Bereits zum 17. Mal trafen sich die «Adventskranzschwinger» im Hilarisaal der alten Kaplanei traditionell am
Mittwochabend vor dem ersten Advent. Allerdings mit Maske und infolge Corona-Zeit auf acht Teilnehmer reduziert, aber in gewohnt heiterer Laune und mit hohem Eifer zum Adventskranznen.
Albert Ackermann, Richard Arnold (Fotos), Martin Böni, Josef Fischli, Fridolin Hauser (Osterhazy), Jules Müller, Guido Rusterholz, Hans Widmer.
Mehrere bewährte Kranzner mussten sich entschuldigen. Der Adventsmänner-Club war seinerzeit als Väter- und Grossväter-Aktivität im Schoss des Frauen- und Müttervereins ent-standen. Anfänglich
waren vier Instruktorinnen, bestandene Frauen und Mütter aus dem Vorstand, mit von der Partie, um die Mannen in die Geheimnisse des Adventskranzbindens einzuweihen.
Mit der Zeit gingen diese mit immer mehr Routine, Schwung und Krea-tivität ans Werk, so dass lediglich eine Dame,
gewissermassen als Troubleshooterin notwendig war. Erstmals standen die Herren im Um-gang mit Tannenchris auf eigenen Beinen. Im Anschluss fand – wie immer – eine Tafelrunde mit Marie-Louises
süssen Überraschungen mit Pudding, Kuchen und Kaffee statt. Dabei wurde die aktuelle Weltlage besprochen, diesmal speziell die Bischofswahl, bzw. Nichtwahl in Chur, die Zustände im Vatikan, die
Regierungsratswahl im Frühjahr, das Dorfgeschehen und kirchenpolitische Fragen, dazwischen ergänzt mit alten und neuen Witzen.
Zu Beginn des Abends beehrten der neue Pfarrer Kurt Vogt und die
Kirchenratspräsidentin Daniela Gallati die maskuline vorweihnachtliche Runde mit einem Kurzbesuch, der sehr geschätzt wurde.
2023 ist eine kleine 20-Jahrjubiläumsfeier
geplant, zu der einstimmig auch die Ehegattinnen eingeladen sein werden. F.
O.
Sämtliche Fotos stammen von ad hoc Adventskranzler und Protokollant sowie Adventskranzschwinger S. M. Richard Arnold. Für seine Konterfeis und den nachfolgenden Protokolleintrag erhielt er den
noch nicht betannenchristen Adventskranzring auf sein ehrwürdiges Haupt, ein Prozedur, die er sakristanischer Ernsthaftigkeit und mit Angela Merkel-Handstellung entgegennahm.
Hier sein Protokolleintrag:
Adventskranzschwinger trafen
sich
Die sich selbstbewusst Näfelser Adventskranzschwinger nennende Gruppe traf
sich, selbstverständlich den Coronaschutzmassnahmen konform mit Abstand und Maske, am 25. November 2020 um 19 Uhr im Hilarisaal zum gemeinsamen Gestalten von Adventskränzen und weiterem
vorweihnächtlichen Dekor. Acht nette und umgängliche Herren unter der Leitung von Fridolin Hauser (Osterhazy) diszipliniert, auch mit vielen Worten, amüsanten
Gesprächen wie auch intellektuellen Debatten, an ihren jeweiligen Gestecken. Dabei wurde ersichtlich, dass sie das nicht zum ersten Mal machten
(abgesehen von
einem sich
glänzend einarbeitenden Newcomer).
Der Fantasie wurde freien Lauf gelassen.
Nach knapp zwei Stunden waren alle Meisterwerke fertig. Auf eine
Prämierung wurde verzichtet, allerdings nicht auf den mitgebrachten leckeren Kuchen und
die in
Pudding präsentierten Marie-Louise Aprikosen-Spiegeleier, die von allen Teilnehmenden mit grossem Vergnügen verschmaust wurden.
Das gemeinsame Basteln wurde
ordnungsgemäss, mit und ohne Vogel, wurde um ca. 21 Uhr beendet.
Protokollant: R. Arnold, Adventkranzschwingerkanzler ad hoc und adventskranzgekrönter
Hoffotograf
Montag, 23. November 2020
Wird heute (endlich) der neue Bischof von Chur gewählt?
Gemäss mehreren Medienmeldungen soll heute das Domkapitel in Chur zur Wahl eines Nachfolgers von Bischof Vitus Huonder zusammenkommen. Zur Auswahl steht ein vom
Vatikan genehmigtes Dreierticket. "Gehandelt" wurden zahlreiche Kandidaten, aktuell noch sieben. Das Ergebnis der Wahl ist erst gültig, wenn der Vatikan sein Nihil obstat abgegeben hat.
Die aktuelle Wahl ist eine "Zangengeburt", die sich über eine ungewöhnlich lange Zeit hinzog. Nun scheint die Wahl - nach einer 19-monatigen Übergangszeit des
bischöflichen Administrators Peter Bürcher - endlich stattfinden zu können.
Bei der letzten Wahl, als Dr. Vitus Huonder, gewählt wurde, wurde sein Name bereits vor der Genehmigung durch den Vatikan publiziert. Dies wurde möglich, weil durch
Indiskretion aus dem Wahlgremium (Domherren) das Ergebnis ausgeplaudert wurde. Ich habe damals einen "Leserbrief" unter dem Titel«Durchlässig wie ein
zehnjähriger Regenmantel» dieses Ausplaudern glossiert. Dieser Text wird unter Berufung auf "Kipa Tagesdienst vom 27. Juli 2007", von Prälat RA Dr. Stephan
Stocker in seiner Abhandlung "Das Bischofswahlrecht und das Privileg des Churer Domkapitels" als Fussnote erwähnt. Diese Arbeit wurde im Domkapitel vom 3. März 2008 vor dem Domkapitel als Vortrag
gehalten und in der Schweizerischen Kirchenzeitung SKZ 31-32 2008, Seiten 508ff. publiziert. Auch das Bistum Chur druckte Stockers Arbeit im Infoblatt des Bistums Chur ab.
Die Arbeit von Prälat Stocker ist ein klärendes "Grundsatz"-Referat zur Bischofswahl. Dank freundlichem Entgegenkommen von "kath.ch" wurde mir der damals zitierte
Forumsbeitrag zur Verfügung gestellt:
Forum:
Vor und nach der Wahl des neuen Churer Bischofs:
Indiskretionen aus dem Domkapitel
Durchlässig wie ein zehnjähriger Regenmantel
Von Fridolin Hauser* / Kipa
Freiburg i. Ü., 27.7.07 (Kipa)
Indem vor und nach der Wahl des neuen Churer Bischofs aus der Mitte des Domkapitels das Amtsgeheimnis
verletzt worden ist, sei auch die Würde der Bischofswahl schwer verletzt worden, meint Fridolin Hauser in seinem Beitrag. Hoffnung könne so nur schwerlich aufkommen. – Am 9. September wird in
Einsiedeln Vitus Huonder zum neuen Bischof des Bistums Chur geweiht.
Wir haben einen Bischof! Oder: Rom hat gesprochen, ist der Fall erledigt? Am 6. Juli erliess das
bischöfliche Ordinariat (die Verwaltungs- und Regierungsbehörde) auf der Bistums-Homepage (www.bistum-chur.ch) die Mitteilung: «Heute hat das Churer Domkapitel den Nachfolger von Bischof Amédée
Grab gewählt. Nach einem feierlichen Heilig-Geist-Amt eröffnete der Apostolische Nuntius, Msgr. Francesco Canalini, den aus Rom übermittelten Dreiervorschlag. Der Name des Gewählten kann erst
nach der Bestätigung durch Papst Benedikt XVI. veröffentlicht werden. Nach Auskunft des Nuntius ist damit in wenigen Tagen zu rechnen.»
Doch der «Tagesanzeiger» gab schon in der Nacht nach der Wahl nicht nur den Namen des neuen Bischofs
bekannt, sondern nahm ihn unzimperlich in die Mangel. Schon früher war in derselben Gazette «Internas» von Kandidaten und von Details über Umfragen des päpstlichen Nuntius die Rede. Kandidat
Josef Annen, Leiter des Priesterseminars: «Bei 23 Domherren ist die Chance gross, dass jemand geplaudert hat». Der Informationsbeauftragte Christoph Casetti spricht von einem «Leck».
Peinliches Leck
Peinlich, peinlich! 23 ausgewählte, würdige Domherren, mit der anvertrauten Verantwortung, den
Bischof zu wählen und die unter ausdrücklichem Amtsgeheimnis stehen, wirken von aussen durchlässig wie ein zehnjähriger Regenmantel! Sie – wer immer es war – übertrafen den respektlosen
Zeitungsbericht und -kommentar durch Geschwätzigkeit und durch Verletzung der Schweigepflicht.
Eigentlich müsste man den «Sänger» ermitteln und dessen sofortige Demission einfordern oder, falls
dies nicht möglich ist, das ganze 23-köpfige Kollegium stante pede entlassen! Das Domkapitel ist als Kollektiv bestellt, um die Gemeinschaft der Kirche zu repräsentieren. Die Abweichung eines
einzelnen (oder mehrerer) ist eine unerträgliche Verletzung der Gemeinschaft der Kirche und aller Gläubigen. Sie hinterlässt einen miserablen Eindruck.
Eliteleute
Verletzt wird die Würde einer Bischofswahl. Das Domkapitel besteht aus 24 Domherren (derzeit nur 23),
die der Bischof nach Kanonischem Recht 509, § 2 «…nur Priestern übertragen darf, die sich durch Rechtgläubigkeit und einen unbescholtenen Lebenswandel auszeichnen und ihren Dienst in lobenswerter
Weise ausgeübt haben».
Nach Kanonischem Recht 471, 2 müssen «alle, die zu Ämtern in der Kurie berufen werden, erstens ein
Versprechen ablegen, ihren Dienst nach Massgabe des Rechts, besonders gemäss der Weisung des Bischofs, getreu zu erfüllen und zweitens das Amtsgeheimnis innerhalb der Grenzen und in dem Mass
wahren, wie sie vom Recht oder vom Bischof festgelegt worden sind.» Also Eliteleute, die nach bestem Wissen und Gewissen «zum Wohl der Kirche und der Gläubigen» wählen dürfen und
irgendjemand.
Kommt dazu, dass das Privileg, wenn auch mit Einschränkungen, den eigenen Bischof zu wählen, nur
wenigen Bistümern auf der Welt zusteht. Das illustriert die Geschichte: Seit 1448 konnten alle Bischöfe im Deutschen Reich durch das Domkapitel gewählt werden. Dies bestimmte das Konkordat
zwischen Papst Nikolaus V. und Kaiser Friedrich III. Da der Churer Bischof bis 1803 auch Reichsfürst war, stand dem Domkapitel von Chur dieses Wahlrecht auch zu. Auch nach Auflösung des Deutschen
Reiches behielt das Churer Domkapitel dieses Privileg.
1824 bestätigte dies Papst Leo XII. ausdrücklich. Mit dem neuen Kirchengesetz von 1918 war fraglich,
ob das Bischofswahlrecht weiterhin bestehe. Pius XI. bekräftigte, dass an der Bischofswahl nichts zu erneuern sei. Mehr als zwanzig Jahre lang wurde dann zwischen Rom und Chur verhandelt.
Seit 1948
Seit 1948 gilt die heutige Regelung. Danach hat das Churer Domkapitel das Pri-vileg, «den eigenen
Bischof aus drei Priestern, die ihm vom Apostolischen Stuhl vorgeschlagen werden» zu wählen. Nach Kanonischem Recht 377, § 1 ernennt nämlich «der Papst die Bischöfe frei oder bestätigt die
rechtmässig Gewählten.» Es ist naheliegend, das Privileg der Mitsprache aufzuheben, wenn das Dom-kapitel nicht fähig ist, das Prozedere nach den Abmachungen einzuhalten.
Vielleicht müsste man die Domherren an das apostolische Schreiben «Pastores gregis» von Johannes Paul
II. (2003) unter dem Titel «Der Bischof – Diener des Evangeliums Jesu Christi für die Hoffnung der Welt» erinnern, wo das Bi-schofsamt nach Sinn und Bedeutung erklärt wird und aufzeigt, welche
Verant-wortung ihnen als Wahlgremium obliegt.
Mehr als eine operative Chefposition
Eine Bischofswahl ist nicht irgend ein politischer Vorgang, sondern die Suche nach dem «Berufenen».
Die Wahl betrifft das ganze Bistum. Den «Wahlmän-nern» obliegt es, gerade weil sie nach eigenen Gewissen handeln, die Gläubigen ihres Bereiches zu vertreten. Die Wahl eines Bischofs ist nicht nur
die Besetzung eines Amtes und damit basta. Das Bischofsamt ist ein Ausdruck der Sendung der Kirche und nur ein Bestandteil des Ganzen.
Die dreifache Aufgabe des Bischofs, die Verkündigung, das Priesteramt und die Leitung des Bistums,
ist weit mehr als eine operative Chefposition. Das Dienen kommt vor dem Herrschen aus dem Selbstverständnis der Kirche als Ecclesia (Gemeinschaft) heraus. Seit Gregor dem Grossen (590-604)
bezeichnet sich der Papst als «Diener der Diener Gottes».
Gegen reine Machtfülle oder die Versuchung zum Herrschen eines Amtsträgers wird im Neuen Testament
ausdrücklich gemahnt: «Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein,
sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave sein.» (Mk 10, 42-44)
Ein Akt der Gemeinschaft
So gesehen ist die Bischofswahl nicht ein weit über unseren Köpfen statt-findendes Ereignis, sondern
ein Akt der Gemeinschaft, der alle betrifft. Nicht die Sensationsmeldung des «singenden Domherrn» soll uns aus der Gleichgültigkeit wecken, nicht die bereits in den Gazetten vorauseilenden
«Abqualifikationen» des nunmehr offiziell als gewählt erklärten neuen Bischofs mögen uns stören, sondern die Stimme der «Wahlmänner» finde zurück in die Gemeinden und überzeuge die Gläubigen,
dass die Wahl des Bischofs ein Dienst zu neuer Hoff-nung ist.
Hoffnung kann aber nur schwerlich aufkommen, wenn eine Bischofswahl, die zum Schutz der Kandidaten,
des Wahlgremiums und des Bischofsamtes einem geheimen Verfahren unterstellt ist, aus Selbstverschulden des Wahlkollektivs zur Zeitungskolportage oder Hintertreppenaffäre zu werden droht.
*Fridolin Hauser ist ehemaliger Gemeindepräsident von Näfels GL. Er hat den vorliegenden, von der
Kipa-Redaktion leicht gekürzten und Zwischentiteln versehenen Beitrag für die Glarner Gratiszeitung «Fridolin» geschrieben.
(kipa/fh/job)
Montag, 9. November 2020
Drei beliebte Franziskaner haben sich gestern verabschiedet
Br. Gottfried in ein Sabbatjahr
Br. Jean nach Werd
Br. Mariano nach Bronschhofen
Br. Gottfried Egger Br. Jean Langertz
Br. Mariano Capaul
Gestern Sonntag verabschiedeten sich die drei langjährig in Näfels tätigen Franziskaner mit einem schön gestalteten
Gottesdienst in der Klosterkirche, zele-briert vom scheidenden Guardian Br. Gottfired Egger und assistiert von den Brü-dern Jean und Mariano.
Beim Bankett im kleinen Rahmen im Refektorium im Beisein der Kirchenpräsidentin Daniela Gallati-Landolt, dem gegenwärtigen
Präsidenten des Stiftungsrates Adrian Weitnauer, beide mit Ehepartner oder
Ehepartnerin und dem ehemaligen Stiftungsrats- und Baupräsidenten Fridolin Hauser wurde mit den Franziskanern des Klosters in fröhlicher Runde Abschied
gefeiert. Die "kleine Laudatio in Reimen" waren den beliebten drei "Auswanderern" mit der Hoffnung auf eine künftige Rückkehr gewidmet.
Laudatio
zum Abschied
von
Br Gottfried Egger
sowie
Br. Mariano und Br. Jean
Bevor i mini Laudaziuu aafuu, muäs zeerscht ä-n-Episoodä vrzellä vum häilgä Antonius.
Antonius Gottesdiänscht, Antonius-Suppä uf dr
Chlooschterterrassä: Friede, Freude, Eierkuchen, näi Chloschtersuppä und ä Fiäsä Broot.
Plötzli gmerggi, as i mini Läsebrillä nümmä aaha. Iich wenä
gööletä Blitz ids Kloster zrugg, nüüt am Bodä, uff Poscht, nüüt, ids Bahnhööfli, nüüt, i p Migros äd'r Kassä
nüüt.
Iich wenä gööletä Blitz nuchämaal zrugg uff d Terrassä, wo si schu abgruumet händ. Gseh dr Bruäder Gopfriid, und vrzell-em:
Früäner – i minä Buäbäziitä – häig albig p Muäter äm Antonius ä Zweefränggler vrschproochä und immer sig alles wider
fürächuu.
Mer schpaziäred under-em Rosäbogä durä uffem Chiiswägli und iich pfutterä zum Br. Gottfried «Der Antonius hätt mit siinä Priisä
uufgschlagä, mit-emä Zwee-fränggler gkun'p-mä biin-em ä nümmä wiit, immer gröösseri Nöötli bruuchis, as’r überhaupt nuch reagiär»! und so hani gmotzt und dr Gottfried hät nu gschmunzelt. Und im
glichä Momänt hätt öppis im Chiis glitzäret…mini Läsebrillä! Ich bügg mi. Taatsächli! Mä muäs nu pfutterä mit-em Antonius und daas nützt! Und ich säge zum Br. Gottfried: "Duu bisch Züügä! Bi der
neechschtä Anto-niusbredig wäisch vum nüüischtä Wunder vrzellä."....
Refrain:
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Dreihundertfünfundvierzig Jahre,
das ist für uns das wirklich Rare,
ist unser Vogt zur Sau,
steht hier ein Klosterbau!
Elf und dreihundert flotte Jahre,
das ist für uns ja auch das Wahre,
war’n, fidirallalla
die Kapuziner da.
Doch als dann die Verehrten
sich nicht genug vermehrten,
und auch infolge Alters
trotz manchen frommen Psalters,
und trotz des Volkes Toben
ward ‘s Kloster aufgehoben.
Die Räume standen leer,
man trauerte dann sehr.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht.
Und dies ist nicht gelogen,
ein Engel kam geflogen,
und lenkte das Geschick
es wurde knüppeldick!
Da waren Franziskaner
als Beter und als Mahner
mit «Christe audi nos!»
noch immer klosterlos.
Dann flösst’ das Engelein,
den Kapuzinern ein,
gebt doch für einen Franken,
ganz ohne Schweizer Banken,
im Falle eines Falles
den Franziskanern alles!
Da sprach der Karli Feusi
begeistert, o, er freu-si!
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Er sprach als frommer Provinzial:
Ganz gerne kommen wir ins Tal!
Mit Hilf der Muttergottes
mach’n wir hier etwas Flottes!
Und alle waren frisch und froh,
als erster kam Antonio,
in Haus und Hof und Keller
und just am Kilbifäller!
Dies gilt es zu beachten,
September war’s, den achten,
Geburt der Gottesmutter
und alles war im Butter.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Und Gottfried wurde Guardian
als erster in dem edlen Clan
in lacrimarum valle,
damit es ihm gefalle.
Von Anfang an wirkt’ er sogleich
sehr tüchtig, klug und segensreich.
bis heut’ warn’s 31 Jahr,
dass er in Näfels tätig war!
Und es ist einfach maximal!
Sechs Jahre war er Provinzial!
Allrounder war er mannigfach,
und Meister gar in jedem Fach.
Ich zähle auf:
Priester,
Spitalseelsorger,
Custodien-Archivar,
Kommissar des Heiligen Landes
Exerzitienleiter
Postulator der Causae Maria von Mörl
Prediger am Fridolinsfest in Bad Säckingen
Fahrtsprediger
Novizenmeister
Generalminister
Provinzial
Buchautor, wohl soviele Bücher wie Jahre in Näfels
Radiomitarbeiter
Fernsehstar
und
Ganz persönlich
Er gewährte meiner Mutter eine langjährige Gastfreundschaft
im Kloster und begleitete sie bis zum Tod.
Er tat mich später ohne Murren
zu einem schönen Amt verknurren,
und strebte fast bis zur Vergiftung
die Gründung an der Klosterstiftung.
Und zwar für ganz Erbauliches
zum einen für ‘was Bauliches
und zweitens, mein Gott, Walter
Vorsorge für das Alter.
(Stiftungspräsident Mariaburg)
Und später kam, ich ahnte schon
die dringend’ Klosterrenovation,
Der Bauherr war für Plän’ und Bohrer
als Guardian Fidelis Schorer
(Baupräsident Klosterrenovation 1996-2004)
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Der Architekt war Truttmann Geri.
als Kardinal kam Henri Schwery,
und auch noch da, und zwar im Trab.
war noch ein Freund der Bischof Grab.
Karl Ilgenmann, zwar ohne Bart,
war clev’rer, smarter Kassenwart,
Und mit dem Adolf, Denkmalpflege,
kam’n wir auch manchmal ins Gehege.
Und von der Skotus-Stifung Francis
sprach oft und klar: «Aha, daa händ-si’s!»
Das Kloster stand in neuem Glanz
am Ende da dem heiligen Franz.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Viel Lenze sind ins Tal gezogen,
dem Orden ist man wohlgewogen.
Und in dem guten Wohl und Wehen
komm’n Brüder her und and’re gehen.
In einer Welt, die voll Gewimmel,
gilt: «Uns’re Heimat ist der Himmel!»
Ein Menschenleben gilt auf Zeit,
das Wahre ist die Ewigkeit.
Doch, lieber Gottfried, her und hin,
wir lassen dich nicht einfach zieh’n.
Ein kleiner Steckbrief zur Person
ist wahrlich hier am Platze schon.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Hoch auf dem Miste kräht’ der Guli,
als du am Montag sechsten Juli,
in Zürich ‘s Licht der Welt erblicktest
und bei der Taufe kräht- und nicktest.
Nach Schulen, Sek, Gymnasium
kamst in der Stadtverwaltung rum,
Erst 21 Jahre alt,
sagt’ deine inn’re Stimme: Halt!
Nach inn'ren Kämpfen gar und ganz
zog es dich hin zum heil’gen Franz.
Mit 28 warst du dann
geweiht und Vollblutordensmann.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Und ab dem Alter 33
warst du im Kloster Näfels fleissig.
Und mittlerweile ist das schon
wohl eine ganze Generation.
Auch drei Jahrzehnte zog’n ins Land
mit deinem Kreuzweg bis auf Brand.
Und über dreissig eig’ne Bände
ging’n dir durch Kopf und Herz und Hände.
Als Vorbild, Freund und Kamerad
bist du für alle stets parat,
hast stets und willig gern gedient
und nun ein Sabbatjahr verdient.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
An deinem heut’gen Namensfest
war’s, als du zelebriertestest,
mit Saint Gottfried der aus Auxerre
des Bernhard Clairvaux’ Sekretär,
Zisterziensermönch und auch sowie
der Autor dessen Biografie.
Auch du schriebst über Bernardin,
du weisst ja selber what i mean.
Nur kam ja, wie man weiss, dann jener
von Süden aus der Stadt Siena.
Getrost, ich bin noch nicht am Schluss,
sehr wichtig ist Antonius.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Wir feierten auf der Terrasse
mit Suppe und danach gabs Kasse.
mit Aussicht auf das Glarnerland
und hatten nachher Sonnenbrand!
Doch eines darf man nicht vergessen,
das jährliche Behörde-Essen;
einst gab es ja gar Deckelschnecken,
die meist im Halse blieben stecken.
Am Schluss gingst du da mit Gewackel
zum weltlich-geist’gen Tabernakel
mit Whisky, Chrüüter, Kirsch und Marc
was Medizin für Bäuche war.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns glücklich macht!
Das war dann auch für Franziskaner
vielleicht gar etwas viel profaner!
Doch lasst mich aber noch nicht enden,
um mich zwei Brüdern hinzuwenden.
Der treu’ und eifrig’ Sakristano
und Kuttenschneider Mariano,
der immer schön die Kirche schmückte
und auch mit Singen stets entzückte,
bediente stets mit guten Worten,
des Klosters wohlbekannte Pforten,
zieht weg und hinterlässt dann doch
eine grosses, ödes schwarzes Loch.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns (nicht) glücklich macht.
Auch unser lieber Jean vom Herd
zieht aus und wechselt nun nach Werd.
Er schwitzt’ bei Dampf und Wohlgerüchen
mit seiner Crew der Klosterküchen,
er sang begabt als ein Tenor
des Sonntags auch im Kirchenchor;
er pflegte mit ‘nem grünen Tuumen,
im Klostergarten, Kräuter, Blumen.
Und Gottfried sprach heut in der Messen
von Jeans bekannten Morgenessen;
auch er – ich kann es nicht verhehlen –
wir uns in Näfels wirklich fehlen.
Pax et bonum Tag und Nacht
Das ist, was uns (nicht) glücklich macht.
Begleiten mög’ zweifacher Segen
Euch alle drei auf neuen Wegen.
Nehmt einen mit, lasst einen hier.
Für beide Segen beten wir.
Näfels, am Namenstag von Br. Gottfried, 8. November 2020
Ä Grüäz i-g-Chuchi und ä-p Bäsi,
sehr häärzlich - Fridli Oschterhäsi!
Dienstag, 3. November 2020
Zur Geschichte des Bergschulhauses im Schwändital
Die Hiobsbotschaft der bevorstehenden Schliessung der Bergschule für die Obersee- und Schwänditaler Bergkinder lässt mich einen alten Text wieder
hervorholen.
Seine Publikation liegt allerdings sehr weit zurück. 1984 konnte die Bergschule 140 Jahre ihres Bestehens feiern. Bei einer Schliessung im nächsten Jahr hätte die
Bergschule 177 Jahre, also rund sechs Generationen bestanden. Ich veröffentlichte den Beitrag im Vaterland/Glarus 112. Jahrgang, Nr. 48, Montag, 27. Februar 1984.
Das alte Bergschulhaus mit dem etwas entfernt gebauten Glockentürmli, in dem seit 1943 bis zum Schulhausneubau und dem Bau der Bruderklausenkapelle 1976 ein einfaches Glöcklein geläuet wurde.
1983 erhielt die Bruderklausenkapelle eine neue Glocke. Noch war keine Bruderklausenkapelle angebaut. Schulhaus mit Schulstube und Lehrerwohnung. Der Bau eines eigenen Schulhauses geht auf
1860 zurück, vorher wurde in Privathäusern unterrichtet. (Bild: Fridolin Hauser).
Vaterland/Glarus 112. Jg., Nr. 48, Montag, 27. Februar 1984
Schwändital-Schulhaus seit 1860
Schwändital: 140 Jahre Bergschule
Am 1. März 1984 sind es genau hundertvierzig Jahre seit dem denkwürdigen Beschluss zur Gründung einer Bergschule. Es
bedurfte jedoch kantonaler Impulse, sonst hätte dieses Unternehmen noch einige Zeit auf sich warten lassen. Die folgenden Informationen sind einer Abhandlung von Josef Müller-Landolt, alt
Landammann und Gemeindepräsident, entnommen, die im Jahre 1956 im „Glarner Volksblatt“ veröffentlicht wurden.
Von Fridolin Osterhazy
Die Landsgemeinde 1837 stimmte einem Gesetz zu, das im § 38 die Schulpflicht der Kinder regelte. Eine Schulkommission (Schulrat) hatte
den Auftrag, darüber zu wachen, dass die Kinder fleissig und regelmässig die Schule besuchten und vor dem erfüllten 12. Altersjahr der Alltagsschule nicht entzogen wurden. Ein Kantons-Schulrat
und ein doppeltes Inspektorat (reformiert und katholisch) wurden geschaffen. Noch spürte man den Willen, die konfessionelle Landes- und Ämtertrennung bis 1836 zu überwinden. Eine neue Ära sollte
beginnen.
Kantons-Schulrat fordert Unterrichtsmöglichkeiten
Selbstverständlich war der damalige Kantonsschulrat nicht die Aufsichtsbehörde der Kantonsschule. Eine solche gab es damals noch
nicht. Gemeint ist mit „Kantonsschulrat“ die auf Kantonsebene bestimmte Oberbehörde der gemeindlichen Schulkommission/Schulrat. Eben diese Oberbehörde drängte darauf, dass möglichst allen Kindern
im Kanton, auch den Bergkindern, Schulbildung ermöglicht würde. Der Stillstand (so hiess der Kirchenrat) und der Gemeinderat gingen offenbar nur mit Widerstreben an diese geforderte Schule im
Schwändital und in den Näfelser Bergen. Am 19. März 1841, am Josefstag, beschloss der Stillstand auf Drängen des Kantons-Schulrates hin, sich mit den Bergbesitzern in Verbindung zu setzen
und bestellte dazu einen Ausschuss. Dieser bestand aus den Herren Kaspar Noser, Oberurnen, damals katholischer Schulinspektor, und Ratsherr Johann Fridolin Hauser, Näfels.
Gemeindeversammlung lehnt ab
Der Gemeinderat, der seinerseits zum Problem Stellung nahm, gelangte vor die Gemeindeversammlung am 24. Juni 1841, und lehnte „einen
Beitrag an die Kosten der Winterschule auf den Bergen“ ab. Es sei auch unmöglich, einen Lehrer zu erhalten, wurde begründet. Das Jahr 1841 verstrich – nichts geschah weiter. Doch der
Kantons-Schulrat wollte nicht nachgeben. Am 28. April und 6. Mai 1842 forderte er den Stillstand erneut auf, etwas zu unternehmen. Der Stillstand orientierte den Gemeinderat und wollte erfahren,
wie viel die Gemeinde an die Gründung einer Winterschule leisten wolle. Die sparsamen Herren der Gemeindeexekutive antworteten kurz und bündig, ein Beitrag komme aus den bereits erwähnten Gründen
nicht in Frage, und ausserdem sei der Schulfonds um 5000 Gulden zu klein, um die neuen Lasten zu tragen.
Die Regierung schaltet sich ein
Am 30. November 1842 griff die Regierung ein und verlangte von den beiden Gemeinden eine speditive Behandlung. Die Regierung wolle nicht
mehr über die Einführung oder Nichteinführung diskutieren, sondern bestand auf konkreten Massnahmen. Doch die gebildeten Ausschüsse der beiden Gemeinden wurden nicht einig. Zwar waren die
Oberurner dem Vorhaben eher zugeneigt, weil Schulinspektor Noser sich engagiert einsetzte, aber die Näfelser zweifelten an der Notwendigkeit. Dennoch wollten sie drei Louisdor beisteuern, wozu
sich auch die Gemeindeversammlung im April 1843 durchringen konnte. Doch solche Beiträge reichten bei weitem nicht aus. Der Kantons-Schulrat machte diesem Finanz-Ge-knorze ein Ende und erklärt
die Gemeinden kurzerhand für beitragspflichtig, was Landammann und Rat am 30. September 1843 voll unterstützten. Zwar versuchte sich Näfels noch zu sträuben und drohte mit einer Memorialseingabe,
schliesslich aber – am 1. März 1844 – kam die Zustimmung. Allerdings wurde daran die Bedingung geknüpft, die Schule müsse der Aufsicht des Stillstandes unterstellt werden und die Gemeinden Näfels
könnte zu keinen Zeiten zu mehr als fünf Louisdor angehalten werden.
Als erster Berglehrer wurde Johann Josef Landolt bestimmt, der aber in Glarus noch ein Examen abzulegen hatte.
Zwei Schulorte – ein Wanderlehrer
Schulvogt und Vorsteher wurde der Bockenbauer Balz Josef Landolt. Der erste Berglehrer Johann Landolt wurde nur provisorisch gewählt, offenbar
hatte beim Examen nicht alles nach Wunsch geklappt. Ihm wurden folgende Verpflichtungen auferlegt:
1. Im Sommer hatte er nur in einem Tal jeden Werktag drei Stunden Schule zu halten, und zwar von halb acht bis halb elf Uhr.
2. Im Winter musste er in beiden Tälern unterrichten, vormittags im einen, nachmittags im andern Tale.
3. Der Lehrer hatte die Tinte zu liefern, Schreibmaterialien mussten die Kinder selber mitbringen.
4. Die Lehrmittel musste sich der Lehrer von den Kindern bezahlen lassen.
5. Das Lehrergehalt betrug 15,5 Dublonen, abzüglich zwei Taler, die der Lehrer für Prämien an fleissige Kinder verwenden musste.
Am 14. November 1845 lagen endlich Statuten vor, die den Schulbetrieb in der Bergschule regelten und die Genehmigung der
Regierung erhalten hatten.
200 Gulden steuerte der Kanton an die neue Schulgenossenschaft als Grundstock für einen Schulfonds bei. Zuerst wurde im Haus von Anton Vogel, im
Elmenrüfital (=Schwändital), und auf der anderen Seite in der Stube von Schulvogt Balz Josef Landolt, Bocken, Schule gehalten. Der Unterricht in den Stuben war allerdings
problematisch.
Schwändital-Schulhaus seit 1860
Ein Vergleich zwischen den beiden Gemeinden Oberurnen und Näfels ergab eine Aufteilung der Kosten von einem Drittel für Oberurnen und zwei Drittel für Näfels. Der
Kantons-Schulrat gewährte 1000 Franken, Näfels 20 Stämme Holz, Oberurnen deren 10. Die Schulgenossen verpflichteten sich, Holz und Steine auf den Bauplatz im Stutz herbeizuführen. Im
neuen Schulhaus nahm Lehrer Anton Hauser, alt Rabenwirt, mit seiner Familie Wohnsitz und begründete die lange Reihe der Berglehrer. Heute (1984) unterrichte
das Ehepaar Pfändler die Bueben und Mäitli aus dem Schwändital und aus den Näfelser Bergen in einem modern eingerichteten Schulhaus.
(Vor einigen Jahren machte sich Martina Hauser daran, Geschichtliches über das Schulhaus in den Bergen zusammenzutragen, im Rahmen einer Examenarbeits im
Lehrerseminar).
Nachtrag:
1976 wurde das neue Schulhaus mit Bruderklausenkapelle eröffnet.
1983 wurde auf der Bruderklausenkapelle eine neue Glocke hochgezogen.
Das gegenwärtige renovierte Schulhaus und die neu angebaute Bruderklausenkapelle seit 1976. Das Glockentürmchen mit neuer Glocke wurde im September 1983 eingeweiht. Das Glockentürmchen auf der
Wiese rechts wurde abgerissen. (Foto: Gemeinde Glarus-Nord)
Montag, 2. November 2020 (Allerseelen)
Allerseelen
Wer erinnert sich noch, als Allerseelen ein gepflegter Feiertag war?
Die Armen Seelen im Fegefeuer. Weisses Spruchband: "Il purgatorio aperto alla misericordia de parenti" (Das Fegefeuer ist offen für die Gnade der Verwandten). Ausschnitt aus dem Seitenaltarbild
in Assisi in Treno.
Allerseelen
(lateinisch [Dies] in commemoratione omnium fidelium defunctorum,
„Tag des Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen“)
An diesem Fest begeht die römisch-katholische Kirche das Gedächtnis ihrer Verstorbenen. Das Gedächtnis aller Seelen wird im Kirchenjahr am 2.
November begangen, einen Tag nach dem Hochfest Allerheiligen.
Durch Gebet, Fürbitte, Almosen und Friedhofsgänge gedenken die Menschen aller Armen Seelen im Fegefeuer und wenden ihnen Ablässe zu. In der römisch-katholischen
Kirche hat der Allerseelenablass daher eine besondere Bedeutung. Wo die Gräbersegnung nicht bereits am Nachmittag von Allerheiligen stattgefunden hat, findet sie an Allerseelen statt, wohin sie
eigentlich gehört.
Der Allerseelentag am 2. November geht auf Abt Odilo von Cluny zurück; er hat diesen Gedenktag in allen von Cluny
abhängigen Klöstern eingeführt. Das Dekret Odilos aus dem Jahr 998 ist noch erhalten. Bald wurde der Allerseelentag auch ausserhalb der Klöster gefeiert.
Für Rom ist er seit Anfang des 14. Jahrhunderts bezeugt. Von Cluny aus verbreitete sich der Allerseelentag in der
ganzen lateinischen Kirche. Er steht theologisch in enger Verbindung mit der Lehre vom Fegefeuer (Reinigungsort, Purgatorium) als Ort der Läuterung der
Verstorbenen, die Hilfe von den Lebenden durch Gebet, Fasten und Almosen erhalten. Allerseelen ist vor allem in den Alpenländern mit
zahlreichen Volksbräuchen verbunden.
Römisch-katholische Liturgie
Allerseelen wurde durch die Reform der römisch-katholischen Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in
der liturgischen Rangordnung den Hochfesten des Herrn gleichgestellt und verdrängt in den Jahren, in denen es auf einen Sonntag fällt,
den Sonntag im Jahreskreis.
Die liturgische Farbe beim Gedächtnis aller Seelen ist schwarz oder violett, in der heiligen Messe wird
kein Gloria gesungen; an die Stelle des Halleluja-Rufs tritt ein Tractus oder ein Ruf vor dem
Evangelium ohne Halleluja.
Das Missale Romanum bietet für den Allerseelentag drei verschiedene Proprien, da ein Priester an diesem Tag traditionell – wie am Weihnachtsfest –
dreimal die heilige Messe feiern konnte. Auch gehörte zur Liturgie der heiligen Messe als Sequenz der Hymnus Dies irae; seit
der Liturgiereform kann dieser Hymnus ad libitum beim Stundengebet verwendet werden, in der ausserordentlichen Form des Römischen Ritus gehört die Sequenz
weiter zu den Propriumstexten der Messliturgie.
Der Ritus der Gräbersegnung ist ein Sakramentale und gehört liturgisch zu den frommen Übungen (pia exercitia).
Er kann von einem Priester, einem Diakon oder einem vom Bischof dazu beauftragten Laien vorgenommen werden.
Allerseelen in Näfels
Nach der Erinnerung eines betagten Näfelsers wurde früher Allerheiligen und Allerseelen gefeiert. Das Totengedenken war aber auf Allerseelen akzentuiert.
In der Frühe lasen die Näfelser Priester und Kapuziner auf den fünf Altären in der Hilariuskirche die Messe. Das sie an Allerseelen drei Messen feiert durften,
herrschte "Hochbetrieb". Wir Ministranten "stritten" uns um den schnellsten "Messeleser", weil es pro Messe 20 Rappen "Trinkgeld" gab.
Am Nachmittag war Vesper und eine "Allerseelenpredigt" durch den Dorfpfarrer oder Kapuziner. In der Kirchlichen Chronik von Jakob Fäh ist vermerkt, dass am 2.
November 1969, an einem Sonntag, die letzte Allerseelenpredigt gehalten wurde.
Im Chorraum war der grosse Katafalk aufgestellt und mit einem schwarzen Tuch zugedeckt, flankiert von je drei Kerzen.
Am 6. Mai 1973 beschloss die Glarner Landsgemeinde Allerheiligen als kantonalen Feiertag einzuführen. Gemäss Kirchenpräsident Kurt Scherrer wurden ab 1950 durch die
Angehörigen Lichter auf den Gräbern aufgestellt, ein Brauch der sich bis heute eingebürgert hat.
In jüngerer Zeit kehrten viele Auswärtsnäfelser auf Allerheiligen zur nachmittäglichen Vesper und zum Gräberbesuch ein. In diesem Jahr fand nach dem Gräberbesuch
ein kurzes Gedenken in der Kirche statt, es konnten aber gemäss Vorschriften nur 50 Personen Platz nehmen. Überzählige erhielten keinen Einlass.
Allerseelen auch heute
Am 2. November morgens um 8 Uhr wird nach wie vor die Allerseelenmesse gelesen, anschliessend ist Gräberbesuch mit ausführlichen Totengebeten.
Traut, Wolf: Fürbitte für die Armenseelen, um 1510, Holzschnitt, 27,3 x 36,0 cm, Karlsruhe
Freitag, 30. Oktober 2020
Heute haben wir Albert Gallati-Hauser zu Grabe getragen
Bei strahlend schönem Herbstwetter und umgeben von bunten Wäldern im Tal hat eine kleine Trauergemeinde (infolge der besonderen Umstände)
den
dorfbekannten Kaufmann und Tambour Albert Gallati-Hauser zu Grabe getragen. Sein Schwiegersohn Walter
Brunner hat einen wunderbaren Lebenslauf im Gottesdienst vorgetragen. (folgt weiter unten)
Nach dem Gottesdienst gab es ein frohes Wiedersehen mit Alberts Brüdern
Paul und Werner (beide Kapuziner in Olten) und Schwester Elisabeth, die
mit dem Näfelser Josef Tschudi, Lehrer, im Baselland, verheiratet war, nach
dem wir sie viele Jahre nicht mehr gesehen haben. Mit dabei Tochter Liliane
und Sohn René mit Familien und Nachkommen.
Der Tod ist nicht das
Ende,
nicht die Vergänglichkeit.
Der Tod ist nur die Wende,
Beginn der Ewigkeit.
TODESANZEIGE
Unser Vater, Schwiegervater, Grossvater und Urgrossvater
ALBERT GALLATI-HAUSER
26.Oktober 1931 bis 8.
Oktober 2020
hat, kurz vor seinem 89. Geburtstag, seine letzte Reise angetreten.
Traurig, aber reich an schönen Erinnerungen lassen wir ihn ziehen.
In stiller Trauer
Liliane Gallati und Werner Brunner
Tobias und Florian Brunner
René
und Yerleny Gallati
Sybille Engeler
mit Familie und Micha Gallati
und Anverwandte
Die Urnenbeisetzung findet uner den gegenwärtigen Umständen im
engsten Familienkreis statt.
Die Gedenkfeier findet am Freitag, 30. Oktober 2020, 10 Uhr, in der
katholischen Hilariuskirche Näfels statt.
Wer Albert gedenken möchte, spende an das Hospiz Salem, Ennenda
Konto GLKB 87-62-5, IBAN CH75 0077 3000 5319 2814 5, mit dem
Vermerk: Albert Gallati.
Traueradresse: René Gallati, Zollikerstrasse 57, 8702 Zollikon
Gilt als Leidzirkular und Danksagung.
Schnappschuss: 2016 besuchte die Franziskanische Laiengemeinschaft auf ihrem Jahresausflug das Kapuzinerkloster Olten, wo zwei Brüder von Albert als Kapuziner tätig sind.
Bild: vlnr. Br. Raymund (Paul), Albert und Br. Werner Gallati, Guardian kurz vor der Rückfahrt nach Näfels. (Foto: Margrith Tschudi-Landolt)
Albert Gallativon und in Näfels, kfm.Angest.
Prokurist,
des Joseph und der Margaritha Hedwig
Fisch No.288
* 1931 Okt.26. in Glarus +8. Oktober
2020
oo
1957 Apr.18. in Näfels:
Eleonore Anna Hauser von Näfels,
des Julius und der Anna Gisler
No.401
* 1933 Nov.15. in Näfels + ?
2010
1958 Feb.7. in Näfels:
LILIANE ELEONORA ANNA cop. 1988.726. Amtsblatt mit Walter Stephan Brunner von Wattwil SG, in Bern, vorher in Näfels, * 1962 Juli 3. in Glarus
1960 Jan.23. in Näfels:
RENE ALBERT JULIUS VIDE No.451
* 1903 Jan.20. + 1993 Nov.25.
wohnhaft gewesen in Horw LU
oo
1929 Apr.1. Margaritha Hedwig
Fisch von Muolen SG, in Rorschach,
des Josef Anton Albert und der
Serafina Klaus
* 1902 Okt.14. + 1977 Feb.9. in
Glarus
1930 Jan.9. GERTRUD
HEDWIG cop. 1958 Apr.19. in Näfels mit Heinrich Josef Albert Amrhein von Engelberg, in Zürich, des Johann und der Josephine Franziska Arnold * 1925 Juni 24. in Engelberg
1930 Dez.1. Josef
+ 1932 Jan.3.
1931 Okt.26. ALBERT
VIDE No.356
1934 Juni 2. ERICH VIDE
No.379
1937 Nov.15. Paul (Br.
Raymund OFMCap)
1940 Jan.15. in Näfels:
ELISABETH cop. 1962 Feb.23. in Näfels mit Josef Tschudi von Näfels No.86
Jodocus FridolinGallati von Näfels, Feldarbeiter,
Baumwart, Holzer,
des Jodocus Fridolin und der Anna
Maria Franziska Landolt 163
* 1842 Feb.13. + 1910 Juni 5. im
Tell
oo
1868 Apr.27. Elisabeth
Magdalena Landolt von Näfels,
des Feldarbeiter Melchior Andreas
und der Magdalena Fischli No.172
*
1846 Sept.20. + 1927 Jan.20.
1869
Feb.25. FRIDOLIN VIDE No.236
1870
Aug. .. Maria Magdalena + 1870 Nov.28.
1871
Nov.21. Katharina +
1872 Juni 4.
1873 Okt.18. MELCHIOR VIDE
No.238
1878 Juni 10. Balthasar + 1903
Feb.25. ledig, Landwirt
1883 Okt.7. JOSEF VIDE
No.256
1865/27: Amtsblatt des Kts. Glarus von Samstag, den 8. Juli 1865.
Amtliches. Bevogtigungen. Erste Bekanntmachung. Nach Landrechten. 1) Anton OSWALD, Josephs sel. von Näfels; als Vogt: Fridolin Gallati,
Frid. sel. in Näfels.
1868/2: Amtsblatt des Kts. Glarus von Samstag, den 11. Januar 1868.
Amtliches. Rechnungsrüfe auf Donnerstag, den 23. Januar 1868. Erste Bekanntmachung. Nach Landrechten. 9) An Drucker Melchior FELDMANN sel., am Bergweg
in Näfels; inHolzarbeiter Jost Fridolin Gallatis, Jost Fridolins sel.,in Näfels.
1870/17: Amtsblatt des Kts. Glarus von Samstag, den 23. April 1870.
Amtliches.
Rechnungsrüfe auf Donnerstag, den 28. April 1870. Zweite Bekanntmachung. Nach Landrechten. 10) An Maria Gallati sel., Drucker Melchior FELDMANNS sel. Wittwe von Näfels; in ihres Vogts,Jost Fridolin Gallatis im Bergwegin Näfels.
Wagner, Holzer, Bauer Jodocus Fridolin Gallati von Näfels, im Herrenweg-Loch,
des Jodocus Fridolin und der Anna Maria Landolt No.145
* 1810 Aug.31. + 1854 Sept.9.
oo
1836 Sept.4.Anna Maria FranziskaLandolt von Näfels,
des Balthasar Josef und der Maria Anna Katharina Tschudi 119
* 1817 Juni 3. + 1866 Sept.5.
1837 Nov.10. Maria Magdalena + 1840 Juni 22. als Anna Magdalena Martha
1839 Juli 10. ANNA MARIA ELISABETH vide Oswald No.113
1840 Aug.17. Maria Magdalena + 1840 Dez.29.
1842 Feb.13. JODOCUS FRIDOLIN VIDE No.198
1844 Feb.12. Anna Maria Magdalena Barbara + 1868 Feb.19. ledig
1845 Nov.23. Magdalena Cäcilia + 1846 Jan.12.
1847 Mai 12. Franz Josef + 1847 Aug.1.
1849 Feb.7. Franz Josef + 1850 März 10.
1850
Sept.1. BALTHASAR JOSEF VIDE No.207
1851 Okt.14. Anna Elisabeth + 1852 Apr.8.
1854/42: AMTSBLATT des Kts. Glarus von Samstag, den 21. Oktober 1854.
Amtliches. Rechnungsrüfe auf Donnerstag, den 26. Oktober 1854. Erste Bekanntmachung. Nach Landrechten: 9) An Schlittenmacher Jost Fridolin GALLATI sel., Josten
sel. im Bergweg zu Näfels; in sein Haus.
Bevogtigungen. Erste Bekanntmachung. Auf eigen Begehren: 1) Anna Maria Landolt, Jost Frid. Gallatis sel.
Wittwe in Näfels; als Vogt: Hr. Tagwenvogt Joh. Josef Landolt in Näfels.
Nach Landrechten: 4) Anna= Maria, Jost= Fridolin, Barbara und Balthasar GALLATI, Jost Fridolins sel. Kinder
im Bergweg in Näfels; als Vogt: Hr. Vermittler Alois Gallati in Näfels.
1855/5: AMTSBLATT des Kts. Glarus von Samstag, den 3. Februar 1855.
Kreditorenversammlungen. 3) Von Jost Fridolin GALLATI sel. in Näfels, auf Freitag den 9. d., Nachmittags 2 Uhr, zum Löwen daselbst, um den
Massaverhandlungen beizuwohnen. Da es sich gleichzeitig auch um Lösung der Liegenschaft handeln wird, werden die HH. Pfandgläubiger aufgefordert, ihre Pfandbriefe mitzubringen.
Bei obigen Versammlungen sind Beschlüsse der Anwesenden für Ausbleibende verbindlich.
1858/42: AMTSBLATT des Kts. Glarus von Samstag, den 16. Oktober 1858.
Amtliches. Entvogtigung. Marianna Landolt, Jost GALLATIS sel. Wittwe in Näfels.
1866/45: Amtsblatt des Kts. Glarus von Samstag, den 10. November 1866.
Amtliches. Rechnungsrüfe auf Donnerstag, den 15. November 1866. Erste Bekanntmachung. Nach Landrechten.
3) AnMaria Landolt sel., Jost Fridolin GALLATIS sel. Wittwe im Bergwegin Näfels; in ihr Haus.
1868/2: Amtsblatt des Kts. Glarus von Samstag, den 11. Januar 1868.
Amtliches. Bevogtigungen. Erste Bekanntmachung. Auf eigen Begehren. 2) Maria Gallati, Joseph FELDMANNS sel. Wittwe von Näfels; als Vogt:Jost Fridolin Gallatiin Näfels.
1868/10: Amtsblatt des Kts. Glarus von Samstag, den 7. März 1868.
Amtliches. Rechnungsrüfe auf Donnerstag, den 12. März 1868. Erste Bekanntmachung. Nach Landrechten. 1) An Balthasar GALLATI und dessen SchwesterBarbara Gallati sel., Jost Fridolins sel. am Bergwegin Näfels; in ihr Haus.
Jodocus FridolinGallati von Näfels, Bauer,
Schlittenmacher, im Steinloch,
des Balthasar Josef und der Anna
Margretha Elisabetha Zindel No.128
* 1782 Apr.12. + 1837 Mai 31. im
Herrenweg
oo
1807 Okt.26. Anna Maria
Landolt von Näfels,
des Balthasar Josef und der Maria
Gaudentia Broder No.82
* 1788 Mai 16. + 1834 Feb.11. im
Loch
1808
Aug.20. KASPAR JOSEF VIDE No.174
1809
Aug.6. ANNA MARIA FRANZISKA vide Schwitter No.151
1810
Aug.31. JODOCUS FRIDOLIN VIDE No.163
1811 Nov.3. Anna Maria +
1855 Nov.19. ledig
1813 Jan.27. ANNA MARIA
ELISABETH vide Müller No.349
1814 März 19.FRIDOLIN JOSEF
NIKLAUS VIDE No.181
1815 Nov.18. Anna Katharina
Barbara + 1816 Jan.24.
1816 Nov.22. Franz Josef +
1817 Feb.16.
1818
Dez.4. KASPAR FRIDOLIN JOSEF VIDE No.190
1821 Apr.6. Balthasar
Josef + 1821 Juni 25.
1823 Apr.10. ANNA BARBARA vide
Hauser No.200
1825 Jan.18. Franz Josef
Hilarius + 1825 Juli 19.
1837/27:
Mandat, zu verlesen Sonntags den 2. Juli.
Ferners sollen alle
die, so Ansprach an Schlittenmacher Jost GALTI sel. ob den Häusern in Näfels, haben und ihm schuldig, sollen: in sein Haus Morgen Montag das 1temal kommen zu rechnen.
Marianna, Caspar
Fridolin und Barbara Galti, Schlittenmacher Jost GALTIS sel. drei jüngste Kinder, allseitig in Näfels, sind theils auf eigen Begehren bevogtet nach Land-
rechten.
1837/33: MANDAT, zu verlesen
Sonntags den 13.Aug.
Jost Anton GALTIS sel.
Verlassenschaft in Näfels wird Morgen Montag Nachmittag um 3 Uhr circa 110 Stück forenes Holz beim Fahrtsplatz gelegen, an Ort und Stelle öffentlich versteigern und dem Meistbietenden gegen baare
Bezahlung überlassen, Gantliebhaber können das Holz inzwischen besichtigen.
1837/37: MANDAT, zu verlesen
Sonntags den 10.Herbstm.
Jost Anton GALTIS sel.
Verlassenschaft in Näfels wird künftigen Dienstag eine bedeutende Anzahl forenes Holz beim Fahrtsplatz gelegen, an Ort und Stelle öffentlich versteigern und dem Meistbietenden gegen baare
Bezahlung überlassen. Gantliebhaber können das Holz inzwischen besichtigen.
1855/50: AMTSBLATT des Kts. Glarus
von Samstag, den 15. Dezember 1855.
Amtliches. Rechnungsrüfe auf Donnerstag, den 20. Dezember 1855. Erste Bekanntmachung. Nach Landrechten: 1) An Jgfr. Maria GALLATI sel. und ihren
Bruder Fridolin Gallati, Josten sel. im Heerenweg in Näfels; in ihres Vogts, Drucker Frid. Müllers, Fahrtplatz in Näfels.
Georg Gallativon Näfels und Netstal, des
Balthasar und der Elisabeth Müller No.46
* 16.. + 1690
oo
1670 ... Maria Wolfer von
..., des ..., * ... + 1724 Juli 1.
1671 Feb.8. MARIA
ELISABETH vide I. Müller No.90 ill. Kind; II. Müller No.97
1673 Feb.2. BALTHASAR JOSEF VIDE No.80
1676
Nov.24. HANS FRANZ VIDE No.86
1679
Sept.19. BALTHASAR VIDE No.84
1682
Juni 29.Hans Jörg + 1754
Feb.11. ledig, war stumm
1684 Juli 25. Jakob +
1686 Apr.28. Fridolin
Anton
Die Witwe erhält am 10.Dez.1690 vom
kathol. Rat Armenunterstützung. Die Söhne Fridolin Anton, Hans Jörg und Balthasar Josef haben 1709 und 1719 in Netstal Tagwenrecht erneuert, vide Tagwensbuch Netstal
II fol.29 und 41.
Wachtmeister Georg Gallati
von Näfels und Netstal,
des Schiffmeister Jakob und der
Elisabeth Wurst No.26
* 1599 ... + ...
oo
1617 ... Anna Hauser von
Näfels, des ..., * ...+ ...
1618
... BALTHASAR VIDE No.46
16.. ANDREAS VIDE No.41
16.. Zacharias
16.. FRIDOLIN VIDE No.45
16.. GEORG VIDE No.44
16.. Michael
16.. Jakob
16.. PETER VIDE No.48
16.. KASPAR VIDE No.50
Die Nachkommen dieses Georg Gallati
haben anno 1709 das Tagwenrecht in Netstal erneuert. Michael und Jakob blieben in Frankreich. 1611 kam jene unter dem Namen "der grosse Tod" bekannte Pest im August auch über
unser Land und nahm, wo sie ausbrach, etwa einen Drittel der Bevölkerung. Vide Gemälde Blumer und Heer 362.
Dies erklärt warum Wachtmeister
Georg Gallati im 18. Lebensjahr heiraten durfte !
JakobGallati von Näfels, des Jakob und der Maria Salome
Hässi No.22
* 1541 ... + 16..
oo
I. 15.. Katharina Leuzinger
von ..., des .., * 1542 ... + 15..
oo
II. 15. Elisabeth Wüest von
...(Wurst), des ..., * 15.. + 16..
1564
... Kaspar cop. I. ...; cop.II. mit Anna Hösli
...
ULRICH VIDE No.2 Mollis
1599
... GEORG VIDE No.34
1... JAKOB VIDE No.36
Fähnrich und Schiffmeister, auch in
Netstal eingebürgert, im Restaurant Raben, vide Gesch.Ne. fol.64.
Wüest/Wüestner, 1667 in Mollis
ausgestorbenes Ratsgeschlecht, identisch mit den Weber von Mollis. Wüestner, Walsergeschlecht, 1394 Muttersberg; 1461/62 Mittelberg; 1511/28 Schnifnerberg, im Vorarlberg. Vide Salzgeber I.
Unsere Walliser Ahnen, fol.68.
des Hptm. Rudolf und der Katharina
Tschudi No.14a/7 Glarus
*
1519 ... + ...
oo
15..
Maria Salome Hässi von Glarus, des ..., * ... + ...
... JAKOB VIDE No.26
1542
... Jörg
1544
... Hans
1545
...ZACHARIAS VIDE No.1
Mollis
15..
FRIDOLIN VIDE No.27
1612 werden in einer Urkunde in
Netstal die Brüder, Fähnrich Jakob, Jörg, Hans und Zacharias als Gebrüder aufgeführt, vide Tagwens-Protokoll Netstal Nr.1 fol.70.
Vide
Lex.Leu Bd.8 fol.19.
1545 Zacharias wurde Apostat und zog
nach Beglingen, vide No.1 Mollis.
Gallati von Mollis
erneuerten 1660, 1681, 1696 und 1723 das Tagwenrecht in Netstal. Sie stammten von Zacharias Gallati ab, der 1600 auch das Tagwen-recht von Kerenzen kaufte, wo indessen
die Nachkommen 1891 ausstarben.
Albert wurde am 26. Oktober 1931 als drittes von sieben Kindern geboren.
Seine ersten Lebensjahre verbrachte er im Lilahaus im Bachdörfli, später zog die Familie ins Letz um. Albert war ein fröhlicher, lustiger und sportlicher Junge, er besuchte später die
Kloster-schule in Näfels.
Er machte eine Ausbildung zum Kaufmann. Nach ersten Arbeitsjahren bei der Fima Müller und Krempel in Zürich trat er bei der Firma Fritz Landolt AG in Näfels eine Stelle an und stellte seine
Dienste und Fähigkeiten sein ganzes weiteres Berufsleben der Fritz Landolt AG zur Verfügung; zuletzt als Prokurist und Verkaufsleiter.
Er war ein ausgesprochen engagierter, pflichtbewusster und sehr loyaler Mitarbeiter. Sein offenes und freundliches Wesen, sein guter Zugang zu Menschen, sowie seine Fach-kompetenz zeichneten ihn
aus.
Albert spielte leidenschaftlich gern Theater und über dieses spielen lernte er seine Frau Nora kennen und lieben. Sie heirateten, und ihnen wurden zwei Kinder geschenkt, Liliane und René. Viele
Jahre lebten sie im Burgerhaus, direkt neben seinem Elternhaus, später zogen sie um ins Bachdörfli.
Albert war sehr sportlich. Er spielte Volleyball, Fussball, trainierte die Junioren des FC Näfels, er ging regelmässig joggen und spazieren. Den Sport brauchte er als Ausgleich zu seiner
täglichen Arbeit. Albert war selten krank. Einmal aber hatte er eine Blinddarm-entzündung und hätte den Blinddarm sofort operieren sollen. Er aber fuhr vorher zuerst nach Ingenbohl, um seine
Tochter Liliane vom Internat abzuholen. Er schaffte es gerade noch ins Spital Glarus, bevor der Blinddarm platzte.
Albert war sehr gesellig und humorvoll, er genoss es, Menschen um sich zu haben und mit ihnen Musik zu machen. Er war viele Jahre der Tambour der Harmoniemusik Näfels.
Albert war ein freundlicher, zuvorkommender und liebenswürdiger Mensch und liebte es, zusammen mit seiner Frau Nora Gäste zu bewirten und sich auszutauschen über verschie-dene Themen. Ein gutes
Glas Wein aus Alberts gut bestücktem Weinkeller ergänzte die guten Kochkünste seiner Frau Nora und nach dem Essen rundete oft ein feiner Single Malt-Whiskey einen harmonischen Abend im Kreise der
Familie oder von Freunden ab.
Er war auch sehr interessiert am Weltgeschehen und verfolgte den Lauf der Dinge regel-mässig durch die aufmerksame Lektüre der Zeitung. Das mehrmalige Schauen der Tages-schau in der gemütlichen
Stube wurde ihm ein liebgewonnenes Ritual.
Die Wochenenden verbrachte er zusammen mit seiner Familie auf dem Urnerboden.
Er liebte es zu wandern, sich in der Natur aufzuhalten. Albert mochte sehr gerne Kinder. Als seine Enkel geboren wurden, freute er sich ungemein. Seine Freude an den Kindern war gross, er spielte
gerne mit ihnen und musste furchtbar lachen, als seine Enkel zu ihm sag-ten: "Grosspapi du bist ein Bananenfresser!" Bananen gehörten eine zeitlang jeden Tag auf seinen Speiseplan. Er hatte auch
eine grosse Passion für seine geliebte Schoggi. Wann im-mer man in seiner Gesellschaft war, durfte eine süsse Versuchung nicht fehlen.
Albert genoss zusammen mit Nora die Pensionierung. Sie verbrachten viel Zeit auf dem Ur-nerboden. Als seine Frau an Krebs erkrankte, war das ein Riesenschock. Er begleitete sie regelmässig ins
Spital. Es war für ihn sehr schwer, Nora gehen zu lassen, als keine Hoff-nung auf Heilung mehr bestand. Sein Glaube half ihm über den schweren Verlust wegzu-kommen und sich auf das Leben alleine
im Bachdörfli einzustellen.
Die Nachbarn wurden für ihn sehr wichtig. Vor allem Annarös Gallati und ihre Familie kümmerten sich liebevoll und mit grosser Geduld um ihn. Sie ermöglichten es ihm, mit ihrer Grosszügigkeit,
ihrer Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit, dass er bis zu seinem 87. Altersjahr Zuhause bleiben konnte. Diese Unterstützung ist nicht mit Gold aufzuwiegen. DANKE!
Als bei Albert Krebs diagnostiziert wurde, hatte er nach schweren Operationen im Kan-tonsspital Glarus das Glück, im Alters- und Pflegeheim Salem in Ennenda einen Platz und eine liebevolle und
einfühlsame Pflege zu bekommen, so dass er sich nach einigen Wo-chen der Eingewöhnung, sich dort wohl und Zuhause fühlte. Vielen herzlichen Dank an das Pflegepersonal des Alters- und Pflegeheims
Salem. Sie haben es geschafft Albert ein Gefühl der Zugehörigkeit und der Ruhe zu vermitteln, sie waren immer freundlich und sehr geduldig. DANKE!
Am 8. Oktober verliessen Albert die Kräfte und er starb ruhig und umsorgt im Salem.
Montag, 26. Oktober 2020
Jules Heeb ist nicht mehr
Ein dienstfertiger, liebenswürdiger Näfelser ist heute Nacht verstorben
In memoriam
Julius Heeb-Schaffenrath
*1. März 1931 +25. Oktober 2020
Julius, genannt «Jules», war der älteste von sechs Knaben des Rouleau-Druckers Julius und der
Philippina Heeb-Lagler. Jules schrieb: «Es waren harte Zeiten für alle dazumal. Vaters Einkommen genügte kaum, die Familie zu er-nähren. Wir mussten in die «Länder», gingen Holzen und sonntags in
die Heidel-beeren.».
Jules ist ein klassisches Beispiel für einen Jungen, der keinen Beruf erlernen durfte, weil er unmittelbar nach der Schulzeit zur
Unterstützung der Familie Geld verdienen musste. Er konnte im «Holenstein» bei seinem Vater den Filmdruck er-lernen. Später wechselte er zu Kaffeerösterei «Linthhof» Näfels, wo er als Maga-ziner,
Kaffeeröster und Chauffeur neun Jahre vielseitig tätig war. Um das Ein-kommen zu verbessern bewarb er sich um die nebenamtliche Agentur der Hel-vetia Versicherung Näfels-Mollis. Anfänglich
besuchte er die Kundschaft per Velo mit Vollgummireifen. Später konnte er sich ein Motorrad BMW 250 leisten und schliesslich gar ein Occasionsauto. Damals musste er auch die Jahresprämien
einziehen. Sein «Lehrstück» kam, als am 26. Juni 1953 die Rauti über die Ufer trat. 92 Schadenfälle musste er für die Helvetia abwickeln. Dank seiner hilfs-bereiten, kulanten und unbürokratischen
Art erwarb er das Vertrauen seiner Kundschaft. 1963 kam er hauptberuflich zur Helvetia Feuer, Generalagentur in Rapperswil, die 1989 eine Geschäftsstelle in Glarus eröffnete. Künftig hatte er 15
Agenturen zu betreuen
Am 7. September 1957 führte er Rösli Schaffenrath zum Traualtar und ins neue Einfamlienhaus an der Tolderstrasse 1. Zwei Söhne
erwuchsen dieser Ehe, Julius, 1958 und Bruno 1961.
«Jules» gehörte der CSP an und wurde 1962 ins Wahlbüro gewählt, wo er über 30 Jahre wirkte. Im Velo Club war er 55 Jahre. Begehrt
war er als Aktuar, er spielte Theater bei der Jungmannschaft, organisierte manche Tombola, war Re-visor im Kantonalen Velo Club, ebenso im Verband Reisender Kaufleute. Den Arbeiterverein
unterstützte er bis heute. Für seine 1931-er organisierte er als Präsident zahlreiche Klassenzusammenkünfte.
Nach 45 Jahren als erfolgreicher Versicherungsberater trat er in den Ruhestand
und genoss die neue Freiheit mit seinem Rösli, die ihn in allen Belangen stets unterstützt hatte.
Ausgleich zur Alltagsarbeit waren die Grosskinder Jules, Roxana und Angela, Ferien im Ausland, der Garten, Spaziergänge, eine
Wanderwoche auf Elba und ein Besuch des Sohnes Bruno auf Bermuda.
Einschränkungen brachten seine Diabetes II und COPD, die nach langen Jahren am 26. Oktober 2020 zu seinem Tod führten.
«Jules» war wegen seiner ruhigen und dienstfertigen Art weit über das Dorf hin-aus sehr beliebt
und bestens vernetzt, was ihm gesellschaftlich und beruflich sehr entgegen kam. Glück hatte er mit seinem Vater und seinen Brüdern auf Obersee. Sie waren mit Rolli und gesammeltem Holz auf dem
Grappliweg unter-wegs. Nur um wenige Minuten waren sie dem Bergsturz von 400’000 Kubik-metern Gestein anno 1948 entgangen.
Nun möge «Jules» im Frieden ruhen.
Fridli Osterhazy
Kurzform des in Mundart in der Kirche vorgetragenen Lebenslaufes.
Dienstag, 20. Oktober 2020
Äs lugget jedes Jahr ächläi
Unter diesem Titel ist in "Dr ghülpet Bott" Sulzbodäziitig 1981 der folgende Vers publiziert. Wie kaum anderswo ist jeweils im Sommer auf dem Sulzboden, einer
Waldlichtung im Oberseetal, wahrgenommen worden, wenn wieder etwas oder jemand fehlte. Ein gmögiges Völklein machte da in etwa 20 Hütten Sommerferien oder die Wildheuer holten sich von den Hängen
das Alpheu. Mit der Zeit kannte jeder und jede jeden und jede. Nun sind vor kurzem zwei liebe Sulzbödeler verstorben. Sandra Stähli, die als Kind auf dem Sulzboden mit ihren Eltern Ferien
machte, sie starb erst 44-jährig, und Fritz Landolt-Fischli, der 90-jährig starb. Er war wohl 90 Jahre regelmässiger Heuer und Holzer und wahrscheinlich Rekord-Sulzbödeler.
Montag, 19. Oktober 2020
...und noch ein Sulzbodä-Mäitli ist gestorben
Sandra Stähli
1976-2020
Unerwartet und im blühenden Alter von 44 Jahren starb Alessandra, genannt Sandra, Stähli. Sie war ein fröhliches, aufgewecktes "Sulzbodächind" (Foto: Fam. Stähli)
Ein Erinnerungbild an die lebensfrohe Frau an Ihrem Erinnerungsort Ihrer Jugend, auf dem Heuseilstock auf Sulzboden (Heuseil Alpgmach-Sulzboden). Hier hat Sandra fröhliche Ferientage seit ihrer
Kindheit verbracht: Im Hintergrund die Ferienhütte von Berty Reding-Fischli, Tochter des Albin Fischli, Äschen. (Foto: Familie Stähli)
Fotoaufnahme vom 5. August 2001
Zum Abschiid vu dr Sandra
Liäbi Sandra, bisch etz g'gangä,
abberuäffä äifach soo.
Nüüt mehr z liidä häsch und z bangä
und kä Soorgä sowisoo.
Liäbi Sandra, bisch netz dännä,
dett bim eebig-roossä Heer,
nu nuch Ruäh und nüüt meh z rännä,
wiiter nuuch as ds Schtäärnämeer.
Liäbi Sandra, bisch nuch daa,
i Gedanggä ganz genau!
Schpeeter sind ja miir dä draa,
ächlä schpeeter chämmer au.
-y.
Samstag, 17. Oktober 2020
Ein lieber Mitsulzbödeler ist für immer heimgekehrt!
Fritz (Fridolin) Landolt-Fischli
1930-2020
i
Zum Abschiednehmen das richtige Wetter! Fritz und Silvia Landolt-Fischli mit dem "Aebibus" bei der
Alpabfahrt am Ende eines Heuer-sommers auf Sulzboden. Mit diesem Heutransporter fuhr Fritz das Holz auf den Damm des Schuttsammlers oder "Polenweihers" für das Erst-augustfeuer. Mit
diesem "Sulzbodä-Aebibus", bekränzt mit Tannenchriis transportierte Fritz bis zu 40 Sulzbodenkinder auf dem "Schuälräisli" zum Berggasthaus "Obersee". Fritz hat für viele
Sulzbodenkinder zu unvergesslichen Ferien-Erinnerungen beigetragen.
Abschied vom Sulzboden - Abschied von dieser Welt!
Fritz Landolt am Steuer, Silvia Landolt und Elisabeth Hauser + beim Abschiednehmen nach der Heuersaison auf Sulzboden.
In memoriam
Fritz Landolt-Fischli
* 10. Dezember 1930 + 16. Oktober 2020
Geboren wurden Fritz am 10. Dezember 1930 als zweites Kind und zweiter Sohn von Hilarius und Karolina Landolt Fischli, Lochstrasse
2, in Näfels. Ein Jahr zuvor wurde Hilarius geboren, nach Fridolin folgten Carolina, Margrith und Maria. Vater Hilari hatte einen kleinbäuerlichen Betrieb, des Sommers weilte die Familie im
Oberseetal auf Sulzboden, um von den Abhängen das wertvolle Alpheu zu sammeln. Natürlich musste Fritz wie auch seine
Geschwister tüchtig mithelfen.
Fritz besuchte die Volksschule im Dorf Näfels bei den Lehrern Arnold Krieg, Gerold Schwitter, Josef Stengele, Fritz Müller und in
der Oberstufe bei Fritz Michel und Fritz Fischli.
Gerne wäre Fritz nach der Schulzeit beim Küfer Balz Tschudi, beim Schulhaus, in die Lehre als Küfer gegangen. Aber die familiären
Verhält-nisse liessen das nicht zu, er wurde dringend im väterlichen Heimwesen gebraucht.
Im Sommer 1945 diente er auf dem Bergheimwesen von Albin Fischli (Äschäbiini) als Knecht. Ein Jahr später starb all zu früh sei-ne
Mutter Karolina. Fritz arbeitete dann im Getränke- und Kohlenhandel Josef Lan-dolt, Walhalla, Näfels. Fritz bediente damals die Kundschaft mit Geträn-ken und Kohlen per Veloanhänger. Daneben half
er auch zu Hause tüchtig mit, wo vier Kühe, Rindli und Schweine zu besorgen waren
Viel Spass und Freude machten ihm und Bruder Hilari der Kauf eines Motorrades BMW, auf dem man die beiden jeweils an Wochenenden
fahren sah. Töffahren war seine Leidenschaft, die sich auf alle Kinder übertrug. Alle machten die Prüfung und fuhren Motorrad.
Seine Rekrutenschule machte Fritz in Chur auf der Luziensteig. Später wurde er zum Train zugeteilt, was ihm behagte, weil er den
Umgang mit Pferden liebte und nicht ungern auch ritt.
Leider ereilte ihm im Winter 1961/62 beim Schlitteln von Heu, das er vom Sulzboden ins Tal transportierte, in der Rütigasse ein
Unfall mit lang-wierigen Folgen. Auf dem vereisten Schlittelweg geriet ein Schlitten, ins-gesamt wurden drei „Schütze“ transportiert, ausser Kontrolle und ver-letzten ihn. Der spätere
Röntgenuntersuch zeigte erhebliche Rücken-ver-letzungen, die Spital und Therapie erforderten. Anschliessend war er län-gere Zeit in der Kur in Braunwald. Eine Abwechslung während der
lang-wierigen Erholungszeit waren für ihn seine Mithilfe in der Küche. Auch lernte er Holz schnitzen, Körbe flechten und mit Schreibmaschine schrei-ben. Nach seiner Rückkehr sprang er als Helfer
bei der Küferei Hermann Tschudi-von Roth ein, als dieser krankheitshalber ausfiel. Noch lange nutzte er dessen Werkstatt um Rechen, Gabeln, Sensen, Schaufeln und Hornschlitten für Landwirte zu
reparieren. In der Freizeit wurde er oft ge-rufen. um kleines Wiesen, Gärten oder Guetli im ganzen Dorf zu mähen. Zeitlebens war Fritz ein passionierter Heuer, Holzer und auch Bürdeler. Er war
ständig am "Chrampfen", ohne Arbeit war ihm nicht wohl.
Da Fritz sehr aufgeweckt und ein lernwilliger Autodidakt und Allrounder war, wurde seine Vielseitigkeit und Geschicklichkeit auch
von der Bau-firma Gebrüder Adolf und Raymund Hauser, Näfels, entdeckt. Sie be-riefen ihn kurzerhand und bildeten ihn aus, so dass er einige Zeit als Kranführer wertvolle Dienste leistete. Eine
Zeit lang war er Rinderer auf der Allmeind im Tschachen. Von dort holte ihn Werkführer Hilarius Lan-dolt zur Mithilfe für Aufgaben in der Gemeinde, u.a. auch für die Stras-senteerung. Später
wurde er auch im Elektrizitätswerk eingesetzt und schliesslich definitiv angestellt. Daraus wurde eine Lebensstellung. Über 25 Jahre, bis zu seiner Pensionierung, wirkte Fritz als Maschinist zur
Überwachung des Maschinensaals und zur Bewältigung anfallender mechanischer Arbeiten.
Eine eigene Familie gründete er mit Silvia Fischli, Feld. Sie heirateten am 22. April 1967 im Kapuzinerkloster Mariaburg in Näfels.
Der legendäre P. Raymund Stocker, Präfekt der Klosterschule, gab das Paar zusammen. Fünf Kinder kamen in der Folge zur Welt: Caroline, Monika, die im August 2012 leider erst 42-jährig ihrer
eigenen Familie wegstarb, Fri-dolin, Marianne und Stefan. Die Töchter Caroline, Monika und Marianne heirateten und gebaren zehn Kinder, die für Fritz Freude und Sonnen-schein waren. Zur Familie
gehörten auch seine geliebten Geissen, die er
ab 1973 pflegte und molk, bis er sie schweren Herzens aus gesundheitli-chen Gründen 2013 aufgeben musste.
Fritz wohnte mit seiner Familie im Geburts- und Elternhaus, im Sommer jedoch weilten sie und mit den Geissen auf Sulzboden, wo er
mehrere Heuteile herunterheuen musste. Mit seinem Heutransporter war er dienstfertiger Chauffeur mit dem Holz für das Erstaugustfeuer und tan-nenkrisge-schmückt für das traditionelle
„Schuelreisli“ der Sulzboden-kinder zum Obersee. Er trug zu den unvergesslichen Ferien-Erinnerun-gen der Sulz-bodenkinder bei. Die Sulzbodenkinder führten 1981 das eigens für ihn geschaffene und
komponierte Alpheuerliädli "Fritz, hol d Sägäzä mer haued's i Täil...." auf. (siehe unten)
Einen Sonderauftrag erfüllte Fritz während über 50 Jahren. Er hatte zeitlebens einen guten Draht zum Kloster. Jeweils an der
Näfelser Fahrt wird vom Klostertürmchen beim Auszug der Geistlichkeit von der Kirche zum Schneisigen und bei der Prozession von Gedenkstein zu Gedenk-stein geläutet. Fritz musste
dafür jeweils den Klosterturm besteigen, um Sichtkontakt zur Prozession zu haben. Der Regierungsrat würdigte seine treuen Dienste mit Ehrenurkunden 2003 und 2013. Die Nachfolge hat für ihn sein
jüngster Sohn Stefan übernommen.
Erwähnenswert ist sein Einsatz im Rahmen der Jungsodalen bei der Grundsteinlegung des Kreuzes auf dem Rautispitz im Beisein von P.
Raymund Stocker, dem Präses der Jungsodalen.
Bei Prozessionen nach Schänis, bei der Glarner Landeswallfahrt nach Einsiedeln u.ä trug er im roten Mantel das Vortragekreuz.
Im Arbeiterverein war er jahrzehntelang Kassier und aktiver Helfer bei Aktionen wie die verbilligte Abgabe von Kartoffeln und Birnen
und bei wiederkehrender Pflege des Plattenkreuzes.
Bei der Gründung des Fridlibundes (1986) war er treibende Kraft und Pionier.
Als bekennender, tiefgläubiger Christ gehörte er dem Lourdes-Vereins an und besuchte Lourdes zweimal, einmal per Bahn und einmal per
Flug. Auch in Fatima war er. Nach seiner Silbernen Hochzeit pilgerte er mit seiner Frau Silvia nach Assisi.
2002 war ein Schicksalsjahr. Eine schwere Bypassoperation im Triemli Zürich und anschliessend drei Wochen Kur in Wald ZH wurden
nötig. Er überwand dies alles mit Energie und Lebenswillen.
2013 ereilte ihn ein Schlaganfall. Doch erholte er sich nach elf Wochen Reha ebenfalls in Wald erstaunlich gut. Seither lebte er
zurückgezogen im trauen Heim an der Lochstrasse, liebevoll betreut von seiner Frau Silvia.
Der einfache, aber zielstrebige Fritz durfte am Freitag, 16. Oktober 2020, nachts halb zwei Uhr zu Hause friedlich
einschlafen.
Und noch etwas – Fritz wünschte sich immer, dass in seiner Familie Schwyzerörgeli gespielt würde. In der Tat bildete Br. Fridolin
Gallati (Boggächäpp) zwei seiner Töchter darin aus. Als Erinnerung daran, als Dank und als Geleit auf seiner Reise in die Ewigkeit spielen sie das Lieblingsstück.
Dieser Baum wurden von Fritz Landolt mit besagtem "Aebibus" aus dem Obertal auf den Vordersulzboden geschleppt. Nach dem Aushölen durch Roman Fleisch und Fridolin
Osterhazy nahmen die Sulzbodenkinder Hedy Landolt (Hilaris), Urs Hauser (Osterhazys), Monika Landolt (Frit-zens), Gaby Hauser (Osterhazys) und Caroline (Fritzens) im erst halb-fertigen Brunnen
Platz. Bilder aus glücklichen Sulzbodentagen.
Ein letztes Lächeln zum Abschied
Schuälräisli zum Berggasthaus "Obersee" und zurück zur Erstaugustfeier auf Sulzboden mit Feuer auf dem Weiherdamm, Lampionumzug, Sulzbo-däziitig,
Sulzbodä-Nussgipfel, Juuchzgerköngin und -könig, Sulzbodä-liädli, Sulzbodälandsgmäind, Liäderprobe unter der Tanne... und andere Sulzbodenseligkeiten. Am Steuer Fritz
Landolt-Fischli.
Sulzbodägoofä-Multipack!
Sie haben alle Platz auf dem Sulzbodä-Aebibus, flankiert vom Aebi-Bus-Piloten Fritz (rechts) und Copilot Sepp (links)
Donnerstag, 15. Oktober 2020
Eine Frau soll richten, was bisher einigen Männern nicht gelungen ist!
Die neue EU-Botschafterin ist Livia Leu Agosti
E
Kleiner "Steckbrief" der Staatsekretärin als neue Direktorin für europäische Angelegenheiten und Chefunterhändlerin für die Verhandlungen mit der
EU
Livia Leu Agosti
* 1961 in Zürich; heimatberechtigt in Zürich und Trun
Schweizer Diplomatin.
2009 bis 2013 Schweizer Botschafterin in Iran.
2013 bis 2018 Botschafterin im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Ab 2018 Scheizer Botschafterin in Frankreich und Monaco.
Ab Oktober 2020 Direktorin für europäische Angelegenheiten (DEA)
und Chefunterhändlerin für die Verhandlungen mit der EU
Leben und Wirken (aus:Wikipedia)
Die 1961 geborene Bündnerin wuchs als Tochter von Hotelier Hans C. Leu (1930–2017) in Arosa auf. Nach Abschluss
der Matura an der Kan- tonsschule Chur studierte sie an den Universitäten Zürich und Lausanne Rechtswissenschaft und schloss mit dem Lizentiat ab.
1989 trat sie in den diplomatischen Dienst des Eidgenössischen Departe-ments für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ein und wurde als Stagiaire
Bern, Paris und Genf eingesetzt. Ab Mai 1991 war sie an der Zentrale als diplomatische Mitarbeiterin bei der Direktion UNO/Inter-nationale Organisationen tätig.
Leu Agosti war ab 1994 beim UN-Hauptquartier in New York als Bot-schaftssekretärin zweiter Klasse tätig, wurde 1995 zur Botschaftssek-retärin
erster Klasse und 1998 zur Botschaftsrätin befördert.
Mitte 1998 wurde sie nach Kairo als Botschaftsrätin und 1. Mitarbeiterin des Missionschefs versetzt. Vier Jahre später kehrte sie nach Bern in die
Politische Abteilung II, Amerika zurück. Nach einem einjährigen Erziehungsurlaub wurde sie stellvertretende Abteilungsleiterin der Politi-schen Abteilung II, Afrika/Naher Osten sowie Chefin
des Verantwortungs-bereichs Mittelmeer, Naher Osten und Iran der Politischen Direktion mit Ministertitel. Die Abteilung II, Afrika/Naher Osten leitete sie von 2006 bis 2009, seit
Mitte 2006 trägt sie den Botschaftertitel.
Im Januar 2009 übernahm sie als Nachfolgerin von Philippe Welti die Schweizerische Botschaft in Teheran, in dieser Funktion vertrat sie bis Anfang
Juli 2013 auch die Interessen der USA im Iran.
Am 1. August 2013 übernahm sie als Botschafterin und als Delegierte des Bundesrates für Handelsverträge die Leitung des Leistungsbereichs Bilaterale
Wirtschaftsbeziehungen im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Zugleich nahm sie Einsitz in die Geschäftsleitung des SECO sowie in die Geschäftsleitung der Direktion für Aussenwirtschaft
des SECO.
Am 15. November 2013 wurde siei zusammen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Washington mit dem «Common
Ground Award» ausgezeichnet und damit für ihre diplomatischen Bemühungen im Iran geehrt.
2018 wurde sie als erste Frau Botschafterin der Schweiz in Frankreich.
Livia Leu Agosti ist mit einem Ameisenforscher verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.
Dienstag,13. Oktober 2020
Mitbegründer der Partnerschaft
Näfels / Glarus Nord mit Bad Säckingen
Claus Calmbach 1938-2020
verstorben
Claus Calmbach, ein lieber Freund und Bewunderer des Glarnerlandes, der von der Pike auf bei der Stadtverwaltung von Bad Säckingen von der Lehre bis zum höchsten
Beamten, dem Leiter der Stadtverwaltungs-Hauptabteilung aufgestiegen ist, ist 82-jährig in der Fridolinsstadt verstorben. Er diente sehr zurückhaltend aber effizient und führend als langjähriger
Weggefährte von Bürgermeister Dr. Günther Nufer von 1954-2002 insgesamt 48 Jahre der Stadtverwaltung in Bad Säckingen. Er wurde 2002 bislang als einziger Stadtbeamter mit der Verdienstmedaille
der Stadt Bad Säckingen in Gold geehrt.
Der sympathische, aus dem Stillen wirkende Claus Calmbach war massgeblich bei der Gründung der Partnerschaft zwischen Näfels und Bad Säckingen anno 1988, später
ausgeweitet auf Glarus Nord, beteiligt und war mit seiner Frau Christa ein gern gesehener Gast bei Besuchen von Säckinger Delegationen in Näfels.
Wesentliche Vorbereitungen zur Gründung der Jumelage leistete er mit Gemein-deschreiber Ralph Rechsteiner. Wir behalten
die wertvollen Kontakte und seine Freundschaft in lieber Erinnerung.
Der Nachuf des Bürgermeisters und die private Todesanzeige sind der Badischen Zeituing entnommen. Das Porträt oben ist ein Archivbild der Stadt Bad Säckingen.
Donnerstag, 8. Oktober 2020
P. Walbert Kaufmann OSB verstorben
1935-2020
Einsiedeln, 6. Oktober 2020
Heute Morgen verstarb unser Mitbruder Pater Walbert Kaufmann. Pater Walbert wirkte viele Jahre als Lehrer an der
Stiftsschule und anschlies-send als Seelsorger in der Pfarrei Einsiedeln. Die letzten Jahre ver-brachte er im Pflegeheim «Gerbe» in Einsiedeln.
Der liebe Verstorbene ist bis Sonntagabend, 11. Oktober in der Fried-hofskapelle Einsiedeln aufgebahrt.
Die Übertragung des Leichnams findet am Sonntag, 11. Oktober um 19.45 Uhr in der Klosterkirche statt. Die Beerdigung erfolgt am Montag, 12. Oktober um 10.30 Uhr,
ebenfalls in der Klosterkirche.
Die Messe zum Dreissigsten feiern wir am Samstag, 7. November um 11.15 Uhr.
Herr, gib ihm die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihm.
Herr, lass ihn ruhen in Frieden!
Amen.
Geboren: 13. März 1935 in Winikon LU
Matura: 1955 im Kollegium Fidelis Stans
Eintritt ins Kloster Einsiedeln 1988
Priesterweihe: 4. Juni 1960
Studium in Altphilologie Universität Fribourg - lic. phil. I
Lehrer an der Stiftsschule Einsiedeln bis 1997: Latein, Griechisch, Religion
Mitglied der kantonalen Maturitätskommission
Präsident der Volksbildungskurse Einsiedeln
Nach seiner Lehrtätigkeit Vikar in der Pfarrei Einsiedeln.
PS.: Ich kannte P. Walbert Kaufmann persönlich während meiner Einsiedler Zeit als Rektor der Schulen des ganzen Bezirks und als Lehrbeauftragter an der
Stiftsschule. P. Walbert hatte hinter seinem sehr ernsthaften Gesicht einen köstlichen Humor. Mit einem Poker-face pflegte er, allerdings vorzüglich und kurz zu predigen. Manch-mal, das war sein
Markenzeichen, beendete er die Predigten mit einem trockenen "Paulus lässt grüssen!"
Bei meinen abendlichen Abendspaziergängen durch den Hof zum Freiherrenberg (Vogelherd) begegnete ich öfters dem Trio P. Ulrich Kurmann,
Stiftsstatthalter (1920-2008), P. Raymund Gut, Stifts-druckerei, und P. Walbert Kaufmann (1935-2020), das jeweils nach dem Nachtessen einen Rundgang ums Kloster machte und dabei Stumpen
rauchte.
Sonntag, 4. Oktober 2020
Stiftungsurkunde Marienkirche Mollis
An der Kirchgemeindeversammlung vom Freitag, 2. Oktober 2020, die ausnahmsweise (wegen Corona) in der Pfarrkiche St. Hilarius durchgeführt wurde, wurden zwei
Gegenanträge i. S. Marienkirchen Mollis gestellt, die sich gegen den Antrag des Kirchenrates stellte. Beide Anträge wurden mit grossem Mehr abgelehnt. Für die Mehrzahl der Anwesenden waren aber
die Hintergründe nicht durchschaubar.
Als kleinen Beitrag zur Sachtransparenz sei hier das Basispapier der Stiftung Marienkirchen hier aufgeführt:
Damit die Urkunde leserlicher wird, folgt hier eine Abschrift der obigen Urkunde:
Stiftungsurkunde
der kirchlichen Stiftung
Marienkirche Mollis
Artikel 1
Name, Sitz und Dauer
Unter dem Namen «Marienkirche Mollis» in Mollis, Kt. Glarus, besteht eine selbständige kirchliche Stiftung römisch-katholischer Konfession der römisch-katholischen Kirchgemeinde Näfels, mit Sitz in Mollis, von unbestimmter
Zeitdauer.
Artikel 2
Zweck und Mittel
Der Zweck der Stiftung ist rein kirchlich. Es soll der
römisch-katholischen Kirche die Ausübung des Gottesdienstes und der Seelsorge im Gebiet von Mollis und Kerenzen,
sowie den römisch-katholischen Einwohnern dieses Gebietes die Erfüllung ihrer kirchlich-religiösen
Pflichten ermöglicht werden.
Zur Erfüllung dieses Zweckes dient vor allem:
a)Der Ankauf der Parzellen Nr. 43, K. G. B. Nr. 333 und Nr. 1241,
K. G. B. Nr. 745 an der Kanalstrasse in Mollis;
b)Die Errichtung und Erhaltung einer Kirche oder Kapelle und allfällig
dazu gehörenden Zweckbauten;
c)Die Beschaffung von Mitteln für die Ausübung des Kultus sowie für
die Bedürfnisse der katholischen Religion und Seelsorge.
Artikel 3
Gegenstand der Stiftung (Stiftungsvermögen) sind:
a)Vermögenswerte, d.h. der Fonds für den Bau einer
Kapelle oder Kirche in Mollis (z.Zt. Fr. 2000.-) , Zuwendungen von Kirchen-steuern aus dem Gebiete von Mollis und Kerenzen, freiwillige Ga-ben, Legate usw., die im Sinne des Stiftungszweckes zugewendet werden.
b)Die Zuwendungen können mit Auflagen belastet werden, die aber mit dem Zwecke der Stiftung nicht in Widerspruch stehen oder de-ren Rechts- und Vermögensverhältnisse in keiner Weise gefährden dürfen.
c)Das Stiftungsvermögen kann durch Vergabungen oder Erwerbun-gen geäuffnet
werden. So ist der Stiftung vor allem der zu er-werbende Bauplatz und die zu erbauende Kapelle oder Kirche als Eigentum einzuverleiben und ihr zu übertragen.
d)Das gesamte Stiftungsgut ist Kirchengut im Sinne des kirchlichen Gesetzbuches (CIC). An dem Stiftungsvermögen hat niemand einen persönlichen Anteil, auch nicht die Kirchgemeinde Näfels.
Artikel 4
Organe der Stiftung
Der Stiftungsrat ist das einzige Organ der Stiftung und besteht aus 7 Mitgliederen. Ihm gehören an:
a)Der für die Pfarrei Näfels zuständige Ortspfarrer;
b)Ein Mitglied, welches vom Kirchenrat der römisch-katholischen
Kirchgemeinde Näfels zu bezeichnen ist;
c)fünf vom Stiftungsrat selber zu bezeichnende Mitglieder, welche ihren Wohnsitz in Mollis oder in Filzbach haben und welche zu-gleichAngehörige der römisch-Katholischen Kirchgemeinde Näfels sein müssen.
Der Stiftungsrat konstituiert sich selbst.
Artikel 5
Aufgaben des Stftungsrates
a)Der Stiftungsrat vertritt die Stiftung nach aussen. Der Präsident, der Vicepräsident sowie der Kassier und Aktuar unterschreiben lollektiv zu
zweien.
b)Der Stiftungsrat verwaltet die Stiftung und bestimmt Anlage und Aufbewahrung des Stiftungsvermögens. Er ist für sorgfältige Verwaltung verantwortlich.
Die Art der Verwaltung, die Kompetenz des Stiftungsrates und der
einzelnen
Stiftungsräte können durch besondere
Reglemente festgelegt werden.
c)Der Stiftungsrat beauftragt ein Mitglied (oder die Kirchenverwaltung Näfels) mit der Rechnungsführung. Dieser hat alljährlich am, 31. Dezember Rechnung zu stellen, die Vom Stiftungsrat zu genehmigen ist.
d)Die Mitglieder des Stiftungsrates üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus und beziehen kein Honorat.
e)Im übrigen finden bezüglich Rechte und Pflichten der Mitglieder des Stiftungsrates die Vorschriften des can. 1254 bis 1310 CIC Anwendung.
Artikel 6
Aufsicht und Aufhebung
Die Stiftung steht unter der besonderen Aufsicht des hochwürdist. Bi-schofs von Chur nach Massgabe des kirchlichen Gesetzbuches.
Die Stiftung nimmt ihren Anfang mit der notaliellen Beurkundung, der die bischöfliche Genehmigung des Stiftungsstatutes
vorauszugehen hat.
Die Baubewilligung steht dem hochwst. Bischof zu.
Das Stiftungsvermögen ist Kirchengut im Sinne des kirchlichen
Ge-
setzbuches. Darum ist die Jahresrechnung dem Bischof oder
dessen
Stellvertreter jährlich zur Genehmigung vorzulegen.
Bezüglich der Kapitalien, Anlagen der Gelder, Aufbewahrung von Wert-iteln, Behandlung der Rechnungsabschlüsse kann der Bischof verbind-iche Weisungen erteilen. Ebenso steht ihm die Sistierung von Be-schlüssen zu, sofern solche dem Stiftungsstatut widersprechen sollten. Ebenfalls steht dem Bischof das Recht zu. Mitgliedern des Stiftungsrates ohne Angabe der Gründe abzuberufen.
Die Aufhebung der Stiftung kann nur mit Genehmigung des Bischofs er-folgen.
Im Falle einer Aufhebung der Stiftung fällt das Vermögen dem zustän-digen bischöflichen Ordinariat zu mit der Verpflichtung, das Stiftungs-vermögen zu äuffnen und baldmöglichst dem Stiftungszweck im Gebiete der römisch-katholischen Pfarrei Näfels (Mollis und Kerenzen) oder einem möglichst ähnlichen Zweck zuzuführen.
Mollis, den 17.4.2002
Für den Stiftungsrat:
sig. Albert
Vuichard
sig. Rita Argenti-Frefel
Präsident
Verwalterin
Ordentliche Beurkundung
Es wird hiermit öffentlich beurkundet, dass die vorliegende Neufassung der Stiftungsurkunde Bezüglich Artikel 1-6 in allen Teilen der Errichtuns-
urkunde vom 15. September 1956 sowie den bisherigen Änderungen
vom 12. Januar 1971 und 17. April 2002 entspricht, wobei Art. 5 lit. E der Urkunde gemäss der Revision von 1983
des Codex Iuris Canonici angepasst wurde.
Die Urkundsperson:
sig. Dr iur Stefan Müller
(+Stempel)
Mollis, 17.4.2002
Bischöfliche Genehmigung
Diese Stiftung wird vom bischöflichen Ordinariat in Chur genehmigt.
Chur, 13.5.2002
De speciali Rmi Coi mandato
Bischöflicher Beauftragter
Für das kirchliche Stiftungswesen
sig Walter Niederberger
*Domherr/Pfarrer Harald Eichhorn ist seit 1. August 2020 Propst der Chorherrenprobstei Beromünster. Für ihn ist Pfarrer Kurt Vogt seit diesem Datum
teilzeitmässig, ab 1. November 2020 vollamtlich als Pfarreiadministrator im Amt und wird 2021 als Pfarrer von Näfels von der Kirchgemeinde gewählt werden.
1965: 21. Februar: Bischof Dr. Johannes Vonderach weiht Marienkirche Mollis. Am letzten Dezembersonntag des Jahres 1954 versammelten sich über hundert Katholiken zu
einer gemeinsamen Weihnachtsfeier im Hotel Bären in Mollis. Im Mittelpunkt der Feier stand ein von Kaplan Joh. Baur inszeniertes und von Molliser Unterrichtskindern dargebotenes
Weihnachtsspiel. Damals wurde aus der Mitte der Anwesenden der Wunsch geäussert. man möchte Mittel und Wege suchen, in Mollis für die Katholikekn eine Gottesdienstgelegenheit zu schaffen. An
gutem Willen und engagierten Helfern fehlte es nicht. Bis 1955 wurden die Steuern in Mollis direkt erhoben, von 1956 an wurden sie durch die Gemeinde-verwaltung eingezogen. Mit dem Ertrag von Fr.
3'148.20 wurde in 1956 die Stiftung Marienkirche Mollis errichtet und bald ein günstig gelegener Bauplatz im "Schäfeleggen" erworben. Der Kauf konnte nur durch einen Mittelsmann (J. W. Klingler)
bewerkstelligt werden. Fr. 15.- musste pro m2 bezahlt werden. Die Ortsgemeinde Näfels schoss das Geld zum Landerwerb vor.
Die dringendste Aufgabe bestand im Sammeln des notwendigen Geldes. Pfarrer Paul Kuster suchte mit Bettelbriefaktionen und Sammelpredigten in verschiedenen Gemeinden
der Schweiz solches zu beschaffen. Die Molliser Katholiken standen nicht abseits. Eine ansehnliche Zahl erklärte sich bereit, durch freiwillige, monatliche Spenden den Kirchenbau zu fördern. Ein Bazar in Näfels im Herbst 1962 brachte 40'000
Franken ein. 1963 beschloss die Kirchgemeinde Näfels unter dem Präsidium von Edwin Hauser-Feldmann, einen Baubeitrag von 100'000 Franken zu leisten und gewährte Überlassung der Kirchensteuern an
die Stiftung Mollis. Darauf fasste der Stiftungsrat den Beschluss das Bauvorhaben zu verwirklichen. Hans Morant, Architekt ETH/SIA, Sitz Gallen, war in Näfels durch seine Arbeiten bei der
Restauration des Hauses An der Letz bekannt geworden. Ihm wurde die Aufgabe gestellt, ein Projekt für einen Kirchenbau zu erstellen.
Am Montag, 30. September 1963, erfolgte der erste Spatenstich durch Pfarrer P. Kuster. Dem Erzengel Michael als Kilbifeller für Mollis war somit bestmöglichste Ehre
erwiesen. Am 19. April 1964 nahm Abt Viktor Schönbächler von Disentis die Grundsteinlegung vor. Abt Leonhard Bösch von Engelberg weihte am 6. Dezember die drei Glocken. Die Glockenweihe war
begossen von Schnee und Regen. Der Glockenaufzug am Montag wurde von der Jugend bei strahlendem Himmel vollzogen.
Nach verhältnismässig kurzer Bauzeit konnte am 21. Februar 1965 die Kirche ihre Weihe erhalten. Alt Dekan Johannes Grüninger hielt die Festpredigt.
Zahlreiche Hausbesuche in Mollis und Religionsunterricht hatten ihn mit der Bevölkerung bekannt gemacht. In das Sepulcrum des
Altares wurden Reliquien der Heiligen Fidelis von Sigmaringen, Maria Goretti und Don Bosco beigesetzt.
Wichtigstes kirchliches Zeitereignis war das II. Vatikanische Konzil, das am 11. Oktober 1962 eröffnet worden war. Als die Marienkirche geplant wurde, war zwar die
Konstitution über die Liturgie noch nicht beschlossen worden; dies erfolgte am 4. Dezember 1963. Aber man hatte schon die Vorstellung einer neugestalteten Liturgie: "Beim Bau von Kirchen ist
sorgfältig darauf zu achten, dass sie für die liturgischen Feiern und die tätige Teilnahme der Gläubigen geeignet sind."
Darum wurde der Raum nicht als langgezogenes Schiff errichtet, sondern in die Breite ausgedehnt, damit möglichst viele Gläubige nahe dem Altar sein können. Dieser
wurde so gestellt, dass der Priester zum Volk zugewandt die Messe feiern kann. Schon 14 Tage nach der Einweihung der
Kirche wurde diese Art der Eucharistiefeier offiziell gestattet, was in der neuen Kirche ohne weiteres möglich war.
An der künstlerischen Ausstattung wirkte Bruder Xaver Ruckstuhl, OSB, vom Kloster Engelberg mit. Ds Kreuz über dem Altar, der Ständer der Osterkerze, die
Apostelkreuzeund dazugehörenden Leuchter, die Altarleuchter und Weihwasserständer sind Handschmiedearbeiten. Christus schwebt
am Kreuz als der Auferstandene, Verklärte. Alar, Ambo, Tabernakel und Taufstein sind mit violetten Quarzen, Amethysten,
besetzt. Durch zahlreiche Fensteröffnungen fällt Licht hauptsächlich von Süden in den Raum. Fünf Fenster sind nach Entwürfen
von Ferdinand Gehr gestaltet. Bruder Xaver verfertigte für die Marienkirche 1967 die Monstranz und einen Kelch mit Patene.
Die Marienstatue aus frühbarocker Zeit war ein Geschenk von Lisette Hauser, Letz, Näfels +1971 (Nichte von Pfr. R. Hauser).
Schön ist der offene Dachbau über dem Kirchenraum. Das Gotteshaus wirkt warm und bethaft. Aussen wirkt der Bau, obwohl modern, landschaftsverbunden.
Die Kirche wurde - eine alte Tradition aufnehmend - der Gottesmutter geweiht. Der spezielle Weihetitel ist das Geheimnis "Maria Verkündigung". Zweiter Patron ist
der Erzengel Michael, ebenfalls in Rücksicht auf die örtliche Überlieferung, wonach auf Beglingen eine Michaelskapelle stand. Mit Erlaubnis des Ordinariates darf das Kirchweihfest nach Dorfbrauch
am Sonntag nach St. Michael gefeiert werden.
Die Kosten des Kirchenbaues betrugen rund eine Million Franken. Pfr. Kuster hatte versprochen, so lange in Näfels zu bleiben bis die Bauschuld bezahlt sei. Als er
am 9. Oktober 1969 Näfels verliess, war die Bauschuld bezahlt.
An Stelle von Herrn Pfarrer Kuster wurde Herr Karl Fischli-Kamm zum Präsidenten des Stiftungsrates gewählt. Seit den Anfägen hat Herr Fischli das Werden der
Marienkirche mit Rat und Tat begleitet.
Lesenswert ist die Schrift von Albin Vichuard, 50 Jahre Marienkirche Mollis, 1965 - 2015, Kleine Festschrift und Erinnerung, 2016. 64 Seiten, reich
bebildert.
Dienstag, 29. September 2020
Peter Jutzeler
Nationalturner - Schwinger- Ringer - internationale Sportgrösse verstorben
Peter Jutzeler - wie viele Kränze hat er errungen?
(Quelle: www.sportalbum.ch)
Soeben erreicht mich die traurige Botschaft vom Tod des sympathischen Mitnäfelsers Peter Jutzeler.
Gabriel Kundert, selber ein Pionier der Sportszene vor allem im Schiesswesen, schreibt:
"Traurige Nachricht. Gestern verstarb der wohl erfolgreichste Glarner Sportler an Olympi-schen Sommerspielen seit über 60 Jahren Peter Jutzeler."
Als Beilage heftete er die folgende Würdigung, die zu Peters 70. Geburtstag vor zehn Jahren publiziert wurde:
Ein kräftiges Naturtalent mit starkem Willen
von
Fred Suter
Während der wegen dem Coronavirus schwingfreien Zeit werden auf www.schlussgang.ch regelmässig Porträts von Schwingergrössen
aus der Vergangenheit aufgeschaltet.
Heute ist Peter Jutzeler an der Reihe. Sein Porträt erschien im Jahr 2010. Ob als Nationalturner, als Ringer oder als Schwinger,
in allen Sparten erreichte der zähe Glarner Peter Jutzeler grosse Erfolge.
Peter Jutzeler wäre gerne Fussballer geworden. Sein Vater, früher ein bekannter Nationalturner, bekundete jedoch keine Freude an diesem Wunsch. So liess er seine
Buben das runde Leder nur barfuss behandeln. Dies wiederum behagte dem jungen Peter überhaupt nicht. In der Klosterschule in Näfels, welche er nach der Primarschule zwei Jahre besuchte, kam er
dank dem Jugendriegenleiter mit dem Turnsport in Berührung. «Dieser Leiter war wie ein Vater zu uns und hat uns immer sehr motiviert», erinnert er sich. So kamen seine ersten Kontakte mit dem
Nationalturnen zustande.
Da sein Vater eine Metzgerei betrieb, lag es nahe, dass auch Peter den Beruf eines Metzgers erlernte. Er war schon in der Lehre ein sehr kräftiger Bursche. Diese
Kraft kam ihm auch beim Ringen und Schwingen zugute.
Eher zufällig kam er zu seinem ersten internationalen Ringerwettkampf. «Am Bodensee fand ein Wettkampf Deutschland gegen die Schweiz statt. Eigentlich wären zwei
Schwingerkönige angekündigt gewesen, aber sowohl Karl Meli als auch Max Widmer konnten nicht teilnehmen. So wurde ich als 19-Jähriger angefragt», weiss er zu erzählen.
«Ich musste im Greco-Stil ringen, davon hatte ich keine Ahnung. Die Betreuer sagten, ich müsse einfach ohne Beineinsatz ringen. Zuerst wurde ich verwarnt, weil ich
bei einem Hüfter einen kleinen Schritt machte. Danach gewann ich gegen den Gegner mit Bärendruck.»
Grosse Ringerkarriere
Im Ringen erreichte Peter Jutzeler Erfolge wie kaum ein anderer Schweizer. Je zehn Schweizermeister-Titel im griechischen sowie im Freistil errang er in seiner
Karriere. Zweimal nahm er an Olympischen Spielen teil. 1964 erreichte er zwei fünfte Ränge in Tokio und 1968 in Mexiko ebenfalls einen fünften Rang. Im Argentinien hätte es 1969 beinahe eine
WM-Medaille gegeben. Punktgleich mit dem drittplatzierten Bulgaren belegte er Rang vier.
Eidgenössische Turnfestsiege
Im Nationalturnen war Peter Jutzeler ebenfalls einer der ganz Grossen. Seine Vielseitigkeit brachte ihm bereits bei den Vornoten jeweils eine gute Ausgangslage,
welche er im Ringen und Schwingen dann zu Festsiegen umzusetzen vermochte. Herausragend sind seine beiden Festsiege bei den Eidgenössischen Turnfesten 1963 und 1967.
Erfolgreicher Schwinger
Seinen ersten Schwingerkranz holte er sich als 18-Jähriger am St. Galler Kantonalen. Kranzfestsiege erreichte er am Glarner (2), am Bündner und auf der Rigi. 1966
und 1969 kam er zu eidgenössischen Kranzehren. Besonders freut ihn, dass sein jüngerer Bruder Bruno jeweils am gleichen Fest ebenfalls den Eidgenössischen Kranz holte. Den Kranz 1969 holte Peter
Jutzeler mit einem Kreuzbandriss im sechsten Gang! Da er auf Zwischenrang zwei lag, beendete er den Wettkampf trotzdem. Im siebten Gang verlor er gegen Ruedi Hunsperger, den achten gegen Toni
Fuchs entschied er für sich. Daraufhin beendete er seine Karriere frühzeitig. «Beruf und Gesundheit waren mir wichtiger», blickt er zurück.
Vom Wurstgrill zum Schlussgang
Spezielle Erinnerungen hat Peter Jutzeler an den Kilchberger Schwinget 1962. Er stand gar nicht im Aufgebot für den Anlass. Am Freitagabend erhielt er einen Anruf
des Technischen Leiters. Da sich ein anderer Schwinger verletzt hatte, sollte er einspringen. «Ich konnte dies meinem Chef, einem Metzgermeister aus Zürich, erst am Samstag mitteilen. Wir machten
ab, dass ich den Wurstgrill bediene und zwischendurch schwinge.»
Am Abend stand er im Schlussgang gegen Hans Bühler. «Vor dem Schlussgang standen mindestens 50 Leute um den Bratwurststand, redeten auf mich ein und gaben Tipps.
Vielleicht war es des Guten zu viel, jedenfalls verlor ich auf den ersten Kurzzug meines Gegners», erinnert er sich.
Beeindruckendes Comeback
1970 fand das ISV-Fest in Siebnen statt. Peter Jutzeler erhielt einen Anruf, dass er als Gast eingeladen sei. Der TK-Chef des Glarner Verbandes sagte darauf: «Wenn
du da teilnimmst, musst du aber auch das Glarner, das Bündner, das NOS und die Rigi bestreiten.» Auf der Rigi schwang Jutzeler zuvor nie. Da Karl Meli und Max Wolfensberger sowohl im Anschwingen
wie im Schlussgang stellten, erbte er zusammen mit Ady Zurfluh den Tagessieg!
Beruflicher Erfolg
1963 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Paul die elterliche Metzgerei. Diese führten sie bis 1998. «Das Lädelisterben rundum führte auch zu einem Kundenrückgang
in der Metzgerei», erinnert er sich, «es rentierte nicht mehr.» Seither hat er mehr Zeit für sein Hobby, das Velofahren. Dazu hält er sich auch mit Fitness in Form.
Peter Jutzeler (oben) wirft Roman Veraguth am Bündner Kantonalen 1965 in Chur. (Fotoarchiv Christian Mutzner)
Aus seinen Erfolgen seien festgehalten:
1961-1971 Schweizermeister im Freistilringen 10mal
1961-1071 Schweizermeister im Creco 10mal
1962 Weltmeisterschaft in Toldeo USA Teilnahme
1963 Weltmeisterschaft in Sofia Bulgarien Teilnahme
1964 Olympische Spiele in Tokio Japan Freistil: 5. Rang
Greco: 5. Rang
Grosser Olympiaempfang am Bahnhof mit
den Vereinen und dem "Club64" (die
erfolgreichen Schweizer Olympia-
sportler der Schweiz 1964) im "Schwert"
1965 Weltmeisterschaft in Manchester UK Teilnahme
1966 Weltmeisterschaft in Toledo USA Freistil: 4.
Rang
1967 Weltmeisterschaft in Neu Delhi Indien Teilnahme
1968 Olympische Spiele in Mexiko
Greco: 6. Rang
Grosser Olympiaempfang am Bahnhof mit den Vereinen
im "Schwert"
1969 WM Mar del Plata Argentinien Freistil: 4. Rang
1963 Eidgenössischer Ringertag in Willisau Freistil: 1. Rang
1959 Eidgenössisches Turnfest in Basel Nat.turnen: 9. R
1963 Eidgenössisches Turnfest in Luzern Nat.turnen: 1.R.
1967 Eidgenössisches Turnfest in Bern
Nat.turnen:1.R.
1962 Kilchberg-Schwinget
Schlussgang
1966 Eidgenössisches Schwingfest Frauenfeld 5. Rang
Nachtrag: Diverse amüsante Fussball- und Eishockey-
matches mit Medien- und Filmprominenz
wie Mäny Weber, Paul Bühlmann etc. im
SGU oder auf den alten Fussballplaz
(Benefizveranstaltungen z B. für das SGU)
Erinnerungsbild: Grümpelturnier in Mels 1977. Auch Marie-Theres Nadig soll bei einer gegnerischen Gruppe dabei gewesen sein.
Im Bild: vlnr: Bruno Jutzeler, Peter Jutzeler, Beda Jutzeler stehend; ... Landolt, Josef Vittori, Adi Herta und Koni Fischli jun. (Foto: Koni Fischli jun.)
Todesanzeige für Peter Jutzeler in "Glarner Nachrichten" (Südostschweiz Mi 30. September 2020, Seite 9)
Peter Jutzeler auf einer seiner Berg-Wanderungen in guten Tagen. (Foto: Andrea
Jutzeler)
Nekrolog mit privatem Akzent
Peter Jutzeler – Weltklassesportler und Familienmensch
1940-2020
Eine grosse Trauergemeinde mit renommierten Schwing-, Ringer- und National-sportlern erwies am 2. Oktober dem mit Rängen und Preisen reich geschmückten
internationalen Spitzensportler Peter Jutzeler in der Pfarrkirche Näfels die letzte Ehre. Jakob Heer, Ruedi Gubser und Fabio Lutz haben verdiente Würdigungen seiner weltweiten Erfolge publiziert.
Wer sowohl 100 Kränze im Schwingen, Ringen und Nationalturnen, als auch Spitzenränge an Olympischen Spielen, an Europa- und Weltmeisterschaften holte, gehört zweifellos zur Weltklasse.
Unvergessen sind seine rasanten Schwünge auf dem Eisfeld der Klosterschule mit Pater Gerardin (Bruno) Bernet ("Geri") und seinem Klassenkollegen Thuri Züger,
genannt "Pongo", dem späteren SP-Nationalrat. P. Raymund Stocker, der legendäre Präfekt der Klosterschule meinte einst zu Peter Jutzelers kleiner Hand-schrift: «Jutzeler, schreibe so wie du bist,
gross und kräftig!» Tochter Andrea meinte an der Trauerfeier dazu: «Dieser Satz beschreibt für uns Familien-mitglieder am treffendsten, wie sein Wesen war, nämlich gross und stark, zu-gleich aber
bescheiden und sanft»
Fürsorglicher Vater
In ihrem Nachruf kam die familiäre Seite Peters stark zum Ausdruck. Sie er-wähnte zwar die Sporterfolge, betonte aber, er sei ein liebevoller, fürsorglicher und
geduldiger Ehemann und Vater gewesen, der sich neben Sport und Beruf viel Zeit für die Familie genommen habe. Im Winter hätten sie viel Zeit auf den Skieren verbracht, im Sommer mit Wandern und
Baden. Peters Hobbies seien auch Tischtennis und Jassen gewesen.
Geboren war er in Näfels am 9. Mai 1940 als drittältestes Kind von Olga und Beda Jutzeler-Frick, die das Restaurant und die Metzgerei «Rössli» führten. Er wuchs mit
seinen sechs Geschwistern Olga, Beda, Paul, Hans, Bruno und Wer-ner auf. Früh erkrankte Vater Jutzeler, selber ein erfolgreicher Nationalturner, an Multipler Sklerose. Deren schwerer Verlauf
prägte die Familie.
Nach der Klosterschule absolvierte Peter die Metzgerlehre in Stäfa mit Erfah-rungsjahren in Uznach und Zürich. 1963 kehrte er ins «Rössli» zurück und über-nahm mit
Bruder Paul die Metzgerei. 1971 gründete Paul in Littau einen eigenen Betrieb.
1971 fand Peter in Bethli Lazzeri eine vorzügliche und liebevolle Ehefrau. Sie wurden mit den Kindern Peter, Andrea und Thomas zur glücklichen Familie im schönen
Eigenheim am Sonnenweg.
Zwischen 2003 und 2017 komplettierten die Enkelkinder Alina, Liana, Lara, Aaron, Pierin und Fadri das familiäre Glück.
Vielseitiger Opa
Die Enkelin Liana erzählte am Ambo Erlebnisse und Müsterchen von Grossvater Peter. Als der Enkel Fadri erfuhr, der Grosspapi sei im Himmel, wollte er zum Himmel
eine Leiter bauen, damit dieser wieder zurückkehren könne. Mit Er-innerungen aller Enkel wolle sie ihn auf dieser Leiter etwas näher holen.
Unvergessen seien die Besuche im Sonnenweg und das Geläute auf dem Estrich mit den vielen gewonnenen Kuhglocken, die Ferien in Samnaun, der Bade-plausch im
Alpenquell mit Handstand und Kunststücken von Peter. Die grosse Sammlung Sudoku-Heftli erinnere an seine Instruktionen zum Lösen. Freudige Ereignisse waren die Besuche der Grosseltern bei ihnen,
das gemeinsame feine Essen und das anschliessende Fussballspielen mit zwei Mannschaften, deren eine Peters «FC Haudernäbed» geheissen habe. Peter habe sich viel Zeit genommen, mit ihnen zu
wandern. Einmalig bleibe die Familienreise nach Meran.
Peter habe ihnen spannende Geschichten von früher erzählt. Ein Spruch erin-nere sie lebenslang: «Wänn-d ä guätä Schportler witt wäärde, müäsch alles ässä!»
1998 gab Peter die «Metzgerei» auf und genoss etliche Jahre den frühen Ruhe-stand mit seiner Frau.
Demenz suchte ihn heim
Peter war ein kerngesunder, kräftiger und bärenstarker Mann. Mit etwa 70 Jahren erkrankte er an Demenz. Die Erkenntnis über die Konsequenzen dieser
schlei-chen Krankheit waren für ihn nicht leicht zu ertragen. Er war stark im christlichen
Glauben, klagte kaum und beugte sich dem Schicksal. Sein Aktionskreis wurde kleiner, sein Hobby Velofahren machte Mühe, öfter ging er nur noch zu Fuss.
Peter wurde mit Ehrgeiz, Fleiss und Kraft ein Weltsportler. Er verkörperte aber auch Demut, Schlichtheit und Familiensinn. In unserer Dorfgemeinschaft war er ein
Star ohne Starallüren, ein verlässlicher Kamerad und ein Musterbeispiel an Korrektheit und Anstand.
Peter starb im Kreise seiner Familien am Montag, 28. September 2020.
Fridli
Osterhazy
Bethli und Peter Jutzerler-Lazzeri in glücklichen Tagen. Erinnerungsbild von einer Ferienreise im Jahr 2016 in den Süden. (Foto: Hans Jutzeler)
Und noch ein sehr schöner Nachtrag von Jakob Heer
Zum Tod von Peter Jutzeler
Mit Peter Jutzeler ist einer der erfolgreichsten Sportler des Glarner-landes verstorben. Der Näfelser feierte grosse Erfolge im Schwin-gen, Ringen und
Nationalturnen.
«Olympia-Teilnahmen waren das Grösste für mich»
Gemeinsam mit seinem Bruder Bruno schrieb Peter Jutzeler ein grosses Stück Glarner Sportgeschichte. Derweil sein um sechs Jahre jüngerer Bruder haupt-sächlich im
Schwingen zuhause war, betätigte sich Peter gleich in drei Sportarten sehr erfolgreich.
Je zehn Schweizermeistertitel im griechischen sowie im Freistil errang er in seiner Karriere im Ringen. Zweimal nahm er an olympischen Spielen teil. 1964 in Tokio
erreichte er zwei fünfte Ränge im Greco und im Freistilringen. Und vier Jahre später 1968 in Mexiko gesellte sich ein sechster Rang im Grecoringen dazu. An den Weltmeisterschaften 1969 in
Argentinien hätte es beinahe eine WM-Medaille gegeben. In Mar del Plata wurde Jutzeler als bester Schweizer Vierter. Punktgleich mit dem drittplatzierten Bulgaren Abolfazl Anvari belegte er Rang
vier. Wohlverstanden, dass man es gegen die Übermacht aus dem Osten nicht einfach hatte als Schweizer.
Jutzeler sagte dereinst darüber: «Es waren Auswirkungen der verbündeten Ost-mächte. Denn erst durch einen abgekarteten Kampf schaffte es der spätere
Me-daillengewinner, mit mir gleich zu ziehen. Fast alle Kampfrichter und Juroren stammten damals 1969 aus dem Osten, dagegen konnte man nichts ausrichten. Obwohl ihm eine Medaille versagt blieb,
blickte er mit guten Gefühlen auf die Grossanlässe zurück und sagte einmal: «Olympische Spiele sind, so glaube ich, für jeden Sportler das Grösste.»
Zwei Eidgenössische Turnfestsiege
Dazu kommen ein weiterer vierter sowie ein fünfter Schlussrang an Weltmei-sterschaften im Ringen. Auch glückte ihm auf nationaler Ebene ein Sieg an einem
eidgenössischen Ringerfest. Gleich zweimal siegte der Näfelser an Eid-genössischen Turnfesten: 1963 in Luzern und 1967 in Bern. Zwei Mal gewann der Metzgerssohn auch den Eidgenössischen.
Nationalturntag und zwar 1965 in Grenchen und 1969 in Siebnen. Total siegte er 35-mal an Nationalturnwett-kämpfen.
Nicht minder erfolgreich kämpfte er im Sägemehl. Zwei Siegen am Glarner Kan-tonalen (1968 in Oberurnen und 1970 in Engi), einen am Bündner (1969 in Untervaz), und
der Triumph 1970 auf der Rigi zeugen von seiner Klasse. Jener Triumph auf der Rigi war speziell. Nachdem sich der Glarner am Eidgenös-sischen 1969 in Biel das Kreuzband riss, trat er zurück.
Telefonisch erhielt er eine Einladung fürs Innerschweizerische 1970 in Siebnen. Der Glarner TK-Chef sagte zu ihm, dass er nur ans Innerschweizerische dürfe, wenn er auch das Glarner, Bündner
Nordostschweizer und die Rigi besuche. So gab er sein Comeback, was überaus erfolgreich verlief und durfte in diesem Jahr erstmals auf der Rigi teil-nehmen. Nach gestelltem Schlussgang zwischen
Karl Meli und Max Wolfens-berger erbte er gemeinsam mit Ady Zurfluh den Festsieg.
Um den Schlussgangeinzug gekämpft
Über all den erwähnten Erfolgen thronen die zwei Eidgenössische Kränze und die Schlussgangteilnahme am Kilchberger Schwinget 1962. 1966 am Eidgenös-sischen in
Frauenfeld belegte «Peti» wie er allseits genannt wurde, den sechsten Schlussgang. Drei Jahre später kämpfte er im siebten Gang gegen Ruedi Huns-perger um den Schlussgangeinzug. Eigentlich wollte
er den Wettkampf nach einem Kreuzbandriss im sechsten Gang aufgeben, doch die gute Ausgangslage und das Zureden seiner Kameraden bewogen ihn zum Weitermachen. Diesen Gang gegen den Berner
Ausnahmekönner verlor er, doch zuletzt kehrte er gegen Anton Fuchs auf die Siegerstrasse zurück. Am Ende belegte er in Biel Rang drei. Die beste Platzierung eines Glarners an einem
Eidgenössischen Schwingfest. Beide Male 1966 und 1969 gewann er den Kranz gemeinsam mit seinem Bruder Bruno.
Vom Grillstand in den Schlussgang
Bei seiner Schlussgangteilnahem am Kilchberger 1962 war er nur Ersatzmann. Erst als ein Ostschweizer Schwinger seinen Verzicht erklären musste, rückte er nach. Das
Spezielle an diesem Fest: Zwischen den Gängen grillierte Jutzeler für seinen Arbeitgeber, einen Metzgermeister aus Zürich, Würste. Im alles entschei-denden Gang unterlag er dem Luzerner Hans
Bühler. Total glückten ihm 33 Schwingfestsiege. Frühzeitig trat Jutzeler nach seinem kurzzeitigen Comeback Ende 1970 zurück. Beruf und Gesundheit gingen vor.
Jutzeler übernahm schon in den jungen Jahren die Metzgerei seines allzu früh verstorbenen Vaters Beda. «Ich arbeitete zwischen 12 und 14 Stunden am Tag. Einmal
hatte ich während eines ganzen Jahres nur einen einzigen Sonntag frei», liess er sich dereinst zitieren. Peti war der Sport immer nur ein Ausgleich zu seiner strengen Arbeit. Dort holte er sich
auch seine Kraft für sein Hobby. Für dieses hatte er meist nur an den Abenden und an den Wochenenden Zeit. Im 81. Altersjahr hörte das Herz eines grossen Sportlers für immer auf zu
schlagen.
erschienen in "glarus24.ch" Do 1.10.2020 und in den "Glarner Nachrichten", Autor: Jakob Heer
Dienstag, 29. September 2020 (Micheeli)
P. Berno ist nicht mehr
1934-2020
Während mehreren Jahren hatte ich den Vorzug, P. Berno als kameradschaftlichen und hilfsbereiten Lehrerkollegen an der Stiftsschule, als Unterpräfekten und Herr
und Meister über das Eisfeld auf dem Hartplatz auf dem Klostergelände kennen und schätzen zu dürfen. Er starb am Bruderklausentag 25. September 2020
im Spital Einsiedeln.
Erinnerungsbild: Gemütlichkeit bei Speis und Trank unter Brüdern: P. Berno Blom in Tischmitte, flankiert von P. Raimund Gut und P. Ambros Koch, rechts P. Damian Rutishauser. In der hintersten
Ecke P. Konrad Kälin. von hinten P. Lorenz Moser und P. Bernhard Wuest.
P. Berno (Otto) Blom OSB
von Nunningen SO
ist am Freitag, 25. September, am Festtag des heiligen Bruder Klaus, im Spital Einsiedeln verstorben.
P. Berno wurde am 23. Juli 1934 in Fehren geboren. Nach seiner Schulzeit kam er 1949 in die laufende erste Klasse der Stiftschule Einsiedeln und schloss diese 1956
mit der Matura ab. Der Eintritt ins Kloster erfolgte im Herbst desselben Jahres. 1957 legte P. Berno seine einfache und 1960 seine feierliche Profess ab. Am 20. Mai 1961 empfing er die
Priesterweihe.
Von 1962 bis 2000 unterrichtete er an der Stiftsschule, einzig unterbrochen durch sein Studium der Altphilologie von 1966 bis 1970. Als Unterpräfekt war ihm auch
die Sorge um die internen Schüler anvertraut. Danach freute er sich, vermehrt in der Pfarreiseelsorge mithelfen zu dürfen. Während mehreren Jahren stand er der Pfarrei Freienbach zur Verfügung,
auch nahm er verschiedenste Aushilfen wahr. Noch im vergangenen Monat feierte P. Berno Gottesdienste im Kloster Au und in den beiden Einsiedler Pflegeheimen Langrüti und Gerbe. Auch im Kloster
half er bei der Pilgerseelsorge mit und feierte regelmässig Gottesdienste in der Gna-denkapelle bei der Einsiedler Madonna.
In den vergangenen Tagen liessen die Kräfte bei P. Berno zusehends nach. Es war für ihn nicht leicht, Hilfe und Unterstützung anzunehmen. Ein letztes Mal liess er
dies zu, als man ihm im Spital nach dem Abendessen half, sich ins Bett zu legen. Danach brauchten sich Ärzte und Pflegepersonal nicht mehr um ihn zu kümmern, denn der Herr über Leben und Tod
selbst nahm sich P. Berno an. Möge er nun schauen, wonach er sich im Tiefsten gesehnt hat.
P. Berno starb im 87. Jahr seines Lebens und im 64. seiner Ordensprofess.
8840 Einsiedeln, am Fest des hl. Bruder Klaus, 25. September 2020
Abt Urban, Konvent und Angehörige
Bestattung im Kloster Einsiedeln: Freitag, 2. Oktober 2020, 10.30 Uhr
Der Dreissigste: Samstag, 24. Oktober 2020, 11.15 Uhr
Die Jahrzeit: Samstag, 25. September 2021, 11.15 Uhr
Dienstag, 29. September 2020 (Micheeli)
Der selbständige Optiker Eugen Landolt ist nicht mehr
Ein Bild aus guten Tagen. Eugen Landolt präsentiert neueste Brillenmodelle
(Quelle: Zeitungsausschnitt aus dem Familienarchiv)
In memoriam
Eugen Josef Landolt
23. Dezember 1952 + 22. September 2020
Er wurde just am Tag vor dem Heiligen Abend geboren. Als zweiter Sohn von Fritz und Gertrud Landolt-Feldmann, Fürsorgepräsident,
wuchs er im «Winkel» (Unterdorf 8) auf. Nach ihm folgten drei weitere Knaben und eine Schwester.
Nach dem Besuch der Primar- und Sekundarschule absolvierte er die Uhr-macherlehre im renommierten Uhren- und Bijouterie Geschäft des
Wilhelm Frey in Glarus. Anschliessend machte er die Zusatzlehre als Augenoptiker beim be-kannten Brillen-Optik Ehrler Küssnacht am Rigi. Ab 1975 arbeitete er 12 Jahre als selbständiger Optiker
bei der Optik Zachi Kälin AG in Einsiedeln. In dieser Zeit wuchs in ihm der Wunsch, ein eigenes Optikergeschäfts zu eröffnen. Er bil-dete sich beim berühmten Spezialisten Howard Freeman in London
in «Re-fraction und Optometrie» aus.
Im Sommer 1987 eröffnete er sein topmodernes Optikgeschäft an der Wiesen-strasse 8 in Niederurnen und war Spezialist für aller Arten
von Brillen und Kon-taktlinsen. Seine Präzision und Zuverlässigkeit waren bei seiner Kundschaft sehr geschätzt.
Eugen lebte zeitlebens allein, wusste sich aber sein Leben sehr vielseitig zu gestalten. Gerne besuchte er Sprachkurse in Englisch,
Französisch, Italienisch und Spanisch. Auch Wanderreisen und zahlreise Reisen in alle Welt gehörten zu seinen Hobbies. In seiner Jugend spielte er Fussball bei den Junioren beim FC Näfels. Er
lernte Klarinette bei Albert Hauser sen. (Zimmer-maabärti) und war Mitglied der Harmoniemusik Näfels.
Eisern hielt er seinen freien Montag ein, da sein Geschäft von Dienstag bis Sam-stagnachmittag geöffnet war. Er liebte dann
Ausfahrten mit seinem speziellen ro-ten Citroen (GL 9321), bisweilen fuhr er ins Oberseetal und wanderte um den Obersee.
Man erkannte ihn an seiner geschlachten Gangart und seinen grossen Schritten. Diese Ruhe und Konzentration waren auch beruflich sein
Stärken. Er wirkte freundlich, aber in sich gekehrt und war von introvertiertem Naturell. In Gesell-schaft war er zurückhaltend und ein guter Zuhörer. Er hatte aber seinen eigenen tiefen Humor
und mochte heitere Gespräche und Gemütlichkeit. Auf gute Witze reagierte er mit befreiendem Lachen.
2011 musste er seine Optikgeschäft schliessen, weil er von einem tückischen Lei-den heimgesucht wurde: Lymphknotenkrebs. Seine
letzten Jahre waren eine grosse Leidenszeit mit Spitalaufenthalten, Chemotherapien, die ihn elend schwächten, Bestrahlungen, Behandlungen im Spital Glarus und Chur. Arg setzte ihm der Tod seiner
Mutter Gertrud zu. Sie starb am 16. Juli dieses Jahres, siebzig Tage vor seinem eigenen Tod. Schlimm, hoffnungslos, da keine Heilung mehr möglich schien, durfte er am 22. September seine Augen
für immer schliessen.
Trefflich passen zu ihm die Worte des Römerbriefes 14,7: «Keiner
lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.» Eugen lebt weiter
in den Köpfen und Herzen, die ihn gerne hatten.
Fridli Osterhazy
Dienstag, 22. September 2020
Vico Torriani - weltweiter "Schnulzenkönig"
wäre am 21. September 2020 100-jährig geworden
Gestern Montag wäre Vico Torriani 100-jährig geworden. Der seit dem Zweiten Weltkrieg international bekannte Sänger, Schauspieler, Fernsehkoch, Show-master,
Operettensänger mit unverwechselbarer Stimme und einem "Küssdie-Hand-Madame-Gebaren" durchlief eine rund 50-jährige einmalige Karriere. Seine "Silberfäden" zu Ehren seiner Mutter wurden ein
Welthit. Er hinterlies über 16 Millionen Tonträger, zahlreiche Filme, TV-Shows und wurde ab den siebziger Jahren von neuen Musikströmungen eingeholt.
Nun hat Felice Zenoni einen 26-minütigen Querschnitt durch Vico Torrianis Karri-ere geschaffen und ruft seine Leben und Werk wieder in Erinnerung. Eine
hervor-ragende Dokumentation, die vor allem die ältere Generation und Liebhaber gemütvoller und heiler Musik und Filme erfreuen dürfte.
Felice Zenoni ist ein Bruder des Einsiedler Mönchs Gerold Zenoni OSB.
Die Dokumentation kann unter folgenden Link heruntergeladen werden:
Vico Torriani - weltbekannter "Schnulzenkönig" (Bild: SRF)
Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag 2020
Bettagsmandat der Glarner Regierung 2020
Im Zeichen der Freiheit
20. September 2020
Persönliche Freiheit, Meinungsäusserungsfreiheit, Wirtschafts- freiheit und andere Grundrechte bilden den Kern unserer demokratischen Ordnung und
unseres Zusammenlebens
Im Januar 2020 erreichten Europa Meldungen über einen neuartigen Virus in China. In der Schweiz noch kein Grund zur Beunruhigung. Doch es blieb nicht bei Meldungen
aus der Ferne. Über Hotspots breitete sich der Virus auch in Europa rasch aus. Die Schweiz blieb nicht verschont. Via Tessin und Genf verteilte sich der Virus im ganzen Land, auch im Kanton
Glarus.
Am 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation das Geschehen als weltweite Pandemie ein. Nachdem der Bundesrat bereits Ende Februar die «Besondere Lage»
nach Epidemiengesetz verfügt und erste Einschränkungen beschlossen hatte, rief er schon fünf Tage später die «Ausserordentliche Lage» und damit die höchste Gefahrenstufe aus. Er schränkte das
öffentliche Leben massiv ein.
Einschränkungen der Freiheit
Sämtliche nicht lebensnotwendigen Geschäfte, Restaurants und Bars, Sport- und Freizeitbetriebe mussten per sofort schliessen. Ansammlungen von mehr als drei
Personen im öffentlichen Raum, private und öffentliche Versammlungen sowie der Präsenzunterricht an Schulen und Universitäten wurden verboten. Besuchsverbote in Spitälern und Altersheimen wurden
verfügt. Abstand halten! Hände waschen! Homeoffice und Homeschooling wurden zum Tagesgespräch. Agenden und Büros leerten sich schlagartig. Die Grenzen wurden geschlossen, Einreisesperren verfügt,
der Flugverkehr kam zum Erliegen. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wandte der Bundesrat Notrecht an. Erst ab 11. Mai 2020 beschloss der Bundesrat einen schrittweisen Ausstieg aus dem
Lockdown. Freiheitsrechte waren während mehrerer Wochen drastisch eingeschränkt.
Die Schweizer Bevölkerung hat diese Einschränkungen solidarisch, diszipliniert und verständnisvoll
akzeptiert. Vorrangiges Ziel war (und ist) der Schutz des Lebens, insbesondere auch der stärker betroffenen älteren Mitmenschen. Die Infektionszahlen in der Schweiz konnten rasch reduziert und
die Todesfallzahlen tief gehalten werden. In einer ersten Beurteilung wurde das rasche und umsichtige Handeln des Bundesrates und der Kantone gelobt. Allmählich entspinnt sich aber ein Diskurs:
Den einen gingen die Massnahmen zu weit und die Öffnung kam zu langsam. Andere warnen vor einer zu frühen Lockerung. Auch die Wissenschaft liefert widersprüchliche Statements und
Einschätzungen.
Sicher ist: Solange keine Impfung und oder ein wirksames Medikament verfügbar ist, müssen die Menschen Einschränkungen der Freiheit
hinnehmen.
Handeln aus vernünftiger Einsicht
Was heisst aber Freiheit? Alles zu machen, worauf man gerade Lust hat? Nein! Freiheit heisst nicht einfach tun, was wir wollen. Sie verlangt auch danach, jenen
Regeln und Verpflichtungen zu folgen, die wir uns aufgrund unserer Vernunft selbst gesetzt haben. Handeln aus Freiheit heisst Handeln aus vernünftiger Einsicht. Die höchste Form der Freiheit ist
ein Handeln nach solchen Regeln, von denen wir uns wünschen, dass sie allgemeines Gesetz wären. Kants berühmter Begriff dafür: kategorischer Imperativ. Er verbindet Freiheit, Vernunft und Moral.
Vernunft und Moral sind unabdingbar für unsere Freiheit. Vernunft und Moral verlangen, dass wir uns in dieser Situation der Pandemie selber einschränken, um mitzuhelfen, dass sich das Virus nicht
weiter ausbreiten kann. Wir halten Abstand zu unseren Mitmenschen, wir tragen eine Maske und verzichten auch auf die eine oder andere Reise. Meine Freiheit, mich zu bewegen, wie ich will,
beschränkt die Freiheit des anderen, der seine Gesundheit behalten und sich schützen will. Es kommt zu einer Kollision der Freiheitsrechte.
Die Gesetze, welche die Freiheit garantieren, haben wir seit langer Zeit. Aber haben wir die Moral verloren? Die westlichen Gesellschaften haben in den vergangenen
Jahrzehnten den Individualismus über alles gestellt und dies als Freiheit ausgegeben. Für eine freie Gesellschaft ist aber ein Sinn für die Gemeinschaft, eine gemeinsame Identität, ein Wir-Gefühl
unabdingbar.
Der Individualismus hat beängstigende Ausmasse angenommen. Es brauchte bedauerlicherweise erst eine Krise, um das Wir-Gefühl wieder zu stärken. Viele
Menschen haben sich um andere gekümmert, haben die Interessen der Gesellschaft vor ihre eigenen Interessen gestellt. Diese Vernunft brauchen wir nicht nur in der Krise, sondern auch in
normalen Zeiten. Wenn wir die Freiheit für unsere Kinder erhalten wollten, brauchen wir nicht noch mehr Gesetze, sondern weniger Gesetze und dafür wieder mehr Moral.
Freiheit ist kein Freibrief
Impulse für ein ausgewogenes Verhältnis von Freiheit und Verantwortung bietet uns der christliche Glaube. Jesus Christus stand fest in der jüdischen Tradition, die
Gott vor allem als Befreier sieht. Die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten ist bis heute eine der zentralen Glaubensgeschichten, im Judentum wie im Christentum. Gott hat sein Volk in
die Freiheit geführt und will, dass es in Freiheit, Frieden und Sicherheit leben kann. Für diese Freiheit braucht es Regeln, etwa die Zehn Gebote.
Jesus hat die Freiheitstradition des Alten Testamentes aber noch weitergeführt. Er hat deutlich gemacht, dass Gott uns Menschen liebt, so wie Eltern ihre Kinder
lieben: bedingungslos. Das bedeutet, wir brauchen erstmal nichts zu tun, damit wir Gottes Liebe bekommen. Wir müssen nur darauf vertrauen. Und mit dieser bedingungslosen Annahme sind wir frei,
einfach uns selbst zu sein. Weil Gott uns für wertvoll hält. Und das befreit uns von falschen Denkmustern. Gott befreit uns vom Zwang, gut sein zu müssen, gut dastehen zu müssen, oder wie andere
zu sein. Gott befreit uns also von einigem.
Aber es gibt nicht nur Freiheit von etwas, sondern auch Freiheit zu etwas. Gott schenkt uns die Freiheit, unser Leben auf unsere Weise zu
gestalten. Gott gibt uns die Freiheit, seine Liebe weiterzugeben. Nicht, weil wir müssen, sondern, weil das die natürliche Folge des Glaubens ist. Nicht, damit Gott uns liebt.
Sondern, weil Gott uns liebt! Damit sind wir frei, immer neu nach der Wahrheit und dem richtigen Weg für uns und die Welt zu suchen.
Gott befreit uns davon, menschliches Leid als göttliche Strafe oder als Gottes Ferne deuten zu müssen. Er macht uns frei von dem Drang, unsere eigenen Interessen
rücksichtslos und mit Gewalt durchzusetzen. Wir können mit Geduld und sanftem Mut für Recht und Frieden und den Schutz unserer Mitmenschen eintreten.
Gott befreit uns auch von der Faszination durch Reichtum, Ruhm und Macht. Wir können unsere Herzen, unsere Augen und unsere Hände gegenüber den Not-leidenden
öffnen. Gott schenkt uns die Freiheit, um der Liebe willen auch Verzicht zu leisten und persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen.
Sehr treffend hat Apostel Paulus das im Galaterbrief (5, 13) beschrieben: «Gott hat euch zur Freiheit berufen, meine Brüder und Schwestern! Aber missbraucht eure
Freiheit nicht als Freibrief zur Befriedigung eurer selbstsüchtigen Wünsche, sondern dient einander in Liebe».
Gerade in der jetzigen Krise, von der wir nicht wissen, wie lange sie noch dauern wird, ist es hilfreich, dass wir füreinander da sind, in Liebe und Freiheit, die
Gott uns schenkt. In der Freiheit, die uns verantwortungsvoll Entscheidungen treffen lässt. In der Liebe, die unsere Mitmenschen im Auge behält - und dafür bisweilen auch die eigene Freiheit
zurückstellt.
PS.: Ich habe das Bettagsmandat der Glarner Regierung, unterzeichnet von Landammann Dr. Andrea Bettiga und Landschreiber lic. iur. Hansjörg Dürst hier festgehalten,
weil die traditionellen Bettagsmandate des Regierungsrat eine Spie-gel des Zeitgeistes sind. Das diesjährige ist ein Dokument der Pandemiezeit im Zeichen des Corona Virus.
Montag, 14. September 2020
Unverhofft kommt oft...
Ein Telefon aus Übersee....
Bilder und Porträts von Kunstmaler Josef Hauser, Näfels, heute in Los Angeles!
Kunstmaler Josef Hauser, Selbstporträt
Gestern Abend telefonierte mir Hedwig Knüsel-Hauser, die nächstes Jahr am 2. Februar 2021 100 Jahre alt wird und rühmte den Kunstführer über das
Kloster Näfels über den grünen Klee. Ich spürte, dass sie sehr gerne ein solches Exemplar hätte, fand ein überzähliges Exemplar in meinen Archiv, packte es ein und warf es heute Morgen auf der
Post ein. Nur kurze Zeit nach ihrem Anruf kam ein weiteres Telefon: Beat und Susanna Knüsel-Trümpy aus Los Angeles. Sie hätten eben ihrer Mutter telefoniert und vom Anruf erfahren.
Nun stellte sich heraus, dass Beat Knüsels Grossvater mütterlicherseits der Näfelser Kunstmaler Josef Hauser war, dass er dann und wann in Näfels in den Ferien war.
Plötzlich sprach eine Frauenstimme dazwi-schen: "Ich bin auch eine Glarnerin" - "Von wo?" - "Von Ennenda und hiess Trümpy." Es stelle sich heraus, dass sie die Tochter vom be-rühmten Nationalrat
Dr. Hans Trümpy, Chefredaktor bei den "Glarner Nachrichten" sei. "Aaa? Der schweizweit bekannte Schöpfer der Rubrik "Schweizerisches".
Ein munteres Gespräch entwickelte sich und schliesslich stellte sich heraus, dass Beat und Suanna Knüsel mehrere Werke von
Josef Hauser in Los Angeles in ihrem Heim hängen haben. Zwei Gemälde hatte sei-nerzeit Dr. Hans Trümpy gekauft, eins war ein Hochzeitsgeschenk und weitere waren sonstwie in ihren Besitz
gekommen.
Ich flippte fast aus; denn ich hatte in den achtziger Jahren im SGU eine grosse Josef Hauser-Ausstellung organisiert und die Vernissage zele-briert in Anwesenheit
des Künstlerehepaars bei Full House.
Schliesslich stellte sich heraus, dass die Vorfahren der Mutter von Beat, Hedwig, und meine Vorfahren Verwandte waren.
Prompt sandte ich Beat und Susanne die direkte Stammlinie der Hauser bis zu den zwei nachweisbaren gemeinsamen Stammvätern Hans und Hans Heinrich Hauser.
Postwendend trafen bei mir Fotos der erwähnten Gemälde ein, die hier verewigt werden sollen.
Gemälde, angeblich Urnerboden, 1928 und 1929
Beats Grossmutter mütterlicherseits Sophie Hauser-Stengele, Gattin des legendären "Lehrer Konrad"
Hedwig Hauser, später Hedwig Knüsel-Hauser, als Siebenjährige. Sie wird 2021 hundert Jahre alt. Geboren am 2. Februar 1921
(Quelle: Sämtliche Bilder aus Privatbesitz von Beat und Susanna Hauser-Trümpy, Los Angeles)