Epitaph für Weihbischof Georg Sigismund Miller (1615-86). Er weihte 1667 die Kapelle im Freulerpalast Näfels, 1679 das Kloster auf dem Burgstock ein.
(Foto: David McLion, Schwanden)
Dienstag, 7. Dezember 2021
Rorateamt
Heute Morgen fand das erste von drei Rorateämtern in der Pfarrei Näfels statt, Pfarrer Sta-nislav Weglarzy sang und las die frühmorgendliche, vorweihnachtliche Messe in der Marienkirche Mollis.
Sie war mit Hunderten von Kerzenlichtern zu einer bethaften Stimmung erleuchtet. Im Zeichen von Corona war der Gottesdienst leider nur spärlich besucht. Diese Minorität gab aber im Ganzen eine
ganz besondere und erlebnishafte Atmosphäre. Fleissige Frauen verabreichten - an Stelle des sonst traditionellen Zmorgen - Brötchen und Schoggistengli.
Die nächsten Rorateämter finden gemäss Pfarreiblatt statt:
Donnerstag, 9. Dezember 2021, 06.30 Uhr Pfarrkirche Hilarius
Donnerstag, 16. Dezember 2021, 06.00 Uhr Pfarrkirche Hilarius (mit Cäcilienchor)
Montag, 6. Dezember 2021
Ein Fridolin wird Gemeindepräsident von Unterägeri
Dr. Fridolin Bosshard
Fridolin Bosshard, 38-jährig, Dr. rer. publ. HSG, Betriebsleiter der Privatschule Dr. Bosshard, seit fünf Jahren Gemeinderat, ist in
stiller Wahl als Nachfolger von Gemeindepräsident Josef Ribary gewählt worden.
Bosshard präsidiert seit 2017 Ägeri-Sattel Tourismus, ist ebenfalls seit 2017 Vize-präsident des Verwaltungsrates der
Ägerisee-Schifffahrt AG.
Nach der Matura an der Kantonsschule Zug studierte er an der Uni St. Gallen internationale Beziehungen. Während des Studiums
absolvierte er ein Austausch-semester in Südkorea und schloss ein Praktikum bei der dortigen Schweizer Bot-schaft an. Nach einem zweiten Hochschulabschluss in den USA arbeitete er in Zürich als
Unternehmensberater in Europa und Asien.
Im Gemeinderat war er Vorsteher für "Sicherheit und Dienste" (Feuerschutzkom-mission, Gemeindeführungsstab, Interessengemeinschaft
Kultur)
Er gehört der FDP / Die Liberale an.
Das Gemeindewappen von Unterägeri, ein rotes Schiff mit blauem Segel und weissem Kreuz, gesteuert von einem blau gekleideten Schiffsführer, erinnert ein wenig an das frühere Dorfwappen von
Näfels, ein Schiffchen mit zwei Rudern.
Gewiss gibt es keinen direkten Zusammenhang, aber Schiff ist Schiff. Das Näfelser Wappen links wurde 1988 aus Anlass des Jubiläums "600 Jahre seit der Schlacht bei Näfels" vom Ge-meinderat
beschlossen und vom Regierungsrat des Kantons Glarus offiziell in Kraft gesetzt. Es ist von einem Näfelser Wappen von 1604 abgeleitet und ersetzt die "Näfelser Geltä"
Der Grund, den neu erkorenen Gemeindepräsidenten zu erwähnten, ist sein Vorname FRIDOLIN. Im Kanton Zug wurde der Sant Fridli während mehreren Jahrhunderten ver-ehrt. Bis ins 20. Jahrhundert
wurden im Kanton Zug zahlreiche Knaben auf "Fridolin" getauft.
Es gibt dennoch eine historische "Verwandtschaft" zwischen Unterägeri und Näfels. Beide Orte sind in der Geschichte Schlachtorte (Morgarten 1315 und Näfels 1388). Zudem erinnert der Schriftzug
ZUG an Zug Und Glarus, die beiden Stände sind 1352 in den Bund der Eidgenossen eingetreten. Übrigens ist ein Netstaler Bürger des Näfelser
Fritz Michel, Matthias Ständerat.
Namens des "Fridlibundes des Kantons Glarus" gratuliere ich dem frischgebackenen Gemeinde-präsidenten sehr herzlich und wünsche ihm eine glückliche und sichere Hand beim Lenken des Unterägerer
Schiffes!
Dienstag, 30. November 2021
Der Winter lässt grüssen...
erschwiggt auf dem Spaziergang nach Oberurnen
Montag, 29. November 2021
Dr. Thomas Hefti wird Ständeratspräsident
Vor acht Jahren startete er als Ständeratskandidat, im Bild unten am 12. Novem-ber 2013 im Landratssaal Glarus beim Podium. Mitbewerber war Nationalrat Martin
Landolt. Veranstalter die Glarnerische Staatsbürgerliche Gesellschaft.
Dr. Thomas Hefti wurde 12. Januar 2014 ehrenvoll als Ständerat gewählt und zog am 3. März 2014 in die Kleine Kammer ein. Am 18. Oktober 2015 wurde er ehrenvoll
wiedergewählt.
Er war vorher ab 2011 der erste Gemeindepräsident der fusionierten Gemeinde Glarus Süd und viele Jahre Mitglied des Landrates. Schon sein Vater war Ständerat und
ebenfalls Ständeratspräsident.
Nach seiner glänzenden Wahl gedachte er in seiner Antrittsrede des unerwartet verstorbenen Ständerates Pankraz Freitag mit den Worten: "Wäre unser Kollege (Pankraz
Freitag) nicht zu früh aus dem Leben gerissen worden, wäre er es, der hier und heute als neuer Präsident vor Ihnen stünde."
Hefti ist am 30. Oktober 1959 in Zürich geboren.
Nach der Kantonsschule in Glarus studierte er an der Universität Neuenburg Rechtswissenschaft, macht sein Lizenziat 1984 und promovierte 1988 mit
der Dissertation "La protection de la propriété étrangère en droit international public."
1992 erwarb er an der University of London den Grad eines Master of Laws. Seit 1994 ist er im Kanton Glarus als Anwalt tätig.
Politische Tätigkeit
1998 wurde er Gemeinderat von Schwanden. Von 2006-2010 war er der letzte Präsident der Gemeinde Schwanden, wurde aber - nach der Gemeindefusion
erster Gemeindepräsident der Gemeinde Glarus Süd.
Bereits 2008 wurde er Glarner Landrat.
2014 wurde er Nachfolger des im Amt verstorbenen Pankraz Freitag im Stände-rat.
2019 wurde er ehrenvoll als Ständerat bestätigt. 2020 trat er aus dem Landrat zurück.
Politisch "vorbelastet"
Thomas Hefti stammt aus einer alteingesessenen Glarner Politiker- und An-waltsfamilie. Sein Vater Peter Hefti hatte ebenfalls dem Gemeinderat
Schwan-den angehört, davon viele Jahre als Präsident, war Obergerichtspräsident des Kantons Glarus und Ständerat von 1968 bis 1990. Grossvater Hans Hefti war Glarner Regierungsrat von 1937 bis
1960, ebenso der Urgrossvater Peter Hefti von 1899 bis 1906. Heftis Urgrossvater mütterlicherseits Robert Haab war von 1917 bis 1929 Bundesrat. Dessen Frau, Thomas Heftis Urgrossmutter, war die
Tochter von Heinrich Landis, der von 1878 bis 1890 Nationalrat war.
Die bisherigen Glarner Ständeratspräsidenten seit 1848
1853-54 Johann Jakob Blumer
1860-61 Johann Jakob Blumer
1885-86 Esajas Zweifel
1916-17 Philipp Mercier
1936-37 Edwin Hauser
1980-31 Dr. Peter Hefti
2003-04 Dr. Fridolin Schiesser
2021-22 Dr. Thomas Hefti (Sohn von Peter Hefti)
Der Kanton Glarus hatte seit der Gründung des Bundesstaates bereits achtmal den Ständeratspräsidenten gestellt. Johann Jakob Blumer bekleidete
diese Amt zweimal. Thomas Hefti ist deshalb der siebte Glarner Standesherr, der der Kleinen Kammer vorsteht.
Freitag, 26. November 2021
Näfels - Mollis unten durch!
Einweihung im engsten "Familienkreise"
Fast punkt 16 Uhr heute Nachmittag versammelte sich eine Personengruppe mit Gemeindepräsident Thomas Kistler, Baupräsident Bruno Gallati,
Gemeinde-schreiber Stv. Andreas Neumann, Vertretern der Planungs- und Baufirmen, des Bauamtes, der SBB (Hr. Zogg),
bei der fertiggestellten Bahnunterführung beim Bahnhof Näfels-Mollis zur Eröffnung. Nach Ansprachen durch den Gemeinde-präsidenten und einer
kurzgefassten Bauberichterstattung von Roger Angehrn schritten die Mannen zur Tat. Mit den herbeigeschleppten Scheren durchschnit-ten die politischen Repräsentanten um 16 Uhr 20 das Band, worauf
die ersten Passagiere die Unterführung beschreiten konnten.
Durch Zufall war ich zur Gruppe gestossen und hielt das Ereignis mit folgenden Fotos für die Ewigkeit fest. Eine Baureportage wird von Andreas Neumann, beauftragter
Pressechef noch erscheinen.
Mit Spannung werden die ersten Sprayer erwartet. Die (noch) kahlen Beton-wände wären vorzügliche Werbeflächen für die bevorstehenden Wiederbestäti-gungs- und
Neuwahlen für den Regierungsrat, Landrat und Gemeinderat.
Aus dem offizellen Pressecommuniqué
Der Personenunterführung beim Bahnhof Näfels-Mollis ist knapp 54 Meter lang und unterquert zwei Gleise sowie die Stichstrasse. Mit den beiden Rampen auf Seite des
Bahnhofs und des Zschokke-Areals misst sie sogar 133 Meter.
Kosten: 9 Mio Franken.
(In den achtziger Jahre schlug sich der Gemeinderat mit einer Unterführung unter der Bahnlinie bei der Autschachenstrasse herum. Damaliger Kostenrahmen Fr. 400'000.
Das Projekt wurde immer wieder hin und her geschoben und hatte letzt-
lich keine Chance.)
Mittwoch, 24. November 2021
Adventskränze seit 18 Jahren
Seit 18 Jahren treffen sich die «Adventskranzschwinger», wie sie sich nennen, am Mittwoch vor dem ersten Advent, um Adventskränze zu
kreieren. Ursprünglich als Aktivität des Frauen- und Müttervereins Näfels für Väter und Grossväter und unter Anleitung von vier Instruktorinnen
entstanden, trafen sie sich corona-reduziert zu acht im Hilarisaal. Begleitet von Sonja Landolt-Schellenberg, präsen-tieren sie – unser Bild – ein
Dutzend «Neuschöpfungen». Im anschliessenden Hock bei Leckereien aus Marie Louise Ackermanns «Privatkonditorei» wurde be-schlossen, auf das 200
Jahr-Jubiläum des «Äbtejarzets» Brötchen zu backen und an die Jarzet-Teilnehmerinnen und -teilnehmer zu verteilen. Das Äbtejarzet findet am
Sonntag, 23. Oktober 2022 in der Hilariuskirche im Beisein des St. Galler Bischofs Markus Büchel statt. Diese Jahrzeit wurde gestiftet
vom letzten St. Galler Abt Pankraz Vorster, der zweitletzte Abt schenkte der Pfarrei Näfels den prächtigen Hochalter (Abt Beda Angehrn) (Foto:
Richard Arnold)
Rund 200 Adventskränze haben die - hier stark corona-reduzierten - "Adventskranz- schwinger" (acht Teilnehmer mussten aus gesundheitlichen Gründen absagen) in den 18 Jahren ihres Bestehens
geflochten und geschmückt. (Fotos: Richard Arnold)
"Schlussbouquet" Richard Arnold (nicht auf dem Bild) hält die "Adventskranzschwinger" fotografisch fest: v.l.nr. Josef Fischli, Fridolin Hauser "Osterhazy", Sonja Landolt-Schellen-berg, Hans
Widmer, Maritin Böni jun., Martin Böni sen. und Albert Ackermann.
Dienstag, 23. November 2021
November - Trauermonat
Die Ehefrau unseres Stammtischkollegen Hans L. ist unerwartet verstorben
Sie hatte alle Vorkehrungen der Corona-Vorbeugung getroffen, sich zweimal wie üblich impfen lassen und nun die dritte
Auffrischimpfung (Booster) absolviert und starb unerwartet und plötzlich zu Hause im Beisein ihres Ehegatten Hans Leuzin-ger. Noch in diesem Jahr hatte sie verschiedene Spitalaufenthalte, die sie
aber glücklich hinter sich brachte und nun das. Es wäre vermessen den plötzlichen Tod mit den Impfungen in Verbindung zu bringen, aber ohne weiteres auszu-schliessen ist dies nicht. Fachleute
müssten diese Frage beantworten. Dennoch ist ein so plötzlicher Tod für ihren Lebensgefährten und Ehemann Hans Leuzin-ger und alle ihre Angehörigen ein schwerer Schicksalsschlag, dem man machtlos
gegenübersteht.
Hans Leuzinger, der Mercedes bei ihrem Arbeitsaufenthalt in der Schweiz kennen und lieben gelernt hat, konnte mit ihr in Spanien eine
unvergessliche Hochzeit feiern, eine Familie gründen und gemeinsam mit ihr über ein halbes Jahrhundert eine glückliche Ehe führen. Nach seiner internationalen Tätigkeit auf allen Welt-meeren als
Schiffsoffizier, bekleidete Hans Leuzinger ein verantwortungsvolle, hohe Führungs-Position an der Universität Zürich. Nach seiner Pensionierung zogen sie in Glarnerland, wo Hans (in Mollis)
aufgewachsen war. Sie bauten im Grüt Näfels ein stattliches Haus und konnten noch einige glückliche Jahre der Zweisamkeit hier geniessen. Mercedes liebte über alles Blumen, was sich auch in Haus
und Garten ausdrückte. Ihre Kinder und Enkelkinder sind alle ausserhalb des Kantons wohnhaft, pflegten aber ein regen Kontakt.
Der plötzliche harsche Verlust ist für alle ein Schock, führte aber die Familie im Leid noch enger zusammen.
Hans Leuzinger ist unser Mittwoch-Stamm-Kollege.
Wir sprechen ihm unser herzliches Mitgefühl aus.
Mit kameradschaftlichem, stillem Gruss
Deine Mittwochstamm- Kollegen
Beisetzung auf dem Friedhof in NäfelsDonnerstag, 25. November 2021, anschliessend
um10 Uhr Trauergottesdienst in der Hilariuskirche Näfels.
Der folgende Nachruf wurde von Familienmitgliedern verfasst und von der zweit-ältesten Tochter Dolores in der Hilariuskriche vorgetragen. Ein
ergreifendes, ein-maliges Dokument!
Victor Hugo sagte einst: «Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.»
Wir haben uns hier versammelt, um einen geliebten Menschen zu ehren und zu verabschieden.
Unsere Mercedes Leuzinger – Dominguez hat am 28. September im Jahre 1942 das Licht der Welt erblickt. Sie war das zweitgeborene von insgesamt
fünf Kin-dern von Dolores de la Orden und Enrique Dominguez. Das Familienglück war leider nur kurzweilig, da schon im Säuglingsalter drei ihrer Brüder verstarben. Diesen Schicksalsschlag hat die
Geschwisterliebe zu ihrem jüngeren Bruder Joaquin umso mehr gestärkt. Gemeinsam durften sie glücklich in Salteras aufwachsen.
Das Glück hielt leider nicht lange an und so traf sie der nächste Schicksals-schlag. Ihre Mutter wurde schwer krank und verstarb innert
kürzester Zeit, als Mercedes gerade einmal 11 Jahre alt war. Von da an schlüpfte sie in die Rolle ihrer Mutter und musste bereits früh erwachsen werden. Das Leben meinte es auch danach nicht
immer gut mir ihr und so wurde auch ihr Vater schwer krank, als sie erst 17 Jahre alt war. Es folgten unzählige Arztbesuche, doch es konnte ihm nicht mehr geholfen werden. Mercedes pflegte ihren
Vater mit viel Hingabe bis zu seinem Tod.
Als wäre dieser Verlust nicht schon schlimm genug gewesen, musste ihr Bruder Quino in einem Waisenhaus untergebracht werden. Sie war nun alleine
mit ihrem Onkel Luis und musste sich Arbeit suchen. In Sevilla stiess sie zufällig auf eine Stellenanzeige aus dem Ausland. In der Hoffnung, dass sie in der Schweiz gutes Geld verdienen könnte,
wagte sie den Schritt ins Ausland.
Mit ihrem ganzen Hab und Gut reiste sie ohne Geld in die Schweiz nach Mollis. Dort arbeitete sie im Hotel Bären als Aushilfskraft. Trotz harter
Arbeit konnte sie in Mollis eine schöne Zeit verbringen. In diesen drei Jahren lernte sie die Liebe ihres Lebens kennen, was ihr zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar war. Sie kehrte nach
Salteras zurück, um wieder in der Nähe ihres Bruders Quino zu sein. Zur gleichen Zeit fuhr Hans zur See und sie verloren sich wieder aus den Augen.
Mercedes fand später eine neue Arbeit in Barcelona, wo sie bei einer Familie als Nanny arbeitete. Wie es das Schicksal wollte, traf sie ihre
grosse Liebe Hans wieder. Von nun an waren sie füreinander bestimmt. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Salteras, um zu heiraten. Trotz einigen Hindernissen, wie zum Beispiel der
unterschiedlichen Konfessionszugehörigkeit, schlossen sie am 17. August 1965 den Bund der Ehe. Das ganze Dorf feierte ihre Liebe. Nun schien ihr Leben endlich perfekt zu sein.
Nach der Hochzeit stand die Familienplanung im Fokus. Sie entschieden sich für ein gemeinsames Leben in der Schweiz. Im Jahre 1966 brachte
Mercedes ihre erste Tochter Rosita zur Welt. Im selben Jahr kam Quino, der Bruder von Merce-des, in die Schweiz. Sie übernahmen seine Vormundschaft und begleiteten ihn auf dem Weg zum
Erwachsenwerden. Im Jahre 1968 kam dann die zweite Toch-ter Dolores zur Welt. Kurz darauf wurde Quino vom spanischen Militär einberufen und verliess die Schweiz nach nur drei Jahren wieder. Das
Familienglück wurde anschliessend mit dem dritten und letzten Kind Juanito im Jahre 1970 vervoll-ständigt. Das Muttersein erfüllte sie mit viel Stolz.
Die junge Familie Leuzinger-Dominguez verbrachte viele glückliche Jahre in Horgen am schönen Zürichsee. Später zogen sie in die Stadt Zürich
mitten auf das Universitätsgelände. Viele schöne Momente durften sie gemeinsam als Familie erleben. Dazu gehörten auch die jährlichen Familienferien in ihrer Heimat Salteras.
Ihre drei Kinder wurden erwachsen und verliessen das Elternhaus. Im Jahre 1993 wurde Mercedes schliesslich zum ersten Mal Grossmutter ihrer
Enkelin Clarissa. Bereits ein Jahr später folgte 1994 die zweite Enkeltochter Sabrina. Mit viel Liebe verwöhnte sie ihre beiden Enkelkinder und erfüllte ihnen jeden Wunsch.
Mercedes und Hans bauten nach seiner Pensionierung ein grosses Haus in ihrer Heimat Salteras. Von da an wohnten sie nicht nur in Zürich, sondern
jeweils die Hälfte des Jahres in Spanien. Im Sommer kamen ihre Kinder und Enkelkinder zu Besuch und verbrachten alle gemeinsam ihre Ferien im grossen Haus. Sie hatte all ihre Familienmitglieder
und Freunde um sich. Das machte Mercedes unheim-lich glücklich.
Im Jahr 2004 kam ihr Enkelsohn Enrique zur Welt und im Jahr 2012 anschlies-send ihr jüngster Enkel Lukas. Sie liebte es Grossmutter zu sein.
Eine grosse Familie zu haben, war für sie das Schönste.
Leider wurde das Jahr 2012 auch vom Tod ihres geliebten Bruders Quino ge-prägt. Damit verlor sie einer der wichtigsten Menschen aus ihrem
Leben.
Zwischenzeitlich bauten Mercedes und Hans ein Haus in Näfels und zogen dort-hin zurück, wo ihre Liebesgeschichte begonnen hatte. Sie fühlte sich
wohl in ihrem grossen Zuhause und verbrachte viel Zeit in ihrem schönen Garten. Mit viel Hingabe pflegte und dekorierte sie ihren Garten. Auch innen im Haus fehlte es nicht an Dekorationen. Nebst
dem Dekorieren gehörten auch die spanischen Te-lenovelas zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.
In den letzten Jahren wurde Mercedes leider von gesundheitlichen Problemen geplagt. Ihr Herz wollte nicht mehr gesund werden, sodass unzählige
Arztbesu-che und lange Spitalaufenthalte folgten. Es war eine ermüdende Zeit und lange hat sie dagegen angekämpft. Die Corona-Pandemie machte das Ganze nicht leichter – im Gegenteil.
Am Freitag, 19. November ist sie unerwartet früh für immer eingeschlafen und von uns gegangen.
Sie wird uns als einer der liebenswertesten und selbstlosesten Menschen in Er-innerung bleiben. Unsere Familie hat ihr alles bedeutet und so hat
sie mit viel Herzblut alles dafür getan, um uns alle glücklich zu machen.
Danke für all deine Liebe! Wir vermissen dich so sehr! Es lässt sich nicht in Worten beschreiben, wie sehr du uns fehlst. Wir können es noch
immer nicht fas-sen, dass wir dich nie wieder in unsere Arme schliessen können. Mit deinem Tod verlieren wir Vieles, aber niemals deine Liebe und unsere gemeinsamen Erinne-rungen mit
dir.
Wir möchten nun ein paar schöne Erinnerungen mit euch teilen.
Unsere Familie war oft bei Mercedes und Hans zu Besuch. Und wenn uns etwas in ihrem schönen Garten oder in der Wohnung gefallen hat und wir ihr
das gesagt haben, ging es nicht lange, und wir bekamen es bei nächster Gelegenheit ge-schenkt. So kam es schon mal vor, dass wir mit einer grossen Palme im Koffer-raum nach Hause fuhren. Mercedes
war einer der spendabelsten und liebens-wertesten Menschen, die wir je kennen lernen durften. Sie hätte für ihre Familie und ihre Liebsten alles gegeben. Die Familie war ihr immer das
Wichtigste.
Als die Familie noch in der Uni Zürich wohnte, kamen Juanitos Freunde vor dem "Usgang" oft bei ihnen zuhause vorbei. Bevor der eigentliche Apéro
begann, ser-vierte Mercedes immer einen "Cafelito" für alle. Das haben sie alle sehr ge-schätzt. Es wurde zu ihrem Markenzeichen. Mercedes hat es geschafft, bei sei-nen Freunden bis heute einen
Platz im Herzen zu behalten.
Wir erinnern uns auch gerne an die gemeinsamen Familienferien in Salteras. Mercedes war beliebt im Dorf und kannte so gut wie jeden. So
verschwand sie gerne einmal einen ganzen Morgen, obwohl sie nur kurz Früchte bei Carmela einkaufen wollte. Natürlich war sie wieder pünktlich zum Essen zurück. Sie ver-wöhnte uns mit ihren
Kochkünsten und tischte uns übertrieben viel auf, als hätten wir wochenlang nichts mehr gegessen. Und wenn sie uns besuchte, brachte sie stets eine Einkaufstasche voller Esswaren mit, da wir ja
vielleicht nicht genug zu essen haben könnten. Es war für sie das allerwichtigste, dass es uns gut geht und wir versorgt sind.
An Weihnachten beschenkte sie uns reichlich und deckte uns mit Schokolade, Hygieneprodukten und Kleidung ein. Und dies obwohl wir schon seit
Jahren be-schlossen hatten, auf Geschenke zu verzichten. Es bereitete ihr so viel Freude, ihre Liebsten zu beschenken. Schon bald ist Weihnachten und obwohl du nicht mehr unter uns bist, sind wir
uns sicher, bist du mit uns.
In unseren Herzen halten wir dich und unsere vielen gemeinsam Erinnerungen für immer fest.
Ruhe in Frieden, Mercedes!
Samstag, 20. November 2021
Eine liebe Nachbarin ist verstorben
Schon wieder ist eine wohlgelittene Nachbarin gestorben. Sie war die Ehefrau von Franz Landolt, Sattlermeister, Gerbi beim Hirzenplatz. Dort betreibt bereits in der
dritten Generation Sohn Christian ein erfolgreiches Unternehmen für Innen-ausstattung. Während Grossvater Johann Landolt noch in Handarbeit Ross-matratzen herstellte und dessen Sohn Franz das
Geschäft weiterführte, baute dessen Sohn Christian das Unternehmen zu einem modernen vielseitigen Betrieb mit einem ausladenden Verkaufsladen aus.
Durch den chaletartigen Erweiterungsbau konnten zwei Generationen in der glei-chen Liegenschaft wohnen. Nun ist ihnen Ruth als Gattin, Mutter, Schwiegermut-ter,
Grossmutter und Urgrossmutter entrissen worden. Die Verstorbene, eine Tochter aus der bekannten Familie der Metzgerei Fischli, war im Quartier sehr beliebt und eine äusserst sympathische und
angenehme Nachbarin. Schon an-fangs Jahr starb aus dem gleichen Quartier Frau Wilma Jakober. Der Wahr-spruch auf der Todesanzeige beschreibt trefflich die Persönlichkeit der Ver-storbenen: "Ein
Mensch mit sehr viel Fürsorge und Liebe hat uns für immer ver-lassen."
Herzliches Beileid den Angehörigen, die um sie trauern.
Unter grosser Anteilnahme fand am Mittwoch, 24. November 2021, die Bestat-tung von Ruth Landolt-Fischli auf dem Friedhof Näfels statt. Wie ein Sohn an-fangs
mitteilte, wurde auf den Abschiedsgottesdienst in der Kirche verzichtet, weil mehrere Personen der Trauerfamilie corona-positiv getestet worden waren. Des-halb fand die Zeremonie vor der
Schlachtkapelle statt. Bei strahlendem Sonnen-schein, aber einer recht frischen Bise führte Pfarrer Stanislav Weglarzy sehr einfühlsam durch den Ritus. Ein Sohn von Ruth verlas einen Rückblick
auf das Leben von Ruth, die selber keinen ausführlichen Lebenslauf gewünscht hatte. Ein Trauergottesdienst wird in einem späteren Zeitpunkt stattfinden und recht-zeitig angesagt werden.
Donnerstag, 18. November 2021
Trouvaille
Mein erster Zeitungsbeitrag - eine Anekdote aus dem Leben
Honorar: 5 Franken!
Ich war im Lehrerseminar Rorschach und las gelegentlich im Lesezimmer den "Nebelspalter" (der ja in Rorschach herauskam). Eine lustige Begebenheit juckte mich, sie
in Worte einzufangen und aufs Geratewohl dem Chefredaktor Franz Mächler, der von 1952-64 diese Position innehatte. Wie staunte ich, als wenige Tage danach der Pöstler auftauchte und mir 5 Franken
aushändigte! Mittlerweile sind viele Lenze in Tal gezogen und meine erste Zeitungs-Einsendung längst ver-gessen. Mitnichten. Heute stöberte ich auf der Homepage des "Nebelspalters" und stiess auf
ein Archiv, in dem viele Jahrgänge abzurufen waren. Hatte ich nicht mein erstes Zeitungshonorar beim "Nebi" verdient? Natürlich. Nun machte ich mich daran, zurückzurechnen und den vermuteten
Jahrgang durchzublättern.
Und in der Tat fand ich nach geduldigem Suchen unter "
Das "corpus delicti" ist oben eingerückt, da aber die Leserlichkeit zu wünschen übrig lässt, hier der Original-Wortlaut:
"Man pflegt dem Direktor einer schweizerischen Mittelschule nachzusagen, sein Auto sei bei 40 km/h. plombiert. Tatsächlich
vermeidet er, als vorsichtiger Automobilist ein höheres Tempo zu fahren.
Eines Tages begegnete er auf dem Schulweg einem Schüler, hielt an, lud diesen gosszügig ein, mitzufahren, da ja ihre Wege
die gleichen wären. Der Schüler war hocherfreut, gestand aber gleichzeitig etwas beschämt: "Oh, danke, Herr Direktor, wüssezi ich sött pressierä!"
FH
aus: Nebelspalter, 84. Jahrgang, Nr. 45, 5. November 1958, Seite 49
Der besagte Direktor war Dr. Giuseppe Clivio, an den auch das folgende Buch erinnert:
Clivio,
Giuseppe
Heinrich Pestalozzi. "Lasst uns Menschen werden".
Mit einundzwanzig Federzeichnungen des Kunstmalers Theo Ginz,
St. Gallen
Die Buchreihe "Stiftung Schweizerhilfe" richtet sich an die Auslandschweizerjugend und ist zeitgleich auch in den Landessprachen französisch und italienisch erschienen,
bemerkenswerterweise in selbständigen Publikationen. (E. Loup / C. Bariffi) Im Zeitkontext wird das Wirken von Heinrich Pestalozzi, sei es als Bürger, Erzieher und Menschen, als
des "grössten Landmannes" verstanden.
Mittwoch, 17. November 2021
Exil-Näfelser macht positive Schlagzeilen
Alfred Böni - unkonventionelles Pfarreimodell
Kirchenrechtlich nicht vorgesehen, aber in der Praxis seit mehreren Jahren mit Erfolg gelebt, wird das Modell einer Pfarrei in Zürich, die
im Tandem geführt wird. Wie dem neuesten Pfarreiblatt "forum 23/2021" zu entnehmen ist, leiten Frieda
Mathis und Pfarrer Alfred Böni die Pfarrei St. Gallus in Kooperation, ein wie es heisst "kirchenrechtliches und menschliches
Kunststück".
Pfarrer Alfred Böni ist ein Sohn des ehemaligen Näfelser Sigristen Alfed Böni-Gallati (im Amt von 1964-1977) und ein Bruder des ebenfalls in Näfels als Sigrist
tätigen Sigristen Martin Böni-Mahner (1987-2016). Auf seine Pensionierung hin stellte er Überlegungen an, wie er seine weiteren Jahre gestalten sollte. Seit eini-gen Jahren hat er mit seiner
langjährigen Mitarbeiterin Frieda Mathis einen Kon-sens über eine neue Arbeitsaufteilung gefunden, die es ihm erlaubt, sich haupt-sächlich auf seine seelsorgerlichen Aufgaben zu konzentrieren.
Seiner Mitar-beiterin hat er gewissermassen die Gemeindeleitung übertragen, die vor allem administrative und organisatorische Aufgaben umfasst. Offensichtlich funktioniert dieses "Modell" zur
Zufriedenheit aller Beteiligten in der Pfarrei St. Gallus be-stens.
Möglich wurde diese, im Kirchenrecht bislang nicht vorgesehene, duale Pfarrei-leitung allerdings nur dank des Verständnisses des ehemaligen Generalvikars Dr. Josef
Annen. Auf jeden Fall ist die "Musterpfarrei St. Gallus" im "forum" beachtet und als prüfenswertes Modell vorgestellt worden.
Dienstag, 16. November 2021
Hütet Euch am Morgarten am Tage vor St. Othmar
Morgartenfeier und Morgartenschiessen
„Hütet Euch am Morgarten am Tage vor St.
Othmar!“ Diese Warnung schickte Ritter Heinrich von Hünenberg anno 1315 an die Eidgenossen. Die Landleute von Uri, Schwyz und Unterwalden erwarteten nämlich die habs-burgischen
Eindringlinge überall, nur nicht am Morgarten.
Dank
der Warnung des Zuger Ritter Hünenberg standen die Eidgenossen am 15. November 1315 genau am richtigen Ort, vermochten das feindliche Ritterheer vernichtend zu schlagen und die junge
Eidgenossenschaft zu retten.
Gedächtnis an die Gefallenen der Schlacht am Morgarten von 1315
Infolge der epidemiologischen Lage musste die 705. Gedenkfeier zur Schlacht am Morgarten in diesem Jahr kurzfristig abgesagt und auf das nächste Jahr ver-schoben
werden. Das Gedächtnis an die Gefallenen wurde am Sonntag, 15. November 2020, in einem kleinen, überschaubaren Rahmen mit Vertretern der beiden Regierungen von Schwyz und Zug,
des Bezirksrats Schwyz, des Gemein-derats Sattel sowie den beiden Morgartenschiessen, dem Militär und der Morgar-tenstiftung abgehalten.Begleitet wurde das
Gedenken von «Roten Schwyzern» und «Alten Schwyzern».
Ein verschworenes Polittrio: Bundesrätin Karin Keller-Sutter, nach ihrem Morgarten-Referat, flankiert von alt Ständerat Joachim Eder, links) und seinem Nachfolger Ständerat Matthias Michel, ein
Netstaler Bürger! Die drei FDP-Repräsentanten gaben sich in Morgarten die Ehre. (Bild: facebook Matthias Michel)
Montag, 15. November 2021
Mehrheit ist Mehrheit! Basta!
Erst im Nachhinein - und beim Durchlesen - zweier Zeitungsberichte über die letzte Kirchgemeinde in Näfels stach mir das Stimmen-rgebnis über den Ordnungsantrag in
die Augen, Kirchenratswahlen seien schriftlich - also geheim - durchzuführen.
Dieser Antrag wurde einem Gegenantrag gegenübergestellt und unterlag mit 30 zu 22 Stimmen. Von den rund 70 Anwesenden (die genaue Zahl ist mir nicht mehr präsent,
wird aber wohl dem Pro-tokoll zu entnehmen sein) haben sich also rund 18 Anwesende der Stimme enthalten. Von den gezählten 52 Stimmen fielen also auf Ablehnung 58 % und auf Zustimmung 42 %. Das
ist eine klare Mehrheit und jeder Demokrat hat das unwidersprochen zu akzep-tieren. So funktioniert unsere Politik. Und wir sind bisher gut damit gefahren. Eine geheime Wahl wäre. wie sich
nachher zeigte, auch illusorisch gewesen, da ja nur ein Kandidat vorgeschlagen und sou-verän gewählt wurde.
Dennoch sei ein Denkanstoss erlaubt: Erschreckend für eine Kirchgemeinde ist die Tatsache, dass man offenbar nur mit Müh und Not überhaupt noch Kirchgenossen
findet, die sich für die Aufgabe eines Kirchenrates oder einer Kirchenrätin zur Verfügung stellen. Es erübrigt sich ja dann auch, diese einzige Nomination vorzustellen. Politische Parteien
pflegen jeweils Vorschläge zu machen und zu begründen, warum Kandidat X oder Kandidatin Y für das Amt ge-eignet ist. Die Landsgemeinde pflegte ein Wahlverfahren, wonach Landammann, Statthalter
und sämtliche Richter aus dem "Ring" gerufen, aber nicht weiter begründet werden. Allerdings werden die Richterinnen und Richter im Vorfeld in den Parteien nominiert und öffentlich
publiziert. Ein Wahl sollte ja auch ein Auswahl sein. Bei der Kirchgemeinde spielt sich das Ganze ad hoc in der Versammlung ab. Die Stimmberechtigten können Namen "rufen" und die oder der
Vorsitzende eröffnet keine Diskussion, sondern schreitet sofort zu Wahl. Gezählt wird eigentlich nur wenn die Mehrheit schwierig zu ermitteln ist. In der Regel gilt, das der Präsident oder die
Präsidentin feststellt "Das erste ist das grössere Mehr". Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können aber beantragen, meist durch Zuruf "Zellä!", dass die Stimmenzähler zum Einsatz kommen. Steht
nur eine einzige Kandidatur zur Verfügung ist die Abstimmung nur eine Formsache.
Soweit, so gut! Nur darf man sich wohl hinterfragen, warum ein Antrag auf geheime Wahlen "nur" 30 Stimmen macht, aber noch mehr warum eine doch beachtliche Zahl von
22 Stimmenden eine geheime Wahl bevorzugen. Weiter dürfte man sich fragen, warum geheime Wahlen überhaupt gefordert wer-den. Wer geheim wählen oder abstimmen möchte, würde wohl Anonymität
bevorzugen oder ein offenes Bekenntnis scheuen. Dahinter mag eine latente Angst stecken, dass man für seine offene Stimmabgabe die Folgen der Andersdenkenden befürchten müsste. Vielleicht steckt
dahinter auch die Absicht, missliebige bisherige Mitglieder abzuwählen und durch andere zu ersetzen. Eine gewisse Angst aber, dass man sich für missliebige Standpunkt lange Zeit oder gar
lebens-lang Antipathie, Unfreundlichkeit, gar Hass und Stigmatisierung aussetzt, ist in Ein-zelfällen ernst zu nehmen.
Was immer - die Kirchgemeindeversammlung ist Entscheidungs-instanz, und die Mehrheit gilt, die Minderheit hat sich damit abzu-finden. Damit wäre eigentlich alles
gesagt.
Wenn man aber den mässigen Besuch der Kirchgemeinde (etwa 1-2 % der Stimmberechtigen) ins Auge fasst, sind Entscheide von 30 zu 22 , die für alle gelten, täte die
Überlegung gut, wie man der gros-sem Absenz oder Gleichgültigkeit begegnen könnte. Müsste man nicht Wege suchen, die Stimmberechtigten zu mehr Anteilnahme zu gewinnen. Die politische Gemeinde
kennt ähnliche Symptome gerin-ger Versammlungsbeteiligungen. Aber immerhin sind die Wahlen für die Gemeinde, den Kanton und der Bundesvertreter brieflich mög-lich. Dadurch können auch
Verhinderte, Ältere oder Kranke oder Versammlungsfaule oder "De mached ja sowieso-was-s' wänd"-Ausredner von zu Hause aus wählen oder abstimmen. Auch denk-bar sind geheime Abstimmung an der
Versammlung selber, würden aber, vor allem wenn mehrere Wahlgänge notwendig würden, die Versammlung zeitlich verlängern. Das meist gehörte Gegenargu-ment gegen geheime Wahlen: man möge doch nicht
alles verkomp-lizieren.
Die Stimmung und der doch nicht unbeträchtliche Stimmenanteil an der letzten Kirchgemeindeversammlung dürfte sinnigerweise im Kirchenrat und in den poli-tischen
Parteien, deren Beteiligung doch mehrheitlich auf die CVP beschränkt bleibt, einmal diskutiert wer-
den, was immer dabei herauskommt. Dass die letzten zwei Kirchge-meinden kontroverser geworden sind, ist ein Hoffnungschimmer, dass sich die Kirchgenossen doch
wieder mehr und kritischer mit den Traktanden und den Geschehnissen innerhalb unserer Kirchge-meinde zu interessieren beginnen.
Des Pfarrers Sorge ist "Wie erreiche ich die Gläubigen besser und wie kann ich sie dazu bewegen, zahlreicher die Kirche zu besuchen oder am Pfarreileben
mitzuwirken?", die Sorge des Kirchenrates "Wie können wir die Kirchgenossen mehr und besser interessieren und bewegen am politischen Part der Kirchgemeinde teilzuneh-men?"
Die Pfarrei und die Kirchgemeinde sind ohne Gemeinschaft, Zusam-mengehörigkeitsgefühl und rege Kommunikation nicht zu rechtferti-gen und ein Auslaufmodell, für das
es keine ebenbürtige Alternative gibt.
Minderheiten sind ernst zu nehmen - aber bedenklich wird es, wenn Minderheiten die Mehrheit ersetzen.
Samstag, 12. November 2021
Andreas Tschappu, Cham, malt den Gärbihund
Beeindruckend für mich ist mein ehemaliger Schüler Andreas Tschappu aus Cham. Ich war an die Schulen der Stadt Zug gewählt worden und musste zuerst für eine
erkrankte Lehrerin im Burgbachschulhaus ein paar Monate einspringen. Unter den 46 Schülern war auch Andreas Tschappu*, dessen Vater ein nach Zug ausgewanderter Glarner und in der Landis & Gyr
in der Physikalischen Abteilung als Kadermann tätig war. Unglaublich: vor 60 Jahren! Andreas scheint diese Zeit nicht vergessen zu haben und schreibt mir von Zeit zu Zeit. Irgendwann hatte er im
Internet das "Kulturforum Brandluft" entdeckt und ist seither regelmässiger Gast bei dessen Veranstaltungen. So auch beim sehr erfreulichen und heiteren Anlass "60 x Oberurnen mis Dorf" und der
Übergabe des "goldigä Gärbihund" an Margrit Neeracher-Tschudi, die nach Aldo Lombardi und Anna Eggimann, die Redaktion dieser kulturfördernden und die Einwohnerschaft zusammenhaltenden Schrift
redigiert und sonstwie vielfältig im Kulturleben des Dorfes engagiert ist.
Nun schreibt Andreas rührend:
"Lieber Fridolin, So habe ich versprochen, dass ich dir Zeichnungen vom Gerbihund und ein Bild von Oberurnen sende.
Mit viele Grüssen.
Dein ehemaliger Schüler Andreas Tschappu."
Hier sind die Aquarelle:
*Andreas Tschappu ist ein Nachkomme der bekannten Famlie Tschappu aus Glarus, die viele Jahre einen exquisites Geschäft vis-à-vis der Landesbibliothek und just neben dem Restaurant / Konditorei
"Blume" hatte. Sein Grossvater war Oberst Werner Tschappu, später Chef des kantonalen Führungsstabes und Inititant der Ausstellung im Freulerpalast über die Geschichte des Skisports im
Glarnerland und Autor des Jubiläumsbuches: "100 Jahre Skisport im Glarnerland, Ski-Club Glarus 1893-1993". Tschappu war als Leutnant Augenzeuge beim schweren Militärunfall in Netstal am 15.
Dezember 1941 mit mehreren schwerverletzten und vier toten Wehrmännern. An der "Näfelser Fahrt" wird jeweils am Gedenkstein in Netstal ein Gedenkhalt für die verstorbenen Soldaten gemacht.
Und wenn schon, dann schon... hier der Laudatiovers für die mit Gerbihund-ausgestattete:
O, lasst uns heute fröhlich feiern
mit Café, Brötchen, Speck und Eiern!
Denn heute ist dein grosser Tag,
den ich hier nun verkünden mag.
Du bist ein Kaminfegerkind,
die, wie man sagt, voll Glückes sind.
Und deine Mutter heisst wie du,
drum trällere ich „Schubiduu“!
Als Oberurnens guter Geist
und aufgestellt, wie du auch weisst,
bist du stets aktiv an der Front
und dieses wirklich auch gekonnt.
Zuhause, schulisch in Vereinen,
stets frohgemut und auf den Beinen,
sogar in uns’rem Parlament
umsichtig, klug, als Präsident.
Und zwischendurch ob grad, ob schräg,
bisweilen auf dem Jakobsweg.
Zudem schaffst du in einer Tour,
im „Brandluft“ auch noch für Kultur.
So bleibe denn, was du schon bist,
so aufgestellt und Optimist.
Ich wünsche dir von jedem Stück
auch weiterhin viel Freud und Glück.
Ä Grüäz ä nuch a dini Bäsi,
sehr häärzli, Fridli Osterhazy.
Donnerstag, 11. November 2021 Martinstag oer "Martini"
Donnerstag, 11. November 2021
In memoriam
Heidi Beeler-Herren
8. Januar 1940 – 4. November 2021
Unerwartet und plötzlich verstarb sie am Donnerstag, 4. November 2021 in ihrem trauten Heim am Mürtschenweg 16. Noch
hatte sie eine Knieoperation gut über-standen und war wieder zu Hause. Sie machte noch Besorgungen. Doch kurz nach ihrer Rückkehr fühlte sie sich nicht gut, ihr Mann Sepp wollte ihr noch ein Glas
Wasser holen, als er ihr dieses bringen wollte, war sie bereits gestorben. Trotz sofort aufgebotener, rasch erschienener Nothilfe aus dem Spital und trotz Wiederbelebungsversuchen war Heidi für
immer von uns gegangen.
Eine fröhliche, unternehmungslustige und dorfbekannte Frau hat uns verlassen.
Ich erlebte sie als rührige und kritische Kirchenrätin. Sie hat beim St. Annaaltar der Hilariuskirche die Kerzchenständer
durchgesetzt, die guten Zuspruch bei der Bevölkerung finden und rege benutzt werden. Im Rat war sie ein kritischer, aber konstruktiver Geist und setzte sich für die Anliegen der Näfelserinnen und
Näfel-ser mit viel Herzblut und hartnäckiger Zielstrebigkeit ein.
Heidi war aber auch eine sehr humorvolle Frau. Eine Episode bleibt mir in hei-terer Erinnerung. Anlässlich der 600
Jahrfeier der Schlacht bei Näfels (1388-1988) war unter den wohl hundert Anlässen im Jubiläumsjahr ein kleine Eisen-bahn bei der Turnhalle südlich des Gemeindehauses angeboten, auf der man eine
Runde fahren konnte. Die Bahn war aber klein und Personen mussten sich zusammenkauern, um auf den engen Wägelchen mitzufahren zu können. Ich war unmittelbar nach der Lokomotive platziert, im
nächsten Wagen fuhr Heidi mit und hielt sich mit beiden Händen fest, da das Gefährt auf den schmalen Gleisen et-was wackelig davonfuhr. Mit diebischer Freude begann ich selber hin- und
herzuschaukeln, worauf Heidi, die um ihr Gleichgewicht bangte, zu meinem Ver-gnügen spitze Schreie ausstiess: „Höör uuf!“, doch ihre Warnrufe waren zu spät, die Wagen hüpften aus den Schienen und
die Passagiere purzelten auf die weiche Wiese. So lag denn die erschreckte Kirchenrätin im Gras, genauso wie ich auch. Natürlich war die Situation komisch, das Gelächter entsprechend lustig. Ich
darf die Titel, die mir die erschreckte Heidi anwarf, nicht wiederholen, aber entgegnete ihr, wir kämen nun in die Fasnachtszeitung unter der Schlagzeile: „Kirchenrätin mit Gemeindepräsident
entgleist!“ – „Untersteh dich, so etwas zu publizieren!“ ermahnte sie mich mit erhobenem Zeigefinger, als wir uns gegen-seitig aufgeholfen hatten. Dann ging unser Gelächter weiter.
Natürlich unterblieb der Eintrag in die Fasnachtgazetten. Die Begegnung ist aber ein heitere Erinnerung auch an die
humorvolle Seite der leider verstorbenen Heidi.
Ihre Führungsqualitäten kamen ihr langjährig zu Gute als Regisseurin des Volks-theaters in Niederurnen, wo sie jeweils
Schwänke und heitere Theaterstücke mit Laienschauspielern inszenierte und sehr erfolgreich aufführte.
Was viele gar nicht wussten, Heidi war auch mehrere Jahr aktiv im Vorstand der Pro Senectute des Kantons Glarus.
Heidi war von 1986-2002 Kirchenrätin und von 1990-2000 auch Mitglied des Kantonalen Katholischen Kirchenrates. Neben
ihrer Urheberschaft der Kerzen beim St. Anna Altar soll auch erwähnt werden wie sie mir ihrem Mann Sepp auf dem Gottesdienstplatz auf Oberseestaafel ihr Herzblut vergossen hat, bei der Renovation
des Umgeländes. Der leicht aufsteigende Grasplatz vor der Kapelle, wo die Gottesdienstbesucher stehen oder sitzen, wurde vom Kirchenrat in globo unterstützt von den Ehepartner grosse Fronarbeit
geleistet. Sepp geht ein als Baumeister, Plattenleger und Maurer, der im Schweisse des Angesichts muster-gültige Arbeit geleistet hat. Heidi war eine der treibenden Kräfte und der gelun-gene zu
neuem Leben erwachte Gottesdienstplatz erinnert an sie.
Sie wünschte sich ausdrücklich keinen Nachruf, was
respektiert werden muss. Deshalb lasse ich es bei den kurzen Erinnerungen bewenden. Ihr wacher Geist und ihre engagierte Art wird uns sehr fehlen. Ihrem Ehemann Sepp und der ganzen Trauerfamilie
gehört unser herzliches Beileid.
Ein Nachtrag:
Am Mo 15. November 2021 war eine sehr eindrückliche
Abschiedsfeier auf dem Friedhof und anschliessend mit dem Trauergottesdienst. Die Abschiedsworte von Enkelin Sarah und die verbindende Art von Pfarrer Walter Mathis, Emmetten, wie auch die
musikalische Umrahmung mit Alphorn und Jodelchor machten den Ab-schied zu einem unvergesslichen Erlebnis. Gross war die Anteilnahme der Trau-ergemeinde, die trotz verlangten Corona-Zertifikation
sehr beachtlich war. Mit dem Hinschied von Heidi fehlt eine weitere Persönlichkeit, die massgeblich zur Gemeinschaft in der Gemeinde beigetragen hat. Im Zeichen modernen Fort-schritts, der
Mobilität. der galoppierenden Vermischung der Dorfbevölkerung und zunehmender Entfremdung verschwinden Menschen wie Heidi aus der Dorfsze-ne die dorfbekannt sind und die Kommunikation unter der
Dorfbevölkerung auf-rechterhalten und fördern.
Ihre Enkelin Sarah hat ein Couvert entdeckt und mir freundlicherweise fotografiert und zugestellt. Offenbar habe ich es Heidi nach ihrem Rücktritt aus dem
Kirchenrat zugestellt. Text: "Heidi Beeler, Kirchenrätin a.D., Heidi auf Wolke sieben"*
Herzlichen Dank, liebe Sarah!
Dienstag, 9. November 2022
Frisch auf zum Halalii!
Wahlen 2022
Gemeinderatswahlen 13. Februar 2022
Regierungsratswahlen 13. Februar 2022
Landratswahlen 15. Mai 2022
Gemeinderat Fridolin Staub (SVP) kandidiert als Gemeindepräsident Glarus-Nord (gemäss Radio Central heute)
Die ersten Parteiversammlungen aller Gemeinden haben bereits erste Nomina-tionen öffentlich kundgetan. Glarus Mitte und Glarus Süd wählen einen neuen
Gemeindepräsidenten.
Somit dauert es ab heute noch 106 Tage bis zum Wahlergebnis.
Gemäss bestehender Praxis werden die Wahlen mit den vom Bundesrat vorge-gebenen eidgenössischen Abstimmungsterminen zusammengelegt:
13. Februar 2022
Gesamterneuerungswahlen Regierungsrat
Gesamterneuerungswahlen Gemeinderäte
15. Mai 2022
Gesamterneuerungswahlen Landrat
Neue Verteilung Landratsmandate auf Wahlkreise
Die Verteilung der Landratsmandate auf die Wahlkreise erfolgt nach dem Verfah-ren nach Sainte-Laguë. Massgebend für die Verteilung ist die ständige
Wohn-bevölkerung gemäss Bundesstatistik am Ende des ersten, auf die letzte Land-rats-Gesamterneuerungswahl folgenden Kalenderjahres.
So ergibt sich gegenüber 2018 eine neue Landratssitzverteilung der insge-samt 60 Sitze:
Glarus Nord 28 Sitze (+1)
Glarus 18 (-1)
Glarus Süd 14 (unverändert)
Samstag, 6. November 2021
Fotoausstellung im Ostflügel des Freulerpalastes
Näfels im Wandel
Tolder+Art stellen rund 170 Fotoaufnahmen vom Dorf Näfels im Ostflügel des Freulerpala-stes aus. Vernissage: heute 6. Nov. 2021.
Öffnungszeiten: 13./14. und 20./21. November 2021 jeweils von 10-12 und 14-16 Uhr.
Georges Müller, der mit Peter Natter im Rahmen von "Tolder + Art++ ausgestellt hat, überliess das Manuskript zur Einführung. Es sei hier öffentlich zugänglich:
Einführung zur Fotovernissage Freulerpalast
von Georges Müller
Alle 10 Jahre treffen wir uns um einige bauliche Veränderungen in unserem Dorf festzustellen. Ein Projekt das seinen Anfang nahm beim Sichten von alten Fotos auf
dem Bauamt 1980 bei Hilarius Landolt.
Der Entschluss war gefasst auf Grund von Fotos aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, fotografisch festzuhalten wie sich unser Dorf entwickelt hat.
Bereits sind 50 Jahre dokumentiert, Häuser haben sich verändert, Strassen er-neuert, verbreitet, Vorgärten verschwunden, ganze Quartiere sind neu entstan-den, um
den Bedürfnissen der Gegenwart, zu entsprechen. Nostalgie ist wohl fehl am Platz, unsere Dorfgesellschaft hat sich gewandelt und damit auch die Häuser. Einige sind dem Abbruch geweiht worden, alt
geworden, unbewohnbar.
Andere sind neu erstanden und prägen das Dorfbild neu. Das Dorf ist gewach-sen, sicher immer mit behördlichem Segen, aber nicht immer mit Augenmass für das
Gesamtbild. Die Gestaltungskommission zusammen mit dem Heimatschutz, der Denkmalpflege hat ihr Möglichstes gegeben.
Die Forderung der Gesellschaft zum verdichtet bauen, wurde an einigen Orten erfolgreich umgesetzt, die Bausubstanz verbessert, nicht nur mit Farbe, sondern auch mit
Neubauten. Wohnten an bestimmten Strassen noch Grossfamilien in engen Behausungen, mit angebauten Ställen und Schobern, so sind diese ge-wichen zu zeitgemässen Wohnbauten. Als Beispiel ist der
Wydenhof und die Walhalla, die ehemalige Migros, der Hauserhof zu erwähnen, auf gleichen Grundstücken sind jeweils 25 – 40 Wohnungen neu entstanden, alte Quartier in denen die Wohndichte rapid
abgenommen hatte.
Geschafft haben wir auch, trotz enormer Motorisierung, dass Tiefgaragen ent-standen, die unsere geliebten Fortbewegungsvehikel in den Untergrund verbannt haben. Der
Verbreiterung von Dorfstrassen ist Einhalt geboten worden, teilweise erfolgten sogar Rückbauten. Noch fehlt aber die grosse Umfahrung.
Wir müssen uns aber heute Gedanken machen, wie das Dorf weiter leben kann. Wie Plätze zum Verweilen, zum Treffen oder auch nur für das Auge gestaltet werden
sollen.
Eine Vision des Dorfplatzes können Sie sich ansehen. Da sind noch einige Hürden zu nehmen, doch Ansätze und Ideen sind vorhanden. In 10 Jahren
könn-ten diese Ideen verwirklicht sein. Wir müssen nicht Warten bis kein Fahrzeug mehr durchs Dorf fährt, kein Fussgänger zum Einkaufen, zum Kaffee trinken sich im Zentrum aufhält, sondern diese
Visionen umsetzen.
Mit der Restauration der Beuge, neben weiteren historischen Bauten, wie der Letzhof, dem Bachmannhaus, dem
Rothaus sind Akzente gesetzt, wie das Dorf attraktiver wird, liebenswert und lebendig. Aber auch Neubauten sind entstanden, die
vorzüglich ins Dorfbild passen.
Diese Ausstellung soll Anregung und Ansporn sein die Dorfgemeinschaft im Rah-men der Grossgemeinde Glarus Nord zu stärken, darum danken wir recht herz-lich für die
grosszügige Unterstützung der Kulturabteilung der Gemeinde, ent-stehen soll noch in den nächsten Wochen ein Flyer auf dem die Kunst im öffentl-ichen Raum vermerkt ist, Skulpturen, Graffiti an den
Häusern, Wirthausschilder.
Nicht minder danken wir der Holzbau Hauser GmbH die uns wie vor 10 Jahren unterstützt.
Die Fotografen allen voran Christian Bosshard, dem zu früh verstorbenen Christian Schüpbach und dem Fotografen der ersten Stunde
Hanspeter Züger danken wir.
Damit sprechen wir Peter Nattererund ich die Hoffnung aus, dass diese Samm-lung weiter erhalten bleibe und sich ein engagiertes
Team finden lasse, im 2031 wiederum eine Bestandesaufnahme dokumentieren wird. Vorerst übergeben wir die Tafeln der Gemeinde zur Aufbewahrung.
Mit David Kobelt hat uns ein begnadeter Musiker die Vernissage begleitet, somit schliesst sich wieder ein Kreis, ist er doch mit der Tochter des
legendären Werkführers Hilarius Landolt verheiratet.
6. November 2021.
Dorfidylle der Zukunft: verkehrsberuhigtes Dorfzentrum
Freitag, 5. November 2021
Kirchgemeinde Näfels - wie lange noch?
Eindrücke von der a. o. Kirchgemeindeversammlung
Nach der recht kritischen Kirchgemeindeversammlung vom 28. Mai 2021 in der Mehrzweckhalle Mollis, an der die heutige a. o. Zusammenkunft eigentlich gefor-dert wurde
und zwar nur zu zwei Sachgeschäften, durfte man gespannt sein, ob die nicht eben frohe Stimmung diesmal besser sein würde. Prompt wurden gleich zu Beginn Ordnungsanträge gestellt, die a) das
Traktandum Wahlen verschieben und b) geheime Abstimmungen verlangten. Beide Anträge blieben auf der Strecke. Aber: Überraschend (zwar nicht für eine Mehrheit) obsiegte der Antrag auf
Reduktion des Kirchenrates von 7 auf 5 Mitglieder doch deutlich gegenüber dem Gegenantrag des Kirchenrates der "mindestens 5 Kirchenratsmitglieder" vorschlug. Dieser Vorschlag wurde zu
offensichtlich als Finte empfunden und ob-siegte nicht. Hingegen wollte die Versammlung weder die Wahl eines Kirchen-ratsmitgliedes verschieben, noch geheim abstimmen. Vorgeschlagen wurde dann
einzig Urs Schweikert, der dann auch mit grosser Zustimmung gewählt wurde.
Recht hartnäckig wurde dann der Kirchenrat mit Fragen und Gegenfragen gefor-dert zu Verfahrensfragen, zur illegalen Anstellung eines Organisten ohne
Arbeits-bewilligung, zum in Kraft gesetzten und später wieder nur angedachten Personal-handbuch, das offenbar als Vorlage der Kirchgemeinde erwartet wurde, zur Handhabung der immer wieder
genannten "Amtsgeheimnisses" und der "Schwei-gepflicht" des Kirchenrates, zu Kriterien und Vorgehensweisen eines Pfarreirates,
zu Ämterkumulationen und Wahlkompetenzen für Kirchenrat, Kantonalkirchenrat und dessen Ausschuss. In den diversen Voten schwang ein eigentümliches Miss-trauen mit,
so konnte man den Eindruck bekommen.
Für mich fehlte eine wirkliche Kommunikation zwischen Kirchgenossen und Kir-chenrat und ein latentes und offenes Misstrauen schwang mit. Zwar äusserten sich die
Votanten manierlich und niemand wurde ausfällig, ebenso konterte die Vorsitzende spontan und korrekt, aber für mein Empfinden, war diese Zusam-menkunft alles andere als ein
Gemeinschaftserlebnis.
Unsere Pfarrei scheint dreiteilig zu sein: Hie die Pfarrei mit ihrem pastoralen Auf-trag, da der Kirchenrat und weit entfernt die Kirchgenossen. Der neue
Pfarrad-ministator wurde kaum vorgestellt und gleich zur Diskussion aufgefordert, was er mit gebotener Vorsicht und mit Freundlichkeit tat. Das gelegentliche Raunen nach Antworten vom Ratstisch
verriet einen Hauch von Unbehagen. Zwei ehe-malige Landratspräsidenten wollten mit ordnenden Voten beruhigend wirken.
Eine Pfarrei ist eine Glaubensgemeinschaft, und eine Gemeinschaft beruht auf gegenseitiger Kommunikation. Die Absenz vor allem junger Leute, hingegen die Präsenz
von bestandenen CVPlern war auffällig. Die CVP darf man mit Fug und Recht als die "tragende Partei" der Kirchgemeinde bezeichnen; sie stellte seit eh und je praktisch alle Kirchenratsmitglieder.
Eine FDP-Kirchenrätin und ein wahr-scheinlich überparteilich wirkender Kirchenrat wurden in der letzten Kirchgemein-de recht harsch aufgefordert zurückzutreten, weil sie oppositionell immer
wieder die Ratsbeschlüsse bekämpfen würden und den Ratskonsens durchbrächen.
Man hatte aber nicht den Eindruck, dass seit dem Austritt dieser beiden Mitglie-der die Stimmung zwischen Versammlung und Ratstisch wirklich besser wäre.
Für das Insgesamt trägt die tragende CVP deshalb wohl eine Hauptverantwor-tung. Monokulturen sind - wie man aus der Natur weiss - gefährdet. Es gibt kaum
Kirchenräte aus anderen Parteien. Eine gewisse Diversität täte wohl gut.
Vor diesem HIntergrund wäre es aber falsch, nur den Kirchenrat für den nicht eben gesunden Zustand der Kirchgemeinde und Pfarrei voll verantwortlich zu machen. Nur
mit Köpferollen ist ein vermeintliches Übel nicht beseitigt, es sei denn, es seien neue unverbrauchte fähige Köpfe für eine Nachfolge bereit. Auch ein Kirchenrat kann lernfähig sein und das
Unbehagen deuten und sich ent-sprechend für eine Verbesserung der Kommunikation und damit des Vertrauens engagieren. Erst wenn er dies nicht tut, können
Austausche und Abwahlen ein Instrument sein.
Am vergangenen Mittwoch eröffnete der St. Galler Bischof Markus Büchel das feierliche "Aller Äbte Jahrzeit" mit den Worten: "Halten wir zusammen, wenn wir die
Zukunft bewältigen wollen." Die gleiche Parole hätte auch Gültigkeit für unse-re Kirchgemeinde. Ohne Zusammenhalt zerfällt das, was eine Gemeinschaft sein sollte. Die Passivität und das
Desinteresse der Kirchgenossen (ich nehme auch mich an der Nase) überlässt der Kirchbehörde ungehinderten Spielraum, der zum erwähnten Vakuum führen kann. Politisch müsste wir also alle
Anstrengungen unternehmen, die einzelnen Kirchgenossinnen und -genossen mehr einzubinden, z.B. durch Rückgabe der Wahlkompetenzen für den KKK und sogar den Aus-schuss, durch die Abschaffung von
Wahlkumulationen, durch geheime oder brief-liche Wahlen (wie die politische Gemeinde), durch den Ausbau des KKK zu einem wirklichen kantonalen Parlament, durch mehr
Bürgerbefragungen und durch mehr Transparenz und weniger Vorschirmen der "Schweigepflicht" (die ja ihre Berechtigung hat bei Privata, Personellem,
schwebenden Geschäften) und durch mehr Dienen als Regieren... und nicht zuletzt durch mehr gemeinsame Feste!
Die Kirchgemeinde Näfels wie die anderen Kirchgemeinden und die kantonalen Instanzen wären gut beraten, die Katholische Verfassung und die Gemeindeord-nungen einer
kritischen Prüfung auf Bewährtes, Überholtes, Negatives und Posi-tives oder Fehlendes zu überprüfen.
Glarner Katholiken sind halbbatzige Staatsbürger, sie haben keine umfassende Synode (Legislative), wenden Ämterkumulationen und Wahlkompetenzen an, die sowohl der
Kantons- und Bundesverfassung zuwiderlaufen. (Kirchenräte wählen Kantonalkirchenräte und diese ihren Ausschuss!) Ich wundere mich, dass die staatlichen Instanzen wie Landrat und Regierungsrat mit
ihren Rechtsdiensten (auch die politischen Parteien) Solches dulden?
Ich sage voraus: Wenn es uns nicht gelingt, mit einem Ruck die galoppierende Bedeutungslosigkeit der Kirchen in unserer Gesellschaft aufzuhalten, echte
Ge-meinschaft herzustellen, ist unsere Pfarrgemeinde in anderthalb Generationen am Ende. Gewiss sind gesellschaftliche Veränderungen und Wertverschiebungen nur schwer aufzuhalten, aber wir können
in unserm Lebensraum eine Kultur pfle-gen oder verrotten lassen. Ebenso gewiss lässt sich das Rad nicht zurückdrehen.
Aber - nach Bischof Markus Büchel - ist die Zukunft nur durch Zusammenhalt zu bewältigen. Sonst wird unsere wunderbare Hilariuskirche zum Kunsttempel, zum
Gourmethalle oder zum Konzertraum oder ein Objekt, das an den Meistbietenden zu verkaufen ist...
Würden wir das Christentum echt leben, wären keine Gesetze notwendig. Aber "äs mändschälet halt überall meh oder weniger"!
Der Näfelser Pater Justus Landolt las den Glarnern auf einer Landeswallfahrt im 19. Jahrhundert die Leviten: "O Jerusalem, o Jerusalem, wie tief bist du
gesun-ken!" (und meinte die Verhältnisse im Glarnerland), worauf er sich auf Protest der Glarner entschuldigen musste...
Ich bin gespannt auf die nächste Kirchgemeindeversammlung.
Allerheiligen, Montag, 1. November 2021
Was ist Allerheiligen, was Allerseelen? Skizze von Jonas Heidebrecht, Erzbistum Köln (auf Facebook)
Die Verstorbenen in unserer Pfarrei Näfels 2021
Erika Herzog-Messmer*
Alfred Jud
Berta Noser-Brütsch
August Meier
Johanna Lampe-Tschirky
Wilma Jacober-Schmid (Nachbarin)
Jeanny Kettel
Werner Probst (Gemeinderatskollege)
Marga Nüssli
Charlotte Michel (Schulkameradin)
Maria Landolt-Hofmann
Rita Fischli-Fuchs
Anna Schubiger-Hausegger
Giovanna Marcello
Elisabeth Vögeli
Margrit Gmür-Glaus
Annemarie Feldmann-Schopfer (Ehefrau eines ehemaligen Schülers)
Peter Müller (Bruder meiner Schulkollegin Bernadette)
Elisabeth Perucchi-Stucki
Lucia Zanchin-Probst (in meinem Vaterhaus aufgewachsen)
Dorothea Joos-Fernandes
*persönliche Bekannte und/oder Freunde
Allerhäiligä… Allerseelä
Plötzli bliibt diis Ziitli stuh!
Ds Härz hört äifach uuf.
Uhni gfraget muäsch dä guh,
tuäsch di‘ letschtä Schnuuf.
D Lichähämper händ kä Täschä.
Nüüt chaasch mit-dr nih.
‘s bliibt nu d Liich und nachhäär d Äschä,
und daas isch-es gsii.
Loosluu muäsch schu vorhäär chännä
und ds Vergih drzuä.
Gält bruuchsch käis meh überännä,
eebig häsch dä
Ruäh.
-y.
Gräberbesuch zu Allerheiligen: Just das rechte Wetter zum Abschiednehmen - leichter Re-gen und ein frischer Wind. Pfarrer Stanislav Weglarzy und Vikar Dr. Sebastian Fridolin Thayyil führten das
Gedenken der Verstorbenen im Freien durch, da wegen der Corona Beschränkung in der Kirche nicht alle Gläubigen Platz gefunden hätten. In einer knappen halben Stunde hatte die erschienene
Hundertschaft den sinnigen Gedenkgottesdienst ge-schafft. Bild oben: Bilck auf die versammelten Gottesdienstbesucher. Blick unten: Vor dem Pfarrhaus leitete der Pfarrer die Gedenkhalbstunde. Beim
Verlesen der Namen der vom 1. November 2020 bis heute Verstorbenen wurde je auf der Friedhofmauer ein Gedenklicht angezündet.
Sonntag, 31. Oktober 2021
Gärbihund bei Margrit Neeracher-Tschudi
zum Anlass
60. Ausgabe von "Oberurnen - miis Dorf"
Der "goldig Gärbihund" hat bei Margrit Neeracher-Tschudi im Entrée zu ihrer Wohnung einen Platz gefunden und bewacht seit heute die gehorteten Goldmünzen.
Heute vormittag um 10 Uhr war fröhliche Feierstimmung im Singsaal des Rauti-Schulhauses in Oberurnen. Im Programm des Kulturforums Glarus Nord wurde die 60. Nummer
der Dorfbroschüre ("ds Heftli" wie die Oberurner und Oberurne-rinnen sagen) gefeiert. Nach der Pionierarbeit von Aldo Lombardi (+) und Anna Eggimann übernahm Margrit Neeracher-Tschudi die
Redaktion der Schrift, die die Kultur, den Alltag, das "Innenleben" des Dorfes Oberurnen festhält.
Nun waren sie alle aufmarschiert, der ehemalige und jetzige Präsident des Ver-kehrsvereins Roger Fischli und Andreas Reichlin, die vielen Frauen und Männer,
die am Zustandekommen diese gemeinschaftsfördernden Schrift, die Zeit und Raum, Vergangenheit und Gegenwart, Menschen und Ereignisse des Dorfes zusammenhält. Freilich auch im Mittelpunkt stand
Anna Eggimann, die nach dem verstorbenen Aldo Lombardi, eine Pionierin der Schrift ist. Ohne sie wäre diese schöne Tradition kaum am Leben geblieben.
Gret Menzi, Präsident des Kulturforums Brandluft, eröffnete und leitete den freu-digen Anlass. Mit einer Power-Point-Präsentation wurde Oberurnen und das Wir-ken
der Geehrten und vielen, die daran beteiligt sind und waren, vorgestellt. Roger Fischli gab Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Schrift, die ja ein Abbild der Oberurner Dorfkultur ist
und bei deren Lektüre ihm "das Herz auf-geht". Sympathisch die Geste des jetzigen Vereinspräsidenten Andreas Reichlin, der mit wacker Blumen und auch Blumen in der Flasche auftrat. Das
Kulturforum beehrte Margrit Neeracher-Tschudi und Anna Eggimann ebenfalls mit Blumen-gruss und mit viel Applaus konnte die Geehrte den in weissem Tüll und Weih-nachtspapier verpackten "goldigä
Gärbihund" auspacken und entgegennehmen.
Der Gerbihund ist eine Sagenfigur, die Näfels und Oberurnen verbindet, und der im Freulerfestspiel in den vierziger Jahren zitiert wurde "Ihr werdet den Gerbi-hund
heulen hören!!!" Er heult in langen Nächten vom Bühl, weil ein Überreiter (Postbote) nach einem Ritt von Näfels nach Oberurnen ohne Geldsack einge-troffen ist und nun dsa dubiose Verschwinden in
die Nacht hinausheult. Er ist wiederauferstanden als "goldigä Gärbihund", der an die Tugend gemahnt und die Tugend gesellschaftlich engagierter Persönlichkeiten propagiert.
Der "goldig Gärbihund" wird in unregelmässigen Abständen an Persönlichkeiten verliehen, die durch besondere Leistungen an unserer Kultur und dem Zusam-menleben
aufgefallen, aber eigentlich kaum geehrt worden sind.
Vielseitig engagierte Margrit Neeracher-Tschudi
(aus der PPP "60 mal Oberurnen - miis Doorf")
Kleine Laudatio auf Margrit
O, lasst uns heute fröhlich feiern
mit Café, Brötchen, Speck und Eiern!
Denn heute ist dein grosser Tag,
den ich hier nun verkünden mag
Du bist einKaminfegerkind,
die , wie man sagt, voll Glückes sind.
Und deine Mutter heisst wie du,
drum trällere ich „Schubiduu“!
AlsOberurnensguter Geist
und aufgestellt wie du auch weisst,
bist du stets aktiv an der Front,
und dieses wirklich auch gekonnt.
Zuhause, schulisch in Vereinen,
stetsfrohgemuthund auf den Beinen,
sogar inuns’remParlament
umsichtig, klug, als Präsident.
Und
zwischendurch ob grad, ob schräg,
bisweilen auf dem Jakobsweg.
Zudem schaffst du in einer Tour,
im „brandluft“ auch noch für Kultur.
So bleibe denn, was du schon bist,
so aufgestellt und Optimist.
Ich wünsche dir von jedem Stück
auch weiterhin viel Freud und Glück.
ÄGrüäzänuchadiniBäsi,
sehrhäärzli,FridliOsterhazy.
Die bisherigen Empfänger des "goldigä Gärbihundes"
1) Claudio Landolt, TV-Filme bei Tele.-Südostschweiz über Näfels
2) Hans Kennel, Bildhauer, seit über 40 Jahren in Näfels
3) David Buck, malender Künstler
4) Manfred Hausmann, Dokumentarfilm: Wildheuer auf Sulzboden
10) Margrit Neeracher-Tschudi, 60. Nr. "Oberurnen - miis Dorf" Allrounderin für Dorfkultur
Bilder siehe "Dies und Das 1. November 2021"
Freitag, 29. Oktober 2021
Oktoberstimmung - Zeichnungen am Himmel
Heute Mittag zeigte sich der Näfelser Himmel wie folgt: Mit Gschliirp und spuk-haften Wolkengebilden, Föhnanzeichen und verkappter Sonne. Aufnahmen von der Gerbi
aus.
Donnerstag, 28. Oktober 2021
Vorschau
Freitag, 22. Oktober 2021
Der Näfelser Ex-Pfarrer Kurt Vogt wird Pfarrer in Schwyz
Nach dem etwas turbulenten, Aufsehen erregenden, freiwilligen Abgang von Pfarrer Kurt Vogt, der in einem guten Jahr als Pfarr-Administrator in der Pfarrei Näfels
sehr einsatzfreudig wirkte und sich aber nicht definitiv als Pfarrer wählen lassen wollte, ist nun auf 1. November 2021 als Pfarr-Administrator im Hauptort des Kantons Schwyz, in St. Martin,
tätig und wird - wie üblich - nach Ablauf der Administationszeit als Pfarrer gewählt werden.
Die Meldung ist wie folgte im "Bote der Urschweiz" erschienen:
Neuer Priester für die Pfarrei Schwyz
In der Pfarrei St. Martin Schwyz konnte eine wichtige Personalie neu besetzt werden. Per 1. November wird Kurt Vogt neu
als Pfarradministrator tätig sein, wie es in einer Medienmitteilung von gestern heisst. Vogt folgt auf Pfarrer Peter Camenzind, der von Bischof Joseph Maria Bonnemain zum Generalvikar der
Ur-schweiz ernannt worden ist und seit August dieses Amt vollamtlich ausübt. Vogt wird zunächst als Pfarradministrator angestellt, ehe er dann nach einer für beide Seiten erfolgreichen
Kennenlernphase zum Pfarrer gewählt wird.
«Dieses Vorgehen ist üblich so», sagt Urs Heini, Geschäftsleiter der Kirch-gemeinde Schwyz, auf Anfrage des «Boten».
Quelle: Bote der Urschweiz
Von der "Singer"-Kirche St. Hilarius in die "Singer"-Kirche St. Martin. Die beiden Gotteshäuser in Schwyz wie in Näfels sind von der Luzerner Baumeisterfamilie Singer erbaut worden. Johann und
Jakob Singer waren Baumeister anno 1763 in Schwyz im 1787-83 in Näfels.
Sonntag, 17. Oktober 2021
Erste Lehrerin der Partnerstadt Bad Säckingen
im Glarnerland
Stefanie Eckert herzlich willkommen
Der Willkommgruss kommt zwar - wie die alte Fasnacht etwas hinterher - soll aber nicht minder herzlich sein! Noch vor einem Jahr telefonisch und nun dieser Tage
begegnete ich der sypathischen Lehrerin auf einem Spaziergang. Sie war tätig an der Bergschule im Schwändial, die ja leider seit diesem Sommer wegen Kindermangel geschlossen ist. Sie ist aber
weiterhin als Lehrerin tätig an den Schulen von Oberurnen.
Erwähnenswert ist dies, weil erstmals seit der Gründung der Partnerschaft von Näfels, heute Glarus Nord, mit der Fridolinsstadt Bad Säckingen ein kultureller
Austausch dieser Art stattfindet. Seit dem 6. März 1988 sind zahlreiche Kontakte verschiedenster Art (regelmässige Teilnahme am Fridolinsfest in Bad Säckingen, von Säckingern an der Näfelser
Fahrt, gegenseitige Vereinsbesuche, Schüleraustausche, Sportveranstaltungen und diverse Feste) geknüpft worden. In Bad Säckingen gibt es einen "Freundeskreis Näfels/Glarus Nord, in Näfels die
"Freunde von Bad Säckingen". Erfreulich ist nun die Tatsache, dass erstmals eine Bad Säckingerin den Weg ins Glarnerland gefunden hat und als Pädagogin hier wirkt.
Der Anlass sei mit einem Schnappschuss festgehalten:
Stefanie Eckert ist die erste Bad Säckingerin, die im Glarnerland als Lehrerin tätig ist.
Vorerst mit einem Teilpensum an der Bergschule Schwändital, nunmehr an den Schulen in Oberurnen. Ein rückwirkendes herzliches Willkomm sei nachgereicht. Sie hat sich bereits gut eingelebt. Liebe
Stefanie, wir wünschen dir weiterhin viel erfolg und hoffen, dass du dich im Glarnerland wohlfühlst und unseren Schulen lange erhalten bleibst.
Freitag, 15. Oktober 2021
Trouvaille, gefunden unter Wikipedia
Fridolin Josef Landolt
Eine Gallionsfigur bei den Verfassungskämpfen um 1835
(* 28. Juli 1806 in Näfels; † 24. Februar 1880 ebenda)
Familie
Fridolin Josef Landolt entstammte dem alten Glarner Geschlecht der Landolt[1] und war der Sohn von Kaspar Fridolin Landolt (* 9. März 1777 in Näfels; † 26. Januar 1863 ebenda)[2],
Hafner, Löwenwirt, Schatzvogt, Ratsherr und Richter und dessen Ehefrau Maria Anna Barbara (* 30. Mai 1781 in Näfels; † 11. November 1842 ebenda), Tochter von Fridolin Jo-sef
Grüniger (1750–1819); er hatte noch drei Geschwister, zu denen auch der Geistliche Justus Landolt (* 9. April 1815 in Näfels; † 15. November 1883 in Einsiedeln)[3] zählte.
Seit dem 16. Januar 1832 war er mit Anna Magdalena Susanna (*16. Januar 1808 in Näfels; † 16. Januar 1856 ebenda), Tochter des Leutnants Jodocus Fridolin Fischli (1771–1826),
verheiratet; gemeinsam hatten sie zwei Kinder.
Werdegang
Von 1827 bis 1836 war Fridolin Josef Landolt der Landschreiber (Kanzleileiter) von katho-lisch Glarus; 1830 wurde er überdies Tagwenschreiber von Näfels. Darauf war er
von 1835 bis 1837 als Appellationsrichter tätig. Er opponierte von 1836 bis 1837 in den Verfas-sungskämpfen[4] gegen die Beseitigung der konfessionellen Landesteilung und
die Einf-ührung der liberalen Verfassung[5]. Als es 1837 in Näfels zu einer Revolte kam, wurde er verhaftet und im Strafverfahren von 1838 mit einer Geldbusse belegt.
In der Zeit von 1837 bis 1844 sowie von 1851 bis 1857 war er Gemeindeschreiber, Ver-mittler und Mitglied der Armenpflege; 1844 wurde er, als in den Jahren von 1842 bis 1849 das
Hypothekarwesen bereinigt wurde[6], in die Pfandrevisionskommission des Kantons Glarus gewählt. Von 1845 bis 1848 war er auch als Waisenvogt (Vorsteher der Waisen-behörde) tätig. 1857 wurde
er zweiter Landschreiber und blieb bis 1878 in diesem Amt.
Literatur
Veronika Feller-Vest: Fridolin Josef Landolt. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
1. ↑ Hans Laupper, Hans Rudolf Stauffacher: Landolt. In: Historisches Lexikon der
Schweiz. 14. November 2007, abgerufen am 15. Oktober 2021.
2. ↑ Family tree of Kaspar Fridolin Josef Landolt. Abgerufen am 15. Oktober
2021 (englisch).
3. ↑ Hans Laupper: Justus Landolt. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. November
2007, abgerufen am 15. Oktober 2021.
4. ↑ Fridolin Druck und Medien – Die Glarner Verfassungsrevolution von 1836. Abgerufen
am 15. Oktober 2021.
5. ↑ Verfassung des Kantons Glarus (1836). Abgerufen am 15. Oktober 2021.
6. ↑ Urteil vom 20. Dezember 2012. Kanton Glarus – Kantonsgericht, abgerufen am
15. Oktober 2021.
Montag, 11. Oktober 2021
Man wird nur einmal 100 Jahre alt!
Hedy Knüsel-Hauser im Geburtstagsjubel
In erstaunlicher Rüstigkeit, zwar etwas hörbehindert, aber geistig fit und wie die meisten aus der Linie "vu ds Bossäliinis" hochbetagt, konnte Hedwig Knüsel-Hauser
ihren 100. Geburtstag feiern. Heute schrieb mir Hedy mit folgender wohl-gelungener Karte zurück und liess es sich nicht nehmen, sogar handschriftlich zu danken.
Hedy ist die älteste Tochter von Fotograf und Kunstmaler Konrad Hauser-Feld-mann-Landolt, Herrenweg, unter dem Fahrtsplatz. Siehe auch Genealogie weiter
unten.
Dübendorf, 4. Oktober 2021
Lieber Fridolin
Alte Freunde wieder zu entdecken: das hatte mich schon immer gefreut. Darum und weil es auch eine Freude macht, und Du dies auch verstehst, darf ich dir so eine Karte senden?
Hier siehst Du ja, den letzten "Abschnitt", von meinem Hier-Aufenthalt, Ach, es mir auch nicht ganz gleichgültig, (d.h. ziemlich wichtig) wie es meinen wirklichen Freunden u. Ver-wandten im
"Jenseits", wohl geht. Bitte mach Dich mir einmal bemerkbar !!!
Josef Hauser von Näfels, Malermeister, auch Kunstmaler, Photograph, Herrenweg 31,
des Konrad und der Sophia Stengele
No.267
* 1894 März 29. + 1988 Mai 15.
wohnhaft gewesen in Näfels
oo
I. 1918 Apr.13. Hedwig
Feldmann von Näfels,
des
Fridolin Casimir und der Maria Landolt No.134
*
1896 Sept.16.+ 1932
Okt.12.
oo
II. 1933 Jan.27. Elisabeth Landolt
von Näfels,
des Johann No.377 und der Maria
Magdalena Landolt No.269
* 1911 Nov.12. + 2002 Juli 4.
wohnhaft gewesen in Näfels.
1918 Dez.1. Tochter +
vor der Anzeige
1920 Jan.29. Tochter tot
geboren
1921 Feb.2. in Näfels: MARIA HEDWIG cop. 1947 Okt.25. in Dübendorf mit LandwirtJohann Anton Knüsel von Meierskappel, in Dübendorf, des
Johann und der SophieLustenberger, * 1922 Jan.16. in Ebikon
1923 Jan.5. KONRAD JOSEF
VIDE No.464
1925 Nov.22. ROSA MARIA
CÄCILIA cop. 1951 Apr.30. in Luzern mit Stadtpolizist JosefAnton Furrer von und in Luzern, des Josef Kaspar und der
Agatha Louise Sturm,* 1925
Sept.26. in Malters
1927 Okt.31. Sohn tot
geboren
1933 Dez.23. in Näfels: MARIA
MAGDALENA cop. 1954 Mai 29. in Uster mit Werkzeug-macher Jakob Engelbert Bühler von Bütschwil SG, in Uster,
des Josef Albert und der
Maria Josefa Bernet, * 1925 Mai 3. in Uster
1934 Nov.24. MARKUS JOSEF VIDE
No.530
1936 Nov.4. in Näfels:
LUCIA OTTILIA cop. 1957 Mai 31. in Luzern mit PhotographFriedrich Portmann von und in Luzern, des Niklaus und der
Bertha Anna Brun, * 1933
Mai 21. in Luzern
1937 Nov.22. JOSEF ULRICH VIDE
No.522
1942 Nov.13. MARIA ELISABETH
cop. 1960 Jan.23. in Ennenda mit Bauspengler RolfKarl Bühlmann von Hemberg, des Joh. Jakob und der Anna
Jenny No.3 Ennenda *
1939 Nov.4. in Ennenda
Josef Hauser-Feldmann-Landolt, Kunstmaler, Fotograf 1894-1988
Konrad Hauser-Stengeli, Lehrer, 1857-1931
Heinrich Fridolin Hauser-Müller, Handelsmann, Drucker 1827-1899
Melchior Anton Hauser-Gallati, Holzer, Feldarbeiter
1796-1880
Balthasar Fridolin Anton Hauser-Leu, Weber, 1763-1838
Heinrich Fridolin Hauser-Aebli-Schwitter, 1710-1782
Hans Heinrich Hauser-Luchsinger, Zimmermann 1668-1722
Heinrich Hauser-Burlet, beim
Bach, 16…-17… Heirat 1660
Begleitbrief
Herr
Fridolin Hauser
Gerbi 34
8752 Näfels
Dübendorf, Herbst 2021
Herbstbrief und Karte 2021 von Hedi Knüsel
Lieber Fridolin
Die Karte mit den Fotos vom nachgeholten Fest zu meinem 100. Geburtstag erhielten alle meine Gäste zur Erinnerung. Auch wenn Du leider nicht teilnehmen konntest. weil Du absagen musstest, oder
ich wegen Covid-19 leider nicht so viele Leute einladen konnte wie ich gerne wollte, möchte ich Dich gerne mit diesem Brief überraschen.
Der 11, Juli 2021 war ein überaus schöner Tag für mich. Es war schön, dass doch noch so viele Leute, teilweise von weit her zusammen feiern konnten. Dies ist ja zur Zeit immer noch nicht
selbstverständlich I
lch freue mich auch sehr an den fotographischen Eindrücken vom Tag, die meine (längst erwachsenen) Kinder unter dem folgenden Dropbox-Link gesammelt haben:
Oben rechts: Urgrossmuter Magdalena Hauser-Müller (1826-1899) Bossäliinis, Tochter der Magdalena Müller-Boss, Oberurnen
Mitte links: Katharina Fischli-Hauser (1865-1945), Näsi-Tiidi, Spenglerei
Mitte Mitte: Konrad Hauser-Stengele (1857-1936), der berühmte "Lehrer Konrad
Mitte rechts: Melchior Hauser-Landolt (1850-1934), Buchbindermeister, Politiker
Untern Mitte: Lineli Hauser (1864-1909)
Nicht auf dem Bild: Sohn Fridolin Hauser-Noser (1851-1898)
(Quelle: Familienarchiv Hauser)
Sonntag, 10.
Oktober 2021
Donnerstag, 7. Oktober 2021
Das Jubiläums-Politiker-Kleeblatt
auf oder neben einer Bank
vgl. auch Bild der Woche vom 10. Juli 2021
Ein Zwischenhalt nach zehn Fusionsjahren im Glarnerland. Frau Landammann Marianne Lienhart und die drei Gemeindepräsidenten von Glarus Nord (Thomas Kistler), links,
Glarus (Christian Marti), sitzend, Glarus Süd (This Vögeli). Sie strahlen um die Wette auf dem Gelände des Schlachtdenkmals, das 1887 wider den Willen des Landrates und Regierungsrates
durchgesetzt wurde, ähnlich wie der zeitmalige Landsemeindeentscheid, mit dem wider den behördlichen Antrag und zur Verblüffung der ganzen Schweiz das Drei-Gemeinden-System beschlos-sen
wurde.
Das BIld ist ein Pendant zum "Eröffnungsbild" beim Start der Gemeindefusion, als Landammann (Röbi Marti) und die ersten Gemeindepräsidenten Glarus Nord (Martin
Laupper), Glarus (Christian Marti) und Glarus Süd (Dr. Thomas Hefti) auf dem Tödi im Wind standen. Nur Christian Marti war damals schon dabei und hat sich hier symbolisch auf die Bank gesetzt;
denn er kandidiert für die nächste Legislaturperiode nicht mehr.
Die damaligen "Gipfelstürmer" sind auf dem harten Grund eines Schlachtfeldes gelandet, aber sinnigerweise am Ort, wo die Glarner von damals ihre Freiheit und
Selbstbestimmung erkämpft und die Grundlage unserer Landsgemeinde-Demo-kratie geschaffen hatten. Ebenso verkörpern die vier Persönlichkeiten auf der Jubiläumsbank auch unsere
Konkordanz-Demokratie und repräsentieren die vier grössten politischen Parteien: v.l.n.r. SP, FDP, SVP und Die Mitte.
(Foto: Kantonale Verwaltung)
Mittwoch, 6. Oktober 2021
Unerwarteter Tod eines liebenswürdigen Näfelser
Peter Anastasius Müller-Ochsner
Es gibt unerklärliche Momente im Leben. Ich war wohl das erste Nicht-Familien-Mitglied, der Peter Müller im offenen Sarg sah, als er in die Friedhofkapelle
getra-gen und in den Sarkophag mit dem Sichtfenster gebettet wurde, da ich zufällig durch den Friedhof und an der Kapelle vorbeiging. Noch am Donnerstag begeg-nete ich ihm vor dem Festzelt auf
dem Turnhallenplatz, als viele Menschen auf die Alpabzüge aus dem Obersee- und Schwändital warteten. Alpabzug sind Heimkehr vom Alpsommer in der hehren Bergwelt. Dann erfuhr ich, dass die
Militärschützen im Bergrestaurant Äschen ihr letzte Versammlung abhielten, weil der traditionelle Verein, in dem Peter viel Ehrgeiz und Kameradschaft erlebte hat-te, ein Schlussessen und die
Vereinsauflösung feierten. Peter war mit von der Partie, fröhlich und aufgestellt wie man ihn kannte. Nach seiner Heimkehr, bereits in seiner Wohnung, brach er plötzlich zusammen und war auf der
Stelle verstor-ben. Seine liebe Ehefrau, die mit ihm in diesem Jahr das Goldene Ehejubiläum feiern konnte, wurde jäh mit der schrecklichen Wirklichkeit konfrontiert.
Heute ist die traurige Nachricht als Todesanzeige in der Presse kundgetan wor-en.
Siehe Lebenslauf von Dr. Thomas Müller, Sohn von Peter unter "Dies und Das" vom 9. Otkober 2021
In Liebe nehmen wir Abschied von unserem geliebten Ehemann, Papi, Grossdädi und Schwiegervater
PETER ANASTASIUS MÜLLER-OCHSNER
28. März 1944 bis 3. Oktober 2021
Mit aussergewöhnlicher Liebe und Fröhlichkeit hast du unser Leben begleitet.
Mathilde Müller-Ochsner
Thomas und Mirjam Müller-Dvorak
mit Ronja und Samuel
Petra und Mathias
mit Kilian und Nuria
Traueradresse:
Mathilde Müller-Ochsner
Speerstrasse 2
8752 Näfels
Die Trauerfeier findet am Samstag, 9. Oktober 2021 um 11 Uhr in der katholi-schen Kirche St. Hilarius in Näfels statt. Besammlung bei der Kapelle.
Für die Trauerfeier gilt eine Zertifikationspflicht.
Hintergrundbild: Wiggis, Rauti, Bärenstich - die Bergkulisse gegen Abend
Dienstag, 5. Oktober 2021
Ramona Helbling-Fischli verstorben
Eine liebe Schulkollegin in der gleichen Schulklasse
Hermann Bühler-Hauser führte die 3. und 4. Primarklasse. In der vierten Klasse waren lauter Mädchen, in der 3. Klasse wir Buben. Ramona war eine stille, sanfte
Schülerin, die wir alle wegen ihre Art und Ausstrahlung gerne hatten. Ihr Ehe-mann Walter Helbling hat mir die Todesanzeige und ein Porträt zu Verfügung ge-stellt, damit ich sie hier etwas
verewigen darf. Mit stillem Gruss!
Dienstag, 5. Oktober 2021
Trouvaille
Vorstandsausflug
der Freunde der Geschichte von Näfels
Erinnerungsbild: Werner Hauser-Felber schoss dieses Bild im Diemtigtal vor viel-en Jahren. Der Vorstand der Freunde der Geschichte von Näfels reiste ins Ber-ner
Oberland. Ein Prachtstag mit viel Fröhlichkeit und Wissenswertem. Wir waren zu Gast bei Raphaela Staub-Felber, die dort wohnt. Der ortsansässige Pfarrer führte durch das kleine Dorf und zeigte
uns eine uralte Bäckerei.
V.l.n.r. Albert Müller, Gründerpräsident der FGN, Fritz Müller-Hauser, Lehrer und rühriger langjähriger Präsident des Samaritervereins, Domherr, Dekan und Kaplan
Jakob Fäh, Aktuar und Herausgeber der "Kirchlichen Daten der Pfarrei Näfels", Heidi Hauser-Felber, Gattin von Werner, Elisabeth Hauser-Holzer, Fridolin Hauser-Holzer (Osterhazy), der
ortsansässige Pastor Pfarrer Otto Nyffeler (historische Führung) und Raphaela Staub-Felber, Schwester von Heidi.
Von den abgebildeten Personen sind mittlerweile verstorben:
Albert Müller-Müller 1917-1997, Gründerpräsident FGN
Fritz Müller-Hauser 1918-1997, Lehrer, Präs. Samariterverein, Zivilschutz etc.
Jakob Fäh 1917-2014, Domherr, Dekan und Kaplan
Elisabeth Hauser-Holzer 1935-2012, Ehefrau von Fridolin Hauser (Osterhazy)
Werner Hauser-Felber 1929-2017, Präsident FGN, Nachfolger von Albert Müller
Otto Nyffeler, 1922-2009, Lehrer, Pfarrer, Lokalhistoriker
Das letzte Kapitel abgeschlossen
Mit Otto Nyffeler ist ein Mann verstorben, der «sein» Diemtigtal und dessen Menschen liebte. Vom Schulmeister bildete er sich zum Pfarrer weiter, engagierte sich in diversen Ämtern
und wurde auch als Autor bekannt.
«Otto Nyffeler auf dem Weg nach oben – so könnte man das Bild betiteln.» Das sagte der frühere, langjährige Pfarrer von Diemtigen mit einem Lächeln beim Fotoshooting zum Zeitungsbericht über
seinen Umzug nach Zweisimmen. Nun hat die Aussage von damals eine definitive Bedeutung erhalten: Nicht ganz 87-jährig ist der Ehrenbürger von Diemtigen verstorben und an seiner früheren
Wirkungsstätte bestattet worden. Mit «ich schlage ein neues Kapitel auf», hatte der humorvolle Senior Ende Mai seinen Einzug in die Alterswohnung an der Bolgengasse kommentiert. «Ich fühle mich
wohl und erhalte oft Besuch aus dem Diemtigtal», bestätigte er dort später. «Ich lebe selbstständig, kann aber Hilfe beanspruchen, falls ich sie denn benötigen sollte.» Und sie wurde nötig –
schneller als der bisher «Nimmermüde» gedacht haben mag.
Lungenprobleme
Auf den Winter hin stellten sich gesundheitliche Probleme ein. Mit seiner Absicht, «ich lasse es halt einfach gemächlicher angehen», war der zunehmenden Atemnot nicht beizukommen. Nach einem
mehrtägigen Aufenthalt im Inselspital von Bern musste Otto Nyffeler zu Hause dauernd mit Sauerstoff versorgt werden. Im Kreise seiner Familie ist er dann friedlich – und im Bewusstsein, alles
Nötige erledigt zu haben – eingeschlafen. Vom Lehrer zum Pfarrer: von Gondiswil kam Otto Nyffeler bereits als Statterbub ins Diemtigtal. Und später widmete er fast sein ganzes Leben den
Menschen dieser Region. Ab 1951 war er während 15 Jahren Lehrer in Horboden. Er war Organist, Feuerwehrinstruktor und amtierte auch als Gemeinderatsvertreter für die Bäuert Horboden.
Nach dem Theologiestudium an der Uni Bern und einer fünfjährigen Amtszeit in Matten bei Interlaken wurde er Pfarrer in Diemtigen: von 1977 bis 1994 vollamtlich und bis 2004 noch als Aushilfe. Der
Theologe war aber auch viele Jahre Organist. Im Range eines Majors war er zudem aktiver Kommandant in der Soldatenfürsorge des Armeestabes und war als Feldprediger bei Hochgebirgskursen
unterwegs.
Seine Weltoffenheit bewies der Wahl-Diemtiger mit Reisen nach Israel, Afrika, USA und diversen europäische Länder.
Autor und Historiker
1954 hatte sich Otto Nyffeler mit Heidi Stucki aus dem Rotbad vermählt. Der Ehe entsprossen die Kinder Daniel, Hans und Barbara. Kurz nach dem Hausbau an der Dorfmatte verstarb Ottos Frau im
August 1988. Pfarrer Nyffeler blieb den Menschen als Pfarrherr nahe und engagierte sich in «seinem» Tal, wo er konnte. Er betätigte sich auch als Autor und arbeitete so am «Heimatbuch Diemtigtal»
mit. Später verfasste er die «Chronik Diemtigtal», «Sagen aus dem Diemtigtal» und zwei Büchlein «Wenn die Kirchenglocken läuten». Nun sind diese Glocken ihm zum letzten Geleit erklungen. Seine
hinterlassenen Aufzeichnungen enden mit «Bhüet-ech Gott!». Peter Rothacher
Quelle: Berner Zeitung, 18. Dezember 2009
Backen im bald 240 Jahre alten «Ofehuus»
Am Samstag waren die Mitglieder des «Verein Freunde des Regionalen Naturparks Diemtigtal» (VFRND) zu einem Backtag im altehrwürdigen Ofenhaus eingeladen. Verschiedenste Brote, Züpfen
und auch Kuchen erfreuten mit ihrem echten Holzofenduft die kleinen und grossen Vereinsmitglieder.
Erbaut wurde das Ofenhaus in Diemtigen im Jahr 1781 auf Geheiss der «Obrigkeiten von Bern». Es diente lange Zeit der einheimischen Bevölkerung als gemeinsames Backhaus. Später
verlor es seine Bestimmung und wurde zur Gerümpelkammer, bis es 1983, dem Zerfall nahe, renoviert wurde. 1996 wurde der Ofen durch die Kirchgemeinde
Diemtigen in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und dem Kanton Bern mit neuen Schamott-steinen ausgestattet und zu neuem Leben erweckt.
Vereinsmitglied Ruedi Wenger ist langjähriger «Afüürer» im Ofenhaus, und zusammen mit seiner Frau Hedy hat er auch für den Anlass des VFRND den Ofen eingeheizt: Gut zwei Stunden
dauert es, bis Tannen- oder Fichtenspälten den Ofen mit ihrer Glut auf 300 Grad erhitzt haben. Die richtige Backtemperatur wird mit einer Handvoll Mehl, das in den Ofen geworfen wird, gemessen:
Wird das Mehl sofort schwarz, ist der Ofen noch zu heiss, wird es braun, dann ist sofortiges «Einschiessen» – Hineinschieben – des Backgutes ange-sagt. Pünktlichkeit ist somit
oberstes Gebot, denn der Holzbackofen lässt sich nicht mit Schaltern steuern – dies wussten alle, die backen wollten, und somit konnten die vielen kleinen, grossen, runden, langen Brote und
Züpfen eines nach dem anderen rechtzeitig im Ofen platziert werden.
Backtag soll wiederholt werden
Im kleinen Raum unterhalb des Ofenhauses durften alle bei Kuchen, Kaffee und Tee zu-sammensitzen. Christian Germann, Vereinspräsident, zeigte sich sehr erfreut, dass dieser
«kulturell-kulinarische» Anlass, gerade auch bei jungen Familien, Anklang gefunden hat, und es ist vorgesehen, diesen Backtag weiterhin durchzuführen. Auf einmal ertönte der Ruf, «es isch
nache», und so kletterten alle wieder die Treppe hinauf in die Backstube, um beim «Usenäh» dabei sein zu können. Welch herrlicher Duft empfing alle. Mit Freude wur-den
Brote und Züpfen begutachtet, auch mal kritisch als «e chlei guet bache» – das Züpfli war etwas zu klein – beurteilt.
In einer zweiten Runde wurden mit der Restwärme Hefeschnecken und Früchtekuchen gebacken, dieweil das fertige Backgut abkühlte. Mit einem herzlichen Dank an Ruedi und Hedy Wenger
für die fachkundige Betreuung und Durchführung dieses Anlasses verab-schiedeten sich die kleinen und grossen Bäcker und Bäckerinnen mit ihren feinen, frischen Backwaren. Ein Dankeschön der
Vereinsmitglieder geht zudem an Christine Germann für die feinen Nussecken und Brownies, an Regula Wenger für Kaffee und Tee und an Chris-tian Germann für die tolle Idee und die Organisation des
Anlasses.
Quelle: Jungfrauzeitung, 11. April 2018
Montag, 4. Oktober 2021
Spannende Nachrichten in Zeiten der Impfgesellschaft
PRESSEKONFERENZ
MONTAG, DEN 20.09.2021 AB 16 UHR LIVE-STREAM
TODESURSACHE NACH COVID-19-IMPFUNG
UNDEKLARIERTE BESTANDTEILE DER COVID-19-IMPFSTOFFE
20.09.2021 16:00
Im pathologischen Institut in Reutlingen werden am Montag, den 20.09.2021, die Ergebnisse der Obduktionen von acht nach COVID-19-Impfung
Verstor-benen vorgestellt. Die feingeweblichen Analysen wurden von den Pathologen Prof. Dr. Arne Burkhardt und Prof. Dr. Walter Lang durchgeführt.
Die Erkenntnisse bestätigen die Feststellung von Prof. Dr. Peter Schirmacher, dass bei mehr als 40 von ihm obduzierten Leichnamen, die binnen zwei Wochen
nach der COVID-19-Impfung gestorben sind, circa ein Drittel kausal an der Impfung verstorben sind.
Im Rahmen der live gestreamten Pressekonferenz werden mikroskopische De-tails der Gewebeveränderungen gezeigt. Prof. Dr. Werner Bergholz berichtet
über die aktuellen Parameter der statistischen Erfassung des Impfgeschehens.
Auf der Pressekonferenz wird zudem das Ergebnis der Analyse von COVID-19-Impfstoffproben einer österreichische Forschergruppe vorgestellt, das sich
mit den Erkenntnissen von Wissenschaftlern aus Japan und den USA deckt.
Es haben sich im Impfstoff undeklarierte metallhaltige Bestandteile feststel-len lassen. Optisch fallen Impfstoffelemente durch ihre ungewöhnliche
Form auf.
Aus den Untersuchungsergebnissen resultieren rechtliche und politische Forde-rungen, so zum Beispiel nach unverzüglicher Informationssammlung durch
die Behörden, um die gesundheitliche Gefährdungslage der Bevölkerung durch die COVID-19-Impfstoffe bewerten zu können.
Z.B. können durch Einsichtnahme in die IVF-Register frühe Signale einge-schränkter Fruchtbarkeit der Geimpften geprüft werden. Über das
Krebsregi-ster können Erkenntnisse über das Entstehen von Krebs durch die gentechni-schen Veränderungen der Virus-RNA gewonnen werden.
Eine Aussetzung der COVID-19-Impfungen ist zu erwägen.
Wissen das die Behörden?
UND DIE GEGENREAKTION FOLGT SOFORT
30.09.2021,
#Faktenfuchs: "Pathologenkonferenz" beweist keine Impfschäden
Unter dem Stichwort "Pathologenkonferenz" werden schwerwiegende Vorwürfe verbreitet: Die Covid-Impfung habe schwere Folgen und könne zum Tod führen. Doch die
Behauptungen zweier Pathologen sind methodisch und inhaltlich frag-würdig und nicht belegbar.
Auch ein Dreivierteljahr nach der ersten Covid-Impfung in Deutschland wird im-mer noch behauptet, die Impfung könne viele Menschen schwer erkranken oder gar sterben
lassen. Solche falschen Narrative halten sich hartnäckig und werden von Gegnern der Impfung immer wieder verbreitet.
Unter dem Stichwort "Pathologenkonferenz" tauchen derzeit Behauptungen auf, die das bekannte Narrativ der Impf-Schäden mit einem angeblichen wissens-chaftlichen
Anstrich versehen. Es wird erstens suggeriert, dass Impf-Neben-wirkungen häufiger als bisher bewiesen auftreten können. Zweitens wird ver-sucht, durch Obduktionen verstorbener Menschen zu
beweisen, dass die Covid-Impfung zu schweren Schäden und Erkrankungen führen könne: die Rede ist von einer "überschießenden" Reaktion des Immunsystems, Schädigungen von Orga-nen und einer
anormalen Reaktion von Blutkörperchen. Und drittens wird be-hauptet, dass die Impfstoffe "Fremdkörper" enthielten, die potenziell schädlich seien.
Warum die dahinter stehende Arbeitsweise wissenschaftlich nicht haltbar ist und die Aussagen irreführende Behauptungen sind, hat der #Faktenfuchs
recher-chiert.
Wer war an der "Pathologenkonferenz" beteiligt?
An der "Pathologenkonferenz" waren zwei Gruppen beteiligt, die in der Vergang-enheit mit Falschbehauptungen zu Corona aufgefallen sind. Das Video der Kon-ferenz
trägt das Logo "Stiftung Corona-Ausschuss". Diese Gruppe ist eine be-kannte Größe in der Querdenken-Bewegung und verbreitet immer wieder irre-
führende Informationen.
Die Konferenz wurde laut einer Pressemitteilung vom Verein "Anwälte für Aufklärung" übertragen. Dieser Verein gehört ebenfalls in das Spektrum der
Anti-Corona-Bewegung und stellt zum Beispiel die Zahlen der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Frage.
Was behaupten die Teilnehmer der "Pathologenkonferenz"?
Die Behauptungen wurden in einem öffentlichen Vortrag aufgestellt, der am Montag, 20. September, live auf der Webseite der "Pathologenkonferenz" über-tragen wurde.
Ort des Vortrags, der im Internet live gestreamt wurde, war das "pathologische Institut in Reutlingen". Dabei handelt es sich nicht um ein Institut, das an eine Klinik oder an eine
Forschungseinrichtung angebunden ist, sondern offenbar um eine private Einrichtung des Pathologie-Professors Arne Burkhardt. Burkhardt hat sich an der Universität Hamburg habilitiert und laut
Angaben auf der Webseite seine eigene Einrichtung 18 Jahre lang geleitet.
Burkhardt übernimmt den Großteil des medizinischen Vortrags, neben ihm mel-det sich auch ein zweiter Pathologe, Professor Walter Lang, zu Wort. Beide sind
Pathologen und Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP), wie diese Correctiv bestätigte. Walter Lang führt eine pathologische Praxis in Hannover.
Obduktionen mit fragwürdigen Gewebeproben
Im Vortrag stellt Burkhardt die Ergebnisse von zehn Obduktions-Auswertungen vor, die er gemeinsam mit Lang durchgeführt habe. Burkhardt und Lang präsentieren vor
allem Gewebeproben aus verschiedenen Organen. Warum Burkhardt und Lang diese Auswertungen durchgeführt haben, wird nicht explizit gesagt. Die Umstände, wie sie an Daten, Gewebeproben und Organe
gekommen sind, bleiben unklar. Nach eigener Aussage bekam Burkhardt diese oder ließ sie sich von anderen Stellen zuschicken, wo die zehn Verstorbenen zuvor obduziert worden waren.
Klar wird aber, dass Burkhardt und Lang bei der Obduktion nach angeblichen Folgen einer Covid-Impfung Ausschau hielten. Bei jedem der zehn Fälle, die auf der
"Pathologenkonferenz" präsentiert werden, wird das Alter - alle über 50 Jahre - und der zeitliche Abstand des Todes zur Impfung aufgeführt. Die Schlussfolgerungen von Burkhardt und Lang zu diesen
zehn Obduktionen stellen die beiden nicht immer trennscharf vor. Sie lassen sich jedoch zusammenfassend in drei Behauptungen unterteilen:
Drei (Falsch-)Behauptungen zu den Obduktionen
1) Die Covid-Impfung könne viel öfter als gedacht zu schweren Nebenwirkungen und zum Tod führen: Dies wird zwar nicht wörtlich behauptet, aber immer wieder
suggeriert. Burkhardt betont zum Beispiel: Bei fünf der zehn untersuchten Fälle sei ein Zusammenhang zwischen Impfung und Tod "sehr wahrscheinlich", bei zwei Fällen "wahrscheinlich". "Es gehen
uns 90 Prozent durch die Lappen", sagt Burkhardt in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Covid-Impfung und Tod. Totenscheine ohne "verpflichtende Angaben zum Impfstatus" seien "wertlos".
2) Die Covid-Impfung könne schwere Schäden im menschlichen Körper und sogar den Tod herbeiführen: Burkhardt versucht, diese Behauptung durch die Ergebnisse der
Obduktionen zu untermauern. Dazu zeigt Burkhardt immer wieder Gewebeproben aus den untersuchten Körpern, die Schäden an Organen zeigen sollen. Besonders häufig erwähnt Burkhardt, dass die
obduzierten Personen an einer Herzmuskelentzündung vor ihrem Tod erkrankt seien. Seiner Ansicht nach sei dies auf eine heftige Reaktion des Immunsystems im Körper und einen sogenannten
"Lymphozyten-Amok" nach der Impfung zurückzuführen. Diese angeblichen schweren Schäden mit "potentieller Todesfolge" bilden auch die Basis für die Behauptung bezüglich der Anzahl der
Impftoten.
3) In den Covid-Impfstoffen seien Fremdkörper enthalten: Arne Burkhardt präsentiert Mikroskop-Aufnahmen, die Fremdkörper in den Impfstoffen zeigen sollen. Diese
Fremdkörper könnten Metalle oder sogar Mikrochips sein, wurde angedeutet.
Aktuelle Artikel und Hintergründe zur Corona-Impfung finden Sie hier
Das "Studiendesign" genügt keinen wissenschaftlichen Ansprüchen
Einige der Behauptungen erscheinen aber allein durch das Studiendesign nicht haltbar. Der Vortrag der "Pathologenkonferenz" wirkt teilweise verwirrend, das
Zustandekommen der Behauptungen bleibt manchmal unklar. Der #Faktenfuchs hat mit zwei anderen, renommierten Pathologen über die Behauptungen der "Pathologenkonferenz" gesprochen. Außerdem haben
sich mittlerweile zwei Fachgesellschaften zu dem Thema geäußert. Alle sind sich einig, dass der Vor-
t-ag wissenschaftliche Standards nicht einhält.
Ein großer Schwachpunkt der "Pathologenkonferenz" ist die mangelhafte Methodik, der Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit, der sie nachvollziehbar und überprüfbar
macht, sagen die zwei vom #Faktenfuchs befragten Experten. Arne Burkhardt und Walter Lang erklären zu keinem Zeitpunkt deutlich, was ihre Hypothese ist, nach welchen Kriterien sie ihre Daten
erhoben haben und weshalb diese Daten Aussagekraft haben.
Seriöse Einordnung der Fälle fehlt
Burkhardt präsentiert zum Beispiel die zehn obduzierten Fälle ohne große Einordnung außer dem Alter und dem Abstand zwischen Impfung und Todesfall. "Die Auswahl der
Fälle ist unklar", schreibt Professor Peter Boor, der am Institut für Pathologie der Uniklinik Aachen arbeitet, auf #Faktenfuchs-Anfrage. "Es gab keine ausreichenden klinischen Angaben, zum
Beispiel zu Vorerkrankungen oder dem präfinalen Verlauf. Die Fälle wurden zum Teil laut den Autoren ohne Untersuchung von Gewebeproben aufgearbeitet, beziehungsweise es war nicht erkennbar, wie
viele Proben von welchem Fall aufgearbeitet worden waren und warum. Diesem Teil des Vortrags war sehr schwer zu folgen", so B
oor.
Überhaupt sei es schlicht nicht möglich, aus einer so kleinen Fallgruppe irgendwelche Schlüsse zur Häufigkeit von Impfnebenwirkungen zu ziehen, sagt Professor
Konrad Steinestel. Steinestel ist Klinischer Direktor des Instituts für Pathologie am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm. Wenn man von der Hypothese ausgehe, dass nach einer Impfung ein Krankheitsbild
auftrete, das man aber noch gar nicht klar definieren könne, dann bleibe eigentlich nur eine Möglichkeit, um solche Krankheitsbilder verlässlich festzustellen, sagt Steinestel: Große
Querschnitts-Studien mit "mehreren hundert Patienten oder Verstorbenen, die aus anderen Gründen obduziert waren und wo ich Kenntnis habe über den Impfstatus und auch über den Zeitpunkt der
Impfung und in welchem zeitlichen Abstand und mit welchem Impfstoff".
Zahl der Untersuchungen müsste viel größer sein
Die Anzahl der untersuchten Fälle müsse aber sehr hoch sein, weil es wiederum "Störgrößen" gebe, die die Ergebnisse verfälschen könnten. Solche Störgrößen
können etwa Vorerkrankungen sein. "Dann könnte ich retrospektiv untersuchen, ob es ein Krankheitsbild gibt, was in der Gruppe der Geimpften zum Beispiel überzufällig häufig aufgetreten ist."
Ein anderer Punkt, den Steinestel neben der zu kleinen Fallgruppe notiert hat: Der zeitliche Abstand zwischen Impfung und Todesursache liegt zwischen acht Tagen und sechs Monaten. Eine Streuung
über einen solchen Zeitraum mache einen Zusammenhang schon unwahrscheinlich: "Wenn ich einen Pathomechanismus (kausal aufeinanderfolgende Kette von Körpervorgängen, d. Red.) suggeriere oder
unterstelle, dann muss der irgendwo einem zeitlichen Ablauf folgen, der sich natürlich von Patient zu Patient unterscheiden kann. Aber bei der kleinen Gruppe und dieser wahnsinnigen Streuung
macht es doch einen einheitlichen Effekt der Impfung schon wieder ein bisschen unwahrscheinlich."
Einen weiteren Schwachpunkt im Studiendesign sieht Steinestel bei den schon erwähnten Störgrößen. Burkhardt behauptet während des Vortrags immer wieder, er habe bei den Obduktionen Störungen des
Herz-Kreislauf-Systems gefunden. Selbst wenn das richtig sei, bedeute das keinesfalls, dass die Covid-Impfung diese verursache, sagt Steinestel. Denn bei älteren Menschen in Deutschland sind
Herz-Kreislauf-Erkrankungen in allen Auspräg-ungsformen die "häufigste Todesursache", sagt Steinestel. Die zehn obduzierten Personen waren laut "Pathologenkonferenz" alle über 50 Jahre alt.
Burkhardt und Lang könnten auch einfach mehrere Gewebeproben von Senioren untersucht haben, die eines natürlichen Todes an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung gestorben seien - ohne dass die Impfung
irgendetwas damit zu tun habe. "Das heißt, das Studiendesign, das hier präsentiert wurde, ist eigentlich ungeeignet, diese Fragestellung zu beantworten."
Daten sind "nicht wissenschaftlich fundiert"
Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie vertritt dieselbe Position: "Wie auch von anderer Seite bereits kritisch bemerkt, sind die präsentierten Daten nicht wissenschaftlich fundiert. Der
DGP ist bislang keine auffällige Korrelation von Todesfällen im Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung bekannt - wobei natürlich nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Impfung auch
Komplikationen verursachen kann."
Was bei der Konferenz ebenfalls fehlt, aber wissenschaftliche Praxis ist, ist die Qualitäts-sicherung. Burkhardt und Lang haben obduziert, ihre Schlussfolgerungen gezogen, aber sie nicht von
unabhängigen Dritten des gleichen Fachgebiets überprüfen lassen. Diesen Vorgang nennt man "Peer Review". "Ein unabhängiges Peer Review wäre wünschenswert gewesen", schreibt Peter Boor.
Zwischenfazit: In der "Pathologenkonferenz" wird nicht klar dargelegt, mit welcher Methodik die vorgestellten Schlussfolgerungen erreicht wurden. Deswegen genügen sie keinen
wissenschaftlichen Standards und haben keine Aussagekraft. Die sehr geringe Anzahl an untersuchten Fällen lässt zudem keine Aussage über die Häufigkeit von Impfnebenwirkungen zu. Für einen
solchen Nachweis bräuchte es Studien mit mehreren hundert Teilnehmern, sagen Experten.
Die Befunde der "Pathologenkonferenz" sind teilweise falsch interpretiert
Schon die statistischen Schlussfolgerungen der "Pathologenkonferenz" sind also irreführend und belegen keine Gefahren einer Covid-Impfung. Doch auch die Beoba-chtungen und Diagnosen bei den
Obduktionen selbst sind teilweise falsch, sagen verschiedene Experten dem #Faktenfuchs.
Beispiel 1 - Herzmuskelentzündungen: In sechs von zehn obduzierten Fällen stellt Burkhardt eine angebliche "lymphozitäre Myokarditis" fest, mal stärker, mal schwächer ausgeprägt. Zu
deutsch, eine Herzmuskelentzündung. Burkhardt will dies mit Gewebeschnitten aus den Organen belegen. Er präsentiert mikroskopisch vergrößerte Bilder dieser Gewebeschnitte, in denen er eine
erhöhte Anzahl an Lymphozyten sieht. Lymphozyten sind eine Gruppe von Blutkörperchen und ein wichtiger Bestandteil der Immunabwehr im Körper. Bei einer Infektion des Herzmuskels - zum Beispiel
durch Viren - wandern sie deswegen vermehrt in das Organ.
Burkhardt macht für diese angeblichen Herzmuskelentzündungen die Covid-Impfung verantwortlich. Denn bei der Impfung würden Virus-Bestandteile in das Herz gelangen. Doch die Pathologen Konrad
Steinestel und Peter Boor teilen Burkhardts Befund nicht. Im Gegenteil, sagt Steinestel, er könne auf den vorgezeigten Bildern überhaupt keine Herzmuskelentzündung erkennen: "Es gibt für die
Myokarditis ganz klare Diagnosekriterien." Das seien "eindeutige Ansammlungen von Entzündungszellen (Lymphozyten)" und zudem abgestorbene Herzmuskelzellen. "Die beiden Bedingungen zusammen waren
in keinem Bild erfüllt. Das muss man einfach mal knallhart so sagen", sagt Steinestel.
Boor schreibt, dass das präsentierte Gewebe "zumindest in den gezeigten Ausschnitten hochwahrscheinlich nicht die diagnostischen Kriterien einer lymphozytären Myokarditis" erfülle. Steinestel
verneint auch den Befund von Burkhard, dass in den Herzen eine erhöhte Anzahl an Lymphozyten zu sehen gewesen sei: "Mit den gezeigten Gewebeschnitten und den Fotografien ist es nicht belegbar."
Ganz abgesehen von den falschen Beobachtungen, sei die Diagnose unwissenschaftlich zustande gekommen, kritisiert Boor: "In einer wissenschaftlichen Studie hätten andere mögliche Ursachen für
vermeintlich pathologische Befunde, wie zum Beispiel auch Infektionen mit Viren, die eine Myokarditis verursachen könnten, ausgeschlossen werden müssen, zum Beispiel durch Nachweis von DNA oder
RNA."
Zwischenfazit: Auf der "Pathologenkonferenz" werden Herzmuskelentzündungen in Zusammenhang mit der Covid-Impfung gebracht. Andere Experten sehen aber überhaupt keine solche Erkrankung im
gezeigten Material. Eine Verbindung zwischen Impfung und Krankheit könne man ebenfalls nicht ziehen.
Beispiel 2 - Lungenschädigung: Die laut Burkhardt "zweithäufigste Diagnose" bei den zehn Obduktionen ist ein "diffuser alveolärer Schaden", eine Schädigung der Lungenbläschen. Diesen Schaden
bringt Burkhardt wieder in Zusammenhang mit einer angeblichen Häufung von Lymphozyten im Lungengewebe. Das Lungengewebe sei "kollabiert". Burkhardt zeigt auch Bilder von Lymphozyten-Ansammlungen
in der Lunge, sogenannte Lymphfollikel. "Lymphfollikel in der Lunge gehören da eigentlich nicht hin", sagt Burkhardt. Diese Lungenschädigung sei eine "mit Sicherheit mit der Impfung verbundene
Nebenwirkung".
Steinestel widerspricht der Diagnose Burkhardts erneut. Er habe auf keinem Bild dasselbe gesehen wie Burkhardt, sagt Steinestel: "Der diffuse Alveolarschaden war in keiner Probe nachweisbar.
Keine, die gezeigt wurde. Da ist mir unklar, wie diese Diagnose zustande kam."
Die Fixierung auf die Lymphozyten kann Steinestel nicht nachvollziehen. Denn dass Lymphozyten in der Lunge auftauchen, sei nichts Besonderes: "Bei der Lunge ist es so, da haben Sie eine
Grenzfläche zur Außenwelt. Das heißt, Sie werden mit Umgebungsluft in Kontakt kommen. Auch Viren, die Sie einatmen, Staubpartikel, alles mögliche, was dafür sorgen wird, dass das Immunsystem
natürlich auch über die Lungenkapillaren (kleine Blutgefäße, d. Red.) Entzündungszellen ins Gewebe einwandern lässt." Deshalb werde man in den Zwischenräumen der Lunge "natürlich" Lymphozyten
finden.
Die Lymphfollikel hat auch Steinestel gesehen. Aber die Verbindung zwischen Covid-Impfung und Lymphfollikeln sei wiederum nicht einfach so herzustellen, sagt Steinestel: Es gebe viele
Erkrankungen, besonders solche, die mit Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates verbunden seien, wo Lymphfollikel in der Lunge ganz normal seien. "Also auch hier ein Befund, den
man beschreiben kann - der aber auf keinen Fall irgendwie pathognomonisch (eindeutig für eine Krankheit kennzeichnend, d. Red.) ist für irgendeine Art von Immunreaktion auf die Impfung oder
sowas."
Bei den Lymphfollikeln lassen außerdem die fehlenden Informationen zu den zehn Fällen keinen gesicherten Schluss zu, sagt Steinestel: "Das führt uns zurück dazu, dass wir über diese Patienten
nichts wissen. Hatte jemand von diesen Patienten je Autoimmun-erkrankungen? Haben die Medikamente genommen? Wie haben die gelebt? Haben die geraucht? Das waren alles wichtige Informationen, ohne
die diese sehr diskreten Befunde kaum zu bewerten sind."
Zwischenfazit: Auch die vorgestellten Beobachtungen und Befunde der "Pathologen-konferenz" zu Lungenschädigungen können andere Experten nicht nachvollziehen: Lungenschädigungen seien auf dem
präsentierten Material nicht erkennbar. Es fehlten zudem Vorinformationen zu den präsentierten Fällen.
Keine Kausalkette zwischen Covid-Impfung und den fragwürdigen Befunden
Burkhardt fasst auf der "Pathologenkonferenz" seine und Langs Beobachtungen mit dem Wort "Lymphozyten-Amok" zusammen. Die These dahinter: Nach einer Covid-Impfung komme es zu einer
"überschießenden Immunreaktion". Deswegen gebe es zum Beispiel für Geimpfte die Gefahr von Autoimmunerkrankungen. Auch Organe könnten durch Lympho-zyten und Lymphfollikel geschädigt werden.
Steinestel und Boor können diese Thesen nicht nachvollziehen. "Diesen Begriff Lympho-zyten-Amok, den gibt es auch nicht", sagt Steinestel zu dieser Schlussfolgerung. Die These sei anhand der
gezeigten Bilder nicht nachzuvollziehen, schreibt Peter Boor. Der Begriff sei weder medizinisch definiert noch hätten ihn die Autoren definiert.
Auch Organschäden kann Boor auf den gezeigten Fotos nicht erkennen: "In der Regel sollten die Zellen der Organe eine erkennbare akute Schädigung zeigen, wenn die Lymphozyten die Zellen so sehr
angreifen, dass ein tödlicher Verlauf plausibel erscheint. Dies war auf den gezeigten Bildern nicht erkennbar."
Keine Kausalkette für "Lymphozyten-Amok"
Bei der Erklärung des "Lymphozyten-Amok" bleibt die Methodik wieder einmal unklar. Wenn die Covid-Impfung all diese Schäden und Tode verursacht hätten, dann müssten Burkhardt und Lang eine
Kausalkette nachweisen können, sagen die Experten. Eine Spur, die von der Injektion des Impfstoffes bis zu den Schäden und den Todesfällen führt und beweist, dass der Impfstoff dafür
verantwortlich ist. Das Spike-Protein, das etwa bei den mRNA-Impfungen vom Körper nachgebaut werde, könne man zum Beispiel auch bei toten Menschen mithilfe von Antikörpern "markieren" und so
sichtbar machen, wo es zu finden ist, sagt Steinestel.
Alleine die Gewebe-Befunde trügen die Behauptung, die Impfung könne zu Autoimmun-erkrankung führen nicht. "Man hätte zumindest nachweisen müssen, dass irgendwo das Spike-Protein zu finden ist
oder irgendwo ein Link zu der Impfung", sagt Steinestel. Eine ursächliche Verbindung zwischen Covid-Impfung und schweren Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen sei von Burkhardt und Lang schlicht
nicht nachgewiesen worden.
Der Bundesverband Deutscher Pathologen sieht es genauso und teilt in einer Presse-mitteilung mit: "Der Nachweis eines kausalen Zusammenhangs zwischen Impfung und Tod ist in den
vorgestellten Fällen nicht untermauert." Außerdem kritisiert der BDP die Arbeit der "Pathologenkonferenz" scharf:
"Der Bundesverband Deutscher Pathologen e.V. distanziert sich von derartigen Initiativen, da sie einer faktenbasierten Beantwortung komplexer Fragestellungen bei COVID-19-Impfungen entgegenwirken
und nicht geeignet sind, das Vertrauen in die wissenschaftliche Methode der Obduktion zu erhöhen."
Kurioserweise sprechen die beiden Pathologen auf der "Pathologenkonferenz" die Limitierungen ihrer Arbeit und die fehlende Nachweiskette selbst an. Walter Lang sagt dort: "Wir können das Phänomen
sehen. Aber wir müssen eben durch die weitergehenden Untersuchungen beweisen, was für ein Typ von Lymphozyten ist da. Und dann können wir schauen: Entspricht dieser Typ der Lymphozyten, der da zu
sehen ist, auch dem, was die Toxizität der Spike-Proteine macht. Ist das identisch das Bild?"
Fremdkörper in den Impfstoffen sind ebenfalls nicht belegbar
Auf der "Pathologenkonferenz" wird weiterhin behauptet, dass sie Fremdkörper in Impfstoffen gefunden hätten. Arne Burkhardt präsentiert mikroskopisch vergrößerte Bilder, die "kastenförmige",
"nadelförmige" und "fadenförmige" Elemente im Impfstoff zeigen sollen - offen bleibt, in welchem. Burkhardt unterstellt, dass dies Metalle sein könnten. Er zeigt Bilder von
Lungen-Gewebeschnitten, auf denen bräunliche Stellen angeblich Fremdmaterial der Corona-Impfung darstellen sollen.
Wieder einmal werde dieser Befund methodisch nicht eingeordnet, sagt Steinestel: "Aber es ist ja gar nicht gesagt worden: Wie wurde der Impfstoff aufgetragen auf das Präparat? Wurde da ein
Eindeckmedium oder eine Fixierlösung dazugegeben? Bei welcher Temperatur wurde das drauf gegeben? Wurde es vorher geschüttelt oder nicht? Das sind alles Sachen, die sind extrem wichtig. Wie lange
lag das offen? Wurde sofort eingedeckt? Oder ist es luftgetrocknet?"
Steinestel kann auch diese Befunde der "Pathologenkonferenz" nicht nachvollziehen. Er beurteilt die gezeigten Bilder nicht als metallische Fremdkörper: "Für mich hat manches davon wirklich
ausgesehen wie einfach eine Verunreinigung, also Staub."
Im Rahmen der Konferenz erwähnt Burkhardt auch die Verunreinigung von Moderna-Impfstoffchargen in Japan. Dort waren tatsächlich Edelstahlpartikel in drei Charg-en gefunden worden, die
dann aussortiert wurden. Moderna betonte damals, dass durch die Stahlpartikel "kein erhöhtes Risiko" bestanden hätte.
In Deutschland wird jede Charge eines Arzneimittels durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) geprüft, bevor sie in den Verkehr kommt. "Bei der Chargenprüfung wird die Identität, die Menge und
Konzentration sowie die Integrität der im Impfstoff enthaltenen RNA untersucht. Zusätzlich wird der Anteil der RNA bestimmt, der in Lipidpartikeln verpackt ist. Zudem wird das Aussehen des
Impfstoffs geprüft", schreibt das PEI dazu auf seiner Webseite. Berichte von Verunreinigungen mit Metall gab es in Deutschland bisher nicht.
Frühwarnsystem bei Impf-Nebenwirkungen funktioniert
Die Fachgesellschaften und auch Steinestel sprechen sich prinzipiell durchaus für Obduktionen aus. "Der Bundesverband Deutscher Pathologen e.V. befürwortet generell die Durchführung von
Obduktionen an Verstorbenen, deren Tod im zeitlichen Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung eingetreten ist. Nur eine Obduktion kann in solchen Fällen Aufschluss darüber geben, ob die PatientInnen
im Einzelfall ‘an oder mit’ der Impfung gestorben sind", schreibt der BDP.
Steinestel sagt, dass mehr Obduktionen in Deutschland sinnvoll wären. Allerdings nicht explizit auf Corona bezogen, sondern um bei allen Todesursachen ein genaueres Bild zu bekommen: "Ich glaube,
dass die Todesursachenstatistik einfach nicht annähernd das wiedergibt, was in Realitas passiert. Und wenn Sie mich fragen, sollten wir mehr obduzieren? Ja, auf jeden Fall!" Doch das erfordere
Infrastruktur und Personal, Ressourcen, die derzeit niemand wirklich investieren wolle.
Steinestel vermutet aber auch, dass mehr Obduktionen keine schweren Impf-Nebenwirkungen aufdecken würden. Denn bei der Menge an geimpften Menschen in Deutschland würde ein solches Krankheitsbild
im klinischen Alltag rasch auffallen. Dass die sehr seltenen Nebenwirkungen bei AstraZeneca und Biontech/Pfizer so schnell entdeckt wurden, zeige, dass es ein sehr gut funktionierendes
Frühwarnsystem in Deutschland gebe: "Und zwar sowohl auf der staatlichen Seite mit einer Änderung der Impfempfehlung als auch auf der wissenschaftlichen Seite." Bei den vom AstraZeneca-Impfstoff
verursachten Sinusvenenthrombosen seien zum Beispiel sehr schnell wissenschaftliche Publikationen in renommierten Fachzeitschriften erschienen."
Fazit
Die in der "Pathologenkonferenz" aufgestellten Behauptungen zu Nebenwirkungen und Todesfolgen von Covid-Impfungen sind nicht haltbar, sagen Experten. Der Vortrag der beiden Pathologen entspreche
nicht wissenschaftlichen Standards. Insbesondere die wissenschaftliche Methodik sei nicht nachvollziehbar - auf der "Pathologenkonferenz" könne keine Verbindung zwischen der Covid-Impfung und den
Todesfällen nachgewiesen werden. Auf der Konferenz wird dies sogar eingeräumt.
Die Anzahl an obduzierten Fällen ist außerdem viel zu klein, um eine hohe Dunkelziffer von Impf-Todesfolgen in ganz Deutschland anzunehmen. Die Befunde aus den Obduktionen, zum Beispiel zu
angeblichen Herzmuskelentzündungen und Lungen-Schäden, sind für Experten und Fachgesellschaften nicht belegbar. Für die Behauptung, dass Fremdkörper in Impfstoffen zu finden seien, fehlen
ebenfalls die Belege.
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Montag, 27. September 2021
Nekrolog
Dieser Nekrolog wurde von Elly selber verfasst und später durch ihre Angehö-rigen ergänzt. Es ist ein sehr schlichtes
und schönes Lebensbild und - mir scheint - als höre ich beim Durchlesen ihre Stimme. Die unvergessliche, liebenswürdige und originelle Nachbarin Elly soll hier ein wenig verewigt sein.
Elisabeth Müller-Schuler
Ich wurde am 20. Mai 1925 auf dem Hof in Netstal geboren. Es war eine wirt-schaftlich sehr schwierige Zeit. Vater Jost war arbeitslos. Mutter
Eugenia, gebo-rene Rausche, konnte als gelernte Coiffeuse etwas Arbeit in Netstal finden und arbeitete zudem auf dem grossväterlichen Bauernbetrieb unter der Wiggiswand mit. Nach wenig
erfolgreichen Versuchen in der Selbständigkeit fand Vater Jost bei Dietrich Jenny in der Spinnerei Jenny eine Stelle als Buchhalter. So zog die Familie nach Mollis, wo Mutter Eugenia einen
modernen Coiffeursalon eröffnete.
Im Moosacker erlebte ich zusammen mit meinen drei jüngeren Schwestern Päuli, Annemarie und Heidi eine schöne Jugendzeit. In der Familie wurde
viel gesun-gen. Vater Jost gab mit der Mundharmonika den Ton an und ich hatte ausge-sprochen Freude am Klavierspiel. Mit meiner Schwester Päuli besuchte ich ver-schiedene Male die mütterlichen
Verwandten im damals nationalsozialistischen Deutschland und war tief beeindruckt und besorgt über das sich abzeichnende politische Unheil.
Nach dem 3. Sekundarschuljahr wollte ich meine französischen Sprachkennt-nisse verbessern und zog für anderthalb Jahre ins Welschland - nach
Lausanne und dann nach Fleurier im Val-de-Travers. Zurück im Glarnerland konnte ich in der Kinderkrippe Glarus ein Volontariat annehmen. Ich wollte Kinderschwester werden, aber die Familie konnte
die Kosten der Ausbildung nicht tragen. So kam ich in die Lehre als Modistin in Glarus. Während der Lehrzeit leistete ich Land-dienst auf der mittleren Platte in Näfels und in Igis und
absolvierte die Luftschutz-Rekrutenschule in Vevey.
Nach dem Krieg zog es mich nach Zürich zur Ausbildung und ich fand eine Stelle im Modellhutatelier Müller an der Rämistrasse.
1947 heiratete ich Gemeindeschreiber Kurt Müller aus Näfels. 1948 kam Sohn Kurt auf die Welt und 1949 Tochter Viktoria. Trotz bescheidenem
Einkommen konnte unser Haus Bühl sukzessive erneuert und der grosse Garten liebevoll an-gelegt werden. Unsere Familie war hier sehr glücklich. An den Sonntagen fuhren wir mit dem Velo nach Weesen
und verbrachten viele schöne Stunden mit dem Boot auf dem Walensee.
Die Ferien verbrachten wir meistens in Minusio, das aber jeweils erst nach einer ausgedehnten Schweizerreise über Montreux oder Pontresina
erreicht wurde. Das Ferienhaus trug den Namen „Al Paradiso terrestre“ und entsprechend fühlte sich die Familie dort aufgehoben.
Am 2. Mai 1961 verstarb mein Ehemann Kurt völlig unerwartet während der Mit-tagspause im Beisein der ganzen Familie. Ich war damals 36 Jahre alt.
Nach dem Schock und grosser Trauer folgte für mich viel Arbeit. Nachdem der Ge-meindepräsident gleichentags bei seinem Kondolenzbesuch erklärt hatte, dass die Gemeinde entgegenkommend noch
bis Mitte Mai den Lohn weiterzahlen würde, musste ich einen kompletten Neuanfang wagen. Es gab noch keine Pen-sionskasse. Damit ich die Kinder in meiner Obhut belassen konnte, eröffnete ich in
der geräumigen Liegenschaft eine Pension. Ich konnte fünf Zimmer vermieten und nahm 15 Kostgänger auf, die zu Beginn von Freunden meines verstorbenen Ehemanns vermittelt werden konnten.
Orgelbauer, Architekten, Zahnärzte, Prakti-kanten, Lehrer und die Angestellten von der Post schätzten meine Kochkünste und die Pension machte sich rasch einen guten Namen. In der fröhlichen Runde
lernten sich viele Leute aus zahlreichen Ländern kennen und wenn daraus län-gerdauernde Beziehungen entstanden, hatte ich grosse Freude. Ich interessierte mich sehr für fremde Kulturen und die
verschiedenen Weltreligionen. Ohne jede fremde Hilfe leistete ich einen gewaltigen Einsatz von früh bis spät. Die Kinder waren nie allein, was mir sehr wichtig war.
1991 musste ich nach einem schweren Unfall und Spitalaufenthalt meinen Ein-satz reduzieren. Die Zimmervermietung gab ich auf und die Zahl der
Kostgänger verminderte sich. Die Kochtöpfe gab ich aber nicht aus der Hand und wenn Be-such kam, gab es immer viel zu viel zu Essen.
Beliebt waren meine Gartenfeste, zu denen ich alle Bekannten einlud und für un-vergessliche Stimmung sorgte.
Sohn Kurt und Tochter Viktoria heirateten und kamen später wieder ins Glarner-land zurück. Ich konnte mich vier Enkel erfreuen. Fast täglich
fragte ich nach, wie es ihnen gehen würde. 2014 kam ein Urenkel auf die Welt, was mich mit grosser Freude und Anteilnahme erfüllte.
Im Jahre 2009 stellte sich ein Augenleiden ein, was meine Bewegungsfreiheit im-mer stärker einschränkte. Den Haushalt besorgte ich noch
weitgehend selbst. Zwei Wünsche haben für mich besondere Bedeutung. Ich möchte weiterhin auf dem Bühl leben können und die Kinder sollen das Vaterhaus behalten.
Näfels, den 1. März 2015 (von mir verfasst)
Elisabeth Müller-Schuler
(Ergänzung der Trauerfamilien)
Kurz nach der Verfassung ihres Lebenslaufes konnte Elly den 90. Geburtstag feiern. Die Harmoniemusik spielte bei schönstem Wetter im
Garten.
Elly lebte weiterhin in Ihrer Wohnung. Sie kochte selber. Fast jeden Tag durch-streifte sie den Garten und vergewisserte sich, dass alles so
wuchs wie sie es gewohnt war. Viel Zeit verbrachte sie auf dem Sofa, wo sie gerne klassische Mu-sik hörte und alte Schriften und Fotos sortierte.
Über Besuche freute sie sich sehr. Insbesondere die Urenkel Chukwudi, Obioma, Luisa, Maduka und Onuzuluike sorgten für viel Betrieb, was ihr
besonders gut gefiel. Reisen konnte sie keine mehr unternehmen. Aber wenn jemand auf Rei-sen ging, so wollte sie genau wissen, wohin
es geht. Sie studierte dann stunden-lang Atlanten und wusste genau, wo die Reiseziele zu finden waren.
Die Sehschwäche wurde mit der Zeit ein ernsthaftes Problem. Sie konnte die Zei-tung nicht mehr lesen – später auch nicht mehr fernsehen. Mehr als sechzig Mal
fuhren wir Elly ins Triemlispital nach Zürich. Diese Ausflüge wurden für sie aber zu beschwerlich und die Behandlungen wurden 2017 abgebrochen. Da Elly fast nichts mehr sehen konnte, nahm die
Sturzgefahr zu. Zwischen Weihnachten und Neujahr 2018 musste Elly wegen einer Entzündung im Hals ins Spital. Der Arzt war der Meinung, dass ein weiterer Verbleib in ihrer Wohnung aufgrund der
Seh-schwäche und weiterer Altersgebrechen nicht mehr möglich sei. So suchten wir für sie eine Bleibe, wo sie gut versorgt werden konnte. Im Altersheim
Letz in Näf-els bekam sie im Januar 2019 ein schönes Zimmer, wo man dieselben Berge se-hen konnte wie zu Hause. Hier fühlte sie sich wohl.
Die vielen Geschichten, die sie wusste, fanden auch das Interesse der Mitbe-wohner. Sie konnte liebe Besuche empfangen. In der warmen Jahreszeit konnten wir Elly
öfters in den Garten holen, wo sie mit Freude feststellen konnte, dass alles noch so war wie früher. Sie genoss die Kontakte mit lieben Bekannten, die wir für sie arrangieren konnten.
Auf dem Höhepunkt der Coronakrise - im Mai 2020 – war es allerdings schwierig ihr zu erklären, weshalb es 10 Meter Abstand braucht um einem Enkel zuzuwin-ken.
Zumal sie ja eigentlich gar nichts mehr sehen konnte.
Es ist uns ein grosses Anliegen, allen Verwandten und Bekannten ganz herzlich zu danken, die Elly zu Hause und später im Heim Letz besuchten und ihren Alltag
bereicherten.
Ende August 2021 wurde Elly immer müder. Am Nachmittag des 6. Septembers 2021 durfte sie friedlich einschlafen. Wir danken allen Mitarbeiterinnen im Heim ganz
herzlich für die gute Pflege und den Doktoren Roman und Simone Hauser für die medizinische Betreuung.
Näfels, den 6. September 2021
Montag, 27. September 2021
Glarner Verein Wil und Umgebung
51. Hauptversammlung
Besichtigung Schloss Oberberg / HV in der "Krone", Lenggenwil
Helmut Hauser, Exilnäfelser, und Balz Tschudi, ebenfalls Exilnäfelser, hatten wie-der ein minutiöses Programm zusammengestellt und luden ihre Exilglarner zuerst auf
eine Besichtigung des Schlosses Oberberg, Gossau ein. Bei herrlichstem Herbstwetter und bei herrlicher Rundsicht traf man sich auf der Terrasse des sehr sorgfältig renovierten Sitzes der
Administerialen des Fürstabtes von St. Gallen. Bunte Stimmung brachte auch eine Hochzeit auf der Terrasse und in der Schlosskapelle. Schlosswirt Daniel Schneider führte im Eiltempo durch Schloss
und Geschichte. Gerichtssaal, Folterraum, diverse Säle und Räume mit vielen Gemäldeporträts von Äbten und Vögten u.a.m. dem Exilnäfelser Karl Müller-Friedberg, dessen Porträt als Stich von Diogg
im Treppenhaus hängt. (Ein analoger Stich - welch ein Zufall - wurde von Brigadier Robert Küng am vergangenen Samstag bei der feierlichen Premiere des "General Bachmann Marsches" im Garten des
Freulerpalastes und im Beisein von Frau Bundesrat Karin Keller-Sutter der General Bachmann Gesellschaft überreicht!).
Beachtenswert die Auflistung der Konventualen der Fürstabtei St. Gallen.
Die Fotos stammen von Prof. Dr. Alfred Noser, dem ehemaligen Rektor der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (Sekundarlehrerausbildung). Er war in Oberurnen
aufgewachsen und Klosterschüler bei den Kapuzinern auf Mariaburg.
Als alter Bekannter von Balz Tschudi, dem regelmässigen Fahrtsbesucher, hatte ich den Vorzug, eingeladen zu werden.
Balz Tschudi und Helmut Hauser, beides Exil-Näfelser, stehen der Hauptversammlung vor.
Catalogus
Reverendorum DD. Patrum & Fratrum
Principalis Monasterii
Reverendissiumus et Celsissimus
S.R. Princeps
ac
Dominus Dominus
BEDA
Abbas
Nat. 1725, Profess 1744 Sacerd 1749 Elect 1767 Dies Nom 17. Maj
Ein schönes Dokument mit den Patres und Brüdern der Fürstabtei St. Gallen
unter der Regentenzeit vn Abt Beda Angehrn.
Auch der Bruder von Karl Müller Friedberg ist aufgeführt:
Henricus Müller de Friedberg,
de Neffels
Inschriften der Wappen
Die Meier von Oberdorf, 2. Viertel des 13. Jahrhunderts / 1380, Erbauer des Schlosses Edle von Andwil 1380/1452
Stadt St. Gallen Heiliggeist-Spital 1452/1490
Fürstabtei St. Gallen, Sitzu der Obervögte von Oberberg 1490/1798
aus: Wikipedia
Das Schloss Oberberg ist ein Schloss oberhalb von Gossau im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Der
älteste erhaltene Wohnbau von Gossau thront als mittelalterlicher Wehrturm auf einem Hügel über dem Quartier Oberdorf mit Aussicht auf Alpstein, Säntis, Fürstenland und die
Stadt St. Gallen.
Ein hölzerner Vorgängerbau wird im 11. Jahrhundert auf einem Hügel oberhalb Oberdorf ungefähr 250 Meter nördlich des heutigen Standortes vermutet, da sich das
Geschlecht der Herren von Andwil weit ins 12. Jahrhundert verfolgen lässt. Das heutige Schloss wurde 1262 erstmals unter Chunrad de Obernberge ur-kundlich
erwähnt.
Im Jahr 1380 gelangte Oberberg mit Junker Albrecht an die Herren von And-wil, die als Ministerialen des Klosters
St. Gallen dessen Rechte auf dem Ober-berg wahrnahmen. Der hier wohnende Zweig der Andwiler nannte sich nun von Oberberg. Das Schloss hatte die Aufgabe, das fürstäbtische Gebiet gegen
den Bischof von Konstanz und die Grafen von Toggenburg zu sichern.
Im Appenzellerkrieg wurde die Anlage im Juli 1406 durch Schützen aus St. Gallen und Feldkirch angegriffen und
angezündet. Noch im selben Jahr folgte der Wiederaufbau unter Walter von Andwil. Hans von Andwil der Jüngere verkaufte das Schloss im Jahr 1452 an
das Heiliggeist-Spital der Stadt St. Gallen.
1490 gelangte das Schloss als Folge des Rorschacher Klosterbruchs in den Besitz des Klosters St.
Gallen und wurde Sitz der äbtischen Vögte. Der St. Galler Abt Diethelm Blarer von Wartensee liess das Schloss 1545 umbauen und erweitern. Es
wurde im Wohnbereich mit massivem Steinbau aufgesetzt und erhielt das heutige Aussehen. Im Zwölferkrieg 1712 wurde Oberberg drei Monate durch das Heer
der Berner und Zürcher besetzt. Die Obervögte des Fürstabtes wohnten bis 1789 auf dem Schloss, verwalteten das Oberberger-amt und hielten dort
Gericht. Ihre Wappen befinden sich an den Wänden des Gerichtsaales.
Zwischen 1798 und 1812 kam das Schloss in den Besitz des Kantons St. Gallen. Am 27. August 1812 wurde es an den Herisauer Johannes Merz
ver-steigert und blieb bis 1924 in Privatbesitz.
Es diente der Reihe nach als erste Gossauer (Emmentaler-)Käserei (1856–1864), Stickerei, Steindruck-Werkstatt und seit 1877
als Wirtschaft. Aufgrund mangelnder Pflege verwahrloste das Gebäude immer mehr. 1924 bildete sich die Genossenschaft Oberberg (heute Förderverein Schloss Oberberg),
welche die Burg erwarb und auch heute noch unterhält.
1927 wurde das Schloss unter eidgenössischen Denkmalschutz gestellt und in den Jahren 1954/55 erstmals renoviert.
Am 27. Oktober 1955 brannten der Dachstuhl und die oberen Stockwerke ab. Der dank einer Sammelaktion ermöglichte Wiederaufbau der Anlage dauerte drei Jahre, bis es
schlussendlich am 1. Juni 1958 wiedereröffnet werden konnte. Die offizielle Eröffnung erfolgte vierzehn Tage später.
Baugeschichte
Das Schloss besteht aus dem Bergfried, einem wuchtige Rechteckbau mit ge-walmten Satteldach, der als Wehr- und Wohnturm diente.
An der talseitigen Süd-fassade prangt das dreiteilige Wappen der Abtei St.Gallen (Bär), der Grafen von Toggenburg (Rüde) und des Abtes Diethelm Blarer von Wartensee (Hahn mit Kreuz im
Kamm und Kehllappen).
Ursprünglich hatte der Bergfried einen quadratischen Grundriss von 15 Metern Aussenweite, zwei Meter dicke Mauern und einen hölzernen, auskragen-den Obergaden.
Abt Blarer liess die Burg 1545 um sechs Meter nach Norden verbreitern und bis unter den Dachstuhl massiv aufmauern. An dessen Ecken sind Kantenschlag und Buckel teilweise noch
feststellbar. Der ehemalige, un-bequeme Hocheingang wurde durch einen Durchlass im Erdgeschoss ersetzt, über dessen Bogen die Jahrzahl 1545 erhalten ist. Der Halsgraben wurde später
zugeschüttet und die Ringmauer ist um 1847 niedergelegt worden.
Die historischen Räumlichkeiten, die heute für den Gastbetrieb benützt werden, sind auf verschiedene Stockwerke verteilt. Die Ritterstube, die Abt Beda
Stu-be und das Dokumentenzimmer befinden sich im dritten Stock. Im zweiten Stock sind der historische Gerichtssaal mit der angrenzenden Folterkammer und die Bot Künzle Stube, das
offizielle Trauzimmer der Gemeinde Gossau. Im ersten Stock kann das Museum besichtigt werden.
Schlosskapelle (Parterre)
1380–1452 gab es vermutlich bereits eine Schlosskapelle mit Tragaltar. Eine Kapelle im Stock der Gerichtsstube wird anlässlich der Erneuerung durch die
Stadt St. Gallen 1468 erstmals urkundlich erwähnt.
Die heutige Schlosskapelle wurde 1864/68 im Parterre des Schlosses (Nord-ostteil des Wehrturms) im ehemaligen Burgverlies errichtet,
als die im selben Raum 1856 einquartierte Emmentalerkäserei aufgehoben wurde. 1958 wurde die Schlosskapelle durch die katholische Kirchgemeinde Gossau mit Bundeshilfe restauriert. Heute wird die
Kapelle vor allem als Trauungsort genutzt.