja, Du bisch mer gad dr rächt!“ - „Wägämiinä, mached-ir, was-ir wänd, ab’r choschtä törf-s nüüt.. liäb’r wäär-i äinä vu dä drii Chüngä.“ – „Richtig, der mit dem Gold!“. Alle waren einverstanden. Der erste König war abgehakt.
Danach einigte man sich, dem Landesstatthalter die Rolle des Heiligen Josef zuzuordnen, schliesslich war er der zweithöchste im Rat und würde es als Land-wirtschaftsdirektor am ehesten in der Nähe von Ochs und Esel im Stall aushal-ten. Stillschweigend angenommen.
Dann hiess es, der König mit der wohlriechenden Myrrhe sei am zutreffendsten für den Baudirektor. Er sei immer wieder gezwungen, diplomatische Verführungs-künste anzuwenden, um kostspielige Bauprojekte geniessbar zu machen. Die Einwände des Sanitätsdirektors, der König mit der Myrrhe wäre eigentlich zu-treffender für sein Ressort, stiess auf Opposition. Viel besser passe zu ihm Weihrauch. Ätherische Öle erinnerten an Spital. Dort werde täglich mit Äther gearbeitet. Das löste zustimmendes Nicken in der Runde aus. Damit waren die drei Weisen aus dem Morgenland vergeben.
Da erhob aber der Polizeidirektor seine Stimme: „Und dä-n-iich?“ Fast ergriff ihn ein wenig Panik, für ihn könnte keine Rolle mehr übrig bleiben. „Du bist der Engel, der vom Himmel kommt!“, diese Parole wurde einhellig unterstützt; denn er sei ja helikopterflugerfahren und deshalb am ehesten gewohnt durch die Lüfte zu fliegen.
Nun war einzig der Landammann übrig geblieben. In der Krippe fehlte aber noch das Christkind. Man fand aber doch, es sei dem Landammann nicht zumuten, in eine Krippe zu steigen und sich aufs Stroh zu legen. Viel eher wäre er eigentlich geeignet, den Gottvater im Himmel zu spielen, der souverän über allem Ge.-schehen schwebe und nur im Notfall eingreife. Das leuchtete allen ein, womit auch diese Rolle feststand.
Wie aber sollte man in dieser Lage zu einem Christkind kommen? Aber ja, da war ja noch jemand im Raum, der Ratsschreiber, mitunter auch „achter Regierungs-rat“ genannt. Das ist die Lösung! Natürlich! Er sollte das Christkind spielen, zumal er sich ja als Lediger eine gewisse Unschuld bewahrt zu haben schien und in seiner Funktion als Kanzler des Rates wie das Christkind immer zu strahlen hatte und für alle gleichermassen da war. Ohne das Christkind wäre die Christenheit verloren, ohne Ratsschreiber die Regierung auch.
So waren denn also die Rollen vergeben. Doch, nein, da waren ja noch das Öchslein und das Eselein, die seit 2000 Jahren bei Weihnachtskrippe nicht fehlen durften. Nachdem die Runde angestrengt über Lösungen nachgedacht hatte, platzte einer heraus: „Ich hab’s – die beiden Weibel!“. „Toll!“, das war die Glanzidee. Statt in der Farb und im Schnabelhut könnten sie ja zivil auftreten. Mit den beiden flotten Mannen hatte der Regierungsrat schon immer gute Gattung gemacht.
Schandenhalber müsste man aber auch den Landratsmitgliedern eine Chance zum Mitmachen geben. Das sah man ein und fand, sie könnten als englische Heerscharen über dem Nachthimmel schweben und wie die Bergdohlen während der Aufführung in flotten Schwingen flatternd um das Rathaus kreisen.
Aber die Hirten auf dem Felde...? Tja, da könnte man ja Alpsennen und Rinderer anheuern, was dem ganzen einen realistischen Zug gäbe. Einer widersprach, da könne man Gift nehmen, ohne Subventionen kämen die nicht, worauf man - nach merklichem, bedrohlichem Knurren des Finanzdirektors - den Gedanken wieder fallen liess. Aus der Patsche half dann der blendende Einfall, die Kantonsarbeiter dafür einzusetzen, die seien wetterfest und hätten einige Er-fahrung im Gelände herumzustehen und schlafende Hirten zu mimen.
Jaja, aber die vielen anderen Beamten, die Gerichtsstäbe und die Lehrerinnen und Lehrer aller Stufen. Die letzteren könne man glatt vergessen; denn die hätten ja dann Weihnachtsferien und forderten in letzter Zeit ohnehin Stundenent-lastung. Die Gerichtsstäbe hingegen wären als Cherubim und Seraphim gut eingesetzt, wobei die Gerichtspräsidien als Erzengel recht praktikable Repräsen-tanten wären. Und der Rest des Beamtenschaft ?
Nach einigem Ringen und angestrengtem Nachstudieren wusste einer aus der Runde den erlösenden Ausweg und meinte... in einem richtigen Krippenspiel brauche es ja auch viele Kamele und Dromedare, womit das Casting abge-schlossen werden konnte.
Die Proben für das Krippenspiel konnten bereits eine Woche später beginnen.
Man darf nun auf die Premiere gespannt sein. Bestimmt steht der gesamten Glarner Bevölkerung ein wunderbarer Weihnachtsabend bevor.
Nachzutragen ist noch, dass durch eine Indiskretion auf dem Latrinenweg verra-ten wurde, was als Weihnachtsgeschenk beschert werde: verpackt in einem grossen, mit einer Goldmasche umwundenen Paket die neue Verwaltungs-organisation. Dreischichtig wie eine Schwarzwäldertorte mit a) dem Glauben daran, b) mit der Liebe zum Détail und c) der Hoffnung, dass sie – wie ein Tortenschnitz – verschwinde, sobald sie genossen sei.
Ä schüüni Wiänacht! Bis bald!
Ihr Pankraz.
aus: Fridolin, 22. Dezember 2000 Frontpage
2000 waren im Amt
Landammann Ruedi Gisler
Marianne Dürst
Pankraz Freitag
Willi Kamm
Jakob Kamm
Röbi Marti
Christoph Stüssi
Hansjörg Dürst, Ratsschreiber
Samstag, 9. Dezember 2023
Dr goldig Ängel isch wider gfliggt...
Wiänachtsgschicht
vum
Fridli Osterhazy
Diä vu Inä, wo des letscht Jahr daa gsii sind, möged-si sicher nuch a goldigä Än-gel erinnärä, wo färig dur Luft gflogä und i ds Büffet tätscht und explodiärt isch… ds Hoochzetgschirr vu dr Grossmuäter isch ds Hudläfätzä gsii… und ds Tiidäli hätt g Grossmuäter trööschted und gsäit, ich bringä doch der Ängel zum Uhrä-toggter uff Glaris fürä.
Hüür isch es dä ebä vu Nidfurä drfürä zu dem Uhrätoggter, das Ängäli wider gu hola. Taatsächli isch de goldig Ängel picobello wider gfliggt gsi, nüü vergoldet und dr Uhrätoggter hätt-nä uufzogä und der Ängel isch wider im Ladä-n-innä ummä-gflogä we-n-ä Baloon, wo mä uufpblaasä hätt und drnaa flüügä laat. D Tiidäli hätt vor luuter Freud gjuchzget und drnaa gfraaget, was daas etz choschti. Duä säit dr Uhrätoggter:„Los, iidäli, chaasch äm Chrischchindli uusrichtä, will etz ja glii Wiä-nacht sig, choschtis nüüt.“
Ds Tiidäli hätt gsäit: „Ehräwoort? Hou! Tanggä viilmaal, Herr Uhrätogger! Daas richti-i abr äm Chrischchinli wäidli uus. Schüüni Wiänacht!“ und isch g’gangä.
Wo’s wider hätt wellä uffä Buss, drhinderä uf Nidfurä, gaht‘s gägä ds Raathuus zuä und gseht der wunderbaar Chrischbaum, wo-si hüür uufgschtellt händ, für Chinderwündsch. Ds Tiidäli hätt d Augä zutruggt und äso vor sich hii gmurmlet. „Hou, ich wett, as-i ämaal äm Chrischchindli begägnä, as-em chaa sägä, dr Uhrätoggter häig dr Ängel vergäbis gfliggt.“
Chuum hätt’s das gsäit, hätt's ganz liislig glöggälet und ds Tiidäli isch uhni as-es hätt wellä, wiitergloffä und schtaat uff z Maal vor dr Schtadtchilchä, wo wunderbar belüüchtet gsi isch.
Äs gaht dur d Schtägä-n-ufä und inä und gseht i dr grossä halbtungglä Chilchä z vorderscht voornä ä Liächterschii. Äs trippelet fürä und daa -wow!- Isch ä richtigi Wiänachtschrippä paraad gsii, aber nuch läär.
Ds Tiidäli: „Wäisch, Chrischchindli, wänn-d etz daa wäärisch, chännt-dr verzellä as dr Uhrtoggter ä nimm zliäb dr goldi Ängel wieder graatis gfliggt häig.“
De Chrippä, wo für ds Chrischchidli gräiset isch, isch zimmli grooss.
Duä tänggt das Tiidäli, es wett au ämaal i de Chrippä-n-inä liggä.
Chräsmet ufä und liit inä, hätt zwar müäsä g Chnüü ächlä aaziä, s Heu hätt nuch gschmöggt und ächlä gschtochä, abr äs isch glüggli gsi: „Juhuu, etz bin iich ä-maal ds Chrischchindli und ich wündschä miir, as d Ängäli und e Drii Königä zu mir chänd und Gschänggli bringed.“ Glii isch es iigspfüüselet.
Vor dr Chilchä sind drii alt Mannä gsi, wo albig im Altersheim verloffä sind zum äm Schtammtisch zämächu und händ uffem Häiwääg gforä we d Schlosshünd. Säit änä: „Hee, äs isch äso-nä Affächelti, chumm mer gönd üs ächlä gu uufweer-mä idr Chilchä.“-„Häsch rächt“, säged di anderä zwee, und si sind dur d Schtägä-n-ufä und dur das grooss Toor inä.
Wo si dur g Chilchä fürätschaargget, gsänd sie uff zmall de Wiäänachts-chrippä und drininä ds Chrischchhindli.
„Wuaa-ä chrottä schüüs Gööfli, … abr hee, daas isch ja äs Mäitäli, wo we-nes Härgöttesli pfüüselet. "Tja, wesoo ä nüüd ämal äs Mäitäli as Chrischchindli? – Dä chämm-miir üüs voor we de drii Köngä!“
„ Nu häm-mer läider kä Gold, Wiirauch un Mürrä drbii!“säit der Melgg. Mäint dr Balz „Jaja, Melgg, wänn du ämaal Gold oder Gält gka häsch, häsch-es für Adler-Piär vertedlet!“ Gitt dr Melgg zuä: „Stimmt äigetli schuu, abr ich ha nuch ä goldigä Mohrächopf im Sagg. (Dr Herr Pfarer hätt gsäit ich törfff uusnahmswiis Mohrä-chopf sägä!) Der Mohrächopf isch schwarz, iich bi schwarz und drummumä isch goldigs Silberpapiier.!“
„Und iich“, fart dr Balz fort, „iich haa zwar kä Wiirauch, abr nuch äs paar Brisaa-goschtümpli, Brisaagorauch isch besser as gaar kä Rauch.“
Dr Chäpp chratzet im Baart: „Ich wäiss nüd ämaal, was Mürrä isch. Abr ich ha im Sagg nuch än aagfangi Tubä Voltareen gägä d Schmäärzä.“
Und äso händ-si äm Chrischindlimäitäli dr Mohrächof, d Brisaagoschtümpli und de Tuubä Voltareen uf ds Chrippli gläit und ä-n-eeländi Fräud gkaa. Ja, si händ sogaar mit irnä häiserä Schtimmä afu singä „Ehre sei Gott in der Höhe“.
Ufzmaal sind nuch meh Schtimmä drzuä chuu, aber nüd vu dä himmlischä Heer-schaarä, näi, vum Chilchächoor, wo-si uff dr Emporä-n-obä iigsungä hätt, will glii schpeeter der Apfäntsgottesdiänschtcht aagsäit gsii isch.
Ds Tiidäli isch ab dem Gsang erwachet, gäinet und riiibt d Äugli und fraget: „Wer sind dä-n-Ihr?“ - „Mit sind die Häiligä drii Königä!“ säit dr Balz. - „Hoosoo? Wänn Ihr de drii Königä sind, dä bin iich ds Chrischchindli.“
„Jawohl“ säged de drii mitänand, „das hämmer etz gad au usägfunda!“
Plötzli gönd d Liächter aa, d Tüür giibset uuf und dr Sigerischt chunnt inä und hätt wellä kontroliärä, öb alls gräiset sig. Dä gseht’r de drii eltärä Herä bi dr Chrippä. „Was mached dä-n-Ihr daa?“ - De händ nu glachet und schtinggwichtig gsäit:„Miir sind de häilgä drii Königä!“ - Und dr Sigerischt: „Jaa äsoo gsänder gad uus!? Dä sind’r abr nuch gad wagger zfrüäh! Wüssed-iir dä nüd, as Drii Königä eerscht äm sächstä Jänner isch!? Zeerscht chunnt etz nuch ds Chrischchindli“
Dä erschwiggt’r nuch das Mäitäli idr Chrippä: „Und dä duu? Und dä nuch äs Mäit-li? Was söll daas! Gang wädli usä!“ Und är fahrt fort: „Ihr händ ja Närvä, etz faat‘s dä gad afu lüütä. Sinä sinä, gönd wäidli usä, bevor dr Pfarer chunnt!“
Dä sind de z Viärtä we ufgschüücheti Hüänder zur Chilä-n-usä pbäindlet.
Dussä hätt-nä ds Tiidäli vrzellt, weso as's überhaupt ds Glaris sig. Und äs fraget: „Was mached dä-n-iihr daa bi dener Chelti“? - „Tja, ummäliirä und ummäfrüürä und mit dr Ziit sötte-mer dä wider ids Altershäim.“ - Säit ds Tiidäli: „Chänd Ihr liä-ber mit miir, g Grossmuäter macht-ech ä warems Kaffi und äs gitt sicher nuch ä waggärä Gugelchopf derzuä!“. De drii händ denand äsoo aagluäget: „Werum äigetli nüüd? Im Altershäim müä-mer ja gliich ä-n-eebigi früäni ids Bett Und etz chänte-mer we de drii Köingä nuch ä chlä uff d Räis.“
Duä sind si mitem Bus derhinderä uf Nifurä, schwarz, zum Glügg hätt niämer Kontrollä gmachet
Ds Tiidäli hätt ä dr Grossmuäter voller Freud dr gfliggt Ängel pbraacht und de drii Chüngä. „Daas sind de Drii Königä und ich bi ds Chrischchindli.“
Grosmuäter mäint dä: „Wiirt ä nüd sii!? Log-dudaazuä! Dä chänd inä ä d Weer-mi.“
Si hätt Kaffi oobtuä und tischet ä Gugelchopf uuf, wo ussgseh hätt we früäner d Duurwällä, wo g Grossmuäter nachem Gwafföör... und obä druuf wiissä Buder-zugger.
Und sie händ Liäder gsungä und dr goldi Ängel wieder flüügä luu, wo wider herrli ummä Lampäschirem ummägflogä-n-isch. Ja, si händs ä sonä schüüni gkaa, as-
si etz hinecht daas Apfandtkonzärt daa verpasst händ, und ich müäs-si für hütt entschuldigä, will si ds Nidfurä immer nuch drob sind und ä-n-eeländi Güäti händ.
Und we-si dä im Altershäim reagiärt händ und de Uufregig wo’s ggi hätt, will de drii niänä-n-ummä gsii sind, verzell-ech dä des neechscht Jahr…
Freitag, 1. Dezember 2023
800 Jahre Regola Bullata des Franziskus
Originalaufnahme der "Regola Bullata" vom 29. November 1223
Eine Kopie ist im Franziskanerkloster Näfels beim Franzikusaltar aufgestellt.
Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/90/Regra_bulada.jpg)
BIldliche Darstellung der Übergabe und Bestätigung der "Regola Bullata" bei Papst Hono-rius Iii.
Bild: https://patronazgohuertodelosolivos.blogspot.com/2015/11/regula-bullata-bula-de-san-francisco-de.html
Am 29. November 1223 wurde die "Regel des Franziskus" (Regola Bullata) von Papst Honorius III mit der Bulle "Solere Annuere" formell anerkannt und abge-segnet.
Dieses 800-Jahr-Jubiläum wurde mit einer feierlichen Liturgie in der päpstlichen Lateranbasilika in Rom am 29. November 2023 gewürdigt. Papst Franziskus liess durch Kardinal Angelo De Donatis, dem Vikar des Papstes für die Diözese ein Schreiben verlesen, in dem er die MItglieder der franziskanischen Familie auffordert,"dem Charisma der Geschwisterlichkeit, der Demut und der Armut ihres Gründers treu zu bleiben, indem sie in die Welt hinausgehen, um das Evangelium zu teilen". Das Jubikläum sei "eine günstige Gelegenheit", nicht nur an ein wichtiges historisches Ereignis zu erinnern, sondern vor allem . "um denselben Geist wiederzubeleben, der den heiligen Franz von Assis dazu inspi-riert hat, sich von allem zu entkleiden und eine einzigartige und faszinierende Lebensform zu schaffen, die im Evangelium verwurzelt ist".
An der Feier nahmen Mönche, Nonnen und Laien teil, die den drei von Franz von Assisi gegründeten Orden angehören.
Hier der Wortlaut der damaligen Regel und Grundlage des Ordens in Deutsch
Regola Bullata
Der Apostolische Stuhl pflegt sich frommem Begehren zu neigen und gezie-menden Wünschen der Bittsteller wohlwollende Förderung zu erteilen. Daher, im Herrn geliebte Söhne, haben Wir Uns euren frommen Bitten geneigt und be-stätigen euch kraft apostolischer Vollmacht die Regel eures Ordens, die von Papst Innozenz, Unserem Vorgänger seligen Angedenkens, gutgehessßen wurde und in vorliegendem Schreiben festgehalten ist, und bekräftigen sie durch den Schutz gegenwärtigen Schreibens. Sie lautet wie folgt:
Kapitel 1
Im Namen des Herrn !
Es beginnt die Lebensweise der Minderen Brüder: Regel und Leben der Min-deren Brüder ist dieses, nämlich unseres Herrn
Jesu Christi heiliges Evangelium zu beobachten durch ein Leben in Gehorsam, ohne Eigentum und in Keuschheit.
Bruder Franziskus verspricht Gehorsam und Ehrerbietung dem Herrn Papst Honorius und seinen rechtmäßigen Nachfolgern sowie der Römischen Kirche.
Und die anderen Brüder sollen verpflichtet sein, dem Bruder Franziskus und dessen Nachfolgern zu gehorchen.
Kapitel 2
Von denen, die dieses Leben annehmen wollen, und wie sie aufgenommen werden sollen
Wenn einer dieses Leben annehmen will und zu unseren Brüdern kommt, sollen diese ihn zu ihren Provinzialministern schicken; diesen allein und sonst nie-mandem sei
die Befugnis zugestanden, Brüder aufzunehmen.
Die Minister aber sollen sie sorgfältig über den katholischen Glauben und die Sakramente der Kirche prüfen.
Und wenn sie dies alles glauben und es treu bekennen und bis ans Ende fest beobachten wollen; und wenn sie keine
Ehefrauen haben oder ihre Frauen – falls sie eine haben – auch schon in ein Kloster eingetreten sind oder ihnen nach Ab-legung des Gelübdes der Enthaltsamkeit mit Ermächtigung des
Diözesanbischofs Erlaubnis gegeben haben; und wenn ihre Frauen solchen Alters sind, dass kein Verdacht über sie entstehen kann, dann sollen sie [die
Minister] ihnen das Wort des heiligen Evangeliums sagen, dass sie hingehen und all das Ihrige verkaufen (vgl. Mt 19,21) und Sorge tragen, es unter die Armen zu verteilen. Wenn sie das nicht tun können, genügt ihnen der gute Wille.
Und die Brüder und ihre Minister sollen sich hüten, sich um deren zeitliche Habe zu kümmern, damit sie ungehindert mit ihrer Habe tun können, was der Herr ihnen
eingeben mag.
Wenn sie jedoch um Rat ersucht werden, soll es den Ministern erlaubt sein, sie an gottesfürchtige Leute zu verweisen, nach deren Rat ihre Güter an die Armen
verteilt werden mögen.
Danach sollen sie ihnen die Kleidung für die Probezeit gewähren, nämlich zwei Habite ohne Kapuze und einen Gürtelstrick und Hosen und einen Kaparon bis zum
Gürtel, falls nicht den erwähnten Ministern einmal etwas anderes vor Gott angemessen erscheinen sollte.
Ist aber das Probejahr beendet, sollen sie zum Gehorsam angenommen werden, indem sie versprechen, dieses Leben und diese Regel immer zu befolgen.
Und gemäss der Anordnung des Herrn Papstes soll ihnen unter keinen Um-ständen erlaubt sein, aus diesem Orden auszutreten, weil nach dem heiligen Evangelium „niemand, der die Hand an den Pflug legt und rückwärts schaut, zum Reiche Gottes tauglich ist“ (Lk 9,62).
Und jene, die den Gehorsam schon versprochen haben, sollen einen Habit mit Kapuze und, falls sie ihn haben wollen, einen anderen ohne Kapuze
haben. Und die durch Not gezwungen sind, können Schuhwerk tragen.
Und alle Brüder sollen geringwertige Kleidung tragen und sollen sie mit grobem Tuch und anderen Tuchstücken verstärken können mit dem Segen Gottes.
Ich warne und ermahne sie, jene Leute nicht zu verachten oder zu verurteilen, die sie weiche und farbenfrohe Kleider tragen (vgl. Mt 11,8) und sich auserlese-ner
Speisen und Getränke bedienen sehen, sondern vielmehr soll jeder sich selbst verurteilen und verachten
Kapitel 3
Vom Göttlichen Offizium und vom Fasten und wie die Brüder durch die Welt ziehen sollen
Die Kleriker sollen das Göttliche Offizium nach der Anordnung der heiligen Kirche von Rom verrichten, den Psalter ausgenommen; darum dürfen sie Breviere ha-ben.
Die Laien aber sollen vierundzwanzig Vaterunser beten für die Matutin, für die Laudes fünf, für Prim, Terz, Sext, Non je sieben pro Hore, für die Vesper aber zwölf,
für die Komplet sieben; und sie sollen für die Verstorbenen beten.
Und sie sollen fasten vom Fest Allerheiligen bis zur Geburt des Herrn. Jene aber, die die heilige vierzigtägige
Fastenzeit, die von Epiphanie an ohne Unterbre-chung vierzig Tage dauert und die der Herr durch sein heiliges Fasten geweiht hat (vgl. Mt 4,2), freiwillig halten, sollen vom Herrn gesegnet sein;
und die nicht wollen, sollen nicht verpflichtet sein.
Die andere Fastenzeit aber bis zur Auferstehung des Herrn sollen sie halten. Zu anderen Zeiten aber sollen sie nicht zum
Fasten gehalten sein, ausser am Frei-tag.
Jedoch zur Zeit offensichtlicher Not sollen die Brüder zu leiblichem Fasten nicht gehalten sein.
Ich rate aber meinen Brüdern, warne und ermahne sie im Herrn Jesus Christus, dass sie, wenn sie durch die Welt ziehen, nicht streiten, noch sich in Wortgezänk
einlassen (vgl. 2 Tim 2,14), noch andere richten. Vielmehr sollen sie milde, fried-fertig und bescheiden, sanftmütig und demütig sein und mit allen
anständig re-den, wie es sich gehört.
Und sie dürfen nicht zu Pferd reiten, falls sie nicht durch offenbare Not oder Schwäche gezwungen werden.
Welches Haus sie auch betreten, sollen sie zuerst sagen: „Friede diesem Hause“ (Lk 10,5).
Und nach dem heiligen Evangelium soll es ihnen erlaubt sein, von allen Speisen zu essen, die ihnen vorgesetzt werden (vgl. Lk 10,8).
Kapitel 4
Dass die Brüder kein Geld annehmen sollen
Ich gebiete allen Brüdern streng, auf keine Weise Münzen oder Geld anzune-hmen, weder selbst noch durch eine Mittelsperson.
Doch für die Bedürfnisse der Kranken und die Bekleidung der anderen Brüder sollen einzig die Minister und Kustoden mit Hilfe geistlicher Freunde gewissen-haft Sorge
tragen nach Masgabe der Orte und Zeiten und kalten Gegenden, wie sie sehen werden, dass es der Not abhelfe; immer aber mit dem Vorbehalt, dass sie, wie
gesagt, nicht Münzen oder Geld annehmen.
Kapitel 5
Von der Art zu arbeiten
Jene Brüder, denen der Herr die Gnade gegeben hat, arbeiten zu können, sollen in Treue und Hingabe arbeiten, so dass sie
zwar den Müssiggang, den Feind der Seele, ausschließen, aber den Geist des heiligen Gebetes und der Hingabe nicht auslöschen, dem alle übrigen zeitlichen Dinge dienen müssen.
Was aber den Lohn der Arbeit angeht, so mögen sie für sich und ihre Brüder das zum leiblichen Unterhalt Notwendige annehmen, ausser Münzen oder
Geld; und dies demütig, wie es sich für Knechte Gottes und Anhänger der heiligsten Armut geziemt.
Kapitel 6
Dass die Brüder nichts als ihr Eigentum erwerben dürfen sowie vom Bitten um Almosen und von den kranken Brüdern
Die Brüder sollen sich nichts aneignen, weder Haus noch Ort noch irgendeine andere Sache.
Und gleichwie Pilger und Fremdlinge (vgl. 1 Petr 2,11) in dieser Welt, die dem Herrn in Armut und Demut dienen, mögen sie voll Vertrauen um Almosen bitten
gehen; und sie sollen sich dabei nicht schämen, weil der Herr sich für uns in dieser Welt arm gemacht hat (vgl. 2 Kor 8,9).
Dies ist jene Erhabenheit der höchsten Armut, die euch, meine geliebtesten Brü-der, zu Erben und Königen des Himmelreiches eingesetzt, an Dingen arm, aber an
Tugenden reich gemacht hat (vgl. Jak 2,5).
Diese soll euer Anteil sein, der hinfährt in das Land der Lebenden (vgl. Ps 141,6).
Ihr ganz und gar anhänget, geliebteste Brüder, trachtet danach um des Namens unseres Herrn Jesu Christi willen auf immer unter dem Himmel, nichts anderes besitzen
zu wollen!
Und wo immer die Brüder sind und sich treffen, sollen sie sich einander als Hausgenossen erzeigen.
Und vertrauensvoll soll einer dem anderen seine Not offenbaren; denn wenn schon eine Mutter ihren leiblichen Sohn nährt und liebt (vgl. 1 Thess 2,7), um wie viel
sorgfältiger muss einer seinen geistlichen Bruder lieben und nähren?
Und wenn einer von ihnen in Krankheit fällt, dann müssen die anderen Brüder ihm so dienen, wie sie selbst bedient sein wollten (vgl. Mt 7,12).
Kapitel 7
Von der Busse, die sündigen Brüdern auferlegt werden soll
Wenn Brüder auf Anreiz des bösen Feindes tödlich sündigen und es sich um solche Sünden handelt, für die unter den Brüdern verordnet ist, dass man sich allein an die
Provinzialminister wende, sollen diese Brüder sich an sie wenden, sobald sie können, ohne Verzug.
Die Minister selbst aber, wenn sie Priester sind, sollen ihnen mit Erbarmen eine Buße auferlegen; wenn sie aber nicht Priester sind, sollen sie die Buße durch
andere Priester des Ordens auferlegen lassen, wie es ihnen vor Gott am besten scheint.
Und sie müssen sich hüten, wegen der Sünde, die jemand begangen hat, zornig und aufgeregt zu werden; denn Zorn und Aufregung verhindern in ihnen selbst und in den
anderen die Liebe.
Kapitel 8
Von der Wahl des Generalministers dieser Brüderschaft und vom Pfingstkapitel
Die Brüder in ihrer Gesamtheit sollen gehalten sein, immer einen von den Brü-dern dieses Ordens als Generalminister und Diener der gesamten Brüderschaft zu haben,
und sollen verpflichtet sein, ihm fest zu gehorchen.
Tritt er ab, so werde die Wahl des Nachfolgers von den Provinzialministern und Kustoden auf dem Pfingstkapitel durchgeführt, zu dem die Provinzialminister stets
dort zusammenkommen sollen, wo es der Generalminister festgelegt hat;
und das einmal in drei Jahren oder zu einem anderen, späteren oder früheren Zeitpunkt, so wie es der genannte Minister verordnen wird.
Und sollte es jemals der Gesamtheit der Provinzialminister und Kustoden schei-nen, der erwähnte Minister sei zum Dienst und gemeinsamen Wohl der Brüder
unzureichend, dann sollen die genannten Brüder, denen die Wahl zusteht, gehalten sein, sich im Namen des Herrn einen anderen zum Oberen zu wählen.
Nach dem Pfingstkapitel aber können die einzelnen Minister und Kustoden, wenn sie wollen und es für nützlich erachten, noch im gleichen Jahre ihre Brüder in ihren
Gebieten einmal zum Kapitel zusammenrufen.
Kapitel 9
Von den Predigern
Die Brüder dürfen im Bistum eines Bischofs nicht predigen, wenn es ihnen von diesem untersagt worden ist.
Und keiner der Brüder wage es, überhaupt dem Volke zu predigen, wenn er nicht vom Generalminister dieser Brüderschaft geprüft und bestätigt und ihm von diesem das
Predigtamt gewährt worden ist.
Ich warne auch und ermahne diese Brüder, dass in der Predigt, die sie halten, ihre Worte wohl bedacht und lauter sein sollen (vgl. Ps 11,7; 17,31), zum Nutzen und
zur Erbauung des Volkes, indem sie zu ihnen sprechen von den Lastern und Tugenden, von der Strafe und Herrlichkeit mit Kürze der Rede, weil der Herr auf
Erden sein Wort kurz gefasst hat (vgl. Röm 9,28).
Kapitel 10
Von der Ermahnung und Zurechtweisung der Brüder
Jene Brüder, die Minister und Diener der anderen Brüder sind, sollen ihre Brüder aufsuchen und ermahnen und sie in Demut und Liebe zurechtweisen, ohne ihnen etwas
zu befehlen, was gegen ihre Seele und unsere Regel wäre.
Die Brüder aber, die Untergebene sind, sollen beherzigen, dass sie um Gottes willen dem eigenen Willen entsagt haben.
Daher gebiete ich ihnen streng, dass sie ihren Ministern in allem gehorchen, was sie zu halten dem Herrn versprochen haben und was nicht ihrer Seele und unse-rer
Regel zuwider ist.
Und falls irgendwo Brüder sind, die wissen und erkennen sollten, dass sie die Regel nicht geistlich beobachten können, dann sollen und können sie zu ihren Ministern
Zuflucht nehmen.
Die Minister aber sollen sie liebevoll und gütig aufnehmen und ihnen mit so gros-ser Herzlichkeit begegnen, dass sie mit ihnen reden und tun können wie Herren mit
ihren Knechten. Denn so soll es sein, dass die Minister die Knechte aller Brüder sind.
Ich warne aber und ermahne im Herrn Jesus Christus, dass die Brüder sich hü-ten mögen vor allem Stolz, eitler Ruhmsucht, Neid, Habsucht (vgl. Lk 12,15), der Sorge
und dem geschäftigen Treiben dieser Welt (vgl. Mt 13,22), vor Verleumden und Murren; und die von den Wissenschaften keine Kenntnis haben, sollen nicht danach trachten, Wissenschaften zu
erlernen.
Vielmehr sollen sie darauf achten, dass sie über alles verlangen müssen, den Geist des Herrn zu haben und sein heiliges Wirken, immer zu Gott zu beten mit reinem Herzen, Demut zu haben, Geduld in Verfolgung und Krankheit und jene zu lieben, die uns verfolgen
und tadeln und beschuldigen, denn der Herr sagt: „Liebet eure Feinde und betet für jene, die euch verfolgen und verleumden“ (Mt 5,44).
„Selig, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist das Himmelreich“ (Mt 5,10).
„Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden“ (Mt 10,22).
Kapitel 11
Dass die Brüder die Klöster der Nonnen nicht betreten sollen
Ich befehle streng allen Brüdern, keine verdächtigen Beziehungen oder Bera-tungen mit Frauen zu haben und die Klöster der
Nonnen nicht zu betreten, jene Brüder ausgenommen, denen vom Apostolischen Stuhl eine besondere Erlaubnis erteilt worden ist.
Weder sollen sie eine Patenstelle bei Männern oder Frauen übernehmen, noch entstehe bei solcher Gelegenheit unter den Brüdern oder durch die Brüder ein
Ärgernis.
Kapitel 12
Von denen, die unter die Sarazenen und andere Ungläubige gehen
Jene Brüder, die auf göttliche Eingebung hin unter die Sarazenen oder andere Ungläubige gehen wollen, sollen dazu von ihren Provinzialministern die Erlaubnis
erbitten. Die Minister aber sollen nur denen die Erlaubnis zu gehen erteilen, die sie für die Mission tauglich erachten.
Ausserdem lege ich den Ministern im Gehorsam die Pflicht auf, vom Herrn Papst einen aus den Kardinälen der heiligen Römischen Kirche zu erbitten, der diese
Brüderschaft lenke, in Schutz und in Zucht nehme, auf dass wir, allezeit den Füs-sen dieser heiligen Kirche untertan und unterworfen, feststehend im
katholischen Glauben (vgl. Kol 1,23), die Armut und Demut und das heilige Evangelium unseres Herrn Jesus Christus beobachten, was wir fest versprochen haben.
Keinem Menschen soll es nun gestattet sein, dieses Unser Bestätigungs-schreiben anzufechten oder mit leichtfertigem Unterfangen dagegen anzukämp-fen. Sollte aber
jemand sich herausnehmen, dies zu versuchen, so wisse er, dass der sich die Ungnade des allmächtigen Gottes und seiner heiligen Apostel Petrus und Paulus zuziehen wird.
Gegeben im Lateran am 29. November im 8. Jahre Unseres Pontifikates, d.h. 1223
Aus: Franziskus-Quellen, Butzon und Bercker 2009
Eine entsprechende Feier mit Gottesdienst gestalteten auch die Franziskaner auf dem Burgstock.
Dienstag, 28. November 2023
Wie Phönix aus der Asche
Gelungener Um- und Ausbau des wohl ältesten Glarnerhauses in Oberurnen
Denrologisch untersucht, reicht dieses Haus an der Rüfistrasse 2 auf 1409/10 zurück. Dank des hartnäckigen Pioniergeistes und des leidenschaftlichen Engagements von Roger Fischli, dem ehemaligen Verkehrsvereinspräsidenten und Kirchenpräsidenten und dank der erstaunlich guten Bausubstanz des wohl ältesten Hauses im ganzen Glarnerland ist es zu neuem wohnbarem Glanz erstanden.
Dem Schlussbericht ist zu entnehmen, dass Martin Boss als Bauherr zeichnet. Die Projekt-leitung oblag der Alois Kühne AG, Altbausanierungen, Lichtensteig, die Bauleitung der RF Winkel GmbH Oberurnen, nämlich Roger Fischli.
Wie Phönix aus der Asche ist der Um- und Ausbau vollenden. Roger Fischli gewährte mit berechtigtem Stolz einen Einblick in das gelungene Werk.
Bericht folgt.
Ausschntte aus dem Ausführungsbericht von Alois Kühne wörtlich zitiert:
(Ich bin mir bewusst, dass der umfangreiche Text und der erst noch im Fachjargon abgefasste Ausführungsbericht, der im Original bebildert ist, für uns Laien eine Zumutung sein kann. Ich habe ihn dennoch hier eingerückt, weil er aufzeigt, wieviel Denkarbeit und Sorgfalt, Rücksichtnahme auf den Urzustand und wieviel Aufwand in diesem Projekt steckt. Immerhin ist es das bislang älteste Wohnhaus im Kanton Glarus.) Zudem gewährt diese Hausrestauration und -renovation einen Einblick in die denkmalpflegerische und historische Seite. Nicht zuletzt entschied ich mich dafür, weil ich den Vorzug hatte, das gelungene Objekt, geführt von Roger Fischli, ausführlich zu besichtigen.)
"Bereits Monate vor Beginn der ersten Rückbauarbeiten im zeitigen Frühjahr 2022, wurde mit der Planung des Umbaus und der Erforschung des Wohnhauses an der Rüfistrasse begonnen.
So hat etwa das Architekturbüro Ruumfabrigg Architekten GmbH in Näfels die Baupläne erstellt.
Die Denkmalpflege, vertreten durch Maja Widmer und ihren Nachfolger Seba-stian Pater, hat ihrerseits das Büro BAB Gollnick in Schwyz mit der bauarchäolo-gischen Dokumentation betraut. Zudem wurde auch ein Raumbuch erstellt.
Bereits im Oktober 2013 fand für die Erstellung des Kunstdenkmälerbandes Glarus Nord die Probeentnahme durch das Laboratoire Romand de Dendrochro-nologie statt.
Wir übernehmen in diesem Ausführungsbericht die Nomenklatur der Räume ent-sprechend dem Raumbuch des Büro Gollnick. Beim Wohnhaus an der Rüfi-strasse 2 in Oberurnen handelt es sich um das bislang älteste Holzhaus im Kanton Glarus. Das dendrochronologisches Gutachten datiert das Wohnhaus ins Jahr 1409/1410. Erfreulicherweise ist die ursprüngliche Bausubstanz des Hauses fast komplett erhalten geblieben. Das Haus wurde als zweistöckiger Bohlenständerbau mit massiven ca. 40 x 40 cm starken Ständern erstellt, der auf einem gemauerten Sockelgeschoss steht.
Durch den Abbruch der erst im 19. Jahrhundert entstandenen nordseitigen Lau-be, bestand die Möglichkeit einen neuen Anbau zu erstellen. In diesem sind nun im Sockelgeschoss der Technikraum und im 1. Geschoss ein Zimmer und ein Wandschrank, im 2. Geschoss der Wohnungszugang und ein Zimmer unterge-bracht. Dank diesem neuen Anbau war es möglich das Erscheinungsbild der Südfassade in ihrer Ursprünglichkeit erhalten zu können. An der Südfassade wurde im Bereich der Wohngeschosse ein geschläufter Weisstannen-Schirm mit gewachsenen Kanten in alter Manier mit handgefertigten Holznägeln angebracht. Darunter verschwindet die Aussendämmung, damit im Innern die historischen Wände restauriert und gezeigt werden konnten.
Die neue Haustüre entspricht energetisch den heutigen Anforderungen, optisch wurde sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Türe sich gut in das Gesamtbild ein-fügt. Daher wurde ein Metallgitter eingebaut und die Türe mit Profilen und Fül-lungen gestaltet. ...
Südseitig konnte im Sockelbereich der Verputz erhalten werden, inklusive der vorhandenen Malerei über den Fenstern.
Ostseitig wurde der Sockel neu mit Kalkmörtel verputzt. Die bestehenden Kunst-stein-Futter wurden aufgearbeitet. Die beiden Kellertüren wurden entsprechend den vorgefundenen Türen nachgearbeitet. Die Fassade wurde im Bereich des ursprünglichen Baus analog zur Südseite mit einem geschläuften Weisstannen-Schirm versehen.
Der neue Anbau hingegen hat einen Deckleistenschirm, ebenfalls aus Weisstan-ne erhalten und wurde um ca. 20 cm zurück versetzt, damit er optisch etwas in den Hintergrund tritt und den Kernbau nicht konkurrenziert. Das Giebeldreieck wurde mit handgespaltenen Schindeln verkleidet.
Nordseitig befindet sich der neue Anbau, der auf einem betonierten Sockel, der mit Kalkmörtel verputzt wurde. Dem Anbau vorgelagert ist der Treppenaufgang, der im oberen Teil in einem Holzanbau mündet. Der unterste Teil der Treppe wurde aus Sandsteintritten auf einem Betonfundament erstellt, ab dem Zwischen-podest führt eine gotische Eichentreppe in die obere Wohnung.
Bei den Fenstern wurde sehr viel Wert darauf gelegt, dass diese so nah wie möglich an die bestehenden Fenstern kamen. Die Fenster im Raum 1.2 wurden alle restauriert. Zusätzlich wurden nach historischem Vorbild neue Vorfenster aus Föhre angefertigt, dazu wurden Ziehgläser verwendet. Die modernen 3-fach IV-Fenster aus Weisstannen haben im oberen Teil einen Kämpfer, das äusserste Glas ist ebenfalls ein Ziehglas. Die Sprosseneinteilung wurde dem historischen Vorbild nachempfunden.
Die Sprosseneinteilungen und Anzahl der Flügel variiert je nach Bestand der alten Fenster. In den Räumen 2.1 und 2.2 wurden diese mit Kämpfer ⅓ von oben ergänzt. Mit einer 6er-Einteilung pro Flügel.
In den ehemaligen Küchen und Rauchküchen wurden die Fensterpositionen et-was angepasst um eine einheitlichere und ruhigere Optik zu erzeugen. Die Fenster sind einflüglig mit einer 6er-Einteilung. In den Räumen 1.5 und 2.6 wur-den 2-flüglige Fenster mit 6er-Sprosseneinteilung eingebaut.
Im neuen Anbau wurden ostseitig die Fenster analog zur Fassade ebenfalls et-was anders gestaltet als im Kernbau, damit sich dieser auch bei den Fenstern zurücknimmt. So wurden dort 2-flüglige Fenster mit einem Sprossenkreuz pro Flügel verwendet, wobei die Quersprosse ⅓ von oben positioniert ist. Nordseitig ist das Fenster ebenfalls 2-flüglig, allerdings mit Setzholz Im Sockelgeschoss haben alle Fenster eine 6er-Sprosseneinteilung. Bis auf das Fenster neben der Treppe sind alle 2-flüglig. Die beiden Fenster in den Räumen 0.2 und 0.3 haben zusätzlich noch ein Setzholz Das Dachgeschoss hat nun ostseitig 2 1-flüglige Fenster mit einem Sprossenkreuz.
Die bestehenden Biberschwanzziegel wurden vorsichtig vom Dach entfernt und zwischengelagert. Auf den bauzeitlichen Dachstuhl wurde ein modernes Unter-dach montiert. Die Ort- und Traufdetails wurden speziell schmal ausgeführt, da-mit die neue Dämmebene nicht sichtbar ist. Die Flugsparren wurden höher gesetzt und die Vordachsparren südseits, die ein jüngeres Datum haben, wurden ebenfalls höher gesetzt.
In der Dämmebene konnte aus statischen Gründen eine Dachstuhlverstärkung unsichtbar eingebaut werden. So war es möglich den historischen Dachstuhl voll-umfänglich zu zeigen.
Die beiden Kamine vom Hausteil Rüfistrasse 2 wurden abgebrochen, da diese nicht weiter benötigt werden. Der Kachelofen in der Stube im EG ist nicht funk-tionsfähig, wurde aber wegen seines Alters trotzdem aufgearbeitet und erhalten. Nur befeuert kann er nicht mehr werden.
Die zwischengelagerten Biberschwanzziegel wurden dann wieder zum eindecken des Hausteils Rüfistrasse 2 verwendet. Gleichzeitig wurde auch das Dach vom Nachbarhaus erneuert. Hier ist sicher erwähnenswert, dass der vorhandene Ka-min die in der Bauzeit des Hauses übliche Erscheinung zurückerhalten hat. Die Ziegel auf dem Hausteil Rüfistrasse 4 sind neue Biberschwanzziegel. Zwischen den beiden Hausteilen wurde eine klar ersichtliche Trennung eingebaut.
Die Abschlüsse an das Haus und Dach von Rüfistrasse 6 wurden in Kupfer ausgeführt.
Dachflächenfenster wurden absichtlich in kleinen Formaten eingebaut und mit kupfernen Eindeckrahmen, damit diese auf dem Dach möglichst wenig auffallen.
In den ersten Planungsentwürfen war auf dem Hauptdach eine Photovoltaik-Anlage vorgesehen. Diese wurde aber auf dem Dach des neuen Carports instal-liert. So konnte das Hauptdach vor diesem markanten Eingriff bewahrt werden.
Da im ganzen Haus leider keine brauchbare Innentüre mehr vorhanden war, wurden neue Zimmertüren aus Weisstanne in einer absichtlich ganz schlichten Art angefertigt. Diese wurden alle so eingebaut, dass nirgends die Grundsubstanz beschädigt oder entfernt werden musste.
Einige der Fenster-Blockfutter waren nicht mehr vorhanden, diese wurden alle-samt aus Balken, die beim Abbruch des Laubenanbaus (Räume 1.6 + 2.8) gesichert wurden, hergestellt und im Erdgeschoss in der Stube (Raum 1.2) und Küche (Räume 1.3 + 1.4) eingebaut.
Im Obergeschoss findet man diese neu hergestellten Blockfutter in der Küche (Räume 2.4 + 2.5) und in der Stubenkammer (Raum 2.6). Ebenso sind diese Blockfutter bei den beiden Fenstern im Dachgeschoss nun zu finden. Im Innern des historischen Baus war das Ziels dieser Restaurierung so viel wie möglich von der Substanz zu erhalten und zu zeigen. Deshalb wurden alle Bohlenständer-Wände, Strickwände und wo immer möglich die Decken sorgfältig gereinigt und nur punktuell rekonstruiert, wo dies nötig war. Kleinere Fehlstellen wurden ab-sichtlich nicht angetastet.
Im Erdgeschoss wurden alle Decken, ausser diejenige der Stube (1.2) und des gestricken Zimmers (1.5), feuerfest verkleidet umd den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden. Die verkleideten Decken wurden alle mit Kalkschlämme überzogen.
Der Brandschutz zwischen der Stube (Raum 1.2) und der Stubenkammer (Raum 2.6) wurde unter dem Boden im Obergeschoss angebracht. So konnte die wert-volle gotische Einschubdecke gezeigt werden. Es war von Anfang an beabsichtigt im Sockelgeschoss die 4 Kellerräume nur punktuell anzugehen und möglichst ursprünglich und ohne grosse Aufarbeitung bestehen zu lassen.
Im Sockelgeschoss befinden sich die 4 historischen Keller und neu ein Technikraum unter dem neuen Anbau. Der Raum 0.1 läuft im westlichen Teil bis unter das Nachbarhaus. Bei dieser Restaurierung wurden die Deckenbalken gewaschen, statisch verstärkt und eine Dämmebene zum Erdgeschoss hin eingebaut. Als Deckenverkleidung wurden teilweise die antiken Deckenbretter wieder verwendet. Wände und Boden wurden nur gereinigt und ausgebessert.
Etwas mehr Aufwand wurde dagegen in den Räumen 0.2 und 0.3 betrieben, die kernbauzeitlich nur ein Kellerraum waren. Die um 1930 errichteteTrennwand zwischen den beiden Kellern wurde aus statischen Gründen nur teilweise entfernt. Die Deckenbalken wurden allesamt ge-reinigt. Teilweise mussten sie aus statischen Gründen mit neuen Balken ergänzt werden. Auch hier wurden die betroffenen Balken nur punktuell ersetzt, es wurde Wert darauf gelegt die statisch noch intakten Teile zu erhalten. Die Wände mussten ebenfalls nur punktuell ausgebessert wer-den. Die Grundsubstanz war in einem sehr guten Zustand. Der Boden wurde neu aufgebaut und im nördlichen Teil mit bestehenden Dielen er-gänzt.
Die Decke wurde neu aufgebaut mit einer Dämmebene.
Der Kellerraum 0.4, der sich komplett unter dem Wohnhaus Rüfistrasse 4 befindet, wurde zum Lagerkeller umgenutzt. Die ursprünglichen Balken wurden gewaschen und statisch aufgearbeitet.Die Decke wurde erneuert, mit neuer Dämmebene, die Wände punktuell ausgebessert und auf den Boden wurde Kies eingebracht. Der Kellerraum 0.5 wurde abgerissen und wurde durch einen neuen Keller unter dem neuen Anbau ersetzt.
Im Technikraum unter dem neuen Anbau befindet sich die Heizung und die ganze Technik für die auf dem neuen Carport neu installierte Photovoltaik-Anlage. Das ganze historische Haus wird neu über eine Pellet-Heizung geheizt. Dazu wurden in allen Räumen Wand- und Bodenheizungen oder Röhrenradiatoren und Sockel-leistenheizungen mit Altholzabdeckungen installiert. Die komplette Elektrik und alle Sanitärleitungen sind neu installiert worden. So weit als möglich sind die Leitungen in Hohlräumen in den Wänden, Decken oder Böden verzogen worden, ohne die bestehende Bausubstanz zu beschädigen. Wo keine entsprechenden Verkleidungen vorhanden waren, wurden die Leitungen sichtbar verzogen, damit die historische Bausubstanz nicht beschädigt werden musste.
Die Stube (Raum 1.2) wurde komplett restauriert. Angefangen mit dem Boden, der schichtweise rückgebaut wurde und mit Altholzdielen versehen wurde. Die Wände wurden von allen Verkleidungen befreit, um die Kernstruktur des histori-schen Baus zeigen zu können. Hinter den weiss gestrichenen gestemmten Täfern, konnte an der Westwand ein barockes Täfer mit Deckleisten geborgen werden. Dieses wurde wiederverwendet für die Ausbesserung des westseitigen Bohlenständers. So konnten historische Einritzungen und Zirkelschläge als Zeit-zeugen im Raum verbleiben. Südseitig wurde die stehenden Brettfüllungen re-stauriert und wieder montiert.
An der Decke wurden zwei defekte Balken neu aufgebaut mit Holz aus der Bauzeit. Die Decke wurde im Feucht-Trocken-Verfahren sorgfältig gereinigt. In der nordöstlichen Ecke des Raums wurde der Eckbalken statisch gesichert und die offene Fuge am Eckbalken wurde mit Kalk-mörtel in mehreren Lagen hinterfüllt und geschlossen.
Die weisse Farbe des Kachelofens wurde entfernt. Die Kacheln wurden ausgebessert. Die Ofensockel wurden rekonstruiert. Westseitig wurde eine Sockelleistenheizung in Altholz montiert.
Im Eingangsbereich (Raum 1.1) wurde die aus der 3. Umbauphase stammende Trennwand zu den Räumen 1.3 und 1.4 entfernt, damit in diesem Teil des Raums die moderne Einbauküche positioniert werden konnte. Der Boden wurde aufgearbeitet. Die Tennwand zum Nachbar-gebäude, eine stehende gotische Bohlenwand, sowie die Strickwand zu Raum 1.5 und Deckenbalken wurden einer Grundreinigung unterzogen, von der alten Farbe befreit und wo nötig ergänzt.
Die Wand zum Raum 1.2 wurde mit Sumpfkalkmörtel wieder aufgebaut.
In den beiden Küchenräumen 1.3 und 1.4 wurde die trennende Bohlen-wand entfernt und zusammengelegt um Platz für ein Esszimmer zu schaffen.
Der Boden, ein Zementler Boden aus den Jahren 1820-1830 war in so schlechtem Zustand, dass er nicht erhalten werden konnte. Es wurde daher ein Eichenparkett verlegt. Die Feuerwand konnte aufgearbeitet und erhalten werden. Die grössere Öffnung in der Wand zu Raum 1.2, die bei früheren Eingriffen entstand, wurde geschlosssen und mit Kalk-mörtel verputzt.
Das nordseitig gelegene Zimmer 1.5 wurde zum modernen Badezimmer umfunktioniert. Es ist der einzige Raum im Haus, der eine Strickbau-weise hat. Mit viel handwerklichem Geschick konnten die modernen Einbauten, wie hier am Beispiel der Tür zu sehen ist, so in die Ursubstanz integriert werden, dass diese nicht beschädigt wurde.
So konnte auch der Rest eines Mariengebets in Papierform, das bei den Arbeiten zu Tage getreten ist, an Ort und Stelle belassen werden und bleibt weiter ein Zeitzeuge was früheren Bewohnern wichtig war.
Der Raum 1.6, der erst in einer Bauphase im 20. Jahrhundert erstellt wurde, wurde zu Gunsten eines etwas grösseren Anbaus rückgebaut. Es wurde Wert darauf gelegt, dass möglichst viel Altholz gesichert wer-den und an anderen Stellen im Haus wieder verwendet werden konnte.
Im Obergeschoss wurde das Haus ebenfalls als markanter Bohlenstän-der erbaut, wobei die Ständer von der Hausschwelle bis ins Dach reichen.
Die Tennwand zum Nachbarhaus ist ebenfalls eine eingeschobene Boh-lenständerwand.
Die Gliederung der Räume ist analog zu denen im Erdgeschoss.
Die Erschliessung des Obergeschosses erfolgt seit der Restaurierung über die neu angebrachte gotische Aussentreppe südseitig. So konnte im zentralen Raum 2.1 das Treppenloch geschossen werden. Zudem wurde dieser Raum mit den Räumen 2.4/2.5 zusammengelegt, was den Einbau der modernen Küche und ein grosszügiges Esszimmer ermög-lichten.
Die Bohlenwände in (diesen )3 Räumen wurden sorgsam gereinigt und punktuell ausgeflickt. Die Decken wurden ausgebaut und auf das im Raum 2.3 gefundene ursprüngliche Niveau wieder eingebaut. Als Böden wurden im Teil vom ehemaligen Raum 2.1 ein Altholzboden aus beste-henden Dielen und in den ehemaligen Räumen 2.4/2.5 ein Eichen-parkett eingebaut. Bemerkenswert sind sicher auch die Fuss- und Kopf-streben, die bei der Entkernung gefunden wurden. Diese wurden alle restauriert und aufgearbeitet und sind heute Schmuckstücke im Haus.
Der ehemals sehr kleine Raum 2.2 ist heute Teil des neuen Eingangs-bereichs der oberen Wohnung. Die Decke wurde entfernt. Die alte Farbe an den Wänden wurde entfernt und die Trennwand zum Nachbar-haus verputzt. Auch hier ist die ursprüngliche Konstruktion nun ein-drücklich zu sehen, wie zum Beispiel teile des ursprünglichen Dach-stuhls. Dieser wurde hier mit neuen Holznägeln verstärkt um die Statik zu sichern.
Die Trennwand zum Obergeschoss südseitig wurde neu eingebaut und verputzt. Westseitig wurde im Dachgeschoss-Bereich eine neue Bohlen-wand mit Altholz eingebaut Im Raum 2.3 wurde ebenfalls die Decke entfernt. Auch hier wird dadurch der aus der Bauzeit stammende Dach-stuhl sichtbar. Die Wände wurden gewaschen, punktuell ausgebessert und konnten so gezeigt werden. Westseitig wurde die Wand verkleidet und verputzt. Zum Dachgeschoss hin wuwrde eune Trennwand eingebaut.
Der Boden ist ein neuer Eichenparkett. Die moderne Infrastruktur des neuen Badezimmer konnte so in den Raum integriert werden, dass die ursprüngliche Bausubstanz erhalten werden konnte. Der Raum 2.6, der wohl wegen der aufgefundenen Verrussung, aber ohne Brandspuren früher als Lagerraum für Kastanien oder dergleichen genutzt wurde, kann nun wieder als Wohnzimmer benützt werde
Unter dem neuen Altholzboden, der aus Bestandes-Dielen gefertigt wur-de, befindet sich der Brandschutz zum Raum 1.2 hin. Die Wände wurden von den starken Verunreinigungen befreit und punktuell ausge-bessert. Die nicht aus der Bauzeit stammende Decke wurde entfernt, südseitig wurde diese auch nicht wieder eingebaut, damit der Blick auf die Sparren, die vor 1800 erneuert wurden, frei wird. Nordseitig im Raum wurde Decke rund 25 cm höher, auf das im Raum 2.3 vorgefundene Niveau der Nut in der Wand wieder eingebaut. Der Eckpfosten südwestseitig wurde restauriert und die Öffnungen in der Westwand mit mehrere Schichten Kalmörtel geschlossen.
Im südlichen Gang, Raum 2.7, wurde die Decke und der Unterzug ent-fernt. So öffnet sich der Raum ins Dachgeschoss. Die Wände wurden von 3 Schichten Tapete befreit, die nur noch teilweise vorhanden war. Die darunter vorgefundene Ursubstanz wurde sorgfältig gereinigt und wo nötig punktuell ausgeflickt. Die Trennwand zum Nachbargebäude ist eine stehende Bohlenständer-Konstruktion im Gegensatz zu den restlichen Wänden, die als liegende Bohlenständer-Wände gearbeitet wurden. Ein Altholzboden wurde neu eingebaut. Das Dachgeschoss wir neu von diesem Raum aus erschlossen. Dazu wurde eine antike Treppe eingebaut. Der neuere Laubenraum 2.8 wurde abgebrochen, ... Im neuen Anbau befindet sich nun ein Schlafzimmer und der Wohnungs-eingang. In diesen konnte auch eine Waschküchen-Nische unterge-bracht werden.
Im Dachgeschoss befindet sich nur ein Raum (3.1). Die eigentliche statische Verstärkung des Dachgebälks ist unsichtbar in der Dämm-ebene erfolgt. Dort wurden einzelne Sparren und Pfettenteile verstärkt. Hätte diese statische Verbesserung nicht gemacht werden können, wäre es nicht möglich gewesen den historischen Bestand zu erhalten und zu zeigen, es hätte aus statischen Gründen das ganze Dachgebälk ersetzt werden müssen. Trotz der unsichtbaren Verstärkung wurde es im Firstraum notwendig zusätzliche sichtbare Ausbesserungen vorzu-nehmen.
Grundsätzlich wurde so viel wie möglich von der Substanz aus der Bau-zeit erhalten. Doch war die First-Pfette teilweise morsch, dass diese punktuell ersetzt werden musste. Allerdings wurden die statisch noch intakten Teile belassen und nur die defekten Teile durch einen neuen Balken ergänzt.
Auch die Mittelpfette nordseitig musste teilweise ersetzt werden. Zum Teil mit neuem Holz, aber im westlichen Teil konnte ein Stück aus einem Bestandesbalken so eingesetzt werden, dass die Statik wieder herge-stellt werden konnte und optisch erst auf den zweiten Blick die Aus-besserung ersichtlich ist.
Wo nötig wurde das bestehende Gebälk lediglich mit neu gefertigten Holznägeln verstärkt. So konnten die Eingriffe so klein wie möglich ge-halten werden.
Durch diese Restaurierungsmassnahmen sind auch heute noch die ver-schiedenen Epochen des Dachstuhls ablesbar. Der originale, gotische Teil südseitig und der vor 1800 ersetzte Teil nordseitig.
Fazit
Durch den Ausbau mit der Erhaltung der sehr wertvollen Bausubstanz und moderner Infrastrukturen (EG: Küche und Nasszelle, OG: Küche und Nasszelle) bleibt das bislang älteste Holzhaus des Kantons Glarus noch lange erhalten. Der Innenausbau präsentiert sich sehr hochwertig mit verschiedenen erhaltenen Stilelementen. Mit den erneuerten Aus-senverkleidungen erscheint das ganze Haus viel einheitlicher und op-tisch ruhiger. Die Erscheinung passt wieder zur perfekt gearbeiteten historischen Bausubstanz von 1409/1410. Die ruhige, aber dennoch zentrale Lage und das Wissen um die Geschichte des Wohnhauses tragen ihren Teil dazu bei, dass dieses Objekt zu einem Bjiou wurde."
Sonntag, 26. November 2023
Pionier eines Näfelser Unternehmens feiert
Hans Landolt, "Vater der casa-technica" wurde 80!
Wenn ein Näfelser wie Hans Landolt mit seiner Frau Elisabeth von der Pike auf ein stattliches Unternehmen mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufbaut, ist das eine Parforçeleistung, die die Anerkennung und den Applaus der ganzen Dorfgemeinschaft verdient. Und wenn die Führung dieses erfolgreichen Unter-nehmens nahtlos an die Tochter Priska übergeht, ist es ein Glücksfall obendrein. Kommt dazu, dass drei Enkelkinder ebenfalls mitarbeiten und eins davon gar auf dem Weg zum Diplom für Sanitärplanung ist. Unternehmergeist und Familiensinn unter einem Dach!
Wurde dieses erfolgreiche Geschäft namens "casa-technnica" 2023 gar 50 Jahre alt und sein Gründer 80, so gibt es reichlich zu feiern!
Hans und Elisabeth Landolt-Landolt - zwei Pioniere im Näfelser Gewerbe.
Sie haben allen Grund, sich zu freuen und stolz zu sein.
Aus der Homepage des Unternehmens, das den Wirkungskreis weit über die Dorfgrenzen ausgedehnt hat:
Firmenportrait
ECKDATEN
Name
casa-technica.ch®
Landolt Gebäudetechnik AG
Rechtsform
Aktiengesellschaft
Geschäftsleitung
Priska Trümpi
Gründungsjahr
1973 als Hans Landolt AG
2001 Umwandlung zur Landolt Gebäudetechnik AG
2012 Neuer Markenauftritt casa-technica.ch®
Tätigkeitsbereich
Spezialist für die Gebäudehülle und Haustechnik
Hauptsitz
8752 Näfels GL
Zweigniederlassungen
8718 Schänis SG
8873 Amden SG
Personal
40-50
Stand Novmber 2023
FIRMENLEITBILD
Was wir machen
casa-technica.ch® / Landolt Gebäudetechnik AG mit Sitz in Näfels bietet die Bereiche Haustechnik (Sanitär, Solar, Lüftung) und Gebäudehülle (Spengler, Dach, Fassade und Gebäudesanierung) an.
Das Unternehmen ist in Familienbesitz und wird geleitet von Priska Trümpi-Landolt.
Wo wir tätig sind
Der geografische Tätigkeitbereich konzentriert sich auf die Regionen Glarner-land, Linthgebiet, linkes und rechtes Zürichseeufer. Vereinzelt bedienen wir Ob-jeke in der ganzen Schweiz.
Wofür wir stehen
Wir wollen durch unser Verhalten und unsere tägliche Leistung Vertrauen und Anerkennung bei unseren Geschäftspartnern gewinnen und erhalten. Wir sichern durch gute Ergebnisse unsere Arbeitsplätze und schaffen damit die Voraus-setzung für eine leistungsbezogene Entlöhnung.
Unsere Leitphilosophie
Wenn Sie das Bauen packt – Wir ziehen am gleichen Strick!
Homepage: https://casa-technica.ch/
Zu einem 80.Geburtstag luden Hans und Elisabeth Landolt-Landolt zu einer fro-hen Tafelrunde mit Familie und Freunden heute Sonntag, 26. November 2023 ein. Ein frohes Fest mit leckerem Mahl und heiteren Autritten von Gratulanten und originelle Präsentationen der Enkelkinder!
Hans im angeregten Gespräch mit seinen Gästen
Eine kleine Laudatio in Näfelser Mundart
nach dem Motto:
„Der Hans, der kann‘s
und Lisabeth
macht, dass es geht!“
Mä chaa‘s nuch läsä idr Ziitg
geborä isch‘r ämä Friitig.
Und was mä ä nuch söll beachtä:
Oktober driiäviärzg äm achtä!
As nüünts vu chogä raarä Chind,
wo vor imm schu uff d Wält chuu sind.
Dr Vatter Chäpp und p Muäter Griitli,
und g chochet händ-si nu mit Schiitli.
Im schünschtä Näflässer Gebiät
drna chunnt nämä nu nuch ds Riät.
Viär Mäitli und dä nuch füüf Chnabä,
nüd wiit äwääg vum Päschli-Grabä.
Für d Lüüt vu alters häär dä ds Sagers
und g gässä händsi Fäists und Magers.
Äm Hans gaht guät und ‘s isch em wuäl,
är gaht sogaar ig Chloschterschuäl.
Bim Bosshard haut’er’s dä id Lehr,
isch iifrig und für all ä-n-Ehr;
as Schlosser für Konschtruggziuu
und isch dett bäumig usächuu.
Und wo-n-‘r dett hätt chännä höörä
chunnt d RS bi dä Säilsappöörä
für Bahnä, wo dä obsi gönd
und imm as Bischpiil diänä mönd.
Är schaffet zeerscht bim Schlosser Kari
isch gwüssähaft, kä Larifari,
macht Fäärnkürs für Maschinäbuu
Buutechnik dä für jedä Guu.
Mit Ehrgiiz und mit wagger Gschigg
chunnt’r viär Jahr i g Kalchfabrigg.
Gaht usä uss dr Glaarner Zonä
für wiit’ri viär Jahr dä-n-uff Jonä.
Bim Schneider Schtahlbuu Konschtruggtöör,
und gli drnaa dä Scheffmondöör
mit Fliiss und wagger nuch Gurasch
drna dä Läiter für Montaasch.
Uff zmaal vrliäbt’r si kompleet
i ds Landletä Elisäbeth.
Und sie verliäbt si ebä-n-au
wiirt sini Bruut und sini Frau.
Und as-si äi Famili sind
chänd dä gag-glli dä nu zwäi Chind
Dr Rönee zeerscht und ds Priska glii
äis Glügg und au äi Sunnäschii.
Dr Hans wett aber wiit- und wiiter
und übrninnt dä p Firma Schwiter,
macht nuch äs Jahr, schtatt zwäi, ä Lehr
as Sanitärinschtallatöör.
Etz gkiijed abr nüd vum Schtuäl,
dr Hans macht ä nuch d Mäischterschuäl!
Und glii chunnt ja dä nuch äs Güntli,
ä Buuplatz gad äm Chliinä Linthli!
Und hüür, und daas sig bsunder gsäit,
sind’s füüfzg Jahr schu Sälbschtändigkäit.
Ja, Stolz und Freud törffed-er haa
äm Super casa-technica!
Ä halbs Jahrhundert, logä-daa!
Ja, luäged hütt de Budä-n-aa !
Ä Söttigs törff si ja dä schuu
gad überaal au zäigä luu!
Dr Hans und ds Lisabeth, ihr zämä,
erschaffed da äs Undernämä,
und nuch derzuä potz ohä lätz!
nuch wagger Büäz und Aarbetsplätz!
Ihr sind dä daa und nüd nu schiär,
für üüsers Gwäärb zwee Pioniär.
Des Ganz isch nämä nü nu gäischtig
äs Läbeswärch, ä Läbesläischitg.
Doch näbedrdaa und nuch privaat,
nähm’s äim nuch wunder, was da gaht.
Vrzellä tuän-ich üüch nüüt Nüüs,
dr Hans hätt ä nuch wagger Müüs.
As Tschüttäler hätt’r ja Rassä
isch Vorschtand und är füärt au g Kassä.
Är träit ä nüd nu tigg Sandaalä,
är tuät au Mauntenbeik pedalä.
Derzuä gaht er bi allnä Wätterä
uff hööchä Bäärgä nuch gu chlätterä!
Är chräslet suuber und nuch glatt
uff ds Matterhorä ob Zermatt.
Si gönd ä nuch i fründä Länderä
per Wohnmobill gu ummäfänderä.
Ich hoffä-n-ich häig nuch gnuäg Schnuuf
und zellä-n-äs paar Länder uuf:
Nordkap, Namibia, Marokko, Japan, Chicago und USA, Berlin, Ungarn,
Pori Finnland, Argentiniä Reykavik...
Das sind nu zächä, die anderä chänder i dä Fotialbümmer gu aaluägä.
Nuch öppis isch da vu Inträssä,
daas törrf mä würggli nüd vrgässä.
Dr Hans isch tschuld, as öppis gaht,
as schtrammä, flottä Chilchäraat.
Är hätt vu Blaasä-n-und vu Tuutä
im Chilchääwäsä vu dä Buutä
as Fachmaa au im grossä Ganzä
ä-n-Ahnig gkaa au für p Finanzä.
Fasch zwäi Jahrzähnt hätt’r’s verlittä
und für de Chilchägmäinad au gschtrittä
mit Kumpitänz und Sachvrschtand
und sust nuch nämä allerhand.
Du chundsch ämaal dä daa derfüür
bim Petrus a dr Himmelstüür
äs Plätzli übr und ä Wii
äs Mäntäli und ä Häiligäschii.
* * *
Doch öppia muäs ä nuch sägä,
das isch mer uffem Häärzä glägä;
ich säge’s etz gad uuverblüämt
dr Hans isch nämli sehr berüämt.
Eer isch bimäid nuch sapperlott
ä nuch ä guätä Patriot
und macht - ich will nüd übertriibä - ,
nuch öppis, wo tuät eebig bliibä.
Är macht ids Porpänee ä Bugg
und sponsäret äs Musigschtugg
und zwar dä gad i nobler Aart
drüütäilig prezis gad für p «Fahrt».
«Fanfarä» isch ja dä des erscht,
«Choraal» dernaa isch dä des schweerscht,
und schliässli chunnt, ich säg-es barsch,
nuch wunderbar ä schüünä Marsch.
Ja, liäba Hans, du tuäsch daas schänggä.
mer wäärded eebig a diich tänggä.
Drum tömmer diir für sövel Franggä
reschpäggtvoll und ganz häärzli tanggä!
Ä Sunnäschii id Zuäkumft isch, as ds Priska ä taffi Frau mit Pep und Pfiff ds Gschäft wiiterfüärt, und ä Freud sind de viär Änichind oder Äng-gel, und drüü dervu sogar im äigenä Undernämä und as Pünggtli obä-druuf: d Tina isch im Momant i der Wiiterbildig zur Diplomiärtä Sani-täärplaanig.
Und hütt fiiremer ächlä vrschpeetet dinä Geburtstag.
Dr achtzgischt… äs gaht aso nu nu 20 Jährli bis 100erti
Mer wünsched ä dir und dr Elisabeth viel viel Glügg und Gottes Sägä, Gsundhäit, und rüäbed ä chläi uus uff denä Loorberi, wo-n-i uufzellt haa, nänd jedä Tag as Freud und Überraschig…i dem Sinn, bis zum 90gi oder 100ti.
Etz han-i daa nuch ä Meeter Biräbroot.
80 Santimeeter für dini 80 Jahr und die neechschtä 20 Santimeter müänder halt nuch ä chlä iitäilä bis 100ti.
Und nuch ä schünä Grüäz a-p-Bäsi
Sehr häärzli Fridli Oschterhäsi.
Geschäftsführerin Priska - glücklich über die Schnappschüsse für das Geschäfts- und Familienalbum.
Freitag, 10. November 2023
Die Reliquienschreine des Klosters Mariaburg
Zeugen aus früherer Zeit - vergessen und wieder aufgestellt
Seit Allerheiligen 2023 hat sich das Bild der Klosterkirche verändert: Sechs Reliquienschreine sind auf dem Hauptaltar und den Nebenaltären aufgestellt. Sie wurden vom Custos der Franziskaner der Schweiz, Br. Christoph-Maria, in der Kreuzgang-Kapelle wieder entdeckt. Er veranlasste, dass diese Kleinodien aus teilweise aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert (also aus der Zeit der Klostergründung) und Mitte des 18. Jahrhunderts auf Allerheiligen in der Klosterkirche aufgestellt würden.
Sie geben der Klosterkirche eine neue Atmosphäre und erinnern an die vielen Heiligen und Märtyrer des Christentums.
Br. Paul Zahner, der Guardian des Klosters, grub im Klosterarchiv nach Infos über diese Reliquienpyramiden und gewährte mir einen Einblick in diese. Mit Verwunderung stellte ich fest, dass in jedem Pyramiden-schrein mehrere kleine Knochenpartikel von Heiligen kunstvoll befestigt und mit Namen angeschrieben sind. Sie sind stumme Zeugen aus der erwähnten Zeit und konkrete Beispiel der damaligen christlichen Kultur.
Leider sind meine Fotoaufnahmen qualitativ ungenügend und erlauben nicht, die verewigten Heiligen namentlich hier auszuführen. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt (wenn die Reliquienschreine wieder in der Kreuzgangkapelle aufgestellt sind) die Namen ermitteln.
Übrigens bekannt sind die Reliquien des hl. Fridolin in der Pfarrkirche Näfels, wo im Zelebrationsaltar nachträglich eine Reliquie des hl. Hilarius in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts eingebaut wurden.
Die vier Reliquienschreine auf dem Hauptaltar. Ich meine mich - Irrtum vorbe-halten - zu erinnern, zu meiner "Ministrantenzeit", als noch der schmalere Taber-nakel und das kleinere Fenster zum Brüderchor exisistierten, seien sechs Pyra-midenschreine auf dem Hauptaltar aufgestellt gewesen.
Auszug aus dem Inventareintrag. "110 cm hoch, zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts, Holz, überfasst, Wurmbefall,. 2000 Fr., 4 Stück, Inventarisierung 15. Juli 1996, Barocke Reliquienpyramiden, im 19. Jahrhundert leider überfasst. Die Reliquienfassungen mit Seide und Metallflitter (Klosterarbeit) stammen ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert"
Auszug aus dem Inventarisierungseintrag: "101,5 cm, Mitte 18. Jahrhundert, Holz, Polimentvergoldung, Zustand: gut, 2500 Fr., 2 Stück. Standort: Beichtkapelle, Aufnahme 3. Februar 1993, Stand: 25. Juli 1996. Barocke Reli-quienpyramiden, mit seitlichem, durchbrochen geschaffenem Voluten- und Muschelwerk. Die Reliquienfassungen wurden im 19. Jahrhundert erneuert."
Links Reliquienschrein Hochaltar, rechts Franziskusaltar
Definition
Reliquie (von lateinisch reliquiae, „Zurückgelassenes“, „Überbleibsel“) Gegenstand kultischer, religiöser Verehrung ein irdischer Überrest der Körper oder Körperteile von Heiligen oder ein Überbleibsel des jeweiligen persönlichen Besitzes. Eine Sonderform der Reliquien sind „Berührungsreliquien“, Gegen-stände, mit denen Heilige zu Lebzeiten in Berührung kamen oder gekommen sein sollen.
Es wird später ein Abriss über das Reliquienwesen folgen.
Donnerstag, 12. Oktober 2023
Die längste Bibel der Welt
in
Rothenturm
16 Jahre lang malte der deutsche Künstler Willy Wiedmann an seiner Bilder-Bibel. 3333 Szenen des Alten und des Neuen Testaments, als Leporello an-einandergefügt, bilden sie einen Bilderzyklus von 1,2 Kilometern Länge. Noch bis am 19. Oktober ist die Wiedmann-Bibel in Rothenturm SZ zu sehen.
Moses -Exodus
Adam - die Schlange - die verbotene Frucht
Jesu Geburt
Abendmahl
Die Evangelisch-Reformierte Kantonalkirche Schwyz feiert ihr 25-jähriges Be-stehen und organisiert deshalb einen kantonalen Kirchentag am 15. Oktober 2023. Zahlreiche Veranstaltungen für Gross und Klein sind organisiert unter dem Motto: "Die Hoffnung, die in uns steckt". Unter anderem wird eine sehenswerte und Aufsehen erregende Ausstellung "Die längste gezeichnete BIbel der Welt" gezeigt. Sie lag lange verborgen auf dem Dachboden eines alten Hauses und wird nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Alles Wissenswerte entnehmen Sie der folgenden Homepage.
https://www.evref.ch/termine/kantonaler-kirchentag-2023/
Montag, 9. Oktober 2023
"Dr goldig Gärbihund"
Bisher verliehen an....
Die bisherigen Empfänger des "goldigä Gärbihund"
Dr goldig Gärbihund
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2011 Claudio Landolt TV-Filme über "Näfels" bei Tele Südostschweiz
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2011 David Beck Allroundkünstler (Malerei)
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2012 Hans Kennel 45 Jahre Bildhauer im Glarnerland
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2014 Manfred Hausmann Wildheuerfilme auf Sulzboden
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2014 TV-Team itv Käln "Miini Beiz - diini Beiz" Näfels
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2016 Ralph Rechsteiner Mitbegründer und Förderer der Partnerschaft Näfels - Bad Säckingen seit 1988
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2016 Dr. Alfred Graf Dok-Filme "Fridlini 2014 und 2015" (Fridolinsfest Bad Säckingen)
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2019 David McLion Lebenswerk, Kybernetik, Metaphysik
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2019 Bruno Schwitter 40 Jahre "Moustache" Coiffeur-Salon
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2022 Margrit Neeracher- 60 Jahre "Oberurnä miis Doorf" Schrift
Tschudi Vielseitiger Einsatz für das Dorfleben
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2022 Winfried Ays Gründer "Freundeskreis Näfels/ Glarus Nord - Bad
Säckingen 25 Jahre Förderer der Partnerschaft
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2023 Jean Pierre Hauser 100 Porträts aus seiner Riesen-Foto-Sammlung
Berge, Brauchtum, Menschen
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2023 Peter Märchy Näfels Dorfläden Einst und Heute
Näfels Gasthäuser Einst und Heute - 2 Bände
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Dr goldig Fänzlöffel
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2009 Paul Stähli Digitalisierung "Sulzbodä-Ziitig Dr ghülpet Bott" 777 Seiten + Liäderbüächli
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Bilder folgen
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"Agätäbroot und Füürälihäiss"
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Dunschtig, 21. Novämber 2024
Erfolg isch we-nä Chlätterpartii,
zoberscht isch d Uussicht herrli, abr gfäährli, wägem abägkiijä.
Novämber oder Winter-Munet
Wänn dä d Novämbertääg da sind, gitt's nuch gag-gäärä schtürmisch Wind.