47 Kleinkinder einer Kindertages-stätte in Näfels sind in Quarantäne
Departement Finanzen und Gesundheit • Am Samstag wurden die Verantwortlichen des Contact Tracing über eine positiv getestete, nicht im Glarnerland wohnhafte
Mitarbeiterin einer Kindertages-stätte in Näfels (Gemeinde Glarus Nord) informiert.
47 Kinder und 20 Betreuungspersonen sind in Quarantäne. Die Eltern wurden per SMS informiert, ihre Kinder zu isolieren und wei-tere Informationen abzuwarten.
Nachdem weitere Betreuerinnen getestet wurden, wurde am Montag per Mail informiert. Von 8 auf das Coronavirus getesteten Betreuerinnen sind 2 positiv und 2 ne-gativ. Vier Testresultate
stehen aus.
47 Kleinkinder im Alter von 0 bis 4 Jahren sind in Quarantäne und in der Obhut ihrer Eltern bzw. Betreuungspersonen. Auch 20
Betreu ungspersonen der KiTa, die Kontakt mit den Kindern hatten, befin-den sich in Quarantäne, bzw. Isolation bei Ansteckung.
Contact Tracing: Lage ist angespannt
Das Contact Tracing Team im Kanton Glarus hat laufend mehr Fälle zu bearbeiten. Die Anfragen nehmen überproportional zu. Die Res-sourcen werden
stetig ausgebaut, reichen aber trotzdem kaum aus, um die grossen Herausforderungen zu meistern. Die betroffenen Personen werden so schnell wie möglich per SMS, Telefonanruf oder Mail
informiert, damit die Ansteckungsketten weiterhin unter-brochen werden können.
Donnerstag, 24. September 2020
Klimajugend auf dem Bundesplatz
oder
Demokratie als Showtime?
Derzeit ein Fressen für die Medien sind die Vorgänge auf dem Bundesplatz in Bern. Ein Sit-in grossen Ausmasses liefert die
"Klimajugend", die das Parlament auffordert, endlich in Klimafragen zu handeln. Die armen Händler konnten ihre Marktstände nicht aufstellen und mussten weichen. Die Berner Regierung wollte kein
Öl ins Feuer giessen, wollte verhandeln, bot einen anderen Platz an und stellte schliesslich Ultimaten und räumte, da diese nicht befolgt wurden, den Platz. Die Demo sei illegal. Mit von der
Partie war auch eine Glarner Delegation mit einem Sant Fridli, der wegen der Klimaerwärmung schwitzend abgebildet ist.
In Glarus wurde zwischen Landrat und Regierung darum gerungen, ob die Dringlichkeit von Geschäften den Kompetenzen der Landsgemeinde vorzuziehen sei. Die Mehrheit des Landrats war für Zurückhaltung und beschränkte die Dringlichkeit.
Zwei Schauplätze - zweimal Demokratie.
In Bern sind mittlerweile Parlamentarier ausgerastet und zum Zentrum der Berichterstattung geworden. Der Verhaltenskodex von
Parlamentariern ist nun wichtiger geworden als das eigentliche Anliegen der Demo: Klima.
Aus der Klimaerwärmung ist eine zwischenmenschliche Klimaerhitzung geworden. Ich habe einen langjährigen Glarner Politiker
nach seiner Meinung befragt. Er meinte spontan und direkt: "Sind doch alles Eslä!"
Und was soll man als gewöhnlicher Milchtrinker dazu sagen?
Unbestritten ist: Das Klima ist zur globalen Glaubensfrage geworden. Die Schriftgelehrten streiten sich. Es gibt
Klimabesorgte, Klimaleugner, Klimagegner verschiedenster Schattierungen und vor allem verschiedenster Interessen. Die Gescheitesten und Mächtigsten der Welt werden sich da zusammenraufen müssen,
um einen Konsens zu finden. Doch scheint die Demokratie an ihre Grenzen zu stossen. Die nach Churchill zweitbeste Regierungsform (die beste gibt's nicht) kann nur funktionieren, wenn nach
gewalteter Diskussion Mehrheitsentscheide getroffen und auch gültig sind.
Vor dieser Szene erscheint die Demonstration der "Klimajugend" ein Symptom zu sein, dass zwischen den Regierenden und den
Demonstrierenden ein Kluft entstanden ist, die die Demokratie ausser Kraft setzt. Die "Ungehörten" wollen sich durch Demonstrieren und Protestieren Gehör verschaffen. Offenbar sind die
vorhandenen politischen Instrumente wie Initiativen. Motionen, Interpellationen im Parlament oder schliesslich die Petitionen ausgereizt. An deren Stelle sind Sit-ins,
Demonstrationen, öffentliche Veranstaltungen auf Strassen und Plätzen getreten.
Der Staat muss dann - wenn ein Dialog nicht gelingt - mit Amtsgewalt und Polizei Recht und Ordnung schaffen. Staatsgewalt ist
die ultima ratio.
Die Weltgeschichte zeigt, dass Staatsmacht versus Revolution, und umgekehrt, schliesslich gar Krieg, prägende Ereignisse
sind.
Die Schweiz wäre längst Mitglied der EU, wenn Demokratie in unserem traditionellen Sinn gepflegt würde. Der Ministerpräsident
Dr. Erwin Teufel referierte vor vielen Jahre in Glarus über die EU und vertrat -
zum Erstaunen des Publikums die Meinung - wenn die EU die Spielregeln schweizerischer Demokratie einhalten würde, wäre der Beitritt ein Muss. Er bezweifelte aber auch, dass der unser europäischer
Kulturraum und das christliche Abendland eine Ostgrenze habe, die längst überschritten sei.
Ein Vorschlag zur Güte: Wenn sich die "Klimajugend" politisch formieren würde und nach den Spielregeln der Demokratie durch
Kämpfen um Mandate in Gemeinde, Kanton und Bund Mitentscheidung und Mitwirken ermöglichen würde, müssten die bestehenden politischen Instrumente ausreichen.
Offenbar aber sind die Gleichgültigkeit oder Staatsverdrossenheit oder der übliche politische Weg so mühsam geworden, dass man mit
Demos mehr zu erreichen sucht.
Historisch zwar kaum vergleichbar, aber doch daran erinnernd ist der "Saubannerzug" im 15. Jahrhundert, als eine grosse Gruppe streitbarer junger Eidgenossen bis
vor die Tore von Genf zog und drohte, Genf anzuzünden, wenn nicht die Söldnerschulden bezahlt würden. Sie erhielten ihre geforderte Summe und zogen
wieder ab.
Eben höre ich, dass die Exponenten der "Klimajugend" einer Einladung in die "Arena" zum Thema nicht folgen werden, weil auf der Gegenpartei
Nationalrat Roger Köppel erscheinen würde.
Frage: Wohin kommen wir, wenn das Gespräch verweigert wird? Es gab mal eine Bewegung der 68-er (Globuskrawall lässt grüssen) gegen das Establishment. Exponenten von
damals machten Karriere z.B. im Bundesrat und in der Wirtschaft...
Zurück gezoomt auf Gemeindeebene: Am Podium zur Ersastzwahl von Gemeinderäten für Glarus Nord fiel Frage: Was kann der Gemeinderat unternehmen, die Stimmbürger
abzuholen und den Kontakt zur "Basis" zu pflegen. Ein Kandidat griff dieses Thema auf und bezeichnete eines seiner Ziele, die Behördenverdrossenhiet
abzubauen durch vielfältige Kontakte.
Alles Leben ist Beziehung und Begegnung.
Demonstrationen ohne Gesprächsbereitschaft sind verpuffte Energie.
Mittwoch, 19. August 2020
Nach Unterbrüchen gibt's wieder einmal ein Glarner Mosaik. Ich muss zwar gestehen, dass neben den täglichen heruntergebeteten neuesten "Corona-Pan-
demie"-Meldungen rapid ansteigende "Unfallberichte" erscheinen. Ich frage mich ernstlich, wieso wir täglich mit Unglücksfällen bedient werden. So tragisch diese
Ereignisse für die Betroffenen sind, muss man als Zeitungsleser, Radiohörer oder Fernsehzuschauer so detailliert darüber informiert werden.
Gleiches gilt über die totale Präsenz des amerikanischen Präsidenten Donald Trump und nun auch seines Herausforders Biden mit seiner designierten Vize-präsidentin
Kamala Harris. Bald jedes Hüsteln wird zur Schlagzeile. Ich frage mich auch, ob der Trend auch unserer Tageszeitung, die nicht lokalen Rubriken immer mehr auszubauen.
Gegenwärtig halte ich die Bemühung zum Beispiel der Glarner Nachrichten wieder "lokaler" zu werden für nicht nur nützlich, sondern angesichts der grösseren
Gemeinden für notwendig. Müssen wir den zu globalisierten Menschen gemacht werden? Wäre nicht die Info der Geschehnisse in den Dörfern eine Voraussetzung, aus den einzelnen Dörfern Gemeinde
und Gemeinschaft zu machen?
Das Zeitungssterben wird nicht aufgehalten, wenn sie immer globaler werden, sondern weil sie immer weniger lokal sind.
Beobachten Sie sich selber. Viele Leute stürzen sich auf die Todesanzeigen, denn in der Regel ist die Rede von Verstorbenen, die man aus der Dorfgemeinschaft oder
kantonsweit nicht kennt.
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Letzten Samstag, 15. August 2020, an vielen Orten der Schweiz "Himmelfahrt" als offizieller Feiertag, wurde unser ehemaliger Pfarrer und Dekan im Chorher-
renstift Beromünster als Propst "installiert", ja "installiert", das ist kein techni-
scher Vorgang aus der Metallbranche, sondern ein Begriff der Kirchensprache
"in stalla" erhoben auf den "Stuhl", den "Sitz" des Würdenträgers. Installiert werden Pfarrer, Äbte. Bischöfe... und auch Propste.
Der Propst ist der Leiter des Chorherrenstifts, eine Ansammlung von alten, ehr-würdigen Häusern rund um die Stiftskirche. In der Regel bewohnen Pfarrer im Ruhestand
die einzelnen Häuser. und verbringen ihren Lebensabend dort.
In seinem Antrittsinterview meinte Propst Harald Eichhorn, er beabsichtige nicht
aus dem Chorherrenstift ein "geistliches" Ballenberg zu machen. Gepflegt werden solle auch das Gebet. Natürlich sei es seine Sorge, den denkmalge-schützten Ort auch
baulich zu pflegen.
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Die Landsgemeinde 2020 wird so sie denn verschoben stattfindet, in die Ge-schichtsbücher eingehen. Ungewohnt sind die angekündigten Vorsichts- und
Si-cherheitsmassnahmen, denen sich jeder und jede, die in den "Ring" Einlass erheischen, unterziehen müssen. Nun kommt als Massnahme dazu der Verzicht auf den feierlichen Einzug vom Rathaus
mit Militär, Stadtglarner Harmoniemusik, und die Parade des Regierungsrates, des Landrates, der eidgenössischen Glarner Bundesparlamentarier, der Gerichtsstäbe und der Gäste der Landsgemeinde und
des Landrats. Dadurch wird ein wichtiger Bestandteil des Landsgmeinderituals fehlen. Das "Spiessrutenlaufen" der Obrigkeiten vor dem staunenden Volk, das wie Trauben und dicht gedrängt die
Strassenränder säumt, fällt weg. Dabei ist die Landsgemeinde der einzige Grossanlass, wo man der Obrigkeit Aug in Aug gegenübersteht. Der Einzug ist ein Ritual des gegenseitigen Respektes,
aber auch eine emotionelle Begegnung zwischen Volk und Repräsentanten und eine jährliche Repetition des Vertrauens. Die Gründe für diesen Verzicht sind oft und ausführlich erörtert worden. Sie
zeigen auch auf, dass man diesen Verzicht auch wahrnimmt und bedauert.
Die eigentliche Landsgemeinde als oberstes politisches demokratisches Instru-ment ist im Glarnervolk fest verankert. Alles bisherigen Versuche, sie abzuschaf-fen,
sind bislang gescheitert. Ich pflege die Landsgemeinde als "grösstes Par-lament der Welt" zu bezeichnen, in dem jede und jeder Stimmberechtigte aktiv eingreifen kann.
Vielleicht rütteln die gegenwärtig besonderen Verhältnis und die ausnahmsweise
sehr "schlanke" Landsgemeinde ein Fanal sein, das aufzeigt, was für ein Verlust die Landsgemeinde wäre, wenn wir sei verlören. Der Einsatz der Regierung und
Verwaltung war unübersehbar.
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Näfels und Umgebung haben seit dem 1. August 2020 einen neuen Pfarrer. Zwar übt er das Amt bis Ende Oktober noch als
Pfarradministrator aus, wird aber ab Allerheiligen, ab 1. November 2020 vollamtlicher Pfarrer. Seine ersten Zeichen setzt er schon mit der funktionellen Umgestaltung des Pfarramtes im Pfarrhaus,
mit der Erhöhung der Platzzahl der teils abgesperrten Kirchenbänke und mit einem zügigen Auftritt in den Gottesdiensten.
In Erstaunen versetzt die neue Homepage der Pfarrgemeinde Näfels, die sehr schön und übersichtlich gestaltet
daherkommt.
Der neue Pfarrer heisst Kurt Vogt. Er war zuletzt in Schlieren Pfarrer.
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Für die beiden Vakanzen im Gemeinderat für Hansjörg Stucki, parteilos und Pascal Vuichard, GLP, sind noch keine Namen im Gespräch.
Noch bleibt Zeit für die Nomination von Kandidatinnen oder Kandidaten, die im September an der Glarus Nord-Wahlurne erkoren werden.
Die jetzige Zusammensetzung bis Ende September 2020:
Thomas Kistler, SP,
Niederurnen, Gemeindepräsident (Präsidiales)
Bruno Gallati, CVP,
Näfels, Vizepräsident (Bau und Umwelt)
Kaspar Krieg, SVP,
Niederurnen (Liegenschaften)
Sibylle Huber, Grüne,
Oberurnen (Bildung)
Vakant ab Ende
September 2020 (Sicherheit)
Vakant ab Ende
September 2020(Gesundheit, Jugend und
Kultur)
Dominique Stüssi, BDP,
Niederurnen (Wald und Landwirtschaft)
Die Nachfolge von Pascal Vuichard im Landrat wird GLP-intern abgeklärt.
In der Regel rückt der bei den letzten Wahlen nächstfolgende Kandidat oder die nächstfolgende Kandidatin nach.
Wo sind die Männer oder Frauen,
die auf vakante Sessel schauen?
Es braucht, juhei,
zur Zeit gar zwei!
Drum lasst uns auf die Pauke hauen!
Fridolin Näfelser
Samstag, 25. Juli 2020
Nach einer Mosaikpause und einemal ohne "Corona":
Die Wahl von Donald Trump vermeiden?
Zu wählen sei der Joseph Biden?
doch beides, ach,
ist grottenschwach!
Den Amis könnte es verleiden...
Fridolin Näfelser
Spitzenkräfte der ERFA Heizung Lüftung Winterthur und Umgebung, aufgestellt und aufge-
räumt nach einer Kurzführung durch die kleinste Hauptstadt am Fusse des Glärnisch, vor dem Eingang des Hotel "Glarnerhof" am 26. Juni 2020.
Sitzend: Werner Tribelhorn, Organisator und Exilnäfelser, Sepp Bolt, Dimitri Kapatos.
Stehend: Pierre Braun, Flight Attendant und Chauffeur, Fridolin Hauser, ehemaliger Nach-barsbub von Werner Tribelhorn, Andy Mahler, Kurt Raschle, Frank Widmann, Maurizio Ceotto. (Foto: Hans
Fridolin Speck)
Freitag, 26. Juni 2020
Einen speziellen Tourismus,
den wir Glarner pflegen sollten
Die letzten beiden Tage (25./26. Juni 2020) weilte eine tolle Gruppe von Heizungs- und Lüftungsfachleuten aus Winterthur und Umgebung bei herr-lichstem
Wetter im Glarnerland. Diese Spezialisten pflegen seit Jahrzehnten eine ERFA-Gruppe für fachlichen Austausch und würzen ihre Zusammen-arbeit mit geselligen und kameradschaftlichen
Ausflügen.
Initiant war mein ehemaliger Nachbarsbub Werner Tribelhorn, der in Näfels auf-gewachsen ist und noch verwandtschaftliche Beziehungen zum Glarnerland hat. Er ist ein
typischer Heimwehglarner und regelmnässiger Landsgemeinde- und Fahrtsbesucher und hat bereits mehrere "Glarnerland-Trips" organisiert.
Das Programm zeigt, dass diese Art "Tourismus" ins Glarnerland gepflegt werden sollte und eine Winwin-Situation für unser Gastgewerbe und für die Gäste ist, die
Beziehungen fördert und die Gäste zu besten "Botschaftern" für das Glarnerland macht, vor allem weil sie mit positiven Erwartungen kommen und positiven Erfah-rungen wieder gehen und davon in
ihren Kreisen begeistert berichten.
Das Programm in "Stichworten". Anfahrt mit eigenem Reisebus. Führung im "Schiefertafel-Museum in Elm", Mittagessen im Berggasthause Schwammhöhe, nachmittags
"Glarnerlandrundfahrt" der Nase nach, mit spezieller "Näfelser Run-de", Fahrt zum Obersee, Einkehr im Berggasthaus "Obersee", Nachtessen im "Schützenhaus" Glarus, Übernachtung im "Glarnerhof". Stadtrundgang durch die kleinste Hauptstadt der Schweiz (Bahnhof, Volksgarten, Berggeistbrunnen, Landsgemeindeplatz, Rathaus, Stadtkirche, Landesbibliothek,
Gerichtshaus, Kanti, Aussichtspunkt "Bürgli" etc.). Dabei gab es spontane, nicht geplante Kon-takte mit der Hotelière Rosmarie Leuenberger-Feldmann, Redaktionsleiter Jürg Huber von glarus24.ch,
dem langjährigen Fahrtsbrieflektor Josef Schwitter, Pas-santen auf der Strasse und auf dem Landsgemeindeplatz, dem Ratsweibel Peter Schätti, einem Pastetenbäcker und der Leiterin des
Landesbibliothek Petra Im-winkelried, dem "rasenden Reporter" Hans Fridolin Julius Speck und für ein kur-zes Statement mit dem bestandenen und versierten Landrat Roland Goethe. Wer die Augen
offen hält, trifft immer jemanden.
Führungen durch unsere sehenswerten Dörfer, speziell der Stadt Glarus, gewin-nen durch wichtige Sehenswürdigkeiten und deren Geschichte, aber sie leben von
spontanen Kontakten mit Glarnerinnen und Glarnern. Gruppen sind jeweils beeindruckt, dass wir uns auf der Strasse mit Passanten grüssen und der Ein-druck entsteht, das "jedä jedä
kännt".
Nachahmungen für Land und Volk, Hotellerie, Tourismus und Gewerbe und das Land "Fridolins" überhaupt sind erwünscht.
Werner Tribelhorn bringt eine sehr empfehlenswerte Schrift mit:
Johann Albert Tribelhorn und sein Erbe bei EFAG und NEFAG, Pioniergeschichte des elektrischen Automobils, Reihe "Pionier", Schweizer Pioniere der
Witschaft und Technik, Band 93, herausgegeben vom Verein für wirtschaftshistorische Studien Zürich und vom Verkehrshaus der Schweiz, Zürich 2011
… und weil's so schön war, gad nuchämaal: So sieht man aus nach einem Rundgang durch Glarus... (Foto Hans Speck)
Dienstag, 23. Juni 2020
Eine alte Redensweise wird topaktuell: «Wennallmählich Gras über eine fragwürdige Sache gewachsen ist, kommt sicher
einKamel und frisst das Gras weg!»
«In der reformierten Landeskirche ist derzeitder Teufel los!» so tönte es durch dieLande in der noch nicht ganz aufgeklärten Affäre rund um den obersten Reformierten in de Schweiz. Gottfried Locher präsidiert seit rund neun Jahrendie schweizerischen Evangelisch-Reformierten.
Und nun geistert die Fama vom«grössten Kirchenskandal der Reformierten in der Schweiz» durch alle Medien.
Wie bei solchen hochbrisanten Eklats kommenFakten nur tröpfenweise an die Öffentlichkeit. Natürlich ist dies ein
Fressenvor allem für die Boulevard-Medien. Genüsslich werden Fehltritte in allenDetails veröffentlicht und
tranchenweise ergänzt, solange der Stoff aktuellbleibt und den Auflageziffern dient.
Skandale als eine besondere Artvon «Unterhaltung» ranken sich um Königshäuser, Politiker, Stars und nun als besondersbrisant um einen Spitzen-kirchenmann. Dabei wird, wenn die «Vergehen» alsAussagen von offenbar eingeweihten Persönlichkeiten,
mit dem Anhängselrelativiert, einstweilen gelte aber die Unschuldsvermutung.
Redliche Berichterstattung soll und darf zwarauf die besondere Situation hinweisen, etwa den abrupten Rücktritt
einerbekannten Spitzenpersönlichkeit und dass eine Untersuchung stattfinde. Aberdann wäre – nach meiner
unmassgeblichen Meinung – abzuwarten, bis definitiveUntersuchungsergebnisse vorliegen. Es ist fragwürdig, das «Sündenregister» in allen Details aufzuzählen und damit den Betroffenen mit einem Affix zu versehen, und dann zu sagen, selbstverständlichgelte die
«Unschuldsvermutung». Der Betroffene ist damit bereits formell verurteilt.
Wer ist Dr. Gottfried Locher?
Vor dieser Situation hat mich interessiert, wasder hier Betroffene für ein Mann sei und was aus seiner Biografie zu
erfahrenwäre. Mein erster Eindruck: Wow! Was für eine Karriere!
Gottfried Wilhelm Locher, geboren am 31. Oktober 1966 in Bern, Bürger von Zürich und Bern, Schweizer Pfarrer, evangelisch-reformierterTheologe. Seit dem 1. Januar 2011 Präsident der Evangelisch-reformierten KircheSchweiz (EKS),heute
Schweizerischer Evangelischer-Kirchenbund. Seit 2014 ister zusätzlich geschäftsführender Präsident der Gemeinschaft
EvangelischerKirchen in Europa.
2000 wird Locher am King's College, Universityof London in systematischer Theologie (Ph.D.) promoviert (Sign of theAdvent: A Study in Protestant Ecclesiology, 2004 als Buch publiziert).Dazu erhält er einen Master of Business Administration
(M.B.A.) der LondonBusiness School.
Im Schweizer Militärbefehligt er als Oberstleutnant einBataiilon. 1994 bis 1999 ist er
Pastor der Swiss Church in London. 2001 bis 2005 leitet er die Abteilung für Aussenbeziehungen des SchweizerischenEvangelischen Kirchenbundes. 2006 bis 2010
ist er Leiter des Instituts fürÖkumenische Studien an der Universität Freiburg (Schweiz). 2008-2010 wird Synodalrat der Reformierten Kirchen
Bern-Jura-Solothurn.
Von 2011-2020 ist ervollamtlicher Präsident des Rats der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz.2018 wird er zum dritten Mal mit 43 der möglichen 70 Stimmen gewählt.2015 wird er als Nachfolger des 2015 verstorbenen
Landesbischof
FriedrichWeber zumgeschäftsführenden Präsidenten des Rates der Gemeinschaft
Evangelischer Kirchenin Europa (GEKE) gewählt. Seit 2015 ist ausserdem Vorsitzender des Schweizerischen Rates der Religionen.
Ehrungen
2013 erhält er den Ehrendoktor (Dr. theol. h.c.) derUniversität Debrecen im Osten Ungarns.
Er ist Ehrenritter der Schweizerischen Kommende des Johanniterordens.
2017 wird er in der Londoner St Paul’s Cathedral als Ökumenischer Ehrendomherr
eingesetzt.
Locher ist einausgesprochener Networker. Er vernetzt die Schweizer Reformierten weltweit. Er bautBrücken zur römisch-katholischen Kirche, ohne evangelische Grundanliegen aufzugeben.
Die aus demGlauben an Christus gewonnene Freiheit und die aus dem Gebet verantwortete Tat sind ihm besonders wichtig. Zudem
will er die evangelisch-reformierten Kirchen in der Schweiz aufwecken, reformieren undihnen mehr Profil geben. 2014 gelangt er in die Schlagzeilen, weil er in einemBuchinterview pointierte Aussagen zu Männern, Frauen, Sexualität, Prostitution und auch zu anderen Themen gemacht hat und ihm teilweise Sexismus
vorgeworfen wird. Im August 2019 befürwortet Locher die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare.
Locher ist verheiratet und hat drei Kinder.
An 27. Mai 2020 tritt er als Präsident per sofort zurück, offenbar auf Druck der aufgekommenen internen und öffentlichen Diskussion. Vier Kantonalkirchen und wie
nun zu lesen war, auch der oberste Glarner Reformierte Pfarrer Ulrich Knöpfel haben Transparenzund Aufklärung verlangt. Eine ad hoc Untersuchungskommission
wird dafür eingesetzt.
Sein Jahressalär soll Fr. 220000 betragen haben, eine Abgangsentschädigung sei noch zu erwarten. Zum Vergleich: aus der Aargauer Zeitung vom 21. April
2018:
Mein Fazit:
1. Auch eine hochqualifizierte, mehrsprachige Persönlichkeit mit blendendem
Ausbildungs- und Werdegang und tadelloser Berufskarriere kann charakterlich
versagen. (Bei einer Wahl übersieht man «private Seiten» und berücksichtigt
sie nicht.)
2. Die demokratischen Kontrollsysteme funktionieren nicht oder viel zuspät.
3. Der Imageschaden und der Glaubwürdigkeitsverlust einer Körperschaft sind
hoch und können langwierige Folgen habenb.
4. Besonders tragisch und traurig sind solche Pannen an der Spitze einer Insti-
tution, die sonst ein hohes ethisch-moralisches Ansehen hat.
5. Als Mitglied der römisch-katholischen Kirche, die ja nachhaltig an den Folgen
der Missbräuche und diesbezüglich an einem miserablen Ruf leidet, bedaure
ich die Vorfälle bei unseren Mitchristen sehr.
6. Bei der Besetzung der Spitzenämter (in beiden Landeskirchen) müssen beim
Anforderungprofil der private Lebenswandel und die charakterliche Eig-
nungmitberücksichtigt werden.
7. Besonders in diesen Spitzenposiitionen gelte "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist
besser!" - Von den Ratsmitgliedern ist die Zivilcourage zu erwarten, bei Un-
regelmässigkeiten oder "Grenzüberschreitungen" frühzeitig aktiv zu werden.
8. Nach meiner Beobachtung haben Karrierepersönlichkeiten oft in kurzer Zeit
einen galoppierenden Realitätsverlust und nehmen sich aus einer unkriti-
schen Selbsteinschätzung Dinge heraus, die unstatthaft sind.
9. Was ungesetzlich, unmoralisch, unethisch oder unrecht ist, hat nur eine be-
grenzte Dauer; es kann bisweilen lange gehen, aber irgendwann fliegt die
Sache auf.
10. Jähe Karriereabbrüche - wie im vorliegenden Beispiel - sind tragisch, aber in
der Regel selbstverschuldet.
Freitag, 19. Juni 2020
Heute Vormittag verabschiedete sich unsere Poststellenleiterin (früher Postver-walterin) Lisa Speich-Longatti nach fast drei Jahrzehnten kompetenter und
freundlicher Dienstleistung auf der Post Näfels. Selbstverständlich sollte sie nicht einfach sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden. Sie hat mit ihrem Einsatz nicht nur
"Postgeschichte", sondern auch ein Stück "Näfelser Geschich-te" geschrieben. Hier eine Eloge auf "unsere Lisa"!
In der Tat marschierten ab 10.30 Uhr ganze Völkerstämme im geräumigen hin-teren Teil des Postgebäudes auf, um ihre Lisa zu verabschieden. Ein ganzes Buffet von
belegten Brötchen, Biräbrot, Nüsschen, Chips und reichlich Trank-same vom "VOLG" Näfels waren bereits vorbereitet. Was Rang und Namen hat-te, war dabei. Sowohl der ehemalige Postverwalter Erwin
Müller, der selber rund 30 Jahre der Näfelser Post vorstand, alle jetzigen und viele ehemalige Kolle-ginnen und Kollegen der scheidenden Leiterin, Banker, Firmeninhaber, Kun-dinnen und Kunden
aller Art, ein Klosterbruder in Kutte, Sportsfreunde, sogar ihre Schwester mit Gemahl waren angereist, die ehemalige Wirtin Olgy vom "Rössli", übrigens die kleinste Wirtin der Welt, Freundinnen
und Freunde aus der ganzen Region und viele Menschen, die Lisa einfach gerne haben sowie der Leiter TEAM Niederurnen Urs Eugster. (zusammengefasst sind unter TEAM Niederur-
nen die Poststellen Näfels, Weesen und NIederurnen).
Präsentiert wurde in Begleitung mit dem munteren Sprechchor der "Festge-meinde" die folgende "Abschiedspost". Lisa hielt danach, unterbrochen von sym-pathischer,
wehmütiger Gemütsbewegung eine flotte, mitreissende Dankesrede und drohte ironisch an, sie werde weiterhin in diesem Postgebäude auftau-chen... aber auf der anderen Seite der Schalter. Eine Ära
geht zu Ende und ein Stück Näfelser, ja Regionalgeschichte auch.
Die Abschiedsstimmung war geprägt durch Sympathie, Wohlwollen und Dank-barkeit, menschliches Mitgefühl und Wehmuth.
Abschiedspost
für
unsere beliebte
Poststellenleiterin
Lisa Speich
Nach 40 Jahren Postkreis St. Gallen
und fast 30 Jahren Post Näfels
Refrain:
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Auch wenn ich’s fast nicht sagen mag,
heute ist dein letzter Tag,
runter geht die Barriere
deiner langen Postkarriere!
Doch wir lassen dich nicht gehen,
ohne dich nochmal zu sehen,
und auch wie die wirklich Grossen
mit dir nochmals anzustossen!
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Und wir möchten mit Entzücken
etwas noch zurückzublicken.
Denn, wie wenigen bekannt,
war dein Leben int’ressant!
Nur wer herzlich ist und nobel
wird gebor’n in Rehetobel.
dort wo Himmel nicht die Höll’ isch
einfach näbis Appäzööllisch.
(Ihr Geburtstag: 17. März 1960)
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Strenger Vater, liebe Mutter,
sonst war alles nur im Butter
Schule hoch bis in die Sek
wie die Feldmaus froh im Speck.
Wichtig in dem Lebenslauf
war dein smarter Fischverkauf
drunten dort am schönen Quai
an dem weiten Bodensee
hattest du dort Fische feil,
erstes Taschengeld, wie geil!
Und aus diesem Sale-Kontakt
hat es dich ja dann gepackt.
Die Berufswahl war bigoscht
eine Stelle bei der Poscht.
Du bestandest dort den Test,
heute sagt’ man at it’s best!
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Erstes Jahr, ja von den beiden,
Bürolehre just in Heiden.
Auf dem Lehrpostamt St. Gallen
tat es dir dann auch gefallen.
Dass dein Abschluss brillant
werde hier gleich auch bekannt.
Doch dann kam, o welcher Jammer,
niedersausend wie ein Hammer,
tat man dich, o welch Entsetzen!
in den Zigerschlitz versetzen.
Was, ich soll, in diesem Krachen
meinen Job nun künftig machen?
Doch du wardst zu Nutz und Frommen
dorten herzlich aufgenommen!
Alle hatten, nah’ und ferne,
dich von Anfang sofort gerne.
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Schalterdienst mit deinem Charme
machte alle Herzen warm,
Bahnpost war ein Kinderspiel
Glarus ab bis Rapperswil!
Auf dem Check Amt bei den Zahlen
warst mit links du sintemalen.
Plötzlich wurde allen klar
du bist allround einsetzbar!
Fehlen tat landauf landab,
mancher Postverwalterknab’.
Deshalb warst du etwas später
da und dorten ihr Vertreter.
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Und dann ward in Näfels, ei,
die Verwalterstelle frei!
Mehrmals offen ausgeschrieben,
ist die Stelle leer geblieben.
Und wer musst’ zu Nutz Fromnen
hier erneut zum Einsatz kommen?
Eine aus dem Clan Longatti,
und zwar eine clev’re, glatti!
Und du packtes rund um d Uhr
diese Stelle mit Bravour.
Und der Postdirektor Schmuggli
gab sich dann ein wack’res Ruggli,
«Ach, ich könnte es doch wagen,
‘mal die Lisa anzufragen.
Blöd ist nur, sie ist ‘ne Frau!»,
wie man sah, das war sie au!
Und nach langem Her und Hin
wurde sie Verwalter-in!
Ja, ergreifend und auch schlichte,
erstmals in der Postgeschichte,
ist im Raume Post St. Gallen
etwas Solches vorgefallen.
Halleluja und Hurra
war die erste Frau dann da!
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Wirklich energiegeladen
schmiss sie kess den gelben Laden!
Jedermann war heillos froh
hier in Näfels sowieso.
Balde mussten vier an Frauen
aus dem gelben Schalter schauen
Der Erfolg war wie gemacht:
Pöstler braucht' es plötzlich acht!
Doch das Direktorium
krempelte den Laden um.
Und man hörte es im Nu:
Viele Ämter gehen zu.
Und von hinten und von furnen
Pöstler nun in Niederurnen,
und am Schalter nur noch zwei!
Kunden motzten, was das sei!
So ging’s in der ganzen Schweiz,
Super-Mänädschment by Geiz,
Sparen, Digitalisierung
Automatische Frankierung.
Schweizweit wurde es fatal,
Sparen nur beim Personal.
Ach, ihr Lieben hier, im Tal
Heute ist es so nun mal.
Sagen mag ich’s unversöhnlich,
Ach, die Post wird unpersönlich.
Wie das Meiste auf der Welt.
alles dreht sich nur um Geld.
Und nun willst o heil’gä Begg,
liebe Lisa, auch noch weg.
Und wir sehen hier nur noch
Leider nur ein schwarzes Loch!
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Unter allen diesen Missen
werden wir dich sehr vermissen,
denn wir da, von nah und fern,
hatten dich ja wirklich gern.
Freundlich und sehr hilfsbereit,
stets ein Lächeln schmal und breit,
souverän und kompetent,
so bist du wie man dich kennt.
Doch du bist wenn du privat
wirklich auch sehr akkurat.
Glücklich, dieses sag ich gleich,
Ehefrau von Walter Speich.
Ja, es hiess ja dann in Bern,
gleich und gleich gesellt sich gern.
beide auf der Post fürwahr
wurden ja ein Ehepaar.
(Hochzeitstag 2. August 1991)
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Beide hatten voller Kraft
Wandern als ‘ne Leidenschaft.
Klettern hinten und von vorn
bis hinauf aufs Matterhorn.
Einmal jedoch ging ‘was schief,
dort wo man zum Wandern lief.
Schäumend floss in Elm der Serf.
Dieses kostet Ruh’ und Nerv.
Feinsten Kuchen hast gebackt,
und im Rucksack eingepackt!
Aber in des Sernfes Wogen
bist du auf den Po geflogen.
Und du wurdest hinten nass.
Rief der Walter: Was ist das??
Und man hörte ihn nur fluchen.
Lisa, heb doch Soorg zum Kuchen!.
Doch die Lisa, sehr empört:
Habe ich da recht gehört?
So ein Kuchen ist genau
dir noch wichtiger as-p-Frau!
Tödi, Dom und Dufourspitze,
Eiger oder Felsenritze.
Und als Hausberg innerhalb
vor der Türe der Fronalp!
Biken, stotzig und gerade
kein Problem für Lisas Wade,
Fridlispitz und Klausenpass
ob bei Hitze oder Nass.
Sportlich mag sie manches trimmen,
Spitze ist sie auch im Schwimmen.
Und, was Walter sehr gemocht,
was und wie die Lisa kocht.
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Und zu diesem allem Ganzen
mag sie leidenschaftlich tanzen,
Tänzer waren, was verwundert,
manchmal altersmässig hundert.
Lisa, Emil, nur zu zweit,
tanzten rund und kurz und breit,
lustig, elegant und ganz
als die noble Eleganz!
Doch noch etwas hier vernimm!
Und zwar ist es ziemlich schlimm.
Als du einst auf Beizentour
Hier im «Rössli» nicht in Chur.
Mit Andrea toll beim Bechern
Spatzen pfeifen’s von den Dächern,
Olgy schenkte fröhlich ein,
kam ein Handyanruf rein!
Lisa, tat ‘nen kurzen Schrei.
Denn da war die Polizei!
Brenzlig wurde es nun schnell,
Ja, es wurde kriminell.
Auf der Post schrillt der Alarm.
Lisa ward es nun sehr warm.
Lisa war beim Überhocken
bis auf Mark und Bein erschrocken.
Doch nun kommt dazu das Schlimme.
Sie erkannte nun die Stimme.
Ja es ist ja stets das Gleiche,
Männer spielen manche Streiche.
Kurt, der Baron der Konfetti,
ist doch sonst ä sonä netti.
Und der Walter, Ehemann,
waren an dem Drahte dran.
Lass dich, Lisa, nie erschrecken,
wenn die Männer ums Verrecken,
dann nur sie, die sie auch lieben,
gerne auf die Rolle schieben.
Trarii traaraa die Post ist daa!
…und läider d Lisa nümmä daa!
Dieses, Lisa, sind Façetten,
deines Daseins, dieses netten.
heissen – du bist noch viel reicher –
müsstest Speich nicht, sondern Speicher.
Lisa, als ein Stück von Näfels,
und das ist doch etwas Täfels,
und ein Teil vom Glarnerland
gehst jetzt in den Ruhestand.
Ist der Abschied noch so schmerzlich,
danken möchte ich dir herzlich
namens aller deiner Kunden,
die an deinem Schalter stunden.
Bleib gesund, nichts soll dich reuen,
deine Zukunft mag dich freuen,
endlich hast du auch mehr Zeit
nur für dich und auch zu zweit.
Und ä Grüäz ä nuch a-p-Bäsi
Härzli Fridli Oschterhäsi.
Freitag, 19. Juni 2020
Samstag, 12. Juni 2020
Eine seltsame Woche! Kaum lockern Regierungen die angeordneten Massnah-men zur Bekämpfung und Verhütung der Corona Epidemie, geht der Teufel in den verschiedensten
Bereichen wieder los!
Aufgefallen sind die vielen Verkehrsunfälle, Bergunfälle, auch die Staukolonnen sind wieder da. Auf den Strassen hat der Lärmpegel wieder sehr zugenommen. Besonders
auf den Wecker gehen getunte Autos und Autofahrer, die ihre überschüssige Energie und ihr Selbstbewusstsein mit Druck mit dem Gaspedal
zum Ausdruck bringen "müssen". Wo sind die ehrgeizigen Nachwuchspolitiker, die sich des Themas "Lärm als Reduktion von Lebensqualität" annehmen?
"Wahnsinn" ist das Wort, das die derzeitig aufgebrochene Protestbewegungen gegen Rassendiskriminierung vornehmlich in den USA charakterisieren. Aus-gelöst wurden
solche Massenveranstaltungen durch den Einsatz von Polizisten, die den 46-jährigen Afroamerikaner George Floyd am 25. Mai 2020, der Ziga-retten einkaufte und dabei verdächtigt wurde mit
Falschgeld zu bezahlen, bei der Verhaftung so behandelten, dass er zu Tode kam. Ein Video ging um die Welt und löste Massendemonstrationen aus, die während der letzten 17 Tage kein Ende nahmen.
Mit Protesttafeln "I can't breathe!" (Ich kann nicht atmen!" (es sollen die letzten Worte George Floyds gewesen sein und "Black lives matter!" (Schwarze Leben zählen!"), wie sich eine ganze
Protest-Bewegung nun nennt, ziehen massenhaft Menschen auf die Strasse. Eine weltweite Welle von Protest-zügen und -Versammlungen verbreitete sich weltweit - auch in der Schweiz.
Sie wurde zum Medien Agenda Setting und löste eine Riesendiskussion über Rassendiskriminierung aus.
In der Schweiz zeigte sich das partiell im Hickhack um die Produktion von "Moh-renköpfen", wie man die sehr beliebten Süssigkeiten von weisser, süsser und
schaumiger Masse, die mit dunkler Schokolade überzogen und in meist golde-nem Staniolpapier verpackt sind, nennt. Aufgrund einer anonymen Aufforderung an die MIGROS, die Mohrenköpfe aus dem
Sortiment zu nehmen "Dieser Ausdruck ist äusserst rassistisch konnotiert und entspricht nicht der Political Correctness" reagierte die MIGROS "Wir haben uns dazu entschieden, das Produkt aus dem
Sortiment zu nehmen. Die aktuelle Debatte hier hat uns dazu bewegt, die Situation neu zu beurteilten. Dass dieser Entscheid ebenfalls zu Diskussionen führen wird, ist uns bewusst."
Mein Kommentar: Dass Rassismus ein scheinbar ewiges Problem unter Men-schen ist, ist unbestritten. Zu denken gibt aber, die Tatsache, das heutzutage eine
einzige anonyme Twittermeldung die Geschäftsleitung eines Grosskonzerns dazu bewegen kann, einschneidende Entscheide zu treffen, die eine grosse
Kundschaft trifft. Das dadurch eine unglaubliche "Werbeaktion" für die "Mohren-kopf"-Herstellerfirma ausgelöst wurde und die Direktverkäufe direkt ab "Mohren-kopf"-Firma offenbar boomen, ist ein
Paradoxon in unsere heutigen Gesellschaft.
Ob der Verzicht auf dieses beliebte Schokoprodukt zur wirklichen Verbesserung des tiefer liegenden Diskriminierungsproblems beiträgt, ist mehr als fraglich.
In Näfels existierte früher ein Café "Möhrli", 1853 bis 1937 betrieben (vis-à-vis des heutigen Restaurants Harmonie) und der zeitweilige Besitzer Lehrer Walter
Müller war im Volksmund geläufig als "Möhrli Walter".
Verschwunden sind die Porzellan-"Nicknegerli", mit denen in meiner Kindheit für die "aarmä Häidächindli z Afrikaa" Geld gesammelt wurde. Ebenfalls von der
Bildfläche verschwunden sind die Mädchengruppen, die sich jeweils an der Fas-nacht als "Negerli" verbrämt, von Haus zu Haus begaben und mit Liedern um milde Gaben baten, die den Missionen zu Gute
kamen. Mit Taufspenden konnte man auch (Fr. 25.-) die Missionen unterstützen, die meist an afrikanische Län-dern und Missions-Ordens-Stationen vermittelt wurden.
Die heute verpönten Namen sind im Laufe der Zeit unwillkürlich verschwunden. Ihre damalige Anwendung war aber bestimmt nicht diskriminierend gemeint.
Hautnah bewegt haben mich diese Woche vier Todesfälle: Zwei Bergler, beide auf Josef getauft liegen auf dem Friedhof Grab an Grab. Josef Landolt, "Isä-bäärg-sepp"
und Josef Gallati "Boggäsepp". Der erstere verstarb vor Monatsfrist und wurde unter eingeschränktem Ritus (Coronapandemie) bestattet, der letztere diesen Donnerstag bei gelockerten Massnahmen und
mit kirchlichem Gottes-dienst. Beide waren gewissermassen entfernte Nachbarn in den Näfelser Ber-gen, beide hatten, obwohl mit einem Unterschied von zehn Jahren, die Bergschule im Schwändital
besucht. Sie erinnern an die unbewiesene These, die im Volksmund lange Zeit präsent war, dass keiner allein stirbt. "Sie warten aufeinander bei der Brandhütte, ehe ihre Seelen die Reise in die
Ewigkeit antreten." Eine ähnliche Situation konnte man beobachten, als Rosa Landolt-Raffel (Egg) und Lena Müller-Fischli (Fischliberg), ebenfalls ursprünglich entfernte Nachbarn, verstorben
sind.
In die Geschichte eingegangen sind drei Jägerkameraden, deren Gräber neben-einander lagen: Albert Fischli ("Äschäbärti"), Jules Feldmann ("Schtächer Schüll)
undVital Hauser ("Toggter Vitaal"). Ein anderes geflügeltes Wort aus dem Volksmund "Liit überä Sunntig ä Liich im Huus, wiirt gwöhndli nuch ä zwäiti druus."
oder sogar "Wänn's zwäitälet, dä drittälet's."
Diese Worte aus dem Volksmund sind nicht bewiesen, verdichten sich aber bisweilen mit der Wirklichkeit. Unerwartet von uns gegangen ist Willi Niederer, ein hier
beliebter Fussballer, der nach geglückter Herzoperation kurz darauf an einer Hirnblutung verstorben ist. Heute schliesslich kommt die Beerdigung von Fridolin Feldmann-Schwitter,
Zimmermeister, eine originelle Persönlichkeit und ein urchiger Näfelser hinzu. Er hat allerdings nach einem Hirnschlag die letzten Jahre im Altersheim verbringen müssen.
Gestartet wurde diese Woche einer "Bettelaktion" zu Gunsten der Renovation und Sanierung des "Idaheims" Näfels für eine Gesamtsumme von rund 1,9 Millionen Franken. Gesammelt wird für einen Fehlbetrag von noch rund 600'000 Franken. Eine 20-seitige Broschüre stellt das Projekt vor und hofft auf grosszügige
Unterstützung.
Das "Idaheim" war 1604 als Haus Anderletz von Landeshauptmann RatsherrSimon von Müller erbaut worden, war später Wohnsitz von GeneralFranz Niklaus von Bachmann, des ersten eidgenössischen
Generals und Wiederentdeckers des weissen Kreuzes im roten Feld. Schliesslich wardie Erbin und Urenkelin von General Bachmann, Ida von Müller Besitzerin.
Sie vermachte das Haus testamentarisch dem Tagwen Näfels (Bürgergemeinde) um 1865 als Waishaus für arme Näfelser Kinder. Heute ist es als "Stiftung Idaheim" nach wie vor im Besitz der Gemeinde
und dient als "Chinderschloss". Betreut werden von italienischen Lehr-Schwestern und Praktikantinnen (rund 25 Personen) etwa 75 Kinder.
Der Stiftungrat setzt sich zuammen aus: Peter Gallati-Moon, Präsident,
Fritz Landolt, Architekt,Vizepräsident, Bruno Gallati, Gemeinderat, Rita Feldmann, Stiftungsverwalterin und Franco Stocco,
Aktuar.
Von Ida von Müller gespendet
für Kinder und Waisen verwendet,
wird das Haus renoviert
und nun auch finanziert,
damit es recht balde vollendet! ! Fridolin Näfelser
Mittwoch, 10. Juni 2020
Willi Niederer unerwartet verstorben
Am vergangenen Montagabend verstarb Willi Niederer im Kantonsspital Glarus nach einer Herzoperation unerwartet.
Noch am 28. April 2020 trafen wir uns im Garten des "National", und am Don-nerstag, 4. Juni hatte er noch einen Nachtrag für den Gestaltungswettbewerb einer
Fridolins-Statue an die Gemeinde Glarus Nord eingereicht. (siehe einen seiner Entwürfe unten) Er war Spiritus rector für den Planetenweg Mollis, der kürzlich eingeweiht worden war. 2012 konnte
ich für ihn eine Ausstellung seiner Designgrafik im Restaurant Elggis in Netstal organisieren und mitgestalten. Mit ihm gab ich das gefälschte Pfarrblatt heraus, das wir als täuschend ähnliche
Fasnachtsnummer vor einigen Jahren herausgaben. Willi Niederer war auch ein leidenschaftlicher Fussballer (siehe Bild). Die Laudatio zu der erwähnten Vernissage in Netstal steht an Stelle eines
Nachrufs.
Willis Wunsch war es, ohne Todesanzeige und ohne Abdankung in Stille und Bescheidenheit seine Reise in die Ewigkeit anzutreten.
Willi war ein ganz besonderer Mensch, sehr zurückhaltend, sportlich, als Einzel-gänger auf vielen Bike-Touren oder Bergwanderungen und ein lieber,
kamerad-schaftlicher, zu vielen Spässen aufgelegter Kamerad. Sein besonderes Hobby war in den letzten Jahren, Fotos umzugestalten und wildfremde Personen auf dem gleichen Bild darzustellen,
so dass witzige "gefakte" Aufnahmen entstan-den, die nur scher von echten zu unterscheiden waren.
Willi hatte schon längere Zeit ein Lungenleiden und später Angina Pectoris. Die Operation soll erfolgreich verlaufen sein. Leider ereilte ihn danach eine heftige
Hirnblutung, die er nicht überstand.
Willi, wir werden dich nicht vergessen!
Nachtrag:
Heute 11. Juni 2020 durfte ich dank freundlicher Bemühung von Karin Küng im Altersheim Molliskurz Abschied nehmen. Willi war
liebevoll aufgebahrt,mit sportlich gebräuntem Gesicht, die Uhr am Arm, einen Kamm in der Hand und in der gleichen sportlichen Kleidung, die er bei seinem
Gang ins Spital trug. Er schien zu "nur" schlafen... leider für immer.
Laudatio
für
Willi Niederer, Tüftler, Gestalter, Designer, Collagist, Wortspieler und kreativer Mensch
Das Leben beginnt meistens von vorn, obwohl die meisten Menschen erst hin-terher gerühmt, nach ihrem Ableben, gerühmt werden.
Der Mensch ist zwar besser als sein Ruf, aber bestimmt schlechter als sein Nachruf und todsicher schlechter als seine Wahlpropaganda für
ein politisches Mandat.
Den Anstoss zu dieser Vernissage gab eine Fotocollage von Willi Niederer.Zum ersten pflanzte er den Churer Bischof Vitus Hunder im „Steinbock Näfels“ hinter einen Biertisch mit üblichen Gästen. Zum zweiten ein Podiumsgespräch mit Bundesrat Ueli Maurer und hohen Offizieren und Stammgästen auch im „Stein-bock“. Beides gefakte Bilder, vonm Willi raffiniert am PC
gestaltet.
Wir wollten diese Collage als 1. Aprilscherz über die Zeitungen bringen, fanden aber keine Gnade. Dennoch blieb da ein Gespräch unter dem
Motto:“Ich machä dä nuch ganz anderi Sachä!“
Willi Niedererselber wurde in seinem engsten Familien- und Freundeskreise aufgefordert, er solle doch seine Creationen mal ausstellen.Ein Ausstellungster-min für die lintharena SGU kam leider nicht zustande.
Ein kurzes Gespräch jedoch zwischen Willi und
Leo (dem Wirt von Elggis) ge-nügte, und der Termin stand fest.
Erst wurde von seiner Sekretärin ein Entwurf vorgeschlagen, dann kamen wir vom kulturforum
brandluft glarus-nord dazu, weil wir Willis Schaffen interessant fanden, und schliesslich kam aus diesem Mix heraus, was wir heute feiern kön-nen.
Zuerst gratuliere ich dir, lieber Willi, für
dein einmaliges, unverwechselbares und originelles Schaffen, das offensichtlich keine Grenzen kennt.
Dann gratuliere ich Leo Häfeli für seine Idee,
die Gastfreundschaft und dafür, dass er Aufhängefläche anzubieten. Was daraus geworden ist, sehen wir alle.
Und schliesslich habe ich es übernommen, Ihnen Willi und sein Werk kurz vorzustellen.
Zur Person
Willi wirklich vorzustellen ist fast unmöglich, weil man jeden Tag neue Seiten an ihm entdeckt. Er gibt überhaupt wenig drum, über sich zu
reden. Man muss alles aus ihm herausbeissen, er findet sich vordergründig nicht wichtig, eigentlich sym-pathisch. Hingegen ist voll im Element mit wachem
Blick durch die Welt zu gehen und immer wieder auf neue Impulse anzuspringen. Dann ist er ein Wie-derkäuer, wie ein Kuh, er tröölt seine Ideen immer wieder hin und her und rund herum, bis sie
reif sind. Ein ständiges Perpetuum mobile, das scheinbar nie aufhört. Seine Unrast ist auch sein Lebenselixier… Willi hat ein viel reicheres
Innenleben, als man von aussen wahrnimmt. Er ist auch zäh und gibt sich nie zufrieden, bis er dort ist, wo er hin will.Dazu hat er
einen ganz eigenen etwas sarkastischen, aber nie verletzenden Humor.
Willi ist am 28. November 1939 geboren. Als 4-jähriger kam er wegen Berufs-tätigkeit seines
Vaters Jakob, der beim EW Niederurnen arbeitete und mit der Familie im Maschinenhaus wohnte, ins Glarnerland. Vater und Mutter Jakob und Alice Niederer-Indermauer, beides Appenzeller, hatten
drei Kinder neben Wili auch noch Walter und Jakob.
Nach dem Horoskop ist er Schütze. Ich pfeife eigentlich drauf, muss aber
zugestehen, dass die folgenden Prädikate beim ihm zutreffen:
Stärken: Optimistisch, vital, begeisterungsfähig
Schwächen:Rastlos, vorschnell, übermütig
Dritte würden über ihn sagen, er sei ein Fasnachtskind, dasheisst in den lustigen Tagen oder Nächten des Karnevals erzeugt.
Vom Schützen hat er die Treffsicherheit und
die Präzision. Schon in der Sekundarschule in Niederurnen waren seine Lieblingsfächer Geometrie und Geometrisches Zeichnen.
In der Tat absolvierte er eine Maschinenzeichnerlehre bei der BBC in Baden, heute ABB und war
dann 3 Jahre bei der Netstal AG Näfels als Maschinen-Zei-
chner tätig.
Er wurde als tüchtiger Berufsmann von Zschokke AG berufen, die in Näfels ein Unternehmen
hatte. Hier musste er viele Konstruktionen im Stahlbau zeichnen und Pläne für die Ausführung herstellen.
Um den Mitarbeitern an der Front das Verständnis zu erleichtern, zeichnete oder skizzierte er auch dreidimensional.
Besonders fasziniert haben ihn bizzare, rätselhafte optische Täuschungen. Er hat dazu
einschlägigen Literatur studiert. Dies ein erster Hinweis auf seine ausgestellten Werke.
Zurück zum Leben von Willi:
36 Jahre war er in der Welt und leidenschaftlicher
Fussballer.Er spielte 1956-68 beim FC Niederurnen - 1969-91 beim FC Näfels,30 Jahre war er da
Aktu-
ar, 16 Jahre jeweils St. Niklaus an Klausabendenmit rund 5000 Zeilen „Samichlaus-Sprüchen und –emahnungen
Pensioniert wurde er 2004.
Einen ersten Schock erhielt er, als er wenige Jahre vor der Pensionierung vom guten alten Reissbrett auf PC umlernen musste, den zweiten, als er pen-ioniert war. Was tun mit der gewonnen Freizeit ?
Willi ist nie verlegen und kennt keine Langweile. Schon immer war er Bergwan-erer,
GA-Kurzreisender, Bastler (zum Beispiel aus Schwemmholz), Freizeitkoch und Haushaltsfreak, Fotograf und Fotocollagentüftler, Schachspieler am PC,
Velofahrer für Kurzstrecken im Stil „noch schnell nach Linthal oder schnell ins Gäsi“, täglicher 1-2 Stunden Marsch, und Fernsehsportler. etc. etc.Willi fährt nicht Auto! Dafür raucht er wie ein Bürstenbinder.
Als die Firma Zschokke von Näfels wegzog,war er ab 1985 Pendler bis 1999täglich nach Zürich von 1999 bis 2004 täglich nach Aarau!
Weitere Haupteigenschaft: Wenn er an Festen war, war er ein unglaublicher „Nüdhäiguhnichäib“.
Gemütlichtkeit, Geselligkeit, Fröhlichkeit, sind seine Stär-
ke, er wird aber nie primitiv und nach zehnJahren Mustergatte, abends nie mehr im Ausgang
Nun aber zu seinen Werken.
1. Der
Illusionist und optische Täuscher
Seit seiner Sekundarschulzeit faszinierten Willi geometrische Formen, war beruflich damit beschäftigt und spielt damit in seiner
Freizeit.
Besonderen Spass hat er am Grotesken, an der optischen Täuschung oder an Créationen, die es noch nicht gibt. Und wenn sie ihm zu abstrakt sind, komponiert er eine Fliege, eine Schnecke, einen Menschen, eine Figur oder einen
Hintergrund hinein.
2. Der
Wortspieler und Limericker
Nächtelang spielte er mit Wortspielen z. B. Blonden locken als Personen, die etwas tun oder blonde Locken als
Adjektiv und Substantiv. Solche Wortspiele schreibt er auf und gestaltet dazu ein Bild aus seiner Fantasie oder holt ausgewählt
Bilder aus dem Internet zur Verarbeitung,
3. Der
Collagist
Schliesslich ist Willi ein Meister Köpfe herzuholen und sie zu einem Bild zu komponieren.
Diese Technik hat weltweit Aufsehen erregt im Film „Forrest gump“, wo in Tagesschausequenzen der Hauptdarsteller Tom Hanks
hineinkomponiert wurde und das Ganze echt und dokumentarisch wirkt.
In der Phase Wappenfindung der Gemeindefusionen gingen für ganzen Kanton
etwa 100 Vorschläge ein. Die Gemeinde Glarus Nord stellteschlussendlich den Bewohnern 2 Varianten zur Wahl vor.
Sein Vorschlag mit den 8 verschlungenen Ringen kam knapp nicht zur Wahl.
Der Heraldiker Hans Rüegg bemängelt in einer Stellungnahme in "Net"das
ge-wählte Wappen. Willi: "Nach meinerMeinung wäre meines besser gewesen. Schade für mich !"
und schliesslich
5.Der Hirzli-Metereologe und
Wetterfrosch. Sein Eintrag ins Gipfelbuch sei auch hier verewigt:
Treffsichere Willi-Wetterregeln
Hirzliwetter - und zugehörige Bauernregeln
Hast du das Hirzli jetzt erreicht,
sei doch froh, dass es nicht seicht.
Herrscht auf dem Hirzli Fliegenplage
hat das Wetter Hochdrucklage.
Wenn es stürmt und regnet schief,
liegt über'm Glarnerland ein Tief.
Wenn auf dem Hirzli Ziegen liegen,
dann fliegen Fliegen zu den Ziegen.
Sind auf dem Hirzli 100 Leute
ist wirklich schönes Wetter heute.
Ist vom Kreuz der Schatten flau,
ist der Himmel fad und grau.
Bläst der Westwind, mit Donner und Gezetter,
herrscht auf dem Hirzli Westwindwetter.
Liegt hier der Nebel grau und dicht,
herrscht ja dann meisten schlechte Sicht.
Sah man drei Wochen lang nach Rapperswil,
dann war das Wetter schön stabil.
Sind 100 Leute hier am Sonntag,
sind es dann weniger am Montag.
Wär's hier 5000 Meter über Meer,
wär' auf dem Hirzli niemand mehr.
Liegt der Bauer bei der Magd im Zimmer
folgt auf April der Mai - wie immer.
Ist es auf dem Hirzli heiss,
riecht der Bauer stark nach Schweiss.
Ein Girl hier oben nur im Minirock -
ist es hitzig auf dem Hirzlistock.
Wenn's im Juli auf dem Hirzli schneit,
ist vorbei die Wildheuzeit.
Fällt der Heuet auf die Sommerzeit,
ist der Bauer froh, dass es nicht schneit.
Wäre einmal im Sommer Karnewal,
wär auf dem Hirzli Maskenball.
Ist im August das Hirzliheu im Schober,
dann wird's Sepember und Oktober.
Brennt hier oben ein Höhenfeuer,
feiert man in Bilten Bundesfeier.
Gleichwohl wie auf dem Matterhorn,
sät der Bauer hier kein Korn.
Liegt auf dem Hirzli 3 Meter Schnee,
grünt darunter weder Gras noch Klee.
Hat's braune Gülle hier im Winter,
wär's ein Bauer - aber dann spinnt er!
Ist's hier an Silvester kalt und klar,
folgt im Hirzli dann Neujahr.
Liegt hier im Jänner Schnee und Eis,
blüht im Hornig weder Mohn noch Mais.
Blüht auf dem Berg im März der Dill,
ist nächsten Monat schon April.
Ist diese danach auch vorbei,
kommt öfters dann der Monat Mai.
Fällt Fronleichnam auf den Donnerstag,
dann hat der Schwyzerbauer Feiertag.
Liegt hier die Bäuerin auf dem Knecht,
wird ja dann bald das Wetter schlecht.
Wenn der Knecht auf der Bäuerin,
deutet's auf Schönwetter hin.
Pflückt der Bauer hier Männertreu,
liegt er abends mit der Magd im Heu.
Sieht der Bauer Abendrot am Morgen,
muss er eine Brille sich besorgen.
Hat die Bäuerin 'nen dicken Hintern,
kann gut der Bauer überwintern.
Geht in ein Strip-Lokal der Bauer,
folgt verbreitet Regenschauer.
Steht hier der Knecht bei Mitternacht,
ist es acht Stunden später acht.
Ist der Bauer hier mit böser Kuh,
ist gestört des Hirzliwand'rers Ruh'.
Fällt aus den Wolken Hagelschauer,
ist es im Tal zu bleiben schlauer.
Spielst du bei Sturm hier Federball,
ist bald einmal der Ball im Tal.
Bumst die Häsin am Rammler-Ball,
kommt Nachwuchs im Kaninchenstall.
Kriecht auf dem Hirzli ein Regenwurm,
hat hier geregnet ein Sommersturm.
Falls auf dem Hirzli Löwen brüllen,
kann der Bauer hier nicht güllen.
Fliegen auf dem Hirzli Schwäne,
folgt der Föhn - man kriegt Migräne.
Grasen auf dem Hirzli die Giraffen,
wäre ein Regel noch zu schaffen.
Strandet hier ein Boot mit Segel,
erklärt das wirklich keine Regel.
Steigst du ab von hier nach Osten,
musst du im "Migros" nicht mehr posten.
Wähle deshalb du am besten
einen Weg in Richtung Westen.
Nun ist Schluss mit Wetter- und Hirzliregeln dichten.
Wir werden uns nach des Schöpfers Regeln richten.
Willi Niederer, Mollis
Und nun fragen wir Willi selber noch… (der spannende und spontane Dialog mit Willi ist hier nicht festgehalten.)
Schluss:
Lieber Willi, du hast uns ein Stück von dir gezeigt… und das ist erst der Anfang. Mach weiter so! Herzlichen Dank, du machst uns nicht nur
grosse Freude, sondern bereicherst die Kulturszene im Glarnerland und weit darüber hinaus. Deine Arbeiten sind unverwechselbar und einmalig!
Ihnen wünsche ich viel Vergnügen beim Betrachten der Bilder und danke für die Aufmerksamkeit.
Das war vor acht Jahren.
Nachzutragen wären zwei wichtige Projekte von Willi:
1. Der Planetenweg, ursprünglich vorgesehen für das Feldsträsschen entlang
des Niederberg Näfels bis Risi. Die Idee wurde aufgegriffen und schliesslich
von der Astronomischen Gruppe Glarus realisiert entlang der Linth von der
gelben Fabrik Mollis bis Netstal. (40 Minuten-Gehweg)
2. Der Kreiselschmuck mit Fridolin beim Zubringer von der Autobahn. Dieses
Verfahren läuft noch. Willi Niederer hat aber zahlreiche Vorschläge eingereicht.
Nach Ablauf der Eingabefrist aller Projekte wird der Gemeinderat Glarus Nord
weitere Entscheidungen treffen. Es wäre schön, wenn Willis Projekt in die
Kränze käme, gewissermassen als bleibendes Vermächtnis eines "Fridolin",
der alle Anreisenden begrüsst.
Beispiel von spitzbübischen, ionischen "gefakten" Collagen von WIlli
1
Pressemeldung an:
Glarner Medien "Glarner Nachrichten", "Fridolin", glarus24.ch und "Glarner
Woche".
Willi Niederer (1939-2020), Mollis, ist nicht mehr!
Nach einer erfolgreichen Herzoperation am 8. Juni 2020 ist Willi Niederer in der Nacht danach unerwartet an
einer Hirnblutung verstorben.
Am 28. November 1939 geboren wuchs Willi mit zwei Brüdern in Niederurnen auf. Er wurde bei der BBC Baden
Maschinenzeichner. Nach drei Jahren bei der Netstal AG holte ihn die Zschokke AG, der er in Näfels, Zürich und Aarau bis zur Pensionierung treu blieb. Als leidenschaftlicher Fussballer spielte er
1956-58 beim FC Niederurnen, 1969-91 beim FC Näfels und war über Jahrzehnte Aktuar. Unvergesslich sind seine 5000 Zeilen «Sprüche und Ermahnungen» als St. Niko-aus an
FC-Klausabenden während 16 Jahren.
In der Freizeit war er nicht nur ständig sportlich unterwegs, sondern kreativ als Tüftler, Gestalter,
Designer, Collagist und Wortspieler. Seine Idee und Konstru-tion war der Planetenweg entlang der Linth. Er war Impulsgeber für eine «Frido-in»-Statue für den Kreiselbeim Zubringer. Er kreierte skurrile Créationen und optische Täuschungen, die an einer Vernissage 2012 bewundert werden
konnten
und verstand es mit viel Schalk mit Grafikprogrammen Köpfe zu ironischen Bil-ern und grotesken Fotos zu «faken».
Persönlich war Will eine eigenständige Persönlichkeit, ein liebenswürdiger Kame-ad, humorvoller Mitmensch
und Freund. Er wünschte sich, ohne Aufsehen, in Be-cheidenheit im engsten Familienkreis bestattet zu werden. Er wird uns fehlen.
Fridli Osterhazy
Das Echo auf die Medienmeldung vom Tod Willis war gross. Telefonate, Ansprechworte bei Begegnungen auf der Strasse, Emails... und hier noch ein Brief eines Geichaltrigen aus unserer Schulklasse
in Näfels:
Lieber Koni, ganz lieben Dank für dein Echo, dein Brief ergänjzt den Lebenslauf Willis, bestimmt würde er sich freuen! Gruss im Schuss Fridolin
Dienstag, 9. Juni 2020
Zwei Oberseetaler sind nicht mehr
Innert weniger Wochen sind zwei bekannte Oberseetaler auf ihre ewige Reise aufgebrochen. Beide sind in den "Bergen" des Oberseetals aufgewachsen, ha-ben die
Bergschule Schwändital besucht und heissen Josef.
Josef Landolt-Landolt, aufgewachsen im "Isäbäärg" und Josef Landolt-Fischli, "Boggäbäärg".
Zufall oder Vorsehung? Die Gräber der beiden Obersee-"Nachbarn" sind unmit-telbar nebeneinander.
In memoriam
Josef Landolt-Landolt, Grüt
vormals Isenberg, 30. März 1939 bis 4. Mai 2020
Es mag selten sein, dass zwei Cousins am gleichen Tag getauft wurden, am gleichen Tag Erstkommunikanten
waren, am gleichen Tag gefirmt wurden und am gleichen Tag am Traualtar standen. Genau diese Daten verbinden mich mit dem verstorbenen Sepp, der am letzten Montag friedlich einschlief, wohl
als es um vier Uhr läutete.Unsere Mütter waren Schwestern und unsere Taufgotten.
Wenn wir uns gelegentlich am Stammtisch trafen, erinnerten wir daran und meinten scherzhaft, vielleicht
würden wir auch am gleichen Tag diese Erde wieder verlassen.Doch, der Mensch denkt und Gott lenkt.
Eigentlich unerwartet, etwa um die Zeit, wenn es jeweils vom Turm um vier Uhr nachmittags läutet, schlief Josef im Altersheim Letz Näfels friedlich ein. Ein sanfter Tod, nach Jahren des
Leidens.
Josef war aufgewachsen im Isenberg im Obersee als drittes von zehn Kindern des Josef und der Augusta
Landolt-Holzer, geboren am 30. März 1939. Er besuchte die Bergschule im Schwändital. Vorerst war er acht Sommer lang Älpler auf Kreuzegg/Lachen.
Nach seiner Heirat am Osterdienstag 196 mit Raphaela Landolt übernahm er das Heimwesen seiner
Schwiegereltern im Grüt Näfels. Vier Kinder erwuchsen der jungen Familie: Josef, Walter, Beatrice und Pris-ka. Freud und Leid begleitete sie. Ihr
Sohn Josef, erlitt im eigenen Un-ternehmen einen schweren Unfall und entkam dem Tod nur knapp. Ein schwerer Schicksalsschlag war für sie der unerwartete, frühe Tod von Sohn Walter, ein tüchtiger
und beliebter Gemeinderat, der auf einer Velotour unerwartet zusammenbrach und starb Grosse Freude und Sonnenschein waren für Josef und Raphaela die Enkelkinder Jonas, Nadine, Patrick, Olivia,
Tanja und Andreas sowie die Urenkel Dominik und Emilie.
1972 trat Josef bei der Toni Molkerei AG Glarus als Lastwagenchauffeur ein. Während 16 Jahren bediente er
Kundschaft im Glarnerland, im St. Galler Oberland, im March und Gaster. Dann stellte sich ein heimtücki-sches, schleichend-verschlimmerndes Leiden ein und zwang ihn zu internen Einsätzen in der
Zigerriibi Oberurnen, der Vorgängerin der späteren GESKA AG. Insgesamt 32 Jahre hielt Josef seiner Arbeitgeberin die Treue. Johannes B. Trümpy, Vorsitzender der Geschäfts-leitung, rühmte bei
seinem Abschied in den Ruhestand seinen beispiel-losen Einsatz und seine fröhliche Wesensart. Seine Arbeitskollegen schätzten ihn all die Jahre als gewissenhaften, kollegialen und stets
fröhlich-gelaunten Mitarbeiter. Noch blieben ihm einige Jahre er Geruh-samkeit als Rentner bis er aus gesundheitlichen Gründen den Führer-schein abgab und dann weitgehend ans Haus gebunden war.
Allerdings wurde auch seine Frau Raphaela durch schwere Operationen und durch ein Augenleiden heimgesucht. Als sich sein Gesundheitszustand
ver-schlimmerte, wurde der Eintritt ins Altersheim notwendig, zuerst ins Altersheim Niederurnen, nach einer Operation ins Alterszentrum Bergli Glarus und schliesslich auf seinen Wunsch ins
Altersheim Letz, Näfels.
Josef litt, an sein gemütliches Heim im Grüt gewohnt, sehr an Heimweh. Nun hat er eigentlich unerwartet
seine ewige Heimat gefunden.
Fridli Osterhazy
Josef Gallati-Fischli begleitete die "Fridlisfahrt" der Fridlenen nach Bad Säckingen am 6. März 2020 im weissen Hirtenhemd und trug die extra angefertigte "Fridolinskerze" auf der eigenen Mäisse
über die Holzbrücke über den Rhein, von Stein nach Säckingen ins Fridolinsmünster.
Stolz trägt Sepp Gallati "Boggäsepp" auf der Mäisse die in Einsiedeln speziell an-gefertigte "Fridolinskerze" des Fridlibundes des Kts. Glarus ins Fridolinsmünster.
P. Fidelis Schorer OFM, ehemaliger Guardian des Franziskanerklosters Näfels, segnete die Kerze und Münsterpfarrer und Dekan Peter Berg nahm sie entgegen.
Sie verbindet Näfels mit der Fridolinsstadt und wird an den "Kerzenträger" Sepp erinnern. Sepp war auch jahrelang Fahnenträger der Hilariuspfarrei Näfels.
Sonntag, 24. Mai 2020
Take away auf Obersee
Die ersten Sennten hatten die Alpfahrt 2020 zum Obersee-Staafel hinter sich, da ergab sich der Zufall, dass U.S., ein tüchtiger Schreinerunternehmer, der seinen
Betrieb seinem Betriebsleiter übergeben hat und seither als Wanderleiter Projekte plant und mit hoher Professionalität durchzieht. Er hat auch im Oberseetal neue Routen geplant und war auf
Rekognosziertour und Kontakttour mit wichtigen Exponenten der letzten glarnerischen Zigeralp und den Berggasthäusern.
Wir umrundeten gemeinsam den Obersee und er wollte Geschichtchen und Geschichten, die für das Oberseetal typisch sind, wissen.
See und Himmel zeigten sich von der besten Seite. Es war angenehm warm, ja an der Sonne sogar heiss.
Beim Rundgang bestaunten wir die nach wie vor idyllische und herrliche Berg-Landschaft, den schlichten, aber sehr schönen Seerundweg. Ein einziger Fischer war
anzutreffen und - im Gegensatz zu den Vortagen Sonntag und Auffahrt, an denen die Oberseestrasse gesperrt war - begegneten uns nur einige wenige Wandergruppen.
Negativ aufgefallen sind in Abständen einfach am Wegrand hingelegte braune Säcklein für Hundekot, die Hundebesitzer auf diese Weise "entsorgten". Ich bin nach wie
vor dafür, dass man auch Hunde bei der Registrierung mit der DNS erfasst. Liegengelassene Kotsäcklein könnten dann, nach der DNS im Labor ermittelt, mit den Laborkosten belastet und saftig
gebüsst werden. Dies müsste man schon wegen der rechtschaffenen Hundebesitzer tun, die nicht nur ihre Vierbeiner vorzüglich erziehen, aber sich auch für die Entsorgung der Hundesäcklein
verantwortlich fühlen.
Zweite Beobachtung: Der Rundgang würde attraktiver, wenn verschwundene und zusätzliche Sitzbänklein ersetzt, bzw. neu geschaffen würden. Verschwunden ist der sehr
attraktiv gelegene Sitzbank beim "Grappliruushorä", eine Sitzbank am Südufer, die beiden Bänklein bei dem "Brüglen", bei denen mittlerwelle Sträucher überhoch die Aussicht versprerren, in gutem
Zustand sind die Bänklein beim "Springbrunnen".
Die Gemeinde Glarus Nord in Verbindung mit der Polizei haben nach dem Sonntagsverkehrsdebakel einen Sperrdienst eingerichtet, der entsprechend der Parkplatzzahl auf
Obersee, partiell geöffnet wird. Problemlos können Ferienhausbesitzer, einheimische Obersee- und Schwänditaler, Leute, die in den beiden Bergrestaurants Essen vorbestellt haben, passieren. Andere
werden abgewiesen und erhalten ein Merkblatt ausgehändigt mit Alternativ-Ausflugszielen im Glarnerland.
Vorsorglich sind auf der ganzen Oberseestrasse Markierungen angebracht worden, bei Ausweichstellen (die einfach als Parkplätze benutzt wurden und ein Grund für das
Debakel waren) sind Halteverbotskreuze gemalt worden, die bereits gute Wirkung zeigen.
Ein No-Go sind Wohnwagen und Wohnmobile, die (wie Campen überhaupt) gesetzlich geregelt sind. Ein kleiner Campingplatz besteht auf Obersee-Staafel beim Auenbach,
ein Platz, der eine begrenzte Anzahl Wohnmobile aufnehmen kann, ist nur noch spärlich belegt beim "Stollen", bei der zweitletzten Kurve, ehe man die "Obersee-Hööchi" erreicht. Beim Springbrunnen,
wo einige Parkplätze möglich wären, waren an der Auffahrt mehrere Wohnmobile über Nacht parkiert. Der Zugang zu den Bänklein war verriegelt.
Es gibt also noch Spielräume für eine Steuerung des Verkehrs im Oberseetal. Die Gemeinde ist bemüht, engagiert zu handeln.
Erfreulich war das "Konzert" der Vogelwelt im Niederseewald, das mit kräftiger Lautstärke einen begleitet. Spärlich belegt war die Picknicker-Halbinsel bei der
"Waage" (früher Heuwaage), zwei Toiletten und eine Kehrichtsammelanlage sind aufgestellt.
Im "Obersee"-Berggasthaus haben sich die Gastgeber strikte im Sinne der"Corona"-Vorschriften etwas einfallen lassen. Die
Abstände zwischen den Tischen sind abgesperrt, statt à la carte gibt es eine genügende Aus-Wahl an Take away-Menus. Man wird zur plastikabgeschirmten Kasse als Kolonne geführt, bestellt, bezahlt,
erhält eine Tischnummer zugewiesen, nimmt die Getränke mit, das bestelle Essen wird nachgeliefert.
Die Rundsicht von der Terrasse ist nach wie vor vertraut und kurzweilig. Wenn man Glück hat, spazieren Buchfinken daher und picken Krumen vom Boden auf, fliegen
Eichelhäher schnarrend vorbei oder der Milan macht am Seeufer die Runde als "Aufräumer". Ein einziges Taucherli ist auf dem Obersee anzutreffen, und natürlich viele Wildenten.
Mein Menu, Zigerhöräli mit Öpfelmuäs, war vorzüglich und eine reichliche Portion. Wirtsleute und Personal sind aufgestellt und freundlich und wohl auch
ein Grund, wieso die Nachfrage nach dem Oberseeetal in letzter Zeit stark gestiegen ist. Das Berggasthaus "Obersee" macht einen sehr gepflegten und gastfreundlichen Eindruck.
Das lässt aber nicht vergesssen, dass auch das Berggasthaus "Äschen" traditionell und währschaft, mit reichlich Parkplätzen und
Bedienung unter grossem Zelt im Freien, ein beliebter und sicherer Wert darstellt und ebenfalls mit empfehlenswerter
Küche und obendrein einen frequentierten "Stammtisch" für Einheimische pflegt. "Fischli-Aeschen" bietet auch ein "Oberseetaxi" an und ist bekannt als Carunternehmen, das sehr gefragt ist.
So - und heute Sonntag ist der Oberseeverkehr, vielleicht witterungsbedingt oder bereits durch "abschreckende" Radiomeldungen und Sperr-Aktivitäten
relativ ruhig und normal.
Bisher war es ein Zufluchtsort
für Mensch und Vieh ein stiller Hort,
das wildromantisch’ Seitental,
mit einer Strasse eng und schmal -
nun scheint Idylle weg und fort.
Fridolin Näfelser
Montag, 11. Mai 2020
Frisch auf!
… nach einer "Corona"-Pandemiepause!
Nein, ich war nicht krank. Im Gegenteil, das herrlich-warme Frühjahrswetter war ein nachhaltiger Aufsteller und täuschte darüber hinweg, was die ganze Welt bewegt
und in Atem hält. Eine seltsame, für mich noch nie dagewesene Zeit und eine Antwort auf die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgekommene Globalisierung und Mobilität und Medienpräsenz. Geld, Wohlstand
und Gewinn waren wohl oberste Maxime einer ökonomischen Entwicklung, die einseitig vergass, was für Folgen und Risiken mit einhergingen. Neben einer tollkühnen Entwicklung des technischen,
elektronischen und finanziellen Fortschritts blieben Fragen der Sicherheit völlig auf der Strecke. "Wänn's äm Esel z wuäl wiirt, faat'r aa schpinnä!" war ein geflügeltes Wort meines Vaters, der
im 19. Jahrhundert geboren, zwei Weltkriege und den Aufstieg der Hochkonjunktur erlebte.
Spätestens nach dem Videoauftritt des Landammanns, der sich wohlausgewogenen Worten an sein Volk wandte und zur Lage der "Coronavirus"-Situation in unserem Kanton
äusserte, häuften sich die Medienmeldungen mit vordringlichen und allgegewärtigen "Corona"-Meldungen. Ich konnte schon fast nicht mehr hinsehen und hinschauen... allüberall "Corona", "Corona",
"Corona" und die prak- tisch Fernsehauftritte unserer Bundesräte und deren Mitarbeiter von den Zinnen des Olymp.
Neben den notwendigen und hilfreichen Auftritten kam auch die Zeit der Selbstdarsteller, Sichselberwichtignehmenden, die zahllosen DIskussionsrunden und die
täglichen Statistiken der Infektions- und Sterbezahlen. Die flammenden Soli-daritätsbekundungen für die "Helden" und "Heldinnen" in den Spitälern, die sich aber lieber statt der Lobeshymnen
bessere Anstellungsverhältnisse und Entlöhnung wünschen würden
Da machte ich einfach Pause.
Wohl hielt ich mich als Hansdampfinallengassen an den freiwiligen "Hausarrest",
-schlief, was ich sonst hasse, morgens aus,
-machte kleine Spaziergänge mit 2 m Abstand Begegnungen und einem kleinen
Schwatz,
-war irritiert über die Plakate an der Türe der Pfarrkirche Hilarius und dem Kloster
Mariaburg mit Anordnungen, die sich auf bischöfliche, eidgenössische und kan-
tonale Edikte stützten,
-bedauerte, dass Freunde und Bekannte, ohne kirchlichen Gottesdienst, lediglich
im engsten Familienkreis und beschränkt auf eine Abdankung auf dem Friedhof
bestattet wurden,
-vermisste den Stammtisch, die kurzen Einkehre in meinen bevorzugten Beizen
-den mindestens dienstäglichen Mittagsplausch im Wiggisparkt am Seniorentisch
-genoss dafür mein Gärtchen, in dem der Frühling erwacht ist
-staunte über den alten Apfelbaum, der in diesem Jahr auch Pause macht und nicht
eine einzige Blüte zeigte, aber auch über das erst einjährig Kirschbäumchen,
das seine ersten Blüten trieb und innert weniger Tage schon grüne Kirschen
wachsen lässt,
-wurde mehrmals angesprochen, wann ich endlich zum Coiffeur gehen würde,
-verfolgte die Renovation des Idaheims (General Bachmann Haus), an dessen
Gerüst seit dem Fahrtstag eine grosse Schweizerfahne hängt "Seht her, hier
wurde die Schweizerfahne geboren!"
-schmunzelte über die plötzlich aufkommenden Strassenverkehrsprobleme auf
der Oberseetalstrasse, die über dieses Wochenende gar zur Schliessung mit
entsprechenden Radioaufrufen führten, klassisches Beispiel, wie sich lohnende
Tourismuswerbung auswirkt, wenn man nicht auch an die Folgen denkt,
-beobachte Menschen, die sich leichtfertig und überheblich gegenüber den War-
nungen verhalten, aber auch Menschen, die sich von der Angst getrieben fühlen,
-bin sensibel geworden gegen Strassenverkehrslärm. Neben den schleichenden,
unnatürlich leisen Elektroautos, donnern getunte Autos, Töffs, Riesenlaster und
teils überlauten Traktoren durch die Gegend und hin und wieder ein hochtouri-
ges Mofa, die Sopranistin unter den Fahrzeugen. Ich glaube, dass die Bewe-
gungen gegen Lärm vor der Tür stehen,
-seit Jahren beobachte ich, wie schnell die 30-km-beschränkten Strassen im
Dorf und auf der Oberseestrasse ungestraft befahren werden,
-habe in der "Homeoffice" Zeit, ein neues Büchlein in Angriff genommen mit
dem Thema "Näfelser Fahrt"
-habe mit andern Mitlandleuten dem Aufruf der Regierung folgend auch eine
Flagge gehisst,
-führe auf meinen Kurzspaziergängen über Niederberg und via Rautifeld zurück
mit den beiden Eseln im Rautifeldgädäli Interviews und bilde mir angesichts des
Spiels mit den echten Esels-Ohren ein, ich würde verstanden,
-vermisse die Sonntagsgottesdienste und Donnerstagsabendschweigestunde
-freue mich über den Aufschwung der Plastic-Scheiben-Branche, die bei Bank-
schaltern und Ladenkassen Schutzwände liefern können,
-nehme regelmässiges Händewaschen ganz anders wahr als früher,
-habe mehr Zeit, TV-Sendungen zum Thema 75 Jahre seit Ende des Zweiten
Weltkrieges zu schauen und bin zutiefst erschüttert, welche Katatstrophe der
Wahnsinn des Krieges war,
-vermisse die Spätabendsendungen mit Schawinski, obwohl ich ihn bisweilen
als unanständig, frech und unerträglich fand,
-bin voll des Lobes über die Spezialsendung über den Werdegang und die Sta-
tionen Roger Schawinski als Medienpionier, ein hervorragendes Filmwerk, das
auf Podcast abrufbar ist,
-bedaure den Weggang von Dekan und Pfarrer Harald Eichhorn als Pfarrer von
Näfels und erwarte mit Spannungseinen Nachfolger Kurt Vogt, derzeit Pfarrer
in Schlieren,
-habe in der Jubiläumsschrift der Pallottiner entdeckt, dass ein Näfelser, Josef
Fischli, in den Jahren um 1890 als Missionsbruder in Kamerun Pionierarbeit
leistete,
-fand das Interview von alt Regierungsrat Werner Inderbitzin zur Situation der
Nachfolgewahl in Chur absolute Spitze,
-gebe meiner Bewunderung Ausdruck über die neueste Nummer "Oberurnen -
miis Dorf", redigiert von Margrit Neeracher-Tschudi. Diese Dorfbroschüre ist ge-
meinschaftsbildend, indem sie dorfinterne kulturelle Einzel- und Gemeinschafts-
Leistungen festhält, das Wirgefühl stärkt und beispielhaft wirkt,
-gefreut habe ich mich über die neueste Ausgabe von "doppelpunkt", der Zeit-
schrift für Achtsamkeit, das Glarnerland als "heimlichfeiss" und vorbildlich dar-
gestellt wird,
Corona-Virus, nun global,
erreichte schliesslich unser Tal,
ist unsichtbar
und Medienstar,
und wirkt unheimlich und fatal!
…..
So, der Antritt ist wieder geschafft. Bis bald! Fridolin
Näfelser
Montag, 6. April 2020
In den letzten Wochen kreuchte und fleuchte nur ein Thema durch die Lande: Corona-Virus! Alles andere scheint zweitrangig geworden zu sein. Ein ehemaliger Studienkollege scheint das zum
Reimen beflügelt haben. Am 1. April schrieb er den folgenden Vers nieder.
Pandemie
Pandemie, das ist ein Wort,
das sich pflanzt in einem fort!
Unheimlich heimlich schleicht es sich,
still, doch schrill dir ins Gesicht!
"Ich bin jetzt da. Du musst mich haben!
Ich schone weder Mädels. Knaben.
Greife Mütter schon im Kindbett,
das ist brutal und gar nicht nett!
Suche lieber Leut', die alten,
die sich kaum mehr könn' entfalten,
bin die Pest der neu'sten Form,
halt mich an keine Norm!
Darum greife ich zur Macht
über Leb' und Tod ich wach!
Ich bestimme, wer nun stirbt,
neues Leben nun gebirt!"
"Halte ein, du schlimmes Wesen,
die Pest ist doch schon lang gewesen¨"...
Ach, Menschenskind, ach Menschenskind!
Bet' ein Gebet! Bet es geschwind!
Arno Schmuki, Wil SG
Montag, 16. März 2020
Ab heute gilt es wirklich ernst!
Wie das Bistum Chur auf Corona reagiert
Das untenstehende Hirtenschreiben des derzeitigen Übergangs-Bischofs Peter Bürcher ist ein zeitgenössisches Dokument, das in die Kirchengeschichte des Bistums Chur
eingehen wird. Es ist eine "interne" Mitteilung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "im priesterlichen und diakonalen Dienst" und "in der Seelsorge".
Vorerst seien die Mitteilungen der Schweizerischen Bischofskonferenz vom 1. März zitiert:
Mitteilungen des
Schweizerischen Bischofskonferenz
Anlässlich des Schweizer Krankensonntags vom 1. März betete die Kirche für alle Leidenden und auch besonders für die am Coronavirus erkrankten Menschen sowie für das medizinische
Fachpersonal. Die SBK ruft dazu auf wegen der besonderen Lage, nicht in Panik zu verfallen, sondern Ruhe zu bewahren und das Vertrauen in unseren Herrn zu wahren.
Zur Prävention gegen eine Ansteckung durch das Coronavirus empfiehlt die SBK, sich regelmässig über die Vorschriften der staatlichen Behörden zu informieren. Unter Beachtung dieser Vorschriften
stehen die Verantwortlichen vor Ort in der Pflicht, situativ angemessen zu entscheiden. Auch die Teil-nehmenden von Veranstaltungen sind angehalten, sich und ihr Umfeld zu schützen und bei
Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben.
Für Liturgien gelten folgende Vorsichtsmassnahmen:
- Wer Grippensymptome aufweist, bleibt zu Hause.
- In der Eucharistiefeier erhalten die Gläubigen die Kommunion auf die Hand. Wer die Kommunion austeilt,
hat vorher die Hände zu desinfizieren.
- Bei einer Konzelebration wird das Blut Christi durch Eintauchen der Hostie konsumiert.
- Die Weitergabe des Friedensgrusses durch Handschlag entfällt.
- An manchen Orten kann es angebracht sein, die Weihwasserbecken zu leeren.
Diese Empfehlungen gelten bis auf Weiteres.
Die geplanten Liturgien (z. B. Erstkommunion, Firmung) finden wie vorgesehen statt.
Die SBK vertraut darauf, dass die Verantwortlichen vor Ort mit Augenmass entscheiden werden.
Teilweise sind diese Anweisungen bereits überholt (Erstkommunion, Firmung...)
Coronavirus-Pandemie
Neue Massnahmen im Bistum Chur
E-Mail von Bischof Peter Bürcher an alle Priester, Diakone und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge im Bistum Chur
Liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonalen Dienst
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge
Betreffend die Corona-Virus-Pandemie (COVID-19) wende ich mich, wie bereits angekündigt und nach Besprechung im Bischofsrat, in organisatorischer und geistlicher Hinsicht an Sie und durch
Sie an alle Gläubigen in unserem Bistum Chur.
Organisatorische Massnahmen
Die bisher staatlich (Bund und jeweiliger Standortkanton) und kir-chlich erteilten Weisungen bleiben in Kraft, soweit sie nicht durch das Folgende modifiziert werden. Die unten
angeführten Massnahmen gelten bis auf weiteres bzw. bis auf Widerruf und können, falls Bund und Kantone weitere Massnahmen anordnen, jederzeit ergänzt wer-den.
Von derSonntagspflicht wird generelldispensiert, da aufgrund der vom Bund bzw. von einzelnen Kantonen Obergrenzen für Gottes-dienstteilnehmer festgelegt wurden, die es
nicht erlauben, noch allgemein zum Gottesdienst einzuladen (100 bzw. in Graubünden 50 Personen). Diese Dispens bleibt in Kraft, bis die staatlichen Stellen die Teilnahmebeschränkungen
wieder aufgehoben haben. Die Gottes-dienste finden dennoch wie gewohnt statt und werden einfach gestal-tet. Es ist darauf zu achten, dass die Gläubigen sich gut in der Kirche verteilen.
Die zugelassene Höchstzahl darf nicht überschritten wer-den. Es ist zu klären, wie der Einlass in die Kirche organisiert wird. Gegebenenfalls lädt man nur einzelne Personen oder Gruppen
ein, die stellvertretend im Namen aller feiern. Die Werktagsmessen werden weiterhin öffentlich zelebriert, wenn dabei die vom Bund bzw. vom jeweiligen Kanton genannten Teilnehmerzahlen
nicht überschritten werden.
Den Gläubigen, die nicht der Eucharistiefeier teilnehmen können, soll das Lesen undMeditieren der Hl.
Schriftsowie diegeistliche Kommunionempfohlen werden:
Sie ist der Empfang des Leibes Christi durch den Glauben, durch das Verlangen, durch den Willen, vor allem in dem Verlangen, den Leib des Herrn zunächst geistig und bei nächster
Gelegenheit auch sakramental empfangen zu können (siehe auch EnzyklikaEcclesia De Eucharistia, Nr.
56,des Hl. Papst Johannes Paul II.). Das Modell für ein entsprechendes Gebet finden Sie unten. Ebenfalls soll darauf verwiesen werden, dass im Falle der
Unmöglichkeit, eine Eucharistiefeier zu besuchen, dieMitfeier über die Medien, am Fernsehen oder über
ein christliches Radio bzw. In-ternetportal eine Alternative darstellt. DieMesstextekönnen über https://www.erzabtei-beuron.de/schott/ abgerufen werden.
DieChrisammesse 2020wird nur vom Apostolischen Administrator zusammen mit den
Mitgliedern des Bischofsrats, des Ordinariats und des Residierenden Domkapitels gefeiert. Für alle anderen bereits ein-geladenen oder angemeldeten Priester bzw. Personen gilt sie hiermit
als abgesagt. DieHeiligen Ölewerden vom Delegierten des Aposto-lischen
Administrators in die betreffende Region mitgenommen und können von den Dekanen dort bezogen werden.
Taufenfinden nur im engsten Familienkreis statt, unter Beachtung der vom Staat gemachten Vorgaben.
Erstkommunionfeiernfinden dieses Jahr im Bistum Chur nicht statt. Es wird empfohlen, dass die Kinder
mit ihren Eltern an einem frei gewählten Sonntag ihren Tag der ersten heiligen Kommunion er-leben und feiern. Es steht den Pfarreien frei, eine gemeinsame Feier aller Erstkommunikanten
später anzusetzen, wenn es die Umstände wieder erlauben.
DieFirmungenund Treffen mit Firmspendern werden einstweilen bis am 30. April 2020
abgesagt. Firm- und Pfarreireisen sind zu unter-lassen.
DieBeichtedarf nur hinter einem Gitter, das mit einer Folie abge-dichtet ist,
gehört werden.
GeplanteEheschliessungensollen nur im engsten Familienkreis in der Kirche
stattfinden, falls sich bis dann die Lage nicht normalisiert hat. Zu beachten sind auch hier die Vorgaben der Behörden.
Die Spendung derKrankensalbungerfolgt nur einzeln und unter Einhaltung der
erforderlichen Hygienevorschriften.
BeiBeerdigungenist darauf zu achten, dass die Gläubigen sich gut in der Kirche
verteilen. Dies kann etwa dadurch geschehen, dass je-weils eine Bankreihe leer gelassen wird. Sind aus besonderen Grün-den viele Gläubige bei einer Beerdigung zu erwarten (also über 100
Personen bzw. – je nach Kanton – 50 Personen), ist Rücksprache mit den zuständigen staatlichen Behörden zu nehmen.
DerReligionsunterrichtfindet nach den Massgaben statt, die für den sonstigen
schulischen Unterricht gelten. Dies gilt auch für die ausserschulischeKatechese und Jugendarbeit.
DieKirchen und Kapellenim Bistum sollen für das persönliche Ge-bet geöffnet
bleiben, allenfalls sogar über den bisherigen Rahmen hinaus.
Die Sorge um das geistliche Wohl der Gläubigen lässt es nicht zu, sie in dieser Situation im Stich zu lassen. Unter Einhaltung der erfor-derlichen Massnahmen
sollenBetroffene und ihre Familien seel-sorglich betreut werden. Die Kirche muss gerade diesen
Menschen die besondere Nähe des Herrn zeigen.
Gläubige Sicht auf die Ereignisse und pastorale Empfehlungen
Wenn Sie auf das Thema des Corona-Virus in Verkündigung und Kate-chese zu sprechen kommen, gilt es zu bedenken, was im “Katechis-mus der katholischen Kirche” über die physischen Übel
festgehalten ist: “In seiner unendlichen Weisheit und Güte jedoch wollte Gott aus freiem Entschluss eine Welt erschaffen, die ‘auf dem Weg’ zu ihrer letzten Vollkommenheit ist. Dieses
Werden bringt nach Gottes Plan mit dem Erscheinen gewisser Daseinsformen das Verschwinden ande-rer, mit dem Vollkommenen auch weniger Vollkommenes mit sich, mit dem Aufbau auch den Abbau
in der Natur. Solange die Schöpfung noch nicht zur Vollendung gelangt ist, gibt es mit dem physisch Guten folglich auch das physische Übel” (Nr. 310).
Papst Franziskus hat diesen Gedanken in seiner Enzyklika “Laudato si’” weiterentwickelt: “In gewisser Weise wollte Gott sich selbst be-schränken, als er eine Welt schuf, die der
Entwicklung bedarf, wo vie-le Dinge, die wir als Übel, Gefahren oder Quellen des Leidens anse-hen, in Wirklichkeit Teil der ‘Geburtswehen ’ sind, die uns anregen, mit dem Schöpfer
zusammenzuarbeiten (…). Das Ziel des Laufs des Universums liegt in der Fülle Gottes, die durch den auferstandenen Christus – den Angelpunkt des universalen Reifungsprozesses – schon
erreicht worden ist. (…). Der letzte Zweck der anderen Ge-schöpfe sind nicht wir. Doch alle gehen mit uns und durch uns voran auf das gemeinsame Ziel zu, das Gott ist, in einer
transzendenten Fülle, wo der auferstandene Christus alles umgreift und erleuchtet” (Nr. 80 und 83).
Eine Welt, die sich oft selbst zu genügen scheint und die nicht selten ihr letztes Ziel in sich selbst sieht, wird durch die gegenwärtigen Er-eignisse an ihre Zerbrechlichkeit und
Machtlosigkeit erinnert. Auch für uns ist die gegenwärtige Stunde eine Gelegenheit, über unsere Ver-letzlichkeit und Sterblichkeit nachzudenken, gerade in der Vorbe-reitungszeit auf die
Feier des Leidens, Sterbens und Auferstehens un-seres Herrn Jesus Christus. Es gilt für uns alle, die wir in der Seel-sorge tätig sind. Getragen von der Hoffnung, welche uns unser Glau-be
schenkt, sind wir eingeladen, auch mit den Gläubigen über die ak-tuellen Zeichen der Zeit im Licht des Glaubens und im betrachtenden Gebet nachzudenken. Und wir sollen ihnen von neuem die
Hoffnung und Zuversicht vermitteln, die uns das Christsein schenkt. Denn Gott ist ein Gott mit uns.
In diesem Sinn wollen wir uns im Bistum Chur vertrauensvoll mit einerGebets-Novenean Gott wenden. Ab dem 16. März beten wir täglich das Tagesgebet der Heiligen Messe für besondere
Anliegen (Nr. 38: “In jeder Not”) und schliessen das Gebet des Hl. Bernhard von Clairvaux “Memorare” (Gedenke, gütigste Jungfrau Maria) an. Bitten wir Gott, dass die gegenwärtige Prüfung
bald enden möge und dass wir noch mehr lernen, uns stets der fürsorgenden Liebe Gottes anzuvertrauen. Die erwähnten Gebete sind unten aufgeführt. Sie werden auch auf der Homepage unseres
Bistums (bistum-chur.ch) publiziert. Sie
werden zudem – wie bereits bisher – täglich auf WhatsApp allen zugestellt, die sie abonniert haben.
Ganz besonders empfehle ich allen Gläubigen das Beten des Rosen-kranzes. Möge unsere himmlische Mutter Maria unsere Kranken, die Ärzte, die Krankenpfleger, diejenigen, welche für das
öffentliche Wohl Verantwortung tragen, sowie uns alle mütterlich beschützen!
Trotz der derzeit notwendigen Massnahmen bleibe ich mit Ihnen allen hoffnungsvoll verbunden durch das tägliche Gebet und die Feier der Eucharistie, in Christus unserem Frieden.
Chur, 13. März 2020
Bischof Peter Bürcher, Apostolischer Administrator des Bistums Chur
Der ganze Wortlaut diese Mitteilung ist zugänglich über
Keiner kann dem "Corona"-Virus entkommen, mindestens medial nicht. Was in China erst zaghaft, dann immer lauter verkündet
wurde und schliesslich mit der
Meldung, innert kürzester Zeit seien dort Notspitäler in unglaublicher Geschwindi-
keiterbaut worden, verblüffte, ist mittlerweile omnipräsent auch bei uns ruchbar geworden. Auchdas Wort "Pandemie" wurde inden Mund genommen, aber sofort wieder relativiert. Als Medienkonsument geriet man zwischen zwei Extreme: die
Warner und die Beschwichtiger, will heissen: wem kann man noch trauen? Nach den Medien kam die Politik ins Spiel. Von den Regierungen wurde erwartet, sie hätten klug und weitsichtig zu handeln.
Die Fachleute traten mit abgestuften Meinungen auf, vonabwartend, abwägend, warnend, bis beschwichtigend. Dann aber war der "Corona"-Virus überall.
Erste Präventivbeschlüsse wollten die Ausbreitung verhüten, indem man die An-steckungmilieus möglichst im Auge behalten
wollte. Dies - so die Auffassung der entscheidenden Gremien - führte zu Verboten von Anlässen mit über 1000 Teil-nehmern, Basler Fasnacht.Sportanlässe,
Engadiner Langlaufmarathon, Automo-
bilsalon, Tagungen, ja, in einzelnen Kantonen wurden gar Versammlung ab einer gewissen Teilnehmerzahl verboten oder
Bewilligungsverfahren gestellt. Alle Zeitungen führten ihre Headlines unter diesem Thema, Radio- und Fernsehen machen gar Sonder-Sendungen. Dann kamen die ersten Meldungen von
Hamsterkäufen in den Läden. Schutzmasken und Desinfektionsmittel waren kaum mehr
erhältlich oder zu übersetzten Preisen. Bereits war von Schwarzmarkt die Rede. Und täglich steigt die Zahl der möglichen Infizierten. Spitäler klagten bereits, der Sache nicht mehr gewachsen zu
sein, platzmässig, peronsalmässig, medikamentenmässig.
Wie immer in solchen Fällen breiten sich ungezählte Handlungsvorschläge aus, das ganze Spektrum von Leserbriefen, über Hotline-Anrufen, bis amtliche
Info-Blätter oder Vorschriften und Medien reden mit. Talk-Sendungen mit Politikern, Kantonsärzten, Gesundheitsbeamten und Professoren häufen sich. Es ist eine Errungenschaft der Globalisierung
und totalen Vernetzung, dass sich Angst, Panik auf der einen Seite oder mit der Zeit Abstumpfung und Gleichgültigkeit in Stundengeschwindigkeit ausbreiten.
Würde man das Zeitrad zurückdrehen können in jene Zeit, als es noch keine Me-dien gab, wären grosse Teil der Welt uninformiert und würden - wenn überhaupt - erst
beim ersten Krankheitsfall auf dieses "Corona"-Virus aufmerksam.
Kürzlich fand im Tolderhaus ein Referat von Armin Rusterholz über die Pocken-Epidemie vor nicht ganz hundert Jahren statt, die die damalige lokale Bevölke-rung in
Angst und Schrecken versetzte. Ein Jahrzehnt später zog die Maul- und Klauenseuche durchs Land. Auch damals verbot die Glarner Regierung regionale
Veranstaltungen. Wer zu Fuss eine Dorfgrenze überschritt, musste seine Schuhe in eine braune Desinfektionsflüssigkeit tauchen. Infizierte Tiere wurde sofort
ab-geführt und geschlachtet. Der "Näfelser Geissenkrieg" ist eine Episode, ein Aufstand der Geissenhalter gegen die Regierung, die zu lautstarken Ausein-andersetzungen führte. Die eine Partei war
im "Rössli", die andere schräg vis-à-vis im "Schwanden". Die Geissenhalter hatten ihr Tiere abzuliefern. Diese wurden nach Glarus "zum Keulen" abgeführt. (Keulen=totschlagen).
Der damals schlaueste Geissenbesitzer war Josef Landolt, Walhalla-Wirt, Koh-lenhändler und Landbesitzer, auch "Obersee-Wirt". Er trieb seine Geissen sofort weit
hinaus in das Wiggisalpeli und hielt sie dort versteckt, bis wieder Entwar-nung gegeben wurde.
Die aufständischen Geissenhalter bedrohten angeblich die Vertreter der Regie-rung mit Mistgabeln, Stecken etc., worauf deren Anführer, der Alpleiter der Ge-meinde Näfels Balz Schwitter-Fischli (3. Febr. 1861 bis 28. Nov. 1920), Holzer,
Heuer und Alpleiter, vom damaligen Gemeindepräsidenten Josef Müller-Landolt, dem späteren Landammann, fristlos entlassen wurde, wegen ungebührlichen
Verhaltens gegenüber Regierungsrat Dr. F. Spieler.
° Müller Julius, Bruder des Vorgenannten, 1901, Eternitarbeiter
° Buff Johann, 1884
° Landolt Josef, 1877, Wirt zur Walhalla
° Müller Josef, 1895, Mechaniker
° Hauser Josef, Eisenarbeiter
° Schwitter Anton, 1865, Zimmermann und Geissvogt
° Landolt Fridolin, 1863, Feldarbeiter
° Feldmann Balthasar, 1863, Nagelschmied
° Tschudi Melchior, 1876, Bauer und Holzer
° Schwitter Karl, 1865, Feldarbeiter, Wächter und Wasenmeister
° Schwitter Rosa, Tochter des Vorgenannten, 1894
° Tschudi Babette, Ehefrau des Melchior, 1894
° Schwitter Agnes, de Karl, 1904
° Fischli Maria, 1872
Diese Namen sind den Kriminalgerichtsakten entnommen, Protokolle 26. Okto-ber 1920 bis 28. Dezember 1920, Band 29, Nr. 803,
Sitzungen vom, 2./3. 5./8. November 1920 Seiten 6-17
...und wie das in unserer globalisierten und zum Dorf zusammengerückten Welt ist, kaum taucht eine neues Riesenproblem auf, überlagert dieses für einige Zeit das
früher. Das "Corona"-Virus wird überholt durch die erneute Flüchtlingskrise in Nahost, präziser zwischen der Türkei und Griechenland, der Aussengrenze der EU.
Wir in unserem eigenen Ländchen haben eine clevere, sehr rasch handelnde Re-gierung die nach kurzer Lagebeurteilung Grossveranstaltungen verboten hat wie die
Fasnacht zu Glarus. Und derzeit sind sogar Fragen im Raum, ob die Näfelser Fahrt und die Landsgemeinde gar nicht abgehalten werden dürfen. "Wir haben keinen Plan B.", meinte der
Gesundheitsdirektor Dr. Rolf Widmer und behält sich klugerweise vor, erst in kürzeren Abständen und nach dem Stand der Dinge zu handeln.
Möglicherweise wäre eine Näfelser Fahrt am 4. Juni 2020 (auf den Tag genau 668 Jahre nach dem Eintritt in den Bund der Eidgenossen 4. Juni
1352). Ein Aus-weichdatum für die Näfelser Fahrt brächte aber mögliche Konflikte wegen der Grasbewirtschaftung.
Eine Herbst-Landsgemeinde wäre erst die zweite nach der Gemeindefusions-Landsgemeinde vom 25. November 2007.
Was immer - auch diese "Welle" wird irgendwann ein Ende haben. Nicht vorauszusehen sind die wirtschaftlichen Folgen. Vielleicht wird zur Errungenschaft, eine
kulturelle Gepflogenheit aufzugeben: Begrüssung ohne Handschlag, Aufgabe des Umarmungsrituals mit Küsschen links-rechts-links?
Man wird sehen. Doch mag auch eine Welt voller Errungenchaften und Rekorde, technischer technologischer undwissenschaftlicher
Fortschritte aufzeigen, dass die Menschen immer wieder neuen Gefahren und Bedrohungen ausgesetzt ist und bleiben
wird.
In Scharen kommen sie, die Viren,
die Menschheit wohl zu reduzieren.
Wer stark ist und rennt,
der bleibt resistent,
um weiterhin zu existieren.
Fridolin Näfelser
Samstag, 15. Februar 2020
In Chur ist der bekannte Domprobst Monsignore Christoph Casetti im Alter von 77 Jahren schwer erkrankt und unerwartet verstorben. Sein
Beerdigungsgottes-dienst fand unter grosser Anteilnahme gestern Freitag, 14. Februar in der Kathe-drale Chur statt.
* * *
Zwar weit vom Geschütz, aber durch unsere Medien in unseren Stuben konnte das grosse Spektakel Wahlen eines Ministerpräsidenten in Thüringen mit einem eintägigen
FDP Ministerpräsidenten, und danach einer Serie von Rücktritten verfolgt werden. Wie immer folgt in Deutschland ein wochenlanges Referieren, Talken und Disputieren. Ein paar Hintergrund-Gedanken
wurde ich schon am Freitag, 7. Februar los.
Mittlerweile hat der gesamtdeutsche Parteivorsitzende der FDP die Vertrauens-frage gestellt. Die CDU-Vorsitzende hat den Bettel hingeschmissen, nun hat auch der Thüringische CDU Fraktionsvorsitzende und Landesvorsitzende gekündigt. Die AfD lacht ins Fäustchen und die
Mitteparteien diskutieren endlos. Die SPD auf tiefem Umfragestand scheint sich wieder aufzurappeln. Nun kriselt es in der CDU, die Diskussion um die Nachfolger von AKK und der Kanzlerin ("Kann
auch ein Mann Kanzlerin werden?" ist losgetreten. Drei mögliche Folgekandidaten für den CDU-Vorsitz und wahrscheinlichen Merkel-Nachfolger ist losgetreten. Sie heissen Friedrich Merz, Armin
Laschet und Jens Spahn, im Hintergrund lauert noch Markus Schröder. Das kann ja noch heiter werden. Geordnete Verhältnisse wären global gesehen sehr
notwendig, zur Friedenssicherung, wirtschaftlich und gesellschaftlich.
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Einer der besten Büttenauftritte, die ich je gehörte habe, ist in Aachen bei der Neuaufnahme eine Mitgliedes in den Orden wider den tierischen Ernst gelungen. Der Orden wider den tierischen
Ernst ist ein Karnevalsorden, der einmal im Jahr vom Aachener Karnevalsverein an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ver-geben wird.
Der Ritterorden ehrt
Personen, die "Humor und Menschlichkeit im Amt" vereinen. Genauer "die Individualität, Beliebtheit und Mutterwitz in sich vereinen, vor allem aber Humor und Menschlichkeit im Amt bewiesen
haben".
Seit 1950 wurden zu "Ordensrittern" mit folgenden Begründungen geschlagen:
Legende: † Verleihung an Ordensträger
erfolgte postum
Gewährte einem
Delinquen-ten während der Karnevals-zeit Urlaub, weil er ihm es nicht zumuten wollte, „die höchsten Feiertage im Rhein-land“ hinter Gittern zu verbrin-gen.
1951
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Die Ordenvergabe an J.
A. Dugdale 1950 war der erste AKV-Jahresorden an einen Engländer und ursprünglich als einmalige Aktion gedacht gewesen.
Entschärfte ein Urteil
gegen eine Deutsche und einen Italiener, die sich wegen einer Portion Ravioli mit einem Amerikaner geprügelt hatten, auf „kabarettistische“ Art.
Zur Auswahl Bonns als
west-deutsche Hauptstadt: „Bonn ist die Oase, in der die Regie-rungskarawane vorüberge-hend lagert auf ihrem Weg zum endgültigen Ziel Berlin.“
Leistete Fürbitte im
Hohen Dom für einen stadtbekannten „Sünder aus dem Milieu“ zum Dank für dessen Hilfe bei der Wiederbeschaffung eines ge-stohlenen Domschatz-Kreu-zes.
Für seinen Kampf gegen
die deutsche Steuerbürokratie. Die Rede von Merz zur Ver-leihung des Preises erregte grösseres Aufsehen, als sich später herausstellte, dass Merz diese zum Teil lediglich aus
einem Magazin abge-schrieben hatte.
Vorstandsvorsitzender
der Fluggesellschaft Air Berlin
Zitat: „Wenn man etwas
falsch gemacht hat, es aber nicht mehr ändern kann, dann kann man darüber nur noch herz-haft lachen. Allerdings: Das-selbe darf nicht noch einmal passieren.“ (Seine Wahl
wurde mit einem Vorwurf der Schleichwerbung kritisiert)
„mit Mario Adorf [ist]
eine Per-sönlichkeit der Kultur auszu-zeichnen, welche mit feinsin-nigem Humor und schlagfer-tigem Witz ausgestattet ist, wobei er ganz viel ‚menschelt‘“
„Nah bei den Bürgern
sein, ist ihm wichtig. Dabei ist es ganz gleich, ob er in Kalifornien bei Gouverneur Arnold Schwar-zenegger über Drehorte für Hollywood in
Nordrhein-West-falen verhandelt oder aber in Bochum mit
den Opel-Arbei-tern für den Erhalt ihrer Ar-beitsplätze
kämpft. Dieser Mann ist geerdet!“
Mit Tatendrang und
Tacheles bringe er Politikerkollegen ins Schwitzen und Bürger zu Be-geisterungsstürmen. Sich sel-ber nehme er erfrischend we-nig wichtig. Zitat Guttenberg: „Wenn einem das Wasser
bis zum Halse steht, ist es aus-serordentlich ungesund, den Kopf hängen zu lassen.“ Liess sich von seinem Bruder Rit-terknappe Philipp zu Gutten-berg vertreten, der 2012 zum
Ehrenmitglied des AKV er-nannt wurde und 2015 selbst in die Ritterrunde aufgenom-men wurde.
Lindner sei „politisches
Natur-talent“ und ausgestattet mit einem besonderen Humor – „trocken und hintergründig, aber auch manchmal derb und immer herzlich“.
aufgrund seines
feinsinnigen, tiefgründigen und rheinischen Humors mit Fähigkeit zur Selbstironie; damit setzt er sich in der Politik für Verstän-digung ein (Laschet war der erste Aachener, der
den Orden erhielt.)
Heute abend finder der traditionelle Abendfasnachtsumzug statt, genannt "Aalöschätä".
Alöschetä - Nachtumzug und grosser Maskenball
Als traditioneller Start in die närrische Zeit führt die Geltengesellschaft Näfels die "Alöschetä" durch. Dabei handelt es
sich um einen Nachtumzug durch die Strassen und Gassen von Näfels und anschliessendem grossen Maskenball in der Dorfturnhalle. Zeitgleich wird im Festzelt auf dem Turnhallen-platz Ländlermusik
"serviert".
Die Narren melden sich im Land;
die Guggen sind nun flugs zu Hand.
Hoch lebe nun die Narretei
und lasst jetzt alle Narren frei!
Wer mag, sei ausser Rand und Band.
Fridolin Näfelser
Freitag, 7. Februar 2020
Ich mag keine Klugscheisser und möchte selber nicht dafür gehalten werden. Ich glaube auch nicht, dass die grosse Weltpolitik auf meinen Kommentar gewartet hat.
Aber der Kragen ist mir geplatzt, als ich die jüngsten Vorgänge in Thüringen und die Reaktionen aus dem Regierungssitz in Berlin mitverfolgen konnte. Als Landsgemeindegläubiger und überzeugter
Anhänger der Demokratie reagiere ich halt nun mal wie folgt:
Da wählt ein Parlament einen Ministerpräsidenten. Bekanntlich wird der Einfluss der linken und rechten "Ränder" immer grösser, bringt aber keine Regierungs-mehrheit
zusammen, und die bürgerliche Mitte schrumpft und ist selber auch nicht mehr in der Lage eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Eine vertrackte
Situation.
Ich habe Verständnis für Parlamentarier, die eine linke Regierung nicht mögen und daher nach Alternativen suchen. Nun passiert eine regelrechte Posse. Die AfD, die
als "rechtsextrem" und "nazinah" oder "faschistisch" empfunden wird, vertritt dies überdeutlich. Wenn sie also dem linken (bisherigen) Ministerpräsi-denten
nicht zustimmen will, muss sie einen Gegenkandidaten nach eigenem Gusto bringen. Das hat sie getan und einen AfD-Kandidaten nominiert. Die FDP bringt
ebenfalls einen eigenen Kandidaten. Die CDU hatte im Voraus angekün-digt, eine Zusammenarbeit mit der AfD auszuschliessen, ist über die zur Debatte stehenden rot-rot-grünen Koalition auch nicht
glücklich. Als bekannt wird, dass die AfD einen eigenen Kandidaten bringe, kann man davon ausgehen, die AfD werde für ihren Kandidaten einstehen und diesem die Stimme geben. Falsch. Das
Wahlergebnis im dritten Wahlgang, als es um den bisherigen, den FDP-Ge-genkandidaten und den AfD-Gegenkandidaten geht, verblüfft: Der bisherige Mini-sterpräsident unterliegt dem
FDP-Herausforderer mit einer Stimme.
Was ist geschehen. Die AfD gibt ihrem Kandidaten 0 Stimmen, wählt aber geschlossen für den bürgerlichen Kandidaten der
FDP.Der Gewählte steht auf und nimmt die Wahl an.
Dann beginnt ein Shitstorm ohnegleichen. "Dammbruch", "Tabubruch" und an-dere empörte Ausrufe erschallen im Land und weltweit.
Sogar die Bundeskanz-lerin meldet sich von ihren Auslandsreise mit der Forderung, diese Wahl müsse rückgängig gemacht werden.
Punkt.
Dass man vor dem Geschichtshintergrund "Nationalsozialismus" mit Entschlos-senheit jede Tendenz neuer nationalsozialistischer Strömungen bis aufs Letzte bekämpfen
will, ist historischnachzuvollziehen. "So etwas darf nie mehr gesche-hen!" ist die entschlossene Haltung. Die Geschehnisse einer schrecklichen
Ver-gangenheit darf man nie wieder aufkommen lassen. Das Vertrackte ist aber, dass die rechtsextrem eingestufte AfD einen ungeheuren Aufschwung verzeichnen kann und nun gar zum
"Ministerpräsidenten"-Macher aufgestiegen ist.
Dass aber eine demokratische (zwar durch Ränkespiele) entstandene Situation entstanden ist, ist kein Grund, zu fordern, Wahlen rückgängig zu machen. So quasi, wir
stimmen solange ab, bis uns das Ergebnis passt.
Vielmehr müsste man sich die Frage stellen, w a r u m die als fragwürdig empfundene AfD in immer breiteren Wählerkreisen Zustimmung findet. Warum verlieren die
etablierten Volksparteien zusehends an Stimmen? Was machen be-stehende Regierungen falsch? Es ist denen nicht gelungen, die wirklichen Anlie-gen der abtrünnigen Wähler zu erkennen. Es führt kein
Weg an dieser Ursachen-forschung vorbei. Wie figura zeigt, kränkelt die Groko wie ein Krebsgeschwür vor sich hin. Es gibt ein Gefälle zu den ehemaligen DDR-Ländern, diesich gegen-über den Wessis benachteiligt fühlen. Kommt dazu, dass man im Land der Dich-ter und Denker mit hoher Eloquenz alles übertreibt. Den Frieden, den Krieg, und vor
allemdie Monsterdebatten und Diskussionsrunden bis zum Gehtnichtmehr. Wenn nur ein Zehntel der hochgescheiten und wortgewaltigen Redeschwalle in die Tat
umgesetzt würde, ginge es allen besser.
Kommt dazu, dass sich die CDU-Thüringen mit Vehemenz und Beharrlichkeit dem Diktat der CDU-Zentrale in Berlin, lies KKK, nicht beugt und gegen gefor-derte
Sofort-Neuwahlen ist. Möglicherweise aus der Überzeugung, dass die AfD dann noch mehr Stimmen holen könnte. Man scheint aus dem Schlamassel nicht herauszukommen...
Ausweg? Es gibt keinen, solange alle auf der gegenwärtigen Patt-Situation, lies: Unmöglichkeit einer mehrheitsfähigen Regierung, beharren. Helfen können nur
vernünftige und beharrliche Gespräche zwischen den Parteien mit der Bereit-schaft zu Kompromissen.
Vielleicht sind die Regierenden, die Parlamente und Parteien zu einer eigenen Kultur geworden die hoch über den Köpfen des Volkes vergessen hat, was das Volk zum
Existieren braucht. Denn dafür, zur Führung eines Staates oder Landes und zur Ermöglichung einer minimalen Existenz und Lebensfähigkeit sind sie ja gewählt.
Mehrheit schützt vor Torheit nicht.
Politik bringt dies ans Licht.
Ach, nun tut der Wahlentscheid
vielen aber furchtbar leid!
Wer verliert hier das Gesicht?
Fridolin Näfelser
Donnerstag, 6. Februar 2020
Wenn die Geschehnisse rund um den Freiburger Domherrn und Pfarrer nur annähernd den derzeitigen Medienmeldungen zutreffen sollten, so schauen alle Augen auf die kommenden Entscheidungen im
welschen Bistum. Der Freiburger Bischof hat unter dem Druck der Me-dienmeldungen seinen Mitbruder im Domkapitel und exponierten Pfarrer von Freiburg von seinen Kirchenämtern freigestellt
"bis zur Feststellung des Sachverhaltes". Dem besagten Priester werden Verfehlungen wegen seiner sexuellen Neigung vorgeworfen, ruchbar die Vorwürfe eines dunkelhäutigen Priesters und neu eines
ehemaligen Ministranten.
Selbst verständlich gilt wie meist in solchen Fällen "die Unschuldsvermutung".
Was soll das? Ein breite Öffentlichkeit ist durch verschiedenste Print- und Elektronik-Me-dien informiert und die Diskussion läuft. Wo die ganze Wahrheit liegt, dürften auch Ge-richtsprozesse nie
ganz ergründen. Unabhängig der Untersuchungsergebnisse und Urteile ist die Karriere des offenbar fehlbaren Domherrn und Pfarrer beendet.
Msgr. Bischof Dr. Charles Morerod war Präsident der Schweizerischen Bischofskonferenz, Präsident für "Gesellschaft, Diakonie und Öffentlichkeit" und Präsident "Fachgremium sexu-elle Übergriffe im
kirchlichen Umfeld", Kommission „Genugtuung für Opfer von verjährten sexuellen Übergriffen im kirchlichen Umfeld". Als bekannt wurde, dass 2017 "deutlich mehr sexuelle Übergriffe im kirchlichen
Umfeld" angezeigt worden waren, verschärfte die Bi-
schofskonferenz nun unter dem Präsidium von Bischof Felix Gmür die "Anzeigepflicht" und stritt "über den Umgang mit homosexuellen Priestern" (NZZ).
Nun wird dem Oberhirten aus Freiburg vorgeworfen, er hätte Kenntnis von Verfehlungen des nun exponierten Freiburger Domherrn und Pfarrer und
sei erst nach mehreren Jahren aktiv geworden. Es sieht so aus, dass die nunmehrige Freistellung erst unter dem Druck der Öffentlichkeit
erfolgte.
Pikant ist, dass der unter der Hand als "Kronprinz" gehandelte Nachfolger für das Bischofs-amt in Chur, Weihbischof Alain de Raemy im gleichen Bistum, ebenfalls mit Verdächtigun-gen im
Zusammenhang mit dem angeblich fehlbaren Domherrn und Pfarrer in die Schlag-zeilen geraten ist und ausgerechnet drittes Mitglied im Präsidium der Schweizer Bischofs-Konferenz ist.
Der Salat ist angerichtet. Was immer überhaupt Wahrheit ist, der "Fall Freiburg" wird zum Prüfstein für die Katholische Kirche der Schweiz überhaupt. Es werfen sich Fragen über Fragen auf:
1. Warum hat Bischof Morerod entgegen der gross verkündeten Verschärfung der Anzei-
gepflicht der Bischofskonferenz solange gewartet, bis er aktiv wurde?
2. Wieso hat er die Beschwerden des besagten Priesters und des Ministranten nicht so-
fort überprüfen lassen?
3. War die Nähe und Kollegialität des in seinem Priesterkapitel befindlichen Domherrn und
Pfarrer ein Hindernisgrund für das Nichthandeln des Bischofs?
4. Wie vetragen sich die nun publik gemachten Vorwürfe mit der klaren Absichtserklärung
der Bischofskonferenz nach strengerer Anzeigepflicht?
5. Müsste der für zuständige Bischof und Präsident im Fachgremium sexuelle Übergriffe
nicht besonders sensiblisiert gewesen sein?
6. Müsste nicht stante pede eine Untersuchung gegen Bischof Morerord gestartet werden,
die die Korrektheit seines Handelns oder NIchthandeln feststellen oder Mankos seiner
Amtspflichten ermitteln?
7. Ist die Nähe von Weihbischof de Raemy in der Bischofskonferenz eine Ursache des
allmählich zur Peinlichkeit werdenden Nichthandelns der Churer Bischofswahl?
So oder so - die Bischofskonferenz ist nun an der Reihe, aktiv zu werden. Tut sie dies - aus was für Gründen - noch immer nicht, ist das weiteres Wasser auf die gegenwärtige Miss-trauenskultur, erschüttert durch die anhaltenden Querelen der "Missbrauchskultur", in der in den letzten Jahren wie in einem Minenfeld hochgehenden "Fälle" die
Öffentlichkeit immer wieder erschüttern.
Die ganze Tragik eines galoppierenden Vertrauensverlustes kann nicht nur durch den Wil-len, sondern nur durch konsequentes Handeln aufgefangen werden. Der Beteuerung der Geistlichenkader gibt es
viele. Blosse Absichtserklärungen in der zugegeben schwierigen Lage helfen nicht weiter.
Als praktizierender Katholik befürchte ich irreparable Schäden nicht voraussehenden Mas-ses und bin durch die ganze Situation zutiefst erschüttert. Vielleicht müsste in dieser Lage noch vor dem
Beten das Handeln kommen.
Zu bedauern ist sehr, dass solche Eklats (ob sie wahr sind oder nicht) eine Riesenklatsche
für alle Bischöfe, Domherren, Priester und Frauen und Männer im Dienst der Kirche sind, die ihre Aufgaben untadelig, mit viele Berufung und Hingabe erfüllen.
Heute wäre Bischof Amédée Grab OSB 90 Jahre alt geworden. Er war vorletzter Bischof von Chur, also auch unser Oberhirte, er lebte von 1930-2019. Seit dem nach zwei Jahren über
die Altersgrenze von 75 zurückgetretenen Churer Bischof Dr. Vitus Huonder, ist seine Nachfolge immer noch durch einen interimistischen Administrator überbrückt. Vatikan, Nuntiatur und Domkapitel
umhüllen sich mit Langmut (oder Ratlosigkeit?) bei der Suche nach einem neuen Bischof von Chur.
Möglicherweise hängt die lange Wartezeit mit den entstandenen Querelen um den Weihbischof und ehemaligen Schweizer-Garde-Kaplan Alain de Raemy zusammen, der in den Strudel einer Pressekampagne
rund um einen Fribourger Pfarrer und mit diesem konfligie-renden afrikanischen Priester geraten ist, weil er öfters Kontakt mit dem beschuldigten Pfarrer hatte. So oder so eine schwierige
Situation. De Raemy, der angeblich bestechende Qualifikationen für das Bischofsamt hätte, ist - möglicherweise unschuldig - in einen Nebel von Verdächtigungen geraten. In der heutigen "fake
news"-Medienszene bringt, wer einmal in eine Misstrauenslage geraten ist, die Gerüchtewelle nicht mehr los. Dementi werden vor der "Missbrauchskultur" und vor Publikationen wie Frederic
Martels "Sodom" mit haarsträubenden Berichten nicht mehr geglaubt. Je länger die Wartefrist auf einen neuen Bischof ist, desto mehr brodelt es
in der Gerüchteküche. Doch weit schlimmer ist die sich verbreitende Gleichgültigkeit gegenüber Bischofswahl und Kirche überhaupt.
Die Schweizer Bischofskonferenz hat erkannt, dass nur noch schonungslose Offenheit und transparentes Handeln weiterhelfen.
Unabhängig davon hat man den Eindruck, die gegenwärtige Situation im Bistum Chur sei so konfliktreich und verworren, dass es schwierig sein dürfte, einen Bischof zu finden, der allen
divergierenden Bedürfnissen und Erwartungen gerecht werden kann.
Am Rande des Diskussion melden sich bereits Stimmen, die sich bereits fragen, ob es überhaupt noch einen Bischof brauche...
*
* *
Im Glarnerland müssen sich die Stimmbürger demnächst mit den Kirchensteuern befassen.
Jungliberale des Kantons Glarus wollen die Unternehmen von der Kirchensteuer befreien.
Privatpersonen können sich dieser entziehen, wenn sie aus der Kirche austreten. Unternehmen hingegen nicht. Der Regierungsrat machte einen Gegenvorschlag mit dem Kompromiss, eine Zweckbindung für
"nichtkultische" Aufgaben einzuführen. Landrat und Landsgemeinde werden sich damit noch befassen. Zürich und Luzern haben ähnliche Lösungen eingeführt.
Vorstösse zur Abschaffung der Kirchensteuer für juristische Personen sind schweizweit nicht neu, hatte aber bislang keinen durchgreifenden Erfolg. Die Kompromisslösung, die der Regierungsrat des
Kantons Glarus vorbringt, wird eine Lösung auf Zeit sein. Der Zeitgeist überrollt die Landeskirchen immer mehr, falls sie nicht vermehrt sich in Alltag und Gesellschaft integrieren.
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Fast sang- und klanglos ist die sehr gelungene Aussenrenovation des Tolderhauses erfolgt. Die 1988 von der Firma Maler Hauser gratis und franko renovierte Aussenfassade samt Fensterläden, hat
mittlerweile eine Generation lang (rund 30 Jahre) der Witterung standgehalten und erstrahlt nun wieder in neuem Glanz. Ein Lob an die Gemeinde Glarus Nord und die initiativen Kräfte, die die
Renovation ausgelöst haben, eine sinnvolle Anwendung für ein
Kulturgut.
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Erschienen sind:
Salve. Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr, 1/2020, 72 Seiten
Magazin, Schweizer Nationalmuseum Nr. 1/2020.52 Seiten
ferment, Das Impulsmagazin. 1. Februar 2020, 16 Seiten
* * *
Dass die Swiss offenbar keine Läderach-Schokoladenprodukte mehr einkaufen will, ist ein interner Geschäftsentscheid. Die Begründung hingegen, die sich offenbar auf die weltanschauliche Haltung des CEOs der Firma stützen soll (Abtreibungsgegner), gibt zu denken.
Ausgerechnet im Hinblick auf die Abstimmung vom 9. Februar (Ziel: die Diskriminierungs-Strafnorm soll erweitert werden. Die Diskriminierung und der Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen
Orientierung sollen strafbar werden.) Diskriminierung? Es gab mal eine Zeit im Glarnerland, in der man "katholisches Brot" und "reformiertes Brot" von einem Katholiken bzw.
Reformierten nicht kaufte oder an ihn verkaufte... Es gab eine Zeit, in der die katholische Kirche "Mischehen" nicht duldete... und auf die Gefahr hin, dass man hier Äpfel und Birnen
verwechseln sollte … sollen wir als Glarner solidarisch sein und sagen, wir fliegen nicht mehr mit "Swiss"? Wie schädlich ist doch Kerosin???
Ach, die SWISS kennt keine Gnaden
und verpönt die Schokoladen
von der Firma Laederach!
Ist das nicht bedenklich schwach?
Kerosin macht weit mehr Schaden... Fridolin Näfelser
Montag, 20. Januar 2020
Glarus bekommt ein Flurnamenverzeichnis als tolles Buch. Zusammengestellt von Thomas Spälti, der ein bekanntes Druckereiunternehmen führt, und als Druckereifachmann natürlich an der Quelle ist.
Bereits sind häppchenweise in der Südostschweiz/Glarus "Glarner Nachrichten" Kostproben erschienen. Das Buch ist ein Stück Geschichte der (neuen) Gemeinde Glarus und bringt eine aktuelle Liste
der Flurnamen und der Herkunft und Bedeutung.
Für Freunde von Flurnamen ein Muss! Herzliche Gratulation nach Glarus zum gelungenen und wertvollen Werk!
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Brauchtum:
Wie seit altersher findet anfangs Februar der "Blasiussegen" oder die "Halssegnung" statt. Neuerdings sogar mehrere Male: am Sonntag, 2. Februar (Lichtmess) um 9.15 Uhr in
der Pfarrkirche Hilarius Näfels, um 10.30 Uhr in der Marienkirche Mollis, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Hilarius Näfels. Am Montag, 3. Februar (Blasiustag) um 8 Uhr in der Pfarrkirche Näfels,
schliesslich am Dienstag, 4. Februar 9.30 Uhr im Altersheim Letz Näfels.
Am Mittwoch 5. Februar 2020 um 8 Uhr, Agathatag, wird Brot gesegnet in der Pfarrkirche
Näfels, das sogenannte "Agätäbroot". Es soll "gegen innere und äussere Brände" helfen.
Innere Brände = Heimweh in der Ferne. Nach der Überlieferung nahmen Wegziehende ein Stück "Agätäbroot" mit in die Ferne. Wenn sich das Heimweh meldete (und Glarner sind Heimwehglarner), soll ein
Biss Agätäbrot helfen.
* * *
Bei der Wahl des Glarners 2019, durchgeführt von den "Glarner Nachrichten / Südostschweiz-Glarus" schwang Jonas Müller aus Näfels obenaus. Der Näfelser kämpft mit seiner Organisation "Child Aid
Papua" für mehr Bildung, Gesundheit und Schutz der Umwelt auf indonesischen Inselarchipel West-Papua.
Der erstmals so ausgeschriebene Leserappell brachte 4390 Stimmen ein, von denen 1680 auf Jonas Müller fielen.
Die Stimmenverteilung gemäss Mitteilung der Südostschweiz-Glarus
1. Jonas Müller 38 %
2. Kartika Versteden 24 %
3. Lisa Hämmerle 10 %
4. Martin Schulz 9 %
5. Roger Rhyner 6 %
6. Ursula Freitag 5 %
7. Lydia HIernickel 3 %
8. Elisabeth Brugger 2 %
Matthias Zopfi 2 %
10. Walter Hauser 1 %
Der Leserbeteiligung ist eine interne Auswahl vorausgegangen, die Genannten standen den Leserinnen und Lesern zur Auswahl.
Eine originelle Idee der SOS-Glarus, die bestimmt künftig wiederholt werden wird. Herzliche Gratulation dem Sieger, herzliche Gratulation allen, die sich zur Verfügung gestellt haben.
Alle haben sie etwas Besonderes geleistet, sonst wären sie vom Redaktionsteam nicht für
die Wahl des Glarners/der Glarnerin des Jahres ausgewählt worden. Am spektakulärsten fanden die Abstimmenden die Pionierarbeit von Jonas Müller. (Infos und Bild: "Glarner Nachrichten/
Südostschweiz-Glarus")
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Tolderhaus Näfels in neuem Kleid! Das Tolderhaus etwa um 1550 erbaut und Sitz der Familien Tolder, ein führende Geschlecht im alten Land Glarus, ist mit einer gelungenen Aussenrenovation
total verschönert worden. Im Hinbick auf das Jubiläumsjahr 1988 (600 Jahre seit der Schlacht bei Näfels) renovierte die bekannte Malerfirma Kurt Hauser AG, heute "Maler Hauser" gratis und franko
die Aussenfassade und die Fensterläden und Türen. Nunmehr haben der Zahn der Zeit oder die Witterung ihren Tribut gezollt und wur-den baufällig oder rneovationsreif.
Das Tolderhaus steht heute in vollem Glanz wieder da und erfreut Passanten als erwürdi-
ges Relikt der damaligen Zeit. Die "Tolder" waren nicht nur Ratsherren, Vögte, sondern auch aktive Politiker. Einer von ihnen hat an der Landsgemeinde in Schwanden erreicht,
dass die Beschlüsse der Reformation hinausgeschoben wurde. Historiker habe deshalb an der Aussenfassade auf einer Tafel festgehalten: "Bollwerk des katholischen Glaubens".
Der zuständigen Behörden von Glarus Nord sei herzlich gedankt!
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Mit Erstaunen stelle ich fest, wie schnell bedeutende verstorbene Persönlichkeiten vergessen
sind. Ein bedeutender Glarner, der vor allem aus dem Hintergrund massgeblich und sehr erfolgreich gewirkt hat, ist der ehemalige Steuerkommissär und Departements-Sekretär Fritz
Fischli-Müller (1920-1985). Er wäre am 24. Januar 2020 100 Jahre alt geworden. Fischli ist ein Bruder des ebenfalls verstorbenen, langjährigen Regierungsrates Emil
Fischli
(1922-2009), dieser war von 1974 bis 1990 Regierungsrat des Kantons Glarus und Sport-Toto-Schweiz-Präsident von 1987-1993. Mit den Beiträgen unter "Bild der Woche" (Fridolinskerze) und "Dies+Das"
(Porträt Fritz Fischli-Müller) soll das Andenken erneuert und festgehalten werden.
Es ist ein ständiges Kommen und Gehen.
Das Leben ist lediglich wohl nur ein Lehen.
Bald ist man indessen
weit weg und vergessen!
Das Lebenswerk aber bleibet bestehen!
Fridolin Näfelser
Freitag, 10. Januar 2020
Nichts ist beständiger als der Wechsel! Es wechselt der Kalender von 31. Dezember 2019 auf den 1. Januar 2020... und es wechselt der Fahrtsbrieflektor: Nach 20
Jahren gibtRatssekretär Josef Schwitter das ehrwürdige Buch mit dem Fahrtsbrief weiter an den Geomanten Dr. Peter Staub weiter. Der 47-jährige ist in der Abteilung "Raumentwicklung und Geoinformation" als Geomanteningenieur tätig für
Geoinformation und Vermessung.
Er betreut die Fachstelle Geoinformation und das Geoportal sowie die Fachstelle Vermessung. Er
gehört der Nomenklaturkommission an und ist zuständig für den ÖREB-Kataster (=Öffentlich-rechtliche Eigentumsbeschränkung)
Öffentlich-rechtliche Eigentumsbeschränkungen (ÖREB) bestehen für sämtliche Grundstücke. Die Schweiz erarbeitet zur Zeit als eines der ersten
Länder überhaupt einen zuverlässigen, offiziellen Kataster, der die wichtigsten ÖREB sammelt und zugänglich macht. Bis anhin findet man die einschneidenden Regelungen verteilt in Gesetzen,
Reglementen oder Plänen. Als wichtig gelten beispielsweise:
Nutzungsplanung/Empfindlichkeitsstufen Lärm
Baulinien Nationalstrassen/Eisenbahnen/Flughäfen
Grundwasserschutzzonen
statische Waldgrenzen und Abstandslinien
Als Geometer und Planer sind wir die Experten bei der Erarbeitung und Verwaltung der relevanten Daten. Unsere Kenntnisse in raumrelevantem Recht, GIS und
der Datenverwaltung gewährleisten eine zeitgemässe Umsetzung mit Investitionssicherheit für Politik, Verwaltung und Bevölkerung.
(80% ohne Religionsunterricht und 100% mit Religionsunterricht)
in
die Pfarrei St. Hilarius Näfels/GL.
Unsere
Pfarrei umfasst etwa 4000 Gläubige, welche in den Dörfern Näfels, Näfels-Berg, Mollis, Filzbach, Obstalden und Mühlehorn wohnen. Alle im Gemeindegebiet von Glarus Nord.
Was erwartet Sie?
·ein
gut funktionierendes Pfarreisekretariat mit eigener Sekretärin
·ein
motiviertes Katechetenteam
·ein
fröhlicher Vikar
·ein
aktiver Pfarreirat
·eine
aufgestellte Ministrantengruppe
·ein
umsichtiger Kirchenrat
·eine
gepflegte Barockkirche mit nationaler Bedeutung
und
natürlich viele Gläubige jeden Alters und vieles mehr.
Unsere Erwartungen
·offene
Persönlichkeit
·gewohnt
zu organisieren und leiten
·eine
gute Zusammenarbeit mit unserem Franziskaner Kloster in Näfels und den bestehenden Gremien
Was bieten wir an?
·gut
ausgebautes, grosses Pfarrhaus
·Besoldung
gem. Besoldungsverordnung der Kirchgemeinde Näfels
Melden
Sie sich beiGeneralvikar
Dr. Josef Annen044
266 12 66oder
schriftlich bei Kirchgemeinde-präsidentinDaniela
Gallati,Haltli
14,8752
Näfels,d.gallati@swissonline.ch