Epitaph für Weihbischof Georg Sigismund Miller (1615-86). Er weihte 1667 die Kapelle im Freulerpalast Näfels, 1679 das Kloster auf dem Burgstock ein.
(Foto: David McLion, Schwanden)
Bettagsmandat der Glarner Regierung 2021
Getreue, liebe Mitlandleute
Nach der Pandemie:
Keine Rückkehr zu einem «normalen» Leben
Mit Zuversicht starteten das Glarnerland und die Schweiz ins Jahr 2020. Alle Prognosen und Indikatoren standen auf Grün. Doch dann stellte ein Virus die ganze Welt
auf den Kopf. Am 16. März 2020 rief der Bundesrat angesichts der Corona-Pandemie die «Ausserordentliche Lage» und damit die höchste Eskalat-ionsstufe aus. Er schränkte das öffentliche Leben
massiv ein, schloss nicht lebensnotwendige Betriebe, untersagte Sport- und Freizeitaktivitäten, private und öffentliche Versammlungen sowie Präsenzunterricht an Schulen und Universi-täten,
erliess Besuchsverbote in Spitälern und Altersheimen. Das führte zu einem massiven wirtschaftlichen Einbruch. Die Landsgemeinde 2020 wurde zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte des Kantons
Glarus abgesagt. Geschockt durch Ansteckungen, Erkrankungen und Todesfälle wurden die behördlichen Anord-nungen von der Bevölkerung mit Verständnis angenommen und befolgt.
Zwei weitere Infektionswellen suchten danach die Schweiz heim. Trotz allem begannen bereits im Herbst 2020 Diskussionen über Einschränkungen und Lockerungen. Den
einen gingen die Massnahmen viel zu weit und die Öffnung viel zu langsam – andere warnten vor zu frühen Lockerungen. Im Frühling 2021 wurden Demonstrationen gegen die Einschränkungen organisiert,
so auch vor dem Rathaus in Glarus. Aus der während der ersten Welle zu beobachtenden Ak-zeptanz wurde zusehends Gleichmut.
Genug der Einschränkungen
Allmählich sind nicht nur die Demonstrierenden der vielen Covid-19-Ein-schränkungen überdrüssig. Die Rückkehr zu einem «normalen» Leben wird ersehnt und gefordert.
Bessere Erkenntnisse über das Virus, weniger Hospitali-sationen, Hilfspakete in Milliardenhöhen für die Wirtschaft sowie in Rekordzeit entwickelte Impfstoffe haben die Zuversicht wieder wachsen
lassen.
Die Pandemie überraschte die Bevölkerung genauso wie auch die kantonalen und eidgenössischen Behörden. Die üblichen politischen Prozesse zur
Lösungs-findung – sorgfältiges Abwägen einzelner Argumente im Zusammenspiel zwi-schen Legislative und Exekutive – waren für die Bewältigung der Krise offen
sichtlich ungeeignet. Gefragt war nicht endloses Debattieren, sondern unverzüg-liches Handeln. Ohne je die Gelegenheit zum Üben gehabt zu haben, mussten Bundes- und
Regierungsrat teilweise sehr einschneidende Massnahmen treffen. Dabei stand stets die Gesundheit der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes im Vordergrund. Doch auch den befürchteten
wirtschaftlichen Folgen war angemessen zu begegnen. Die Pandemie zeigte zudem Defizite auf in der Vorbereitung auf das Unerwartete. Aus den Erfahrungen in der Krise müssen die richtigen Schlüsse
gezogen werden.
Alte und neue Begriffe
Noch nie wurden innerhalb einer so kurzen Zeit so viele neue Wörter erfunden wie in den letzten beiden Jahren. Neudeutsche Ausdrücke wie Lockdown, Social Distancing
oder Homeschooling verbreiteten sich so schnell wie das Virus selbst. Während der Pandemie tauchte aber auch ein fast vergessenes Wort wieder auf: Demut. Es wurde zu einem Synonym für: «Hey,
Mensch, du hast gedacht, es geht immer nur aufwärts, kein Stopp, kein Rückschlag, immer mehr. – Und plötzlich kommt doch ein abrupter Stopp, der das Alltägliche, das
Selbstver-ständliche lahmlegt.»
Das Wort Demut kommt von dem althochdeutschen Begriff diemuoti: Dienen und Mut. Genau darum geht es: Den Mut zu haben, zu dienen, schwierige Entscheide zu
treffen, ohne seine Macht an Andern auszuspielen. Es gehört Mut dazu, seinen Mitmenschen zu helfen. Dieser Mut konnte so neue Kontakte schaffen, welche vorher nur aus oberflächlichem Smalltalk
bestanden. Gerade in der Nach-barschaftshilfe und im Gesundheitswesen wurde Grossartiges geleistet, weil viele die Demut hatten, den Mut aufbrachten, oft im Verborgenen dem Andern zu
dienen.
Für viele waren es schwierige Zeiten, menschlich und/oder finanziell. Hätten Re-gierung, Kirche und jeder Einzelne mehr machen können? Die vielen kleinen Schritte
zur Bewältigung der Krise sind immer Schritte auf dem Weg der Hoff-nung und die Zuversicht, das gesellschaftliche Leben zu gestalten, die Freiheiten des Einzelnen zu erweitern und die
Lebensqualität zu erneuern. Im Nachhinein sieht man Verbesserungsmöglichkeiten, denn «das Bessere ist der Feind des Guten».
So sehr sich die Menschen nun nach einer Rückkehr zu Vertrautem und Be-kanntem sehnen, so sehr müssen sie erkennen und anerkennen, dass sie nicht einfach dort
wieder anknüpfen können, wo sie aufgehört haben. Die Bibel erzählt, wie Gott den Menschen mit der Vertreibung aus dem Paradies zwei Dinge zu-mutete: Entscheidungsfreiheit und Verantwortung. Eine
Rückkehr zu paradiesi-schen Zuständen ist nicht zu erwarten. Daher ist Nostalgie nicht hilfreich, wenn es darum geht, die Zukunft zu gestalten.
Nach der Pandemie beginnt das Leben nicht bei Null, aber es zeigt sich, dass der Begriff von Normalität an etlichen Stellen angepasst und verändert werden muss. Mit
der Sicherheit war es nicht so weit her wie gefühlt. Und die eigene Wahr-nehmung von normal ist nicht mit Normalität gleichzusetzen. Normalität zeigt sich als ein sehr fragiles Gebilde. Augenmass
und die Einsicht, dass nichts bleibt, wie es war, wird so zum Leitfaden in der Kunst des Möglichen.
Neuausrichtung ist notwendig
Die Bibel weist darauf hin, wie eine Rückkehr aussehen kann und auch, mit welchen Problemen eine solche Rückkehr einhergeht. Zunächst ist dieser Begriff verbunden
mit der Umkehr, bei der Gott mitgeht, begleitet und in seinen Weisungen Möglichkeiten für gelingendes Leben aufzeigt. Umkehr hilft so beim Verstehen, wie die aufgezeichneten Erfahrungen von
Menschen mit diesem Gott hilfreich leiten in dieser neuen Situation.
Israel kommt beim Auszug aus Ägypten nicht wieder einfach auf direkem Weg in das gelobte Land. Das ist kein Weg, der völlig reibungslos und ohne Probleme gerade mal
eben unter die Füsse genommen wird. Mit den ersten Schwier-igkeiten beginnt auch schon die Kritik. Diverse Bussübungen – modern formuliert: Neuausrichtungen – sind notwendig.
Umkehr bedeutet aber nichts anderes als Busse, ein Wort, das heute fast nicht mehr verstanden wird. Eine Busse ist weit mehr als eine Strafe oder eine Auflage.
Busse ist das Angebot, zurückzukehren auf einen besseren Weg.
Umkehr ist auch nicht einfach ein Richtungswechsel. Umkehr setzt ein Nach-denken und ein Nachfühlen voraus. Umkehr ist immer verbunden mit der Ein-sicht, dass ein
früherer Weg, eine frühere Idee, eine frühere Haltung nicht ziel-führend war.
Es gehört jedenfalls zu der Einsicht, dass das Erträumte und die eigenen Mög-lichkeiten nicht deckungsgleich sind. Genauso wenig können per-önliche Gefühle zur
allgemeinen Wahrheit erklärt werden. Das mag einen kränken, aber es weist ihm auch seinen Ort.
Der heutige Bettag lädt dazu ein, sich auch diesen unbequemen Fragen zu stellen.
Glarus, im September 2021
Marianne Lienhard, Landammann
lic. iur. Hansjörg Dürst, Ratsschreiber
Bettag 19. September 2021
Bundesrätin Karin Keller-Sutter
mit
"Mein Name ist Fridolin"
Eine bessere Werbung gibt es nicht für das Glarnerland: Bundesrätin Karin Keller-Sutter
mit dem eben erschienenen Werk "Mein Name ist Fridolin" vor Glarnerischen Textildrucken
im Freulerpalast. (Foto: Sasi Subramaniam)
Und ein Nachtrag:
Präsentation des Buches durch Eva Zopfi, Leiterin des Somedia Buchverlages
"Herzlich willkommen zur Buchvernissage «Mein Name ist Fridolin». Schön, dass Sie so zahlreich erschienen sind.
Ebenfalls herzlich begrüssen möchte ich neben all den Fridolin, Fredos, Fridlis usw. auch unseren Autoren/Fotografen Sasi Subramaniam, Fridolin Hauser (bekannt
als Fridli Osterhazy) auch die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Ursula Helg.
Wer welchen Beitrag zum Buch geleistet hat wird sich im Laufe des Abends klären.
Danken möchte ich zudem Christa und dem Wortreich Team, dass wir die Geburtsstunde vom Buch bei Ihnen feiern dürfen.
Kurz zu meiner Person:
Mein Name ist Eva Zopfi, ich leite die Editionen des Somedia Buchverlages und Sasi Subramaniam, bat mich auch ein paar Worte über unsere Zusam-menarbeit und
unseren Verlag zu sagen.
Im November 2019 kam Sasi mit der Buchidee auf mich zu und er suche nach einem Verlag, bei dem die Publikation gut aufgehoben wäre. Da es sich um ein Thema
handelt, das besonders den Kanton Glarus betrifft, und der Inhalt starken regionalen Bezug hat, war ich gleich interessiert und begeistert. Es folgten Monate des Abwägens, Aussuchens, Gestalten
usw.
Eigentlich wollten wir das Buch zur Landsgemeinde 2020 veröffentlichen, aber aus bekannten Gründen verschob sich das nun bis in den Herbst 2021.
Hier ein paar Angaben zum Buchverlag:
Der Somedia Buchverlag umfasst die Editionen Terra Grischuna, Edition Rüegger und die Edition Somedia in der das vorliegende Buch seinen Platz fand. In
unserem Buchverlag möchten wir das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Südostschweiz zu Wort kommen lassen, mit Büchern, die von der Region handeln und in der Region entstanden sind –
aber nicht nur in der Region gelesen werden.
Wir möchten mithelfen, das Bewusstsein der heimischen Tradition und Kultur zu wahren, denn unsere Kultur ist reich an faszinierenden historischen und
aktuellen Begebenheiten, originellen Persönlichkeiten, gescheiten Ideen und wichtigen Impulsen. Bei uns finden Sie vom Wanderführer, über Krimis, Bildbänden, Sach- und Fachbüchern, Reportagen,
Kinder- und Märchenbücher sehr, sehr viele unterschiedliche Genres.
Mein ganz besonderer und herzlichen Dank gilt aber auch unseren Sponsoren und Unterstützern: Dies sind:
-Garbef Stiftung
-Stiftung der Glarner Kantonalbank
-Stiftung Anne-Marie Schindler
-Gemeinde Glarus
-Kanton Glarus Kulturförderung
-F. Jakober Vermögensverwaltung
-Linthpraxen Gesundheits- und Präventionszentrum
Ohne die Beiträge würden wir heute nicht dieses, in meinen Augen gelungene Buch, in Händen halten."
Bettag-Samstag, 18. September 2021
(siehe auch Dies + Das")
30 Jahre General Bachmann Gesellschaft
CD-Taufe Marsch "Ds Schwiizerchrüüz"
(General Bachmann Marsch)
Statt des traditionellen Bettags-Referates im Rittersaal des Freulerpalastes feierte die General Bachmann Gesellschaft
heute die um ein Jahr verschobene Jubiläumsfeier "30 Jahre General Bachmann Gesellschaft". Nach dem General-Bott (Jahresversammlung) findet im Freuler-garten die CD-Taufe des eigens auf das
Jubiläum komponierten General Bachmann-Marsches "Ds Schwiizerchrüüz" mit Festrede von Frau Bundesrat Karin Keller-Sutter statt. CD-Taufpaten sind die Bundesrätin und der GBG-Gründerpräsident
Brigadier Robert Küng. Das Festbankett findet am Abend für die Gesellschafter und geladenen Gäste in der Turnhalle Dorf statt.
Mit dieser Armbinde liess General Niklaus Franz von Bachmann seine Soldaten ausrüsten, als Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Truppen. Gleichzeitig wurden Truppen-Fahnen mit dem frei
schwebenden weissen Kreuz im roten Feld eingeführt.
PD Dr. Dr. Hans-Niklaus Müller, der Initiant für den General Bachmann Marsch "Ds Schwiizerchrüüz", stellt nun folgende These in den Raum:
General Bachmann – Wiederentdecker des Schweizer Kreuzes oder Begründer unserer Nationalflagge ?
von Hans-Niklaus Müller*
Bereits 1800 befahl Niklaus Franz Bachmann seiner aus verschiedenen kantonalen Detachementen zusammengewürfelten Soldatenschar als Erster das
Tragen eines gemeinsamen Erkennungszeichens.
Die rote Armbinde mit dem freischwebenden weissen Kreuz zeigte ihre Zusammengehörigkeit an. Sowohl im Stecklikrieg wie insbesondere zur
Grenzbesetzung 1815, als er von der Tagsatzung zum ersten eidgenössischen Truppenkommandanten für den Schutz der Grenze zu Frankreich gewählt wurde, sollten dadurch die Eid-Genossen erkennbar
sein. Dies war ein bedeutender Schritt der Identitätsstiftung, ein erster Schritt in Richtung eidgenössische Armee.
«Bei der Verschiedenheit der Uniformen und Kokarden der eidgenössischen Armee ist es notwendig, dass diese ein sichtbares Distinktionszeichen
annehme !»
Die Tagsatzung beschloss noch 1815 dank Bachmann, dass das freischwebende Kreuz auf rotem Grund künftig das Kennzeichen der Eidgenossenschaft
sei, und so schliesslich zur Nationalflagge wurde.
Sicher hat Bachmann dieses Emblem nicht selbst erfunden. Auf der Suche nach einer Einheit stiftenden Kokarde liess er sich davon leiten, dass im
damaligen Europa schon früh das Kreuz als (christliches) Zeichen für Gemeinschaften bekannt und weit verbreitet war. Bereits der Johanniterorden hat seit der Zeit der Kreuzzüge (11. /12. Jh.)
eine dem Kreuz von Bachmann nahezu identische Form auf rotem Grund. Im 15. Jahrhundert finden sich für eidgenössische Truppenkörper verschiedene Flaggen mit Kreuzen; auch eine, die der heutigen
Gestaltung in Form und Farbe sehr nahekommt.
Aus dem 16. Jahrhundert stammt eine Flagge mit einem bis zu den Rändern ausgedehnten weissen Kreuz auf rotem Grund (analog der heutigen
Nationalflagge von Dänemark). Diese Formen gerieten aber wieder in Vergessenheit. So besteht das Verdienst von Bachmann einerseits darin, als Erster ein Gemeinschaft stiftendes Emblem für die
eidgenössischen Truppen geschaffen und sich andererseits auf eine seit alter Zeit bekannte Form abgestützt zu haben. Damit Bachmann aber als Wiederentdecker des «Schweizer» Kreuzes gelten kann,
muss vorausgesetzt werden, dass er von diesen zwischenzeitlich vergessen gegangenen Anwendungen Kenntnis hatte und sich nicht direkt auf das Johanniterkreuz bezog.
Das Wappen mit freischwebendem weissen Kreuz auf rotem Grund hat als «Schweizer Kreuz» zudem nämlich erst durch ihn und dann durch den Beschluss
der Tagsatzung jene Bedeutung erhalten, die es dann zu unserem Staatssymbol werden liess.
Somit kann Bachmann mit Fug und Recht als Begründer unserer Nationalflagge gelten.
*PD Dr. phil. Dr. re. Nat. Hans-Niklaus Müller. Luzern
Samstag, 18. September 2021
Schnappschuss an der Vernissage
"Mein Name ist Fridolin"
Fridolin Hauser (Osterhazy): "Hast du die tolle Maske von Wälä gsehen?" Ursula Helg: "Tja, vor allem die Ohren!" Walter Hauser: "Ich verwende jetzt eben Pepsodent, darum ist die Maske unten!"
(Foto: Sasi Subramaniam, Fotograph "Mein Name ist Fridolin")
Mittwoch, 15. September 2021
Acht Dörfer - acht Sitzbänke - eine Gemeinde
(siehe auch "Bild der Woche 10. Juli 2021)
Vom Bereich "Kultur in den Dörfern" wurde ich auf Anfrage prompt mit Infos bedient. Die Sitzbank-Aktion zu "Zehn Jahre Gemeinde Nord" hat in allen acht Glarus-Nord
Dörfern eine "Jubiläums"-Bank aufstellen lassen. Diese sind bereits seit Mitte Juni montiert. Ausnahme. Filzbach folgt später.
Näfels: Denkmal, Ersatz
bestehender Sitzbank (eine Platzierung auf
dem alten
Landsgemeindeplatz war nicht genehm, weil er nicht
Obstalden: Römerweg, Ersatz bestehender schlechter Sitzbank beim
Sallerntobel mit Blick auf Seerenbachfall und
Walenstadt
Mühlehorn: oberhalb Schulhaus beim Brunnen, zur Zeit keine Sitzbank
mehr, früher waren dort 2 Sitzbänke inkl.
Spielturm.
Bilten: Seggenstrasse gegenüber Kunz-Villa (unter
Nussbaum)
Niederurnen: beim Brunnen auf dem Grünen-Baum-Platz
Oberurnen: gegenüber Zigerribi
Den Bereichsverantwortlichen von "Kultur" herzlichen Dank!
Montag, 13. September 2021
Eine liebe Nachbarin ist hochbetagt und nach langem Leiden verstorben. "Elly", wie wir sie nannten, war im ganzen Quartier beliebt, kontaktfreudig und originell.
Einst die Ehegattin von Kurt Müller, Gemeindeschreiber, wohnte sie im stattlichen, historischen "Haus zu Bühl", in dem bekannte und prominente Vorfahren gewohnt hatten, erhöht beim Übergang über
die Rauti, wo ein Fussweg nach Oberurnen führt. Dort vor ihrem Haus soll nach der Sage der "Gerbihund" geheult haben. Zu ihren bekannten Vorfahren gehörte nicht nur Professor und Kunstmaler
Viktor Schneider (1819-1914), der Druckerei-Technikerfinder Fritz Hauser und gar der gerüchteumwobene Hauser, der als "Falschmünzer" den Fahndungsbehörden entflohen in Petersburg ums Leben
gekommen sei. Unvergessen der Gemeindeschreiber Victor Hauser (1878-1931).
Ihr Mann Kurt lebte von 1909 und starb schwerkrank und allzufrüh 1961. Elly hat die beiden minderjährigen Kinder Kurt M. (13-jähig) und M. Viktoria
(12-jährig) als alleinerziehende Mutter grossgezogen. Einige Jahre bekochte sie Pensionäre, die jeweils im Haus Bühl zum Essen kamen.
Elly war kontakfreudig und im Quartier wohlgelitten. Solange sie es gesundheitlich schaffte, war sie regelmässig beim "Gerbifest", das jeweils am letzten
Sommerferien-Samstag stattfand, dabei. Sie wusste dabei viele Ereignisse und Geschichten vom "Bühl" zu erzählen und war eine humorvolle Tischgenossin. Berühmt und gefragt waren ihre leckeren
"Aprikosenwähen", die sie jeweils mitbrachte. Unvergessen bleibt ihre besondere, bedächtige Ausdrucksweise mit Molliser Mundarttönung.
Sie wohnte auf dem "Bühl", solange sie es gesundheitlich einigermassen schaffte, zog aber dann ins Alters- und Pflegeheim Näfels, wo sie mehrere Jahre verbrachte.
Ihre Kräfte liessen allmählich nach, bis sie am 6. September von ihren Altersgebresten und -leiden erlöst wurde.
Wir behalten sie als liebe, originelle und menschliche Nachbarin in Erinnerung. Sie wird nicht nur im Gerbiquartier sehr fehlen.
Den Angehörigen gehört unsere herzliche Anteilnahme.
Sonntag, 12. September 2021
Kollatoralerscheinungen der Kilbi Näfels
Gestern Samstagabend muss es an der Kilbi wieder hoch und her gegangen sein. Auffällig viele Junge belebten die Szene, die meisten
mit einer Flasche oder einer Alu-Büchse in der Hand, belebten den Rummelplatz, die eigens aufgestelten Kilbibeizen. Am Montag können dann wieder die auf den Gartenmäuerchen aufgestellten leeren
Flaschen, Alu-Büchsen, zerknülltes Papier, Zigarettenschachteln weggeräumt werden, Bei der Bäckerei-Konditorei Märchy wurde gar ein Schaufenster zertrümmert. Hier das Corpus Delicti. Aufnahme: So
12.9.21 beim der Turnhalle (Chilbiplatz).
10. September 2021
Auch wer aus der Kirche austritt, bleibt eigentlich Christ.
Ex-Mediensprecher des Bischofs von Chur ist aus der Landeskirche ausgetreten
Jetzt wird's aber spannend. Wenn ein engster Mitarbeiter eines Bischofs seinen Austritt aus der römisch-katholischen Landeskirche bekannt gibt, müssen gravierende
Gründe dahinter stecken. In den "AZ-Medien" hat er seinen Entscheid veröffentlicht.
Er schreibt:
«Aufgrund meiner liberalen Grundwerte, zu denen die Trennung von Kirche und Staat gehört, bin ich aus der römisch-katholischen Landeskirche
ausgetreten. Seit Jahren habe ich öffentlich das Schweizer Staatskirchentum kritisiert, eine Vermischung von Staat und Kirche unter
anderem zum Zweck der Einnahmen von Steuern. Ein System, das gegen die Trennung von Kirche und Staat verstösst, und ich nicht länger mittragen will. Schon in meiner Zeit als
Medienverantwortlicher im Bistum Chur hatte ich den Wunsch nach diesem Schritt. Obwohl mein Lohn nicht aus Kirchensteuergeldern stammte und der Austritt damit nicht im Widerspruch zu meinen
Grundwerten gestanden wäre, habe ich darauf verzichtet, um dem Bischof keine zusätzliche öffentliche Unruhe zu bescheren. Seit meinem Weggang bin ich jedoch frei und nicht mehr Mitglied der
staatlichen Körperschaft, die sich Landeskirche nennt. Ich betrachte mich
weiter als Katholik, verbunden mit der eigentlichen, sakramentalen, römisch-katholischen Kirche.»
Giuseppe Gracia war bis März 2021 Medienverantwortlicher und Sprecher des Bistums Churr. "Kirche heute" hat zum Thema
"Kirchenaustritt" festgestellt:
"Das Bundesgericht hat 2007 entschieden, dass jemand aus der staatskirchen-rechtlichen
Körperschaft, Kirchgemeinde, austreten und gleichzeitig erklären kann, trotzdem katholisch bleiben zu wollen. Die katholische Kirche selber berachtet die spirituelle Gemeinschaft des Leibes
Christi und die konkrete Organisation als «eine einzige komplexe Wirklichkeit». Wer deshalb aus der Kirchgemeinde austritt und weiterhin am kirchlichen Leben samt Sakramenten teilnehmen will,
bleibt trotzdem verpflichtet, die Kirche finanziell zu unterstützen. Der Austrittswillige hat dazu ein Gespräch mit dem Generalvikar zu führen, in dem er auch seine Gründe
ausführe"
Demnach müsste der Demittent sich entscheiden, ob er der römisch-katholischen Kirche definitiv den Rücken kehren will oder ob er sich, wie er schreibt, "weiter als
Katholik, verbunden mit der eigentlichen, sakramentalen, römisch-katholischen Kirche" betrachtet. Offenbar gibt es in dieser Situation rechtlich keine "Figgiundmüli" ohne finanzielle
Verpflichtungen.
Aus der Kirchgemeinde Näfels weiss ich, dass z.B. ausgetretene Katholiken z. B. ihre Beerdigung durch einen Priester bezahlen
müssen.
Kommentar:
Zum Austritt des bischöflichen Medienverantwortlichen habe ich mich nicht zu äussern. Es ist sein Entscheid, den man als Staatsbürger
und Christ zu respektieren hat. Gefühlsmässig habe ich die Auffassung, wer getauft ist, ist Christ, und zwar solange er lebt. Er hat sein "brand" ge-wissermassen auf seinem Leib und seiner Seele.
Freilich hat er seinen freien Willen, ob er nach den Regeln der Kirche lebt oder ob er sich nach anderen Auffassungen ausrichtet. Wenn einer "nach liberalen Grundwerten" handelt, dürfte er a
priori Konflikte mit dem kanonischen Recht bekommen. Wir leben in einer Zeit, in der sich sicher auch viele Katholiken, selber zurecht legen, wie sie leben und handeln möchten. Sie bezahlen ihre
Kirchensteuern und leben nach ihrer eigenen Moral, ohne das Gefühl zu haben, schlechte Menschen zu sein. Gebote sind für sie keine Verbote, und sie berufen sich auf ihr eigenes Gewissen. Wer aber
der Kirche angehören will, muss wissen, dass Kirche eine Gemeinschaft ist, in der bei individuellen Entscheiden immer auch das Ganze, ja die ganze Gemeinschaft, miteinbezogen werden müsste. Jeder
Kirchenaustritt hat etwas Suizides an sich.
Theologen, die die Verantwortung des Gewissens propagierten, haben die Sanktionen der Kirche zu spüren bekommen. In vielen Fällen
wurde ihnen als Sanktion die Missio, wenn sie lehrten, die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Man darf nun gespannt
sein, ob Gracia partiell oder total aus der Kirche austritt. Aber ehrlich - wen interessiert eigentlich der in den Medien verkündete Austritt überhaupt?
Mittwoch, 8. September 2021 (Maria Geburt, Kilbifäller Näfels)
Habemus pastorem!
Jetzt ist es offizell: Stansilav Weglarzy wird Pfarreiadministrator von
Näfels!
Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautbart, wird Pfarrer Stanislav Weglarzy in Näfels die Pfarrerstelle ab Oktober übernehmen, vorerst - wie üblich - als
Pfarradministrator, später, nach der Wahl durch die Kirchgemeinde als Pfarrer. Beachten Sie weiter unten (4. September) weitere Ausführungen zur Person und zum Werdegang des bisherigen
Dielsdorfer Pfarrers.
Wir wünschen dem neuen Näfelser Geistlichen einen guten Start, dem Kirchenrat die Umsetzung der gemachten Erkenntnisse im Umgang mit dem Vorgänger von Herrn
Weglarzy und der bewegten Kirchgemeinde-Versammlung im gleichen Zusammenhang.
Für die Wahl einer Pfarradministrators nach Näfels wurde eine Pfarr-wahlkommission bestellt, wie durch den neuen Generalvikar Luis Varan-das, Zürich, empfohlen und
an der letzten Kirchgemeinde gewünscht und im "Kästchen" bei der Kirche ausgehängt.
Noch immer fehlt dort das Kurzprotokoll der letzten Kirchgemeinde. Die Kirchgemeinde hat bei der Beschlussfassung der immer noch gültigen Gemeindeordnung der
röm.-kath. Kirchgemeinde-Pfarrei vom 1. Juli 2006 verbindlich festgelegt, dass jeweils eine Kurzfassung im "Käst-chen" publiziert werden muss. Die Gründe für
diese Versäumnis sind unbekannt.
Interessant und diskussionswürdig sind die Empfehlungen des bishe-rigen Pfarrad-ministators Kurt Vogt, der sich hoch erfreut über den abgelehnten
Landsgemeindebeschluss über die Abschaffung der Kir-chensteuer für juristische Personen geäussert hat.
Siehe auch Homepage der Pfarrei Näfels:
https://www.pfarrei-naefels.ch/bericht/58
"Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Wir danken Ihnen herzlich für die Abstimmung an der Landsgemeinde bezüglich der Besteuerung der juristischen Personen. Vielen Dank!
Das Abstimmungsresultat ist nicht selbstverständlich. Es ist aber ein JA zu den Aufgaben der Kirchen und ihrer gesellschaftlichen
Verantwor-tung.
Sicher wird sich die röm. kath. Kirche des Kantons Glarus entsprechend Gedanken machen zu den folgenden Fragen:
a. Mehr Demokratie in der röm.kath. Kirche und damit Vertei-
lung der verschiedenen Aufgaben b. Aufteilung der Aufgaben in der röm.kath Kirche mit klarer
Trennung zwischen Exekutive und
Legislative c. Sichtbarmachung dessen, was die röm.kath. Kirche wirklich
macht. d. Amtszeitbeschränkungen e. Ämterkumulationen f. Aufgaben der Kirche g. Wirkliche Aufgaben der öffentlich-rechtlichen Körperschaft
der röm.kath Kirche des Kantons Glarus.
Wir danken Ihnen für Ihr JA. Ihr JA ist eine Aufforderung unsere Strukturen und Aufgaben neu zu überdenken und zeitnah offenzulegen. Ihr ehemaliger Pfarradministrator von Näfels Kurt Vogt."
"Wir sind gemeinsam unterwegs!" war die mehrmalige, ermunternde Feststellung der Vorsitzenden der letzten Kirchgemeindeversammlung als Hoffnungstor für die
Zukunft. Vielleicht war die denkwürdige, gut besuchte Kirchgemeindeversamm-lung in Mollis ein erster Schritt dazu.
Landsgemeindesonntag, 5. September 2021
Souveräner Start als Frau Landammann an der Landsgemeinde
Marianne Lienhard führte cool, sachlich, angenehm
"
Die ersten Worte der Begrüssungsrede von Frau Landammann Marianne Lienhard:
«Teilhaben, Mitbestimmen, Einbeziehen, diese Begriffe stehen für allgemein gültige Massstäbe in unserem Zusammenleben. Sie bilden auch die Grundmauern eines
demokratischen Staates. Die Landsgemeinde bietet uns Glarnerinnen und Glarnern diese einmalige Möglichkeit der politischen Partizipation, an der Entscheidfindung teilzuhaben und die Zukunft
unseres Kantons mitzubestimmen»
Gratulation den beiden Medien-Spitzenleuten
Daniel Sager (TV Südostschweiz) l. und Sebastian Dürst (Glarner Nachrichten)
r.
für
die kompetente Begleitung und Kommentierung der
Landsgemeinde in der Live-Übertagung und der Kurzfassung danach.
Sonntag, 4. September 2021
Gedenkfeier für Hans Küng in Luzern
19. März 1928 / 6. April 2021
Am letzten Freitag, 3. September 2021, fand in der Jesuitenkirche Luzern eine eindrucksvolle Gedenkfeier für den am 6. April 2021 in Tübingen verstorbenen Prof. Dr.
Hans Küng statt. Über 540 Personen nahmen teil.
Siehe "Dies und das"
Samstag, 4. September 2021
Bekommt Näfels einen neuen Pfarrer?
Dem vernehmen nach sind die Aussichten gut
Stansilav Weglarzy
«Im Leben eines Pfarrers gibt es immer wieder
neue Stationen, welche er anzusteuern hat"
Zitat bei einem früheren Stellenwechsel
Freude herrscht! Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, wenn nicht gar bereits Wirk-lichkeit, denn offenbar sind Verhandlungen mit der Pfarrwahlkommission auf gu-tem Wege
oder vielleicht schon in trockenen Tüchern.
Noch am 29. Dezember 2020 ernannte ihn Bischof Peter Bürcher, Apostolischer Administrator in Chur zum Pfarrer der Pfarreien St. Paulus in Dielsdorf und St.
Christophorus in Niederhasli, im Seelsorgeraum Dielsdorf-Niederhasli.
Kleiner Steckbrief
Geboren 1. Juli 1972 nahe Petrovice (Tschechien), nahe der polnisch-slowaki-schen Grenze. Bauernsohn, wollte eigentlich Bauer werden, wurde aber wegen seines Pfarrers, "der das Christsein überzeugend vorlebte", Priester.
Studium in Theologie und Philosophie in Mähren
1995 Abschluss
Studium in Predigtlehre und Religionspädagogik in Deutschland
Lizenziat in Chur
2000 Pfarrer in Winterthur
2010 Pfarrer in Bülach
2010 Pfarrer in der Pfarrei Glattfelden, Eglisau und Rafz. Zehn politische
Gemeinden gehören dazu.
2020 Pfarrer in Dielsdorf
2022 möglicherweise Pfarradministrator in Näfels, Mollis, Schwändital und
Mühlehorn mit anschliessender Wahl zum Pfarrer
(Quellen: Bistum Chur, Der Glattaler, Tagesanzeiger)
Stanislav Weglarzy
hat eine gut Medienpräsenz. Er wohnt in Glattfelden "in einem Haus mit Terrasse und grossem Garten mit einem Hund und
vier Katzen. Er ist - selber Rollerfahrer - bekannt für seine jährlichen Töff-Gottesdienst und seine offene Art des Prie-stertums. "Bei seiner Arbeit schätzt er die Vielfalt und den Kontakt zu
den unter-schiedlichsten Menschen mit den verschiedensten Ansichten - ein buntes Chris-tentum, wie er es nennt. In der Predigt erzählt er auch mal einen Witz, weil das Christentum ja keine ersten
Sache sei und gelacht werden dürfe." - "Sein Beruf ist ihm Berufung - auch wenn er dafür auf eine eigene Familie verzichten muss. Er leide allerdings nicht unter dem Zölibat, habe aber
Verständnis für Kollegen, die Mühe damit hätten. Er selbst könnte sich vorstellen, dass verheiratete Män-ner wie auch Frauen zu Priestern geweiht würden..." (Zitate: Yvonne Russi, aus "Der
Glattfelder" 7. Juni 2020 und Taus "Tagesanzeiger ": Interview Lara Surber und Margrith Waiblinger, 31. Januar 2012)
Nun hoffen wir gerne, dass der Kirchenrat sehr bald die Anstellung des neuen
Der ehemalige Bürgermeister der Partnerstadt Bad Säckingen gibt Anekdoten als Buch zum Besten!
Günter Nufer, Bürgermeister von Bad Säckingen, Kultrpreisträger von Näfels, hat selbsterlebte heitere Ereignisse aus seiner über 30-jährigen Amtszeit in
Anekdotenform in einem Buch festgehalten. In der Badischen Zeitung ist das wie folgt angekündigt:
Persönliche Erinnerungen
Bad Säckingens Ex-Bürgermeister hat über seine Amtszeit ein Buch zum Schmunzeln geschrieben
Von
Roswitha Frey, Mi, 25. August 2021 Bad Säckingen
Anekdoten aus seiner Amtszeit hat Bad Säckingens Bürgermeister Günther Nufer zusammengetragen. Unter dem Titel "Grüss Gott, Herr Bürgermeister!" hat er die Schmunzelgeschichten
veröffentlicht. 32 Jahre lang, von 1972 bis 2003, stand Nufer an der Spitze der Stadt. Doch nicht die bedeutsamen kommunalpolitischen Dinge stehen im Blickpunkt seines Buches, sondern
lustige, skurrile Ereignisse, die Nufer lebhaft in Erinnerung geblieben sind. Der 81-Jährige hat schon viel publiziert, bisher meist Fachliteratur, aber noch nie ein so persönliches Buch über
eigene Erlebnisse.
Zeit und Musse zum Schreiben fand er während der Corona-Lockdowns. Auch einem Amtsinhaber in hoher Position passieren "erheiternde Begebenheiten", und genau solche Situationen hat Nufer in
Buchform festgehalten. "Sie sind wirklich so passiert", sagt er über die Geschehnisse, die er lebendig, locker und anschaulich schildert. Mit viel Humor und einer erfrischenden Portion
Selbstironie erzählt der Alt-Bürgermeister diese Episoden, die sich amüsant lesen. Sie lassen den damaligen Kommunalpolitiker in Amt und Würden menschlich, sympathisch und nahbar erscheinen.
Szenen und Anekdoten
Beschrieben hat Nufer lustige Szenen, die er in der Trompeterstadt, aber auch auf Amtsreisen oder auf politischen Veranstaltungen in
verschiedenen Orten und Ländern erlebt hat. So etwa die Episode, wie er als Ziehharmonika-Spieler Furore machte. Nufer war damals zu einer landespolitischen Diskussion nach Stuttgart
eingeladen. Der Redakteur der SWR-Fernsehsendung "Marktplatz" schlug vor, dass Nufer bei diesem illuster besetzten Podium etwas auf der Ziehharmonika spielen sollte. So lieh er sich extra ein
hochwertiges Hohner-Instrument aus und übte im Stuttgarter Hotel. Wie Nufer feststellen musste, hat sein musikalischer Auftritt nachhaltigere Wirkung erzielt als seine politischen
Ausführungen…
Auch als Gesangssolist stand der Ex-Rathauschef im Scheinwerferlicht: So erzählt er die Anekdote, wie er für Fernsehaufnahmen zum 50-Jahre-Landesjubiläum auf dem Diebsturm das Badnerlied sang,
während der Kameramann auf der Feuerwehrdrehleiter filmte und sich unter dem Turm eine Menge Leute versammelt hatten. Darunter eine Frau, die besorgt ausrief: "Jesses, Herr Nufer ..."
Auch über kleine Pannen auf Partnerstadt-Besuchen weiss Nufer humorvoll zu berichten. So schildert er, wie bei der Einreise einer Delegation in Japan, bei der Edgar Kaiser als Trompeter von
Säckingen dabei war, in einem Koffer der zum Trompeterkostüm gehörende Degen entdeckt wurde – die Waffe durfte nicht eingeführt werden. Erst nach langem Hin und Her konnte ein Abgesandter den
Degen abholen. Nufer erhielt eine "Samurai-Urkunde" mit Erlaubnis zum Führen eines Schwertes in Japan. Bei einem Umweltsymposium in Nagai, an dem Vertreter der Partnerstädte referierten, löste
eine missverständliche Übersetzung des Dolmetschers Gelächter aus – auch das ist Nufer prägnant im Gedächtnis geblieben.
Ein Lesevergnügen
Ebenfalls Eingang in das Buch gefunden hat die Geschichte um den "Phantom-Schüler" Schröder in der Klasse von Nufers Sohn. Als der Fall aufflog, ging die Geschichte bundesweit durch die Medien
und die Klasse erhielt den Eulenspiegel-Preis.
Ebenfalls mächtig Wirbel machte die berüchtigte "Kondom-Geschichte" – auf den Vorwurf, Nufer verbiete Kondomautomaten in den Kurbetrieben, verschickte er eine Presseerklärung, dass Kurgäste statt
einem Fläschchen Schnaps und Pralinen auf dem Nachttisch ein Päckchen mit drei Präservativen vorfinden sollen. "Die meisten haben den Spass verstanden", schreibt Nufer über die Geschichte, die
"von Flensburg bis Konstanz" Schlagzeilen machte.
Illustriert sind die Geschichten aus dem ereignisreichen Leben eines Bürgermeisters, die der Autor im Selbstverlag herausgebracht hat, mit Fotografien und Zeitungsausschnitten – ein echtes
Lesevergnügen.
Günther Nufer: "Grüß Gott, Herr Bürgermeister!" 96 Seiten, 11 Euro. Erhältlich in der Buchhandlung Schwarz auf Weiß sowie unter Nufer@pt-schule.com
Wahrscheinlich nicht im Buch ist die Abschiedsszene bei seinem Rücktritt. Ich war mit Ratskollegen aus der Partnerstadt Näfels dazu eingeladen. Meine Abschieds-Grussadresse begann mit folgenden
Worten:
"Lieber Günther, im Prospekt eines amerikanischen Beerdigungsinstitutes stand der Werbeslogan:
< Wenn Sie wüssten wie schön wir Sie bestatten, möchten Sie heute schon tot sein!>
< Lieber Günther, wenn du gewusst hättest, wie schön wir dich verabschieden, wärest du als Bürgermeister schon längst zurückgetreten!...>
Riesengebrüll im Kursaal!
Sonntag, 22. August 2021
Sebastiansprozession pünktlich um 5.30 Uhr gestartet
Punkt 5.30 Uhr zog die kleine Prozession von der Hilariuskirche weg auf den Bittgang nach Schänis zum Chappeli St. Sebastian. Am Ende waren vierzig Pilger dabei: 20 Fusspilger, 3 Velopilger
(einige stiegen wegen Regenwetter ins Auto), 17 Autopilger. Pilgerführer: Vikar Dr. Sebastian Fridolin Thayyil, Kreuz- und Fahnenträger: Stefan Hilarius Landolt und Sakristan Richard Arnold. Nach
anfänglicher Aufhellung regnete es in Strömen, nach dem Pilgergottesdienst schonte es, auf dem Heimweg öffnete der Himmel wieder die Schleusen. Dennoch: Vierzig Unentwegte pflegten den wohl über
500-jährigen Brauch. (Fotos: Markus Hauser, Zug; Fridolin Hauser, Näfels)
St. Sebastians-Reliquie und Vergrösserung
Zum Wallfahrten gehört auch Wohlfahren. Pilgerwürstli, Brot und Trank-
same gestiftet vom Pfarramt. Parochem gratias!
Nach dem Beten kam das Mampfen vor dem Chappeli. Margrit und Hans Tschudi (rechts) seit Jahrzehnten regelmässig dabei.
Ex-Sigrist Martin Böni und Ex-Kirchenpräsident Kurt Scherrer mit Wurst und Brot. Rechts: Fröhliches Beisammensein vor der
Sebastianskapelle bei vorzüglichem Catering-Service von Sybille Ricklin.
Nachbesprechung unter Unentwegten (links). Eintrag ins Pilgerbuch zur Verewigung.
Kurze Pressmeldung an Glarner Nachrichten, Fridolin, Glarner Woche, glarus24.ch
Wallfahrt im Regen – Würstli, Brot und Getränk unter der Eiche
Trotz reichlichem Regen und Wind zogen am Sonntag, 22. August 2021, 40 Pil-ger von Näfels wie seit
über 500 Jahren zum Sebastians-Chappeli nach Schänis, 20 zu Fuss, drei auf dem Velo und 17 im Auto. Pilgerführer und Festprediger war Vikar Dr. Sebastian Thayyil, der Kirchenrat war durch
Kirchenvogt Wolfgang Hau-ser vertreten. Danach gab es bei munteren Reden Pilgerwürstli, Brot und Trank-same gestiftet vom Pfarramt. Vorzügliche Würstlifee war Sybille Ricklin vom Catering
Dienst.
(Foto Markus Hauser, Zug)
Herzlichen Dank für die Vorschau an die Redaktionen von "Fridolin" und "glarus24.ch"
Sebastians Sebastianspredigt in der eben angebrochenen pfarrerlosen Zeit
Samstag, 21. August 2021
Trouvaille
Näfels von oben anno 1980
Armin Oswald (Sydney Australien) schickt aus seinem Archiv das obige Bild aus dem Jahr 1980 und kommentiert:
"... was ich seit Jahren auch irgendwo versteckt und nun ausgegraben habe: Das Glarner Unterland 1980, bevor Brunnä-Tuni's Wiese (und auch anderes Weid-land)
Wohnbauten weichen musste...... als Knaben verbrachten wir manche Fe-rientage am "Mülibach" (dank Nebel unentdeckt), wo wir in Ruhe "Nielen" /Ziga-retten rauchen konnten, oder auch in
Brunnä-Tuni's Stall umhertollten (er er-wischte mich einmal, was mit einer Quatsch - wie Dir von Blitz (Pater Volkmar) ausgehändigt - belohnt wurde. In der gleichen Ausgabe des "Echo" wird auch
das Martinsloch beschrieben. Übrigens: schon damals waren Reporter/ Berichter-statter (wie jetzt betr. Covid) "schlampig": das Titelbild = unser Dorf "Näfels" wird als "Mollis" vorgestellt ?? (zu
spät, jetzt zu reklamieren)..."
Nachgelieferte Infos:
"Titelbild: Am Eingangstor zum Glarnerland. Mollis und Vorder Glärnisch (Photo: Swissair
Photo und Vermessungs AG)
Die Auslandschweizer-Revue "Echo" ist erschienen 9/10(80 September/Oktober 1980. Redaktoren: Nelly Haldy (deutsch) Christian
Campiche (franz)"
Donnerstag, 19. August 2021
Landratssaal neu und topmodern
Bei den im Frühsommer 2021 abgeschlossenen Sanierungsarbeiten wurden Wand, Boden und Decke aufgefrischt sowie die gesamte Möblierung, die Raum-beleuchtung
und die Akustik erneuert. Hauptbestandteil der Sanierung war jedoch die technische Erschliessung des Saals. Künftig stimmen die Landrätinnen und Landräte elektronisch ab, die Tonaufnahmen
der Ratsdebatten werden automatisch archiviert. Die Ergebnisse, bzw. das Abstimmungsverhalten der Landräte werden künftig publiziert. Interessierte können die Landratssitzungen zudem bald
live im Internet in Bild und Ton mitverfolgen. Diese sogenannten Livestreams stehen nach einer Testphase voraussichtlich im September zur Verfügung. Die Aufzeichnungen können ab dem
kommenden Jahr auch zeitverschoben angeschaut und nach Stichworten durchsucht werden.
Komm doch auch, zum alten Brauch!
Zu Fuss, per Velo oder im Auto
Sonntag, 8. August 2021
Paul Häusermann, "Popy", ist unerwartet verstorben
Paul Häusermann, genannt "Popy" mit seinem typischen Hut, Bart und wehendem Haar, der uns als lautstarker Debattierer am Stammtisch und unverwechselbares Original im Rautidorf in Erinnerung
bleiben möge. (Foto: Kurt Gallati, Optiker)
Gestern ging die Kunde durchs Dorf, dass Paul Häusermann, der ein selbständiges Taxiunternehmen unter dem Namen "Popy Taxy" führte, in der Nacht vom Donnerstag
unerwartet verstorben sei. Wie üblich soll er zu später Stunde noch Kunden transportiert haben. Bei seiner Heimkehr zu seiner Wohnung in Bilten soll er vor dem Lift zusammengebrochen sein. Ein
Hausbewohner fand ihn tot am Morgen vor dem Lift. Popy soll angeblich ein starker Diabetiker gewesen sein.
In der Bevölkerung ist er in Erinnerung als mehrjähriger Wirt zum "Steinbock" in Näfels. Charakteristisch für ihn war seine "Stammtischrunde", wo jeweils eifrig und
heftig diskutiert wurde. Popy selber war sehr engagiert und konnte sich für vermeintliche Missstände und Ungerechtigkeiten mit seiner markanten Stimme ereifern. Er ist im Protokoll der
Landsgemeinde aktenkundig, als er sich auf die Landsgemeindebühne wagte und lautstark gegen die Abschaffung des alten Brauches, wonach der Staat das letzte "Einfamilienhäuschen", den Sarg und die
Bestattung unentgeltlich ausführte, vehement einsetzte. Im Zuge einschneidender Einsparungsmassnahmen unter dem damaligen Finanzdirektor Landesstatthalter Willy Kamm fiel die uralte Geste des
Staates gegenüber jedem Einwohner der Sparschere zum Opfer. Das beherzte Votum von Popy war chancenlos.
Kürzlich trat er mit einem Leserbrief an die Öffentlichkeit, in dem er sich ironisch und sarkastisch gegenüber der in der ruchbar gewordenen Affäre rund um den
Verwaltungsrat und dem Geschäftsführer äusserte.
Noch vor wenigen Tagen begegnete ich ihm bei einem Kaffee im "Steinbock". Er schien sehr aufgeräumt und fröhlich. Hinterher fiel mir ein, dass er gemässigt wirkte
und bleich war. Niemand hätte aber nur im Geringsten daran gedacht, dass Popy so unerwartet vom Tod eingeholt würde.
Wir werden ihn als markante Persönlichkeit und als unverwechselbares Original in Erinnerung behalten. Er möge im Frieden ruhen.
Zum Leben von "Popi"
Ein lieber Freund und Schützenkollege von "Popi" hat mir folgende Angaben zu seinem Leben mitgeteilt:
Paul "Popi" Häusermann wurde am 3. August 1948 als Sohn der Bäckersfamilie Häusermann, die gleichzeitig auch ein Restaurant führte, geboren. Er erlernt den Beruf
eines Bäckers und Konditors und übernahm das Restaurant seiner Eltern in Hombrechtikon ZH. Später führte er ein Restaurant in Zürich. Danach über-nahm er das Restaurant der Eishalle in Wetzikon.
Danach wirtete er mehrere Jahr im "Steinbock" Näfels. Schliesslich sattelte er um nud gründete seinen eige-nen Taxibetrieb. Später wohnte er im "Haltli" Näfels, noch ehe er nach Bilten
zü-gelte, war er wohnhaft im "Löwen" Näfels. "Popi" war geschieden, aus seiner Hei-rat stammen je ein Sohn und eine Tochter, die bereits Kinder und Kindeskinder hatten.
"Popi" war nicht nur Pionier und Präsident der Sportschützen von Himbrechtikon.
er war auch bei den Näfelser Schützen Mitglied des Vorstandes.
Über seinen Tod kreisten verschiedene Versionen: 1) Die oben erwähnte Szene, dass ihn ein Nachbar beim Lift gefunden haben, 2) Andere berichten er sei in der
Waschküche gestorben, 3) wieder andere erzählen, er sei beim Einsteigen in sein Taxi tot zusammengebrochen.
Was immer - die Tatsache bleibt, dass er eines jähen Todes gestorben ist und un-erwartet verstarb.
Bestätigt wurde, dass er wegen seiner Diabetes-Erkrankung ein Fussoperation über sich ergehen lassen musste und dabei eine Zehe verlor.
So oder so - eine originelle dorfbekannte Persönlichkeit wird leider künftig in der Dorfszene fehlen.
Am Donnerstag, 19. August 2021 ist folgende, wohl von "Popi" selber verfasste Todesanzeige im "Fridolin", Schwanden, Seite 3, erschienen:
Donnerstag, 5. August 2021
Sant Fridli als Windfahne
Ich werde versuchen herauszufinden, wer diesen Fridolin geschaffen hat. Symbol der heutigen Zeit. Fridolin hatte seine Botschaft noch zu Fuss verbreitet und als Glaubensbote gepredigt, hinten
rechts: heute geht das Meiste über Antennen.
Tatsächlich dreht sich bereits auf dem Plan von 1902 der Sant Fridli als Windfahne auf dem Turm. Man müsste wahrscheinlich in den Archiven noch tiefer graben, falls die damaligen
Planungs- und Baurarbeiten administrativ noch erfasst sind. Möglicherweise sind im Landesarchiv noch Unterlagen aufbewahrt, die aus Kontakten zwischen der Regierung und der SBB noch vorhanden
sein könnten.
Was aber aus den vorliegenden Plänen ersichtilich ist, würde bedeuten, dass der luftige Sant Fridli im nächsten Jahr 2022 stolze 120 Jahre alt wäre.
Freitag, 30. Juli 2021
Nach-Primiz eine österreichischen Franziskaners in Näfels
Lang, lang ist's her seit in Näfels eine Primiz war. Freilich ist die erwähnte Nach-primiz eigentlich eine franziskanerinterne Angelegenheit. Dennoch war eine
statt-liche Zahl Besucherinnen und Besucher dabei. Nach dem Primizgottesdienst erteilte der frischgebackene Franziskanerpriester generell und individuell den Primizsegen. Aus aktuellem Anlass
versuche ich einmal zurückzublättern und die Näfelser Primizianten zu erfassen. Grundlage dazu ist Jakob Fähs Kirchliche Chronik.
2018 Juni 3 Nach-Primiz Benjamin Schmid, Freulergarten
2002 Dezember Priesterweihe Br. Leonhard Wetterich OFM in der
Pfarrkirche von Näfels
Primizen in Näfels seit ca. 1800
1973 23. April Ostermontag Alfred Böni *25. April 1947, Seelsorger im Kanton Zürich
1863 22. September Jost Müller als P. Florin OFMCap *27. Februar 1844, Eintritt
in Kloster, war ein Bruder von
Matthias Müller (siehe 1877)
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 1863 9. August
Priesterweihe: Othmar Hunold von Oberurnen *15. November
1789 19. April Priesterweihe Josef Ludwig Felix Nikolaus von Müller als
P. Benedictus *28. September 1764 Karthäuser in
Ittingen,
Er war der ältere Bruder von P. Karl OSB,
Einsiedeln
Das untenstehende Bild ist ein Fundstück eines Fachmanns für alte Möbel, alte Gegenstände und Trouvaillen. Die Unterseite ist mit einer Art Schaumgummimasse
beschichtet, weshalb es ein Tischset sein könnte. Folgende Aufschriften sind eruierbar. Wahlspruch unter dem Wappen:
"Onde a terra se acaba e o mar começa"
"Wo die Erde aufhört, beginnt das Meer"
Dieses geflügelte Wort, das unterhalb des Wappens steht, ist nicht vollständig. Es stammt aus dem Werk von Luiz Vasz de Camoes.
Luis Vaz Camoes
Luís Vaz de Camões (auch Luiz Vaz de Camões; * 1524 oder 1525 vermutlich
in Coimbra oder Lissabon; †10. Juni 1579 oder 1580 in Lissabon) gilt als einer der bedeutendsten Dichter Portugals und der
portugiesischen Sprache.
Sein Epos Die Lusiaden ist ein massgebendes Werk der Renaissance. Ausserdem gehört Camões zu den
herausragenden Lyrikern Europas.
Als Dramatiker im Portugal der Renaissance und des 16. Jahrhunderts steht er neben Gil Vicente, António Ribeiro und António
Ferreira.
Camões wird als Nationaldichter Portugals verehrt. Sein Todestag, der 10. Juni, ist portugiesischer Nationalfeiertag.
Der Ausschnitt aus folgendem Tagungsbericht hilft eine Spur weiter:
"Wo das Land aufhört und das Meer beginnt“ – so hatte der heute als Nationaldichter Portugals verehrte Luís Vaz de Camões in seinen 1572
erstmals gedruckten Lusiaden das „lusitanische Reich“ beschrieben. Nach ihm sind die portugiesischen Kulturinstitute in aller Welt benannt, und deren Präsidentin, Ana Paula
Martins Laborinho, fand unsere Idee, den traditionsreichen mitteleuropäisch-atlantischen Dialog der Encontros Luso-Alemães, der jahrelang auf Eis gelegen hatte, wieder
aufzunehmen, nicht nur faszinierend, sondern sorgte auch für die notwendige grosszügige Anschubfinanzierung. Das (aus heutiger Sicht) Einzigartige an dieser Tagung lag seit ihrer Premiere in dem
Aspekt, dass alle TeilnehmerInnen sowohl Portugiesisch als auch Deutsch beherrsch(t)en.
Trafen in der Gründerzeit Gelehrte vor allem aus privater Initiative und persönlichem Interesse zusammen, wurden die Gespräche seit den 1990er Jahren „offizialisierter“, was nicht zuletzt den nun
stärker institutionalisierten Internationalisierungstendenzen des Hochschulwesens – je nach Sicht – zu verdanken oder geschuldet war...."
"Eis aqui, quási cume da cabeça
De Europa toda, o Reino Lusitano,
Onde a terra se acaba e o mar começa
E onde Febo repousa no Oceano.
Este quis o Céu justo que floreça
Nas armas contra o torpe Mauritano,
Deitando-o de si fora; e lá na ardente
África estar quieto o não consente..."
und hier die Internet-Übersetzung vom Portugiesischen ins Deutsche:
"Hier, was für ein Kamm des Kopfes
Von ganz Europa, dem Lusitano-Königreich,
Wo die Erde vorbei ist und das Meer beginnt
Und wo Febo auf dem Ozean ruht.
Das wollte den fairen Himmel, der flackt
In den Waffen gegen den Mauritano-Torpe,
Ihn ablegen; Und da im brennenden
Afrika ist ruhig, das nicht zustimmt."
Am linken Rand des Set stehen zwei Wörter
Etain=Zinn
Camp=Hochschulzentrum
Der Campus (Plural: Campus, umgangssprachlich auch Campusse[ ist der zusammenhän-gende Komplex von Gebäuden, die zur
selben Universität, Hochschule (Hochschulzentrum, Universitätszentrum) oder zum selben Forschungsinstitut gehören. (Wikipedia)
Mittwoch, 28. Juli 2021
Sankt Fridolin auf moderner Wappenscheibe
Es gibt ungezählte Darstellungen des Heiligen Fridolin. Karl Braun, Kulturschaffender in Bad Säckingen, hat wohl eine der grössten Sammlungen, die er in
vielen Jahrzehnten zusammengetragen hat. Er referierte und zeigte einen Ausschnitt daraus 2014, anlässlich des Jubiläumsjahres "50 Jahre Fridolinskirche" im Saal des Fridolinsheims in
Glarus.
Nicht alle Fridolinsdarstellungen zeigen die vier typischen Insignien des Glarner Wappenheiligen.
Die vier Insignien sind:
Der Stab,
der Heiligenschein (Gloriole),
das Buch (vermutlich die Bibel oder Evangelienbuch)
und
die Reliquien- und Reisetasche um seine Lenden.
Der heilige Fridolin verbindet unser Glarnerland mit Säckingen.
Nach seiner Einwanderung aus Irland war Fridolin Bischof von Poitiers (F), entdeckte das Grab des heiligen Hilarius und erhielt dabei die Vision, ein Kloster zu
bauen. Nach seiner Missionsreise als Glaubensbote durch halb Europa fand er in Säckingen den Ort, wo er diese Vision umsetzen konnte. Dies soll im 6. Jahrhundert geschehen sein. Ab 750 war
das Land Glarus Untertanengebiet der Fürstäbtissin von Säckingen und zinspflichtig bis zum Loskauf anno 1395 mit 1800 Pfund in Silber, was der Papst 1415 bestätigte. Glarus lieferte aber
weiter-hin 30 Pfund in Silber ab bis 1790. (Dr. Hans Laupper in der Fernsehsendung "Chumm und lueg" 1983 in Glarus)
Nach der Legende "Fridolin und Ursus" ging Glarus als Erbschaft an Fridolin und sein gegründetes Kloster Säckingen.
Seit 1988 (Jubiläumsjahr 600 Jahre seit der Schlacht bei Näfels) ist Näfels Partnergemeinde von Bad Säckingen, später wurde diese Partnerschaft ausgeweitet auf die
Gemeinde Glarus Nord.
(Siehe auch Kolumne "Fridlibund des Kantons Glarus")
Freitag, 23. Juli 2021
Der Aushilfspfarrer von Glarus in Näfels
oder
Der Mann, der am Geburtstag von Papst Franziskus in Machau und Hongkong sang.
Wie schon 2019 und 2020 ist P. Mathew auch in diesem Sommer stellvertretender Pfarrer in Glarus. Der am 23. Februar 1980 in Pallippuram (Indien) geborene, seit 2013
in Wien wirkende Seelsorger ist auch Kirchenmusiker und hat mehrere akademische Titel (Bachelor of Theologie, Master of Performing Arts, Bachelor of Performing Arts, Bachelor of
Philosophy).
Er spricht neben seiner Muttersprache Englisch, Deutsch, Hindi, Sanskrit, Syrisch, Tamil & Kannada.
Er besichtigte die Hilariuskirche und das Franziskanerkloster und genoss unerwartet die Gastfreundschaft von Pfarrer Kurt Vogt im Pfarrgarten.
Sein persönliches Highlight war für ihn die Geburtstagsfeier in Macau und Hongkong von Papst Franziskus I. Er war Gesangssolist (Tenor) mit dem
Kammerorchester von Möding, Österreich.
Nicht ungern würde er eine Seelsorger-Stelle in der Schweiz annehmen.
Auch Glarus-Nord hat ein neues Parkplatzkonzept bereit. Bereits sind viele Park-felder markiert. Wie man weiss, ist der Parkplatzmangel gross. In einzelnen
Quartieren stehen Autos kreuz und quer. Das Thema "Parkplatz" ist viele Jahrzehnte alt. Wirklich wirksame Konzepte wurden bislang kaum umgesetzt. Der Kampf um einen Parkplatz ist ein Kleinkrieg
unter Autofahrern.
Kunststück - in der Schweiz soll es jedes Jahr rund 300'000 Fahrzeuge mehr geben, in zehn Jahren sind es drei Millionen Fahrzeuge. Natürlich ist auch der Kanton
Glarus von dieser "Fahrzeugvermehrung betroffen"... Nun wurde von der Gemeinde Glarus-Nord verlautbart, die Einführung des neuen Parkkonzepts solle erst nächstes Jahre in Kraft treten, noch sei
man mit der Umsetzung im Verzug. Super! Wenn möglich soll das Konzept erst nach den Erneuerungswahlen statt-finden. Was immer - eine schön symbolische
Situation zeigt das Bild in Näfels. Eine ganze Reihe von Parkplätzen sind zerstört worden, z.B. an der Bahnhof-strasse, vor dem Tolderhaus, in der Gerbistrasse etc.
Aber eine wunderbare Stilblüte zeigt die obige Aufnahme: wenn wir schon immer weniger Platzplätze haben (trotz immer mehr Autos), so haben wir neu die Möglichkeit
auch Schiiffe zu parkieren. Naja, es wäre ja wunderbar, wenn die Autofahrer auf Schiffsverkehr umsteigen.
Vermutlich ist das obige Schiff schon seit einigen Tagen in Näfels stationiert worden, weil auf dem Näfelser Dorfwappen ein Schiff abgebildet ist.
Ich bin sicher, dass unweit von diesem Schiffsparkplatz im "Steinbock"-Stammtisch das Thema ausgiebig besprochen wird.
Mittwoch, 21. Juli 2021
In Näfels fliegen die Tannen durch die Luft
Heute Vormittag zogen pluppernde Helikoptergeräusche die Aufmerksamkeit auf sich. Hälsereckend sah man eine Prachtsmaschine über dem Brandbödeli krei-sen. Nach
längerem Stillstand in der Luft setzte sich die Maschine nordwärts in Bewegung und siehe da - an einem langen Seil hing eine ganze Tanne. Mehrere Male wurden - vermutlich entwurzelte Tannen -
Richtung Plattenkreuz geflogen. Ich vermute, dass man beim Plattenrank die Tannen entastet, zersägt und dann auf Lastern zu Tale fährt.
Bild: Aufnahme, stark vergrössert, vom 21. Juli 2021 etwa 11 Uhr.
Die Antwort gibt die Gemeinde Glarus-Nord bekannt:
"Aufgrund dringender Holzerntearbeiten im Zusammenhang mit einer akuten Felssicherung muss die Oberseestrasse und der Wanderweg Näfels - Obersee am Mittwoch 21.
Juli 2021 für jegliche Personen und Fahrzeugverkehr gesperrt werden.
Während diesen Sperrzeiten wird die Durchfahrt nur den Notfallorganisationen gewährt."
A propos "Holzerntearbeit..." dieses Wort erstmals gehört.
Seit wann wird Holz geerntet?
Dienstag, 20. Juli 2021
Ein toller Hecht...schwamm im Obersee
Dieser tolle Hecht hat seinen Meister gefunden. Jahrelang entkam er den Fi-schern im Obersee. Nun wurde er erlegt.
Am 11. Juli 2020 ging der tolle Hecht von 14.5 kg und 113 cm lang dem erfolgreichen Fischer Michi Winet vom Feusisberg SZ an die Angel.
Petri Heil! Petri Dank! Herzliche Gratulation. Die Aufnahme wurde am Ufer der Bucht zum Milchhüttlirank aufgenommen. Mit freundlicher Publikationserlaubnis des Fischers Michi Winet.
Montag, 19. Juli 2021
Ein Vogel auf dem Haus der Familie Vogel
Baujahr und Bezugsdatum des Hauses eingangs der Risistrasse auf der linken (talwärts gelegenen) Seite sind mir unbekannt. Aber in meiner Jugendzeit wohnte dort die
Familie Karl Vogel-Schwitter, Baumeister (*8. Februar 1902 +1. April 1991) und Albertina Vogel-Schwitter (*7. Februar 1905 +3. Februar 1987) mit einer munteren Kinderschar. Karl Vogel war
beruflich liiert mit Kaspar Hauser- Gallati, Bergstrasse zum Baugeschäft Vogel und Hauser, Näfels. Ob Karl Vogel dieses Haus selber erbaut hat, was ich annehme und vermute, kann ich nicht
belegen. Aber auf der strassenseitigen Wand ist ein grosses Wandbild, ver-mutlich ein Scraffito, mit einem mächtigen abgebildeten schwarzen Vogel kaum zu übersehen und ist ein Beispiel der
Kultur, Häuser künstlerisch aufzuwerten. Ich kenne auch nicht den Künstler, der das Haus der Vogels mit einem Vogel geschmückt hat. Es scheint eine Krähe zu sein, die sich auf einem Ast
nieder-lässt.
Das Haus wurde später weiterverkauft, da Karl Vogel im Autschachen ein neues Einfamilienhaus baute. Maurermeister Vogel war einer der führenden Köpfe beim Bau des Plattenkreuzes anno 1934.
Samstag, 17. Juli 2021
Vorschau
"Mein Name ist Fridolin"
Buch-Neuerscheinung Somedia-Verlag
Sasi Subramaniam, Fotoreporter der "Glarner Nachrichten" (Südostschweiz-Glarus hat ungezählte Aufnahmen von Fritzen, Fridlenen, Fridenen oder
Friggen gemacht und auch vielfältige Bezüge zu "Fridolin", der ja unser Landespatron und Wappenheiliger ist, hergestellt. Nun gibt er erstmals sein eigenes "Fridolin"-Buch heraus und hofft auf
guten Absatz.
Ergänzend zu seinen Fotos hat Fridolin Hauser (Fridli Osterhazy) Hintergrund-texte zum Thema "Fridolin" geschrieben, die eine Einführung zum Buch hat die
Kunstwissenschaftlerin Dr. Ursula Helg Szalay verfasst.
Das Buch hat 192 Seiten, ist gebunden und im Format 22,5 x 15 cm.
ISBN Nr. 978-3.-907095-44-7
Lieferbar ist das Buch ab 15. September 2021, es kann aber bereits jetzt bei
Geboren am 8. November 1974 in Sri Lanka, studierte in der Universität Colombo Journalismus. Er arbeitete fünfzehn Jahre in Sri Lanka als Journalist und Produzent bei Zeitungen und
Fernsehanstalten.
2008 flüchtete er mit seiner Frau in die Schweiz.
Seit 2010 arbeitet er als Fotograf, Bildredaktor sowie als Journalist für die "Südostschweiz" ("Glarner Nachrichten") in Glarus. Er präsentiert ganzseitige Bildreportagen und verfasst Texte dazu
und kreiert Foto-Kolumnen.
In der Schweiz absolvierte er am MAZ in Luzern die Fotografie-Ausbildung. Er hat an zahl-reichen Buch- und Fotoprojekten mitgearbeitet und Werke aus seinem Repertoire an meh-reren
Ausstellungen erfolgreich vorgestellt.
Sasi Subramaniam wohnt mit seiner Familie mit zwei Kindern in Mollis.
Am vorliegenden "Fridolinsbuch" arbeitete er seit mehreren Jahren und schuf im Lande Fridolins ein einheimisches Werk.
Freitag, 16. Juli 2021
Gewitterwolken über Näfels
Rautispitz in Bärenstich im Wintermantel
Verdeckt sind unser Hausberg Rauti, ein Teil des Bärenstichs und natürlich das Wiggis Alpeli. Wir hatten bisher Glück, anderswo gibt es Überschwemmungen, orkanartige Ver-wüstungen und Murgänge.
Die Linth kommt hoch, der Mülibach auch, die Rauti rauscht im Rahmen, das Bachbett beim Rautifeld ist aber fast voll und das Bächli in Oberurnen droht auf die Strasse zu überlaufen. Die Wolke im
Bild erinnert an das alte Testament, wo der Sinai wolkenverhangen ist und Moses mit den Gesetzestafeln der Zehn Gebote zurückkehrt (Aufnahme heute 12 Uhr).
Donnerstag, 15. Juli 2021
"Rauchzeichen" besonderer Art
Raphael Rauch war in Näfels
Der so spontan und verschmitzt lachende Mann auf dem Bahnhof in Näfels ist kein minderer als Dr. Raphael Rauch,
Redaktionsleiter von kath.ch, dem Religi-onsportal des Katholischen Medienzentrums Zürich im
Auftrag der katholischen Kirchen der Schweiz.
Raphael Rauch ist am 6. November 1985 in Stuttgart geboren und dort sowie in Cocabamba (Bolivien) und im Allgäu aufgewachsen.
Sein Bolivienaufenthalt kam über den Entwicklungsdienst seiner Eltern zu Stande.
2005 Abitur am Salvatorkolleg Bad Wurzbach.
Studium in Geschichte, Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Tübingen, Aix-en-Provence und an der Yale-Universität. An der Katholischen Theologischen
Fakultät der Universität Tübingen arbeitete er am Lehrstuhl für Religionspädagogik, Kerygmatik und kirchliche Erwachsenenbildung von Albert Biesinger. Magisterarbeit: "Islam am Rundfunk".
2012 wurde er Mitglied des internationalen Graduiertenkollegs der LMU München. "Religiöse Kulturen".
2016 hat er an der Universität München zum Dr. phil. promoviert. Doktorarbeit: Antworten der deutschen TV-Sender auf die amerikanische TV-Serie "Holocaust - Die
Geschichte der Familie Weiss.
An der Universität Zürich forschte er am Forschungsprojekt "Die Integration spiritueller Aspekte in die Gesundheitspolitik der WHO seit 1984".
Rausch arbeitet als Lehrbeauftragter an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg und als Moderator des Zürich Film Festival (ZFF)
Journalistische Erfahrungen sammelte er beim ARD-Studio in Genf, beim ZDF (heute.de), in der Religionsredaktion bei Radio SRF 2 Kultur und bei der SRF
"Rundschau".
Seit 2020 ist der deutsche Journalist, Zeithistoriker und Religionspädagoge Redaktionsleiter bei kath.ch. Dabei führte er eine Wochenrubrik ein, zu der auch seine
wöchentliche Kolumne "Rauchzeichen" gehört. "Rauchzeichen" ist auch der Titel seines Podcasts. Er änderte den bisherigen moderaten Kurs des
Nachrichtenportals in einen forschen. Für einen Holocaust-Vergleich geriet er in die Kritik. Die schweizerische katholische Kirche kritisierte ihn scharf und der Schweizerische Israelische
Gemeindebund intervenierte. Kürzlich übte der katholische Presseverein der Schweiz Kritik an der neuen Linie von kath.ch. und an Raphael Rauch; der jourmalistische Stil stehe der "Manipulation
näher als dem Journalismus".
Bücher:
(Mitarbeit an:) Albert Biesinger, Friedrich Schweitzer: Religionspädagogische Kompetenzen, Zehn Zugänge für pädagogisches Fachkräfte in Kitas. Freiburg
2013.
(mit Vera Krause, Marco Moerschbacher (Hsrg.): Angekommen in der Welt von heute. Basisgemeinden erneuern die Praxis der Kirche, Ostfildern 2014.
"Visuelle Integration"? Juden in westdeutschen Fernsehserien nach "Holocaust" (= Religiöse Kulturen in Europa der Neuzeit, Band 10), Göttingen 2018.
Artikel:
Von A wie Alkohol-Prävention bis Z wie Zakat: Die spirituelle Dimension von Gesundheit in der WHO-Region Östliches Mittelmeer, in: Peng-Keller, Simon/ Neuhold, David (Hrsg.); Spiritual Care im Gesundheitswesen des 20. Jahrhunderts, Darmstadt 2019, S. 73-120.
10 Jahre "Islamisches Wort" und "Forum am Freitag": Rückblick und Ausblick auf Islam im Rundfunk, in: Communicatio Socialis 3 (2017), S. 391-405.
Muslime auf Sendung: Das "Türkische Geistliche Wort" im ARD-"Ausländerprogramm" und islamische Morgenandachten im RIAS, in Rundfunk und Geschichte 1.2 (2015),
S. 9-21.
"Neues Sendungsbewusstsein": Islamische Verkündigung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in: Communicatio Socialis 3-4 (2013), S. 455-478.
"Mix aus Information, Musik und Ritus", Jüdische Radiosendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in:
Communicatio Socialis 2 (2013), S. 146-163.
Mittwoch, 14. Juli 2021
Menschen gehen - Häuser bleiben
Rössli - Gasthaus beim Fahrtplatz - verkauft
Nun ist es offiziell: Das "Rössli", angeblich die älteste Wirtschaft in Näfels, ist von einem Bauunternehmer im Kanton Glarus käuflich erworben worden.
Ich wollte mir noch ein paar Schnappschüsse sichern, da ich die Ära Jutzeler in lieber Erinnerung habe.
"Rössli" Wirtshausschild, geschaffen von Koni Fischli sen. im Jahr 1988
Geschichtliches
zum Haus "Rössli" und deren Besitzer oder Mieter/Pächter
Heutige Adresse: Rösslistrasse 25
Baujahr: unbekannt
Annahme: Vermutlich erbaut anfangs des 16. Jahrhunderts
1804-1836: Rathaus von Katholisch-Glarus
1888 Anbau Schlachthaus und Stall
Liegenschaftsbesitzer Balthasar Hauser-Schwitter-Frei (1864-1911) und
betrieb von 1888 bsi 1911 neben der Wirtschaft noch eine Metzgerei
Er war in erster Ehe mit Margaretha Paulina Schwitter (1865-1944) und in
zweiter Ehe mit Josfina Frei (1852-1922) verheiratet.
1911 Kauf der gesamten Liegenschaft durch Gemeinderat Albert Hauser (1863-
1930) und durch seine Frau Maria Hauser-Schilter (1865-1918)
1916 Kauf durch Albin Hophan-Rüegg
1924-35 Pacht der Metzgerei durch Josef Küng-Freyvogel
1935-38 Pacht der Metzgerei durch August Helbling-Landolt
1938-42 Pacht der Metzgerei druch Beda Jutzeler-Frick
1942 Kauf der gesamten Liegenschaft durch Beda Jutzeler.Frick (1908-60) und
durch seine Frau Olga Jutzeler-Frick (1913-2001)
Wegen des frühen Todes von Beda Jutzeler musste die Metzgerei verpach-
tet werden.
Pächter:
1955-57 Pacht durch Karl Edwin Pfister-Wyss
1957-63 Pacht durch Erwin Josef Berwert-Schwitter, der dann in Oberurnen
eine eigene Metzgrei eröffnete.
1963-71 Paut und Peter Jutzeler (Söhne von Beda und Olga Jutzeler)
1971-98 Peter Jutzeler-Lazzeri (Paul eröffnet eine eigene Metzgerei im Kt. LU)
1998 Metzgerei geschlossen
"Rössli" -Liegenschaft ist im Besitz der Nachlassenschaft Jutzeler.
Olga Jutzeler (Tochter) *1937 führt das Restaurant ab 1976 bis
2021 Kauf der Liegenschaft durch Fritz Trümpy, Bauunternehmung
Die Familie Jutzeler:
Vater: Beda Jutzeler 1908-1950
Mutter: Olga JutzelerFrick 1913-2001
Kinder:
Olga 1937
Beda 1938
Peter 1940
Paul 1941
Hans 1944
Bruno 1946
Werner 1949
Dienstag, 13. Juli 2021
Ds Ruutliwasser chunnt!
...aber äs chunnt nu wänn's will!
Eine Besonderheit in Näfels ist das "Ruutliwasser", das aus dem Felskopf neben dem "Plattenkreuz" heraussprudelt, wenn ausgiebig Niederschläge gefallen sind.
Niemand hat bisher herausgefunden, wie das "Ruutliwasser" entsteht und nach welchen Gesetzmässigkeiten es sprudelt. Speläologen (Höhlenforscher) schaff-ten es
nicht, in die Öffnung des "Ruutliwasser" einzudringen und es zu erfor-schen. Im Volksmund heisst es deshalb, "Ds Ruutliwasser chunnt; abr äs chunnt nu wänn's will. "
Aus dem Oberseetal mit dem Obersee, entstanden durch den Bergsturz vom Rauti-Massiv, und der Haslensee, entstanden
durch den Bergsturz vom Platten-Massiv, fliessen die Wasser unterirdisch ab. Sie entspringen etwa 100-200 m unterhalb des Bergriegels (Bergsturz Platten) und stürzen zu Tal als
Bergbäche "Tränggi" und "Rauti". Beide Bäche haben ursprünglich Geröll und Geschiebe als Runsen kegelartig zu Tale gebracht. Der alte Dorfteil von Näfels liegt auf dem
abfallenden Berghang. Von der Schlacht bei Näfels (9. April 1388) ist überliefert, dass die Glarner mit einem Steinhagel von dieser Geröllhalde die Reitertruppen der Österreicher
überrascht, verwirrt und vertrieben haben.
Die beiden Bäche "Tränmggi", die südwärts in den Mühlebach fliesst, und die "Rauti", die nordwärts und erst im Rautifeld in den Mühlebach mündet, der ab dort
"Rauti" heisst, wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg gezähmt und mit einem Bachbett aus Natursteinen mit Falltreppen, die die Geschwindigkeit des her-abstürzenden Wasers brechen sollen,
versehen.
Oft wird man gefragt, woher der Name "Ruutliwasser" komme. Der kleine, spora-dische Wasserfall hat nicht mit einem "Ruthli" zu tun. Das "Ruutliwasser" ist eine
Verkleinerung der "Rauti". Rauti (sowohl der Hausberg 2283 m ü M, als auch der Bergbach) bedeute im Alemannischen "riuti" (neu gewonnenes Land). Es gibt noch einen "Rütiberg" und "rüten" heisst
"neues Land gewinnen".
(Näfels ist was Rauti; denn "novale" kommt aus dem Romanischen und heisst dasselbe "neu gewonnenes Land".)
Ich habe für meine gelegentlich erscheinende Schrift "Alts und Nüüs ussem Rautidorf Ds RUUTLIWASSER" eben diesen Namen gewählt, weil er urnäfelse-risch ist
und die Schrift wie das "Ruutliwasser" erscheint, wann sie will...
Montag, 12. Juli 2021
Gemälde im Kreuzgang des Franziskanerklosters
Maler unbekannt
Die Weisen aus dem Morgenland huldigen dem Jesuskind
Flucht nach Aegypten
Sonntag, 11. Juli 2021
Heute wäre mein Vater 142 Jahre alt!
Heute wäre mein Vater 142-jährig. Ich hatte einen alten Vater, aber nie den Ein-druck, er sei alt. Hoch betagt ging er noch mit 75 Jahren zu
Fuss zum Rütiberg und arbeitete in seiner Sägerei. Ich habe ihn als Klosterschüler noch begleitet und konnte die Sägerei selbständig bedienen und Trämmel zu Brettern sägen. Es gab zöllige (3 cm
dicke), sechslinige (1,8 cm), siebenlinige (2,1 cm) und selten auch achtlinige (2,4 cm) Bretter oder Bälklein zu (9 cm). Auf einer Fräse mit langem Wagen wurden die "Schwärtlige" abgefräst. Die
Schwärtligabfälle dienten als Brennholz oder Leistchen zum Aufbeigen der Bretter.
Dr Vatter sälig
Ich ha-n-ä-n-altä Vatter gkaa,
mit Schnuuz nund chuurzä Haar,
ä guätä, liäbä gschlachtä Maa,
loiaal und chogä raar-
Zur Muäter isch' guätä gsii,
und jedä hätt-nä gkännt,
ä bess'rä hett's fascht käinä g'gii,
as Alpäbresidänt.
Uss hütt'ger Sicht ä häili Wält.
mit mü-p-viil drumm und draa;
ds Dähäimä sii isch mehr as Gält.
Ich ha-n-ä gäärä gkaa.
-y.
Dieser Tage kam mir eine Bleistiftzeichnung vom 12. März 1954 in die Hände. Mein Vater Fridolin Hauser-Holzer (1872-1961) beim Mittagsschläfchen. Der ge-lernte
Zimmermann betrieb seiner Lebtag ein eigenes Kleinunternehmen, zusätz-lich eine kleine Sägerei hinter dem Stauweiher im Oberseetal. Dazu war er dreis-sig Jahre Gemeinderat und Alppräsident der
Näfelser Alpen im Oberseetal.
Eine Zeichnungsaufgabe von P. Gerardin Bernet OFMCap (später Bruno Bernet) in der Klosterschule. (Neujahrskarte
2021)