Letztmalige Zusammenkunft der Josef, Josefinen, Seppen und Josys am 19. März 2019
Wegen des Rückgangs des Namens "Josef". "Sepp", "Josefine" und "Josy" stellt der Seppi-Verein nach zwanzig Jahren sein traditionelles "Seppäträffä" ein.
Gefeiert wurde der "letzte Tag" mit einem Carausflug nach Rheinfelden in das El-
dorado der wahrscheinlich bekanntesten Bierbrauerei Feldschlössli nach Rhein-felden. Etwa eine Dreissigschaft von Männlein und Weiblein genossen bei Traumwetter die
Fahrt.
Nach der Rückkehr traf man sich im "Steinbock" zum traurigen Abschiedsmahl. die beiden letzten Ober-Seppen Josef Fischli-Kuster und Josef Gallati-Schön-bächler
führten durch den Abend und hielten Rückblick über die zwanzigjährige Vereinsgeschchte. An den Wänden waren ungezählte Bilder aus der bewegten Entwicklung des Seppenvereins und liessen
Wehmut aufkommen. Als Gast zum Leidmahl wurde der Oberfridli des "Fridlibundes des Kantons Glarus" eingeladen.
Diese hielt gerührt die Leichenrede und empfahl, übers Jahr ein weltliches Jahr-zet zu feiern.
Die Eloge zum Abschied des "Seppä-Träffä", die gleichzeitig auch Nekrolog war, lautete so:
Abdankungsrede zum letzten Seppätaag
D Josepä und äu d Josefiinä
sind i dr letschtä Ziit äm schwiinä!
‘s gäb nämä schiint’s i üüs’rä Huäbä
di leng’ri weniger Seppel-Buäbä!
Mä mäinti schiär, äs sig nüd wahr
au d Schosi-Mäitli siged raar!
Hütt zelled nu, mä sött-si schämä,
nüümödig und moderni Nämä.
De Seppä schiär i jedem Huus
de schtäärbed etz halt läider uus.
Au ä dä schüünä Seppätagä
gaht’s weläwääg dä-n-au a Chragä.
Und mit dem fäinä Seppi-Wii
sig’s ja dä-n-ebä-n-ä verbii.
Und au des legger Seppä-n-Ässä
chäm-mä i Zuäkumft ä vergässä.
Dr Gründerbresi Fischli Zäi
isch ja au etli Jahr schu häi;
äs fählt dr Sepp vum Schpängler Fischli
äm Seppä-Bresidäntä-Tischli.
Und Bresidänt schu gad ä Wiil
isch äinä gsii ussem Exiil;
dr Galäti vum Züripiät
wo’s Zürcher hätt und eeländ ziäht.
Mit zwänzgi isch ä Klup nuch jung
hätt Speuz und Pfiff und wagger Schwung.
Und hett’r wagger Klupmitglider
dä gääb’s-em’s ja dä immer wider.
Äs liit nüd ä dä Saamäbanggä,
wänn-dä-n-ä Klup faat afu chranggä.
Wänn ds Schprung-Gält dä ä nümmä ziäht,
dä böööset’s dä uf demm Gebiät.
Jänu, mer müänd-is halt driischiggä,
deer Chessel chaa-mä nümmä fliggä.
Versänggä müä-mer-nä i-g Gruft,
kä Seppli chäm-meh, nu nuch Luft!
Jä, ds Läbä isch halt mängmaal suur.
Drum sim-mer hinecht i dr Truur.
Vum Fridllibund schtatt gratäliärä
chum-ich etz halt gu kondoliärä.
Nu sägä muäs-ich etz halt gliich:
Härrschaft, isch daas ä schüüni Liich!
Uufhöörä tuät etz üüers Gschigg
bim Bsuäch vunerä Piärfabrigg.
Im «Schtäibogg» i dem Rauchersaal
da händ-er nämä ds Liichämahl.
mit Liichäträäger Boscholee
tüät d Truur dä nümmä-n-äso weh!
Drum wündsch-iich allnä rächt viil Chraft,
viil Zuäversicht und Truubäsaft.
Dr «Tschamper Sunntig» isch verbii,
für d Seppä und für d Josefii.
Und wänn’s im Läbä nämä haarzet,
dä fiired über ds Jahr äs Jahrzet!
Prost mitenand, zur letschä-n-Öölig!
Dr Seppäträff – Gott hab ihn selig!
Au Gruäz dähäimä und a pBäsi
Sehr häärzli – Fridli Oschterhäsi!
Näfels., am Seppätaag 2019
... und siehe noch während die Seppen und Seppinnen mit gesenkten Häuptern lauschten, begann es zu "schmüürzelen", da schoss eine
lichterlohe Flamme auf dem Nebentisch hoch auf. Geistesgegenwärtig erhoben sich Seppen mit Feuerwehrerfahrung. Eine schlug mit dem grossen Brett auf dem vorher noch "Zigerbrüütli" serviert wurden
auf den Brand auf dem Tisch. Das Feuer wehrte sich verzweifelt, Funken flogen und einer packte das brennende Etwas und warf es zur Türe hinaus.
Nun konnte auch der vom Fridlibund gestiftete Grabeskranz mit der In-schrift "Seppä-Träffä" und scharzen Trauerbändern dem
amtierenden Ober-Seppi mit tiefer Verneigung überreicht werden. Seufzend sprach der Oberfridli: "Dänn gitt's etz halt kä-n-Äärdbeschtattig, sondern ä Ii-
äscherig!"
So endete - nach diversen Ehrungen mit Seppi-Wii und gefärbten Eiern -
das "Seppäträffä", und die Seppä und Seppinnen konnten den Heimweg antreten.
Requiescat in pace! Ruhe im Frieden!
Montag, 11. März 2019
BAD SÄCKINGEN
Fridolinsfest: Sturm und Dauerregen zwingen zu Improvisation
Tribut an das Wetter: Das Fridolinsfest in Bad Säckingen fand dieses Jahr ohne Prozession statt.
Heftiger Sturm und Dauerregen waren für Sonntag angekündigt. Und der Wetterbericht sollte Recht behalten. Erstmals seit 14 Jahren musste die Prozession in Bad Säckingen zu Ehren des heiligen
Fridolin ausfallen.
Peitschender Regen und stürmischer Wind verhinderten bereits, dass die kirchlichen Würdenträger, Ordensleute, Ministranten und Trachtenträger zu den Klängen der Stadtmusik feierlich ins Münster
einzogen. Gegen Ende des Pontifikalamts besserte sich das Wetter zwar geringfügig, zu jenem Zeitpunkt aber war die Entscheidung gefallen und den fünf Blaskapellen, die die Prozession begleiten
sollten, war schon abgesagt. Die Trachtenkapelle Herrischried sorgte mit ihrem sakralen Ad-hoc-Konzert unter der Arkade des Kaufhauses May für Feststimmung. So gerieten das Pontifikalamt (siehe
Text unten) und der anschliessende Empfang der Stadt Bad Säckingen für die Ehrengäste im Kursaal zu den Höhepunkten des Festes. Dabei knüpfte Bürgermeister Alexander Guhl an die Predigt im
vorangegangenen Pontifikalamt an, in welcher Weihbischof Peter Birkhofer appellierte, dem Verlust an Vertrauen aus dem Glauben begründete Hoffnung entgegen-zusetzen.
Von Applaus unterbrochen wurde Guhl, als er anmerkte: «Natürlich wäre es auch mir lieber, wir hätten einen anderen Präsidenten in den USA.» Der Vertrauensverlust in Staat, Kirche und Gesellschaft
gehe einher mit einem Verlust an Vorbildern und Eliten, sagte Guhl. Der heilige Fridolin sei mit seinem Wirken in krassem Gegensatz zu den heutigen Eliten gestanden.
Fest der Städtepartnerschaften
Vertrauen war auch das Schlagwort von Weihbischof Peter Birkhofer, der den Spruch in seinem Wappen zitierte: «Verwurzelt in der Liebe». Wo uns das gelinge, so sagte er, könne Vertrauen in uns
selbst wachsen. Das Fridolinsfest ist traditionell auch ein Fest der Städtepartnerschaften, insbesondere die Menschen in Bad Säckingens Schweizer Partnergemeinde Glarus Nord nehmen regen Anteil
an dem Fest. Kein Wunder, ist Fridolin doch dort Kantonspatron, sein Bildnis schmückt das Kantonswappen. Auch in diesem Jahr waren die Partnergemeinde Glarus Nord und der Kanton wieder mit einer
stattlichen Abordnung vertreten. Grussworte sprachen der frühere Gemeindepräsident von Näfels und amtierende Landratspräsident des Kantons, Bruno Gallati, und Thomas Kistler, der neue
Gemeindepräsident von Glarus Nord. Beide brachten Bürgermeister Guhl essbare Gastgeschenke mit, wobei sich der Gemeindepräsident überzeugt zeigte, dass Guhl als SPler wisse, wem er die Geschenke
weiterleiten könne.
Aus Santeramo kam Bürgermeister-Stellvertreterin Maria Anna Labarile. Städtepartner-schaften wie jene zwischen Bad Säckingen und Santeramo, so sagte sie, seien gerade dann von besonderer
Bedeutung, wenn Europa in Schwierigkeiten stecke.
Quelle:
Dieser Beitrag von Axel Krem erschien in der az AARGAUER ZEITUNG wie auch in der BADISCHEN ZEiITUNG, wo Axel Kremp, Chefredaktor ist. Kremp ist ein grosser Freund der Partnerschaft
Glarus-Nord und Bad Säckingen.
Samstag, 9. März 2019
Der Exil-Näfelser Dr. iur Vital Hauser wurde 100 Jahre alt
Dr .iur. Vital Hauser, Meilen, wurde im intimen Kreise von Hausern und Freunden in einem schlichten, intimen Geburtstagstreff am vergangenen Samstag im
Boh-lensaal des Tolderhauses in Näfels gefeiert.
Der rüstige 100-jährige erfolgreiche Jurist, Skiclubpräsident, Jäger, Offizier und Arztsohn des legendären «Doktor Vital Hauser» (1886-1985) wurde am 5. März 1919
in Zürich geboren, wuchs aber in Näfels auf. Nach seinem Jus-Studium in Zürich und Genf war er Syndikus des Schweizerischen Musikverbandes, Direktor der Schweizerischen Interpretengesellschaft,
u.a. auch Mitgestalter des Schwei-zerischen Urheberrechts in Zusammenarbeit mit Landammann und Ständerat Dr. Fritz Stucki. In der Limmatstadt führte er eine Anwaltskanzlei mit breitem,
inter-nationalem Betätigungsfeld. 1946 heiratete er Marianna Helena Stauffacher von Matt GL. Sie gebar ihm zwei Söhne Tobias Vital, der seine Anwaltspraxis weiter-führt, und Vital Franz, der
bekannte Filmproduzent (u.a. «Felsen und Fabriken», «Die Näfelser Fahrt»). Der Jubilar wohnt mit seiner Frau in Meilen, ist aber zeit-lebens ein «unheilbarer» Heimwehnäfelser geblieben.
Unser Bild: Erinnerungsbild an die kleine Geburtstags-Fête in Näfels: Der Jubilar Dr. Vital Hauser,
Bildmitte, flankiert von Lydia Müller, links, und Dr. iur. Petra Hau-ser, Obergerichtspräsidentin. Im Hintergrund v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Louis Egloff, Linda Egloff, verdeckt Rosmarie Hauser
(Gattin von Dr. Renward Hauser, Zürich), Dr. Andrea Schuler, Glarus, Brigadier Robert Küng, Rapperswil, Vital Franz Hau-ser, Sohn des Jubilaren, Marlies Küng, Egg SZ, verdeckt Lydia-Laupper,
Martin Laupper, Präsident der General Bachmann Gesellschaft, Fridolin Hauser, «Oster-hazy». Nicht auf dem Bild: Dr. Renward Hauser, der fotografierte). Gemeinde-präsident Thomas Kistler und
Doko-Präsident Näfels Daniel Landolt sandten eine briefliche Grussbotschaft. Der Jubilar bedankte sich mit einer spontanen, unvor-bereiteten Stegreife-Rede für die heiteren Reminiszenzen in den
Gratulations-reden der Gästeschar. Er erfreut sich bester geistiger und körperlicher Verfas-sung. (F.O.)
Vital Hauser feierte seinen hohen Geburtstag mit Familie und Freunden am 3. März im Restaurant Hirschen.
Der Jubilar bei seiner kurzen Rede vor der 90-köpfigen Festgesellschaft im Hotel «Hir-schen», Obermeilen. Foto: Vital Franz Hauser
1950 haben Vital Hauser und seine Frau Marianne ihre Glarnerseelen an den Zü-richsee getragen, ins im 17./18. Jahrhundert gebaute Riegelhaus in Meilen. Von hier aus
blicken sie auf die Glarner Alpen, die Sonne geht hier früher auf, und die Abendstrahlen färben die Berge leuchtend rot, ein Panorama, wie es so in Glarus selber nicht zu sehen ist.
Vital Hauser ist ein Freigeist und von ganzem Herzen Jurist und Jäger. Das erste entspricht seinem Charakter und das zweite seinen Genen. Die Anwaltskanzlei in
Zürich übernahm er von seinem Schwiegervater Werner Stauffacher und arbei-tete bis ins hohe Alter, jetzt führt sein Sohn Tobias die Geschäfte weiter.
Für den Beruf und die Jägerei war Meilen ideal gelegen, zwischen der Stadt und den nahen Bergen des Zürcher Oberlandes, wo Vital Hauser den grössten Teil seines
Lebens Pächter eines Jagdreviers am Tössstock war.
Geheiratet haben der (aus dem katholischen Näfels stammende) Vital und Mari-anne (protestantisch aus Matt im Kleintal) 1946. Die ersten Jahre der Ehe ver-brachten
sie in Zürich, wo auch die beiden Buben zur Welt kamen. Mit diesen, Tobias Vital und Vital Franz, zogen sie dann an die Bergstrasse in Meilen. Hier bewirtschaftete das Ehepaar einen kleinen
Rebberg und feierte jährlich eine rauschende Party anlässlich des «Wymmet».
Vital Hauser ist landverbunden und weltläufig zugleich, lebensfreudig, unkompli-ziert und anpackend. Wie sein Vater hat er den grössten Teil seines Lebens Brissagos
geraucht, was offenbar seiner Gesundheit nicht abträglich war.
Täglich absolviert er sein Programm am Rudergerät und marschiert seine Run-den vor dem Haus.
Wir gratulieren dem Jubilar von ganzem Herzen und wünschen ihm und seiner Frau jeden Tag glückliche Augenblicke mit guter Sicht auf die Glarner Alpen.
aus: Meilener Anzeiger 7. März 2019:
Oben links: Dr. Vital Hauser nimmt die Gratulation von Marlies Küng entgegen. Oben rechts: Kleines Bankett im Bohlensaal des Tolderhauses, wo nicht nur Vogt Tolder wohnte, sondern auch die
Geschwister Anny und Viktor Feldmann "Goodis" mit 30 Katzen.
Unten links: Dr. Andrea Schuler, Rosmarie Hauser, Prof. Dr. med. Louis Egloff, Fridolin Hauser und Lydia Müller. Bild rechts: Prof. Dr. med. Louis Egloff, Linda Egloff, verdeckt Rosmarie Hauser,
Dr. iur. Andrea Schuler, Lydia Müller, Br Robert Küng, Vital Franz Haus-er, Jubilar Dr. iur. Vital Hauser, verdeckt Marlies Küng, verdeckt Lydia Laupper, Martin Laupper, Präs. Bachmann Ges., Dr.
iur. Petra Hauser, Obergerichtspräsidentin, Fridolin Hauser "Osterhazy" (Fotos: Dr. med. Renward Hauser).
Donnerstag, 7. März 2019
34 Fridlenen am 34. Fridlitreff
Teilnahme an der «Näfelser Fahrt» beschlossen
Der am 6. März 1986 gegründete «Fridlibund» feierte letzten Mittwoch den traditionellen «Fridlitreff» zu Ehren
des Namens- und Landespatrons Sant Fridli im «Steinbock» Näfels in üblicher Fröhlichkeit. Besonderer Gastredner war diesmal Landratspräsident Bruno Fridolin Gallati, dessen Zweitname erstmal
gelüftet wurde.
Neben den üblichen Traktanden Jahresbericht, Kassabericht (Schatzmeister Fridolin Gallati), Erinnerung an den
säckingischen Ursprung und die «Ursus stand uuf!»-Legende stand im Zentrum die erstmalige Teilnahme der «Fridlenen» an der «Näfelser Fahrt». Ziel: 63 Teilnehmer von Fridlenen mit Angehörigen und
Freunde aus Anlass «630 Jahre Näfelser Fahrt 1389-2019». Nach lebhafter Diskussion wurde mit Landammenmehr die Teilnahme beschlossen. Ebenso einstimmig gewählt wurde als Fahrts-Tagesfähnrich
Fridolin Schiesser, Weesen, da der Fähnrich Frido Landolt als Kirchenfahnenträger im Einsatz ist.
Der Abend klang etwas ernsthafter aus, da Aschermittwoch war. Dennoch fehlte es nicht an Gemütlichkeit und
Heiterkeit. Als die letzten den Saal verliessen, zeigte die «Steinbockuhr» 3 Uhr… weil sie «vorging», ein Zeichen, dass auch ein traditioneller Verein seiner Zeit voraus sein kann…
F. O.
Kleiner Bilderbogen
von
Markus Andreas Fridolin Hauser, Zug
Bildlegenden:
1)34 Fridlenen beraten über die Teilnahme an der «Näfelser Fahrt». An diesem Tisch die starke «Niederurner
Abordnung». Vorstandsmitglied Fritz Stüssi, Luchsingen, eine Zweierdelegation aus dem Zürcher Oberland. Im Hintergrund die Fahne des Fridlibundes, die 1998 unter dem Torbogen des
Fridolinsmünsters in Bad Säckingen eingeweiht worden war durch: Bischof Albert Rouet, Poitiers (F), Weihbischof Dr. Peter Henrici, Chur/Zürich, Münsterpfarrer Peter Beck, Dorfpfarrer Martin
Mätzler, Näfels, und Br. Fidelis Schorer OFM, Guardian des Klosters Näfels.
2)Tisch drei: Fridlenen aus Mollis, Glarus, Bilten, Niederurnen, Näfelsberg, Näfels, Netstal und dem St. Galler
Oberland im Gespräch.
3)Der zum Fahrts-Fähnrich gewählte Fridolin Schiesser, Weesen, rechts, brachte vom Fridlisfeuer Oberurnen, das
er vorher besucht hatte, als «Trophäe» ein kohlenschwarz verbranntes Holzstück.
Fotos: Fridlibund
34 Fridlenen beraten über die Teilnahme an der «Näfelser Fahrt». An diesem Tisch die starke
«Niederurnen-Abordnung». Vorstandsmitglied Fritz Stüssi, Luchsingen, eine Zwei-erdelegation aus dem Zürcher Oberland. Im Hintergrund die Fahne des Fridlibundes, die 1998 unter dem Torbogen des
Fridolinsmünsters in Bad Säckingen eingeweiht worden war durch: Bischof Albert Rouet, Poitiers (F), Weihbischof Dr. Peter Henrici, Chur/Zürich, Münsterpfarrer Peter Beck, Dorfpfarrer Martin
Mätzler, Näfels, und Br. Fidelis Schorer OFM, Guardian des Klosters Näfels.
Eifrige und angeregte Diskussion über das vergangene Fridlijahr. Tisch zwei mit Fridlenen
aus Mollis, Glarus, Bilten, Niederurnen, Näfelsberg, Näfels, Netstal und dem St. Galler
Oberland.
Austausch von Tisch zu Tisch: Im HIntergrund Fritz Stüssi, Fridlivorstandsmitglied, Im Vordergrund Fridolin Fischli, Näfels, daneben Fridolin Schiesser, Weesen, Fridolin Beglinger "Sigi", Glarus,
Fridolin Laager, Mollis.
BIld oben links: Frido Landolt, Näfels, unser "Weibel", wird für seine zuverlässigen Zustellungen des "Aufgebots zum Fridlitreff" gelobt. Zweites Bild: Der vorzügliche Schatzmeister präsentiert
die Jahresrechnung, und kann (Bild rechts) vom Sprecher der Rechnungsrevisoren Ruedi Fridolin Jenny, Mollis, beste Anerkennung für die tadellose Rechnungsführung und die Akklamation der
Versammlung entgegennehmen.
Untere Reihe: links, Landratspräsident Bruno Fridolin Gallati, ist Ehrengast und überbringt eine sympathische Grussbotschaft als höchster Glarner (während des Jahres). Mitte: Fridolin Schiesser
überreicht symbolisch einen verkohlten Holzsparren vom Fridlisfüür aus Oberurnen, das er vor dem Fridlitreff besucht hatte. Rechts:
Landratspräsident Bruno Fridolin Gallati, war erstmals dabei und lüftete die Tatsache, dass er als Zweitvornamen auch Fridolin heisst.
Donnerstag, 28. Februar 2019 (Schmutziger Donnerstag)
Trouvaille (auf Deutscher Homepage gefunden)
"Ich bin ein Näfelser“
13.06.2015 Südostschweiz. Erstellt von Nadine Rydzyk
Fridolin Hauser ist Näfelser durch und durch. Wie ein wandelndes Lexikon der Ortsgeschichte weiss er über seine Glarner Heimat zu erzählen, kennt die
Potentiale des Ortes und ebenso die Fallstricke auf dem Weg einer gesunden gesellschaftlichen Entwicklung.
Näfels. – Am Ostersonntag, den 9. April, und damit am Jahrestag der Schlacht bei Näfels, unter Glockengeläut und unweit eines Gedenksteins geboren, wurde Fridolin
Hauser das Engagement für sein Heimatdorf praktisch in die Wiege ge-legt. Der Sohn einer Österreicherin und des als „Hasä Fritz“ im Dorf bekannten Näfelsers ist nicht nur unter seinem
Kosenamen „Fridli Osterhazy“ und als Autor unzähliger Kolumnen und des Buches „Näfelser Geschichte(n)“ bestens bekannt. Nicht zuletzt hat er mit seinem von unerschöpflichem Tatendrang zeugenden,
initiativen Engagement seine Fingerabdrücke in Näfels hinterlassen. Entspre-chend gut hat er auch die Entwicklung des Ortes hautnah miterlebt und analy-siert.
In Näfels geboren, besuchte er das Lehrerseminar in Rorschach und war in seiner Herkunftsgemeinde zunächst für zwei Jahre als Lehrer in der Oberstufe tätig, bevor
er seine Heimat verliess. Nach seiner Lehrtätigkeit bei der Stadt Zug, seinem Ausbruch zum Elektrokonzern Landis & Gyr, seiner Anstellung als Haupt-lehrer der Gewerblichen Berufsschule des
Kantons Zug und nach weiteren drei Jahren bei der Swissair, stand er 13 Jahre den Einsiedler Schulen als Rektor vor und hatte einen Lehrauftrag an der Stiftsschule Einsiedeln. Nach 25 Jahren
kehr-te er wieder in sein Elternhaus zurück, und begann, sich intensiv in Näfels zu engagieren. So war er nicht nur von 1986-1994 Gemeindepräsident, sondern gründete viele Vereine. „Besonders
stolz bin ich auf die Glarnerische Staats-bürgerliche Gesellschaft“, erzählt er. Bis heute ist es ihm ein Anliegen, Dinge in Bewegung zu setzen.
Verlust der Gemütlichkeit
Dies mag auch aus seinen Beobachtungen der Veränderungen resultieren. „In meiner Kindheit sind in Näfels, das eher eine Arme-Leute-Gemeinde mit später
Industrialisierung war, die ersten Wohnblöcke entstanden“, blickt er zurück, wie der Startschuss zu einer optischen Veränderung des Ortes erfolgte. „Wir leben in einer Zeit der Bau-Wut und der
massiven Überbauungen. Diese sind zwar archi-tektonisch zum Teil hoch interessant, aber stellenweise am völlig falschen Ort“, so der 76-Jährige.
Näfels hat sich gesellschaftlich stark verändert. So erinnert sich Hauser noch gut an die soziale Nähe, die in seiner Kindheit das Leben bestimmte. „Diese ging zwar
auch mit einer grösseren sozialen Kontrolle einher, doch auch wenn jeder jeden kannte, war gleichzeitig jeder noch ein Original.“ Entsprechend rege war das gesellschaftliche Leben im Dorf.
„Heute ist die Dorfgemeinschaft durch den Wohlstand aufgebrochen“, bedauert er die Entwicklung. „Das hat dazu geführt, dass die Lebensqualität abgenommen hat.“ Diese Abnahme äussert sich
mehr-fach in zunehmender Entfremdung und Überfremdung. Der Aktionsspielraum der Menschen ist grösser; Hektik, Verkehr, und Lärm bestimmen das Dorfbild. Betulichkeit und Gemütlichkeit
verschwinden.
Entfremdung der Moderne
„Die Entfremdung ist dabei noch viel einschneidender als die Überfremdung. Ich bin überzeugt, dass der Fortschritt leider auch manchmal ein Schritt weg von den
Menschen ist“, stellt er fest. Dies aber nicht, ohne auch Lösungsstrategien anzu-bieten, wie etwa mit Blick auf die Gemeindefusionen. Obgleich er ein klarer Befürworter ist, sieht er auch hier
noch grossen Handlungsbedarf. „Diese Ent-wicklung ist auf rein administrativer und ökonomischer Ebene vonstatten-gegangen. Das Gemeinde-Werden ist aber ein Aufbauen von Beziehungsnetzen und
gesellschaftlichen Strukturen. Folgen sind: Nicht nur die Wege sind länger geworden, sondern auch die Distanz zwischen Administration und den örtlichen Anliegen. Die stark ökonomisch
bestimmte Zukunftsplanung muss ganzheitlicher werden und die Beziehung zwischen den Dörfern und Menschen stärken. Zudem will kaum noch jemand politische Ämter übernehmen, weshalb es einer
massiven Unterstützung der politischen, immer spärlicher besetzten Parteien bedürfte.“ Auch die Institutionen würden sich immer mehr abkapseln und zahlreiche Vereine an Nachwuchsproblemen
kranken. Kirchliche Vereine verschwinden oder verlie-ren immer mehr an Boden. Eine Ausnahme bildet die Harmoniemusik. Sie be-treibt erfolgreich und problemlos Nachwuchsförderung.
„Wir leben - nicht nur in Näfels - in einer Konsumgesellschaft, in der die privaten Interessen das Gemeinwohl überflügeln. Fassade wird wichtiger als
Substanz. Es wird immer schwieriger, sich mit seinem Lebensraum und der eigenen Ge-schichte zu identifizieren.“ Umso wichtiger sei eine gesunde Ortsidentität. „Derzeit sind wir im Begriff, nur
noch in der Gegenwart zu agieren, die Historie zu ignorieren und den Weitblick in die Zukunft zu vernachlässigen. Näfels hat eine einmalige, vielseitige Geschichte und Ausstrahlung in alle Welt.
Wir haben mit dem Oberseetal einen einmaligen, idyllischen Erholungsraum, leben an guter Verkehrslage. Im Zuge des Fortschritts drohen wir, eine reine Agglomeration von Zürich zu
werden.“
Eigeninitiative nötig
Dem entgegenwirken könne eine Förderung der Freiwilligenarbeit und ver-mehrtes Engagement der Näfelserinnen und Näfelser. Fridolin Hauser geht hier selbst mit
Enthusiasmus und getreu dem Motto „ein ruhiger Bürger ist ein schlechter Bürger“ beispielhaft voran. „Ich plane derzeit eine Bewegung, mehr Private zu animieren, bei der Näfelser Fahrt die Häuser
entlang des Fahrtweges wieder vermehrt mit Fahnen zu schmücken“, berichtet er. Die Förderung der Kreativität, der Eigeninitiative und des Potentials der Kräfte im Dorf könne zudem auch durch die
Bereitstellung von Räumlichkeiten erfolgen. Die Dorfkommission, der Verkehrsverein und die Gemeinde Nord bieten Hand dazu. „Was uns nach wie vor fehlt, ist ein Begegnungszentrum mitten im
Dorf.“
Trotz oder gerade weil Fridolin Hauser auch negative Veränderungen genau beobachtet und sich nicht davor scheut, auch einmal den Finger in die Wunde zu legen, um
eine Veränderung anzustossen, sagt er im Brustton der Überzeugung: „Ich bin ein stolzer Näfelser .. und zwar 180%-ig!.“
Heidi Abel - Licht und Schatten einer
TV-Pionierin, SRF 1
SRF 1, 21. Februar 2019 20.05-21.40
Uhr
Die «Dok»-Sendung von Felice Zenoni am Schweizer Fernsehen SRF 1 ist
sehenswert. Nicht weil sie filmisch tadellos daherkam, sondern dokumentarisch. Das heisst: es wurden Filmsequenzen und Radiosendungen zu einem Mosaik von Bildern und Sprache kunstvoll
zusammengeschnitten, die teilweise technisch nicht perfekt, aber authentisch und doku-mentarisch sind.
Wer sich an die unvergessliche und vielseitige Heidi Abel erinnert, lernt
hier eine private Frau und eine Medienschaffende hinter den Kulissen kennen. Der Film holt einem in heiterer Stimmung und seinen eigenen Erinnerungen von damals ab mit einem quirligen,
herzlichen, spontanen Kommunikationstalent, das mit Mensch und Tier umzugehen verstand und aus Pannen Höhepunkte zu gestalten wusste. Mit zusehendem Ablauf des Films kommt eine bedrückende
Stimmung auf, fast analog des Fortschritts der Krebskrankheit. Man beginnt mitzuleiden im Anblick ihrer Bemühung, für ihre Krankheit ein Rückenleiden vorzuschirmen und wird zum Zeugen ihrer
tapferen Doppelrolle zwischen Medienfront und Privatleben. Die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer werden erstmals mit ihrem Privatleben vertraut, dass sie zu Lebzeiten perfekt
abschirmte.
Die Frau mit dem grossen Korb, den sie immer mitschleppte, teilweise
sogar in ihre Sen-dungen, wurde zur Ikone des Schweizer Fernsehen. Wegen ihrer fröhlichen Zwirbligkeit und Spontaneität war sie in den Fernsehteams nicht immer einfach zu ertragen, ins-besondere,
weil sie sich immer ein gewisses Mass an Autonomie vorbehielt und kaum an die kurze Leine nehmen liess.
Heidi Abel war zwischen 1954 und 1986 in den elektronischen Medien tätig.
Ihr Leben dauerte von Donnerstag, 21. Februar 1929 bis Dienstag, 23. Dezember 1986. Noch wollte sie unbedingt in Basel die Sendung «persönlich» von DRS 1 moderieren. Beim Versuch, die Reise
dorthin anzutreten, verliessen sie ihre Kräfte und zwangen sie abzusagen. Ihre letzte Ansage und Moderation fand am 25. September 1986, rund zwei Monate vor ihrem Tod, statt.
Die Stärke dieses Dokumentarfilms sind die zahlreichen, authentischen
Aussagen von Freundinnen, Freunden, Lebenspartnern und Medienkolleginnen und -kollegen, die Felice Zenoni festhielt, aber dabei seine eigenen Fragen wegschnitt. Die wegen ihres Alters und der
damaligen Technik technisch mangelhaft sind, wirken dadurch als echte und glaub-würdig Dokumente und Quellen. Der Bildschnitt selber hat etwas heidiabelhaft Quirliges und treibt den Zuschauer vor
sich her; mit zunehmendem Fortschritt und fortschreitender Krankheit von Heidi Abel geht der Film unter die Haut und wird gemächlicher. Der Tod wird unerbittlich und tragisch. «Heidi Abel wollte
noch leben.» Sie war nur 57 Jahre und 10 Monate alt. Der Tod kam zu früh.
Der Film verzichtet auf jeder Lobhudelei und schildert eine
Persönlichkeit mit Licht und Schattenseiten. Er gehört ausgezeichnet.
Fridli
Osterhazy
Samstag, 16. Februar 2019
Dichterpfarrer Walter Hauser wiederentdeckt!
oder
Einsiedler Mönch holt den ehemaligen Stiftsschüler wieder aus der Vergessenheit
In der neuesten Ausgabe von "Salve", der Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr, Nr. 1, 2019, auf den Seiten 60-66
prä-sentiert Br. Gerold Zenoni in der Rubrik "Kaleidoskop" unter dem Titel "Der Dichterpfarrer Walter Hauser und das Kloster Einsiedeln, Die Geige Gottes" einen siebenseitigen Dokumentarbericht.
Mit freundlicher Erlaubnis des Klosters Einsiedeln darf ich ihn gerne auf dieser Homepage einrücken.
Dichterpfarrer Walter Hauser (1902 bis 1963)
Handschriftlicher Nachlass von Pfarrer Walter Hauser
Fiel im Sturm durch meine Nacht
mitten in der Träume Garten.
Stern, wie lange muss ich warten,
bis mein hellster Tag erwacht,
da der Gnade starker Wein
duftend strömt aus Gottes Krügen.
Ach, wie würde mir genügen,
letzter Mund daran zu sein!
Wie Bäche im Frühlingsnächten
aus den Gebirgen brausen,
oh, voll unsäglichen Jubels,
und die Flühen erheben
in Orgelfugen des Südwinds,
so stürmt meine Freude aus Dir,
o Gebirge, das Gott heisst,
in die nächtigen Täler
der Welt.
Walter Hauser
Historisches Lexikon der Schweiz
No 35 Hauser, Walter
* 4.10.1902 Näfels, + 23.9.1963 Altdorf (UR), kath., von Näfels,
1952 Ehrenbürger von Sisikon.
Sohn des Kaspar, Schneiders. Primar- und Sekundarschule in Näfels, Gymnasium in Stans und Einsiedeln, Matura 1924.
Theologiestudium in Chur, 1927 Priesterweihe.
1928-30 Pfarrhelfer und Sekundarlehrer in Isenthal,
1930-39 Kaplan in Bürglen,
1939-63 Pfarrer in Sisikon.
Der Lyriker und Schriftsteller Hauser verfasste zahlreiche Werke, die sich durch eine religiöse, mystische. Grundhaltung und eigene Bildsprache auszeichnen.
Ab 1943 war er Mitglied des Innerschweizer Schriftsteller-Vereins,
1957 erhielt er den Literaturpreis der Innerschweiz.
Werke
– Stufen zum Licht, 1934
– Singendes Gleichnis, 1945
– Gesang im Abend,
1963 Archive – StAUR, PrivA
Literatur
– A. Müller, Eine Einführung in das Werk von Walter H., 1958
– B. Zurfluh, Das lyr. Werk Walter H.s, 1971
Autorin/Autor: Eliane Latzel
Siehe auch: Karl Aschwanden: Der Dichter als Kaplan in Isenthal 1928
Der Zufall woilte es, dass sich wenige Wochen vor Erscheinen des obigen Bei-trags in der Einsiedler Klosterzeitschrift *Salve" eine
Nichte des Dichterpfarrers
meldete und den privaten Bestand an Werken ihres Onkels Dichterpfarrer so plat-zieren wollte, dass er der Nachwelt erhalten
bleibe.
Ein Glücksfall: Im Franziskanerkloster Näfels wird eine kleine Abteilung "Dichter-pfarrer Walter Hauser" eingerichtet, die demnächst
eröffnet werden kann.
Ä schtrahländä Morgä isch-es gsii. Vu Oschtä häär händ Sunnäschtrahlä di zaggi Siluettä vu dä Müürtschäschtögg und vum Fronalp im Gägäliächt im Tungglä luu. Im
Süüdä und Weschtä händ de frisch aagschniitä Schneefälder im hellä Liächt uufglüüchtet. Und im Taal - das gwiirbig Glaarnerland mit sinä Hüüser und dr gschwäift Chilchäturä vu Näfels nuch im
Schattä und imenä liächtä Näbel glägä we wänns nuch wuurdi schlaaffä. Nu obä-n-usä händ p Firä und Schneefälder glitzeret. Äs Bild, wo-si dr Pfarer Walter Huuser schu als Buäb i siich uufgnuu -
und ihnä traumä luu hätt.
Hätt ächt schpeeter vilecht das Schtuunä Niderschlag gfundä im folgen-dä Gedicht?
Da ich als Knabe durch die Felder strich
dem Ufer deiner klaren Bäche nach,
und über grüne Bäume reckte sich
des stolzen Gotteshauses steiles Dach,
am fernen Himmel glomm der Firne Schild:
da trank und trank ich meiner Heimat Bild!
Als ich den ersten, bittern Abschied nahm,
blieb ich noch einmal zögernd stehn. Da kam
der Kirche Tröstung auf mein Trauern zu,
nahm mich ums Herz und sagte leise: Du!
In allen Stunden, da ich sang und litt,
klang ihres Trostes liebe Glocke mit.
Sag, ist es wahr? So vielmal kam ich heim,
und nie erklang zu Deinem Ruhm ein Reim,
geliebtes Gotteshaus im Heimattal,
du Bergkristall in Gottes grünem Saal.
Du bist der Arm, der mich ins Leben trug,
du bargst der Gnaden übervollen Krug,
Du bist der Walt, durch den ein Ruf erging
und mich als Gottes arme Beute fing.
Du bist der Forst, wo Gottes Pfeil mich traf.
Du hütest liebster Menschen letzten Schlaf.
Du edler Schrein, du Gottes Friedenstor,
durch dich steigt meiner Väter Volk empor
zum ewigen Gebirge, Gott genannt.
Dir sei mein Lied und Heimatstrauss gesandt!
Bi jedem Bsuäch und mit-em zuänämändä-n-Alter je lenger je meh, hätt ihnä deer Gipfelchranz und der mäjeschtäätisch Rigel vum Gläärnisch-massiiv und vum wiiter
hindä abschlüüssendä Kärpf und Huusschtogg beiidruggt und ihnä-n-ehrfurchtsvoll innehaltä luu.
Äm sälbä Morgä isch dr Unggel Walter widerämaal uf dr Räis gsii, uffem Wääg häi. Är isch immer gäärä häi chuu und hätt si früäner i siim Vatter-
huus, wo Frohsinn, Musikalitäät, und allgemein - d Freud äm Schüünä schtändigi Gescht gsii sind, und au i siim Doorf, womänä immer gkännt hätt, dähäimä gfühlt.
Schpeeter, wo früä schuu sini Muäter und dä-n-au dr Vatter gschtoorbä gsii sind, isch'r i dä Familiä vu sinä Schwöschterä und Brüäderä gägä willkommä gsii und miir Jungä üüserä beräits
be-rüämtä-n-Unggel beschtuunet händ. Nüd ehrfurchtsvoll - näi - dänn är isch ä-n-äifachä überuus fröhlichä Màndsch gsii, wo so viil ä sones verschmitzts Lächlä uffä dä Lippä zäiget hätt. Är hätt
dr familiätrüpischi brilanti Schalgg und Humoor gkaa. Abr immer hätt sii grooss mändschlichi Liäbi duräglüüchtet, Ich gkörä immer nuuch sis fröhli, schalländ Lachä, wo jedä, wo um-nä-n-ummä gsii
isch, aagschteggt hätt.
Und wo-miir langsam gröösser und miir Jungä i dä groossä Schturm- und Drangjahr gsii sind und mängmal mit üüernä-Elterä ds Heu nümmä uff dr gliichligä Büni gkaa
händ - und fascht nümmä ii und uus gwüsst händ, isch eer üüserä Beraater gsii und hätt üüs mit siiner groossä Mändsch-lichkeit dr Wääg i d Zuäkumft wiiter zäiget. Über ds Graab usä sim-mer-em für
das Vrschtändnnis danggbar.
Ä deer Taag, wo-n-i-mi erinnerä, isch dr Unggel Walter uffem Wääg zu üüs gsii, as'r . we schu mängmaal - ä-n-äim vu sinä Änggel dr Wunsch z'erfüllä, ä nüüs, jungs
Paar i üüserer und i siiner Chilchä zämäzgii. D Sunnä isch schtrahlend überem Doorf glägä, wo de Gsellschaft i g Chil-chä iizogä-n-isch.
I siim Büächli "Das Weihegeschenk" schriibt dr Dichter Unggel:
Nun kniet ihr nebeneinander
in der alten Heimatkirche,
wo schon eure Eltern knieten,
und die Braut reicht aus dem Schleier
den Strauss zur Seite;
denn heute müssen ihre Hände frei sein
zum grossen Geben und zum grossen Nehmen.
In siim Bredigwoort hätt drt Unggel äm jungä Hochzetpaar de groos Bedüütig, Freudä, abr au de grooss V erantwoortig für des nüü Läbä uufzäiget. Nachem fäschtlichä
Gottesdiänscht sind de jubelndä Melodiiä vu dr Oorgälä dur deer herrli Baroggruum gschtröömt und händ daas Paar i de nüü Uufgaab entluu.
Mer sind dä nuch fröhli zämägsässä und händ üüs drnaa vum Unggel Walter vrabschidet. Ich ha nuch ä paar Fotänä gmacht, zämä mit sinä Schwöschterä und Brüäderä, und
drnaa ischpr häi, will wider sini Ver-pflichtigä grüäft händ, häi, ids Uurnerland.
Ich erinnerä-mi, äs isch ä wunderbaarä Herbschttaag gsii. Dr Hochzet-taag vu miim Brüäder: dr 23. Septämber 1963.
Äs isch des letscht zämäträffä gsii.
Chuurz, bivor'r dähäimä sii isch, isch'r zämäpbrochä und äm Aabed, nach-em Nachtässä, hätt ds Hoochzetgsellschaft vum Tood vum Unggel Walter müäsä Känntnis
nih.
Im Bändli "Das Weihegeschenk" läs-i ds Gedciht "Abschied"*:
Aus dem Walt fällt kühl der Wind,
Die zärtliche Birke erhebt
und spricht sich leise Trost zu,
denn es wird Herbst,
Von der Alp über dem Walde
läuten ohne Aufhören die Glocken der Herde,
bald werden sie stumm sein:
denn es wird Herbst.
Truur isch übr üüs chuu und chalt und lang isch dr Schnee überä Winter glägä. Abr au dr Füälig hätt wider truggt und dr Füü hät die letschtä, träg-
gätä Räschtä Schnee äwäg plaasä. D Sunnä hätt zäiget, as ds Läbä doch wider wiitergaht. Abr Melancholii isch immer nuuch uff üüs glägä und mer händ gfraaget:
Isch ächt ä Früälig schüüner gsii
as diinä und as miinä?
Luäg, ds Schlüsselblüämli schtönd äm Bach
ä-n-Amslä pfiifft vum Gadätach.
Los, gkörsch du d Rauti ruuschä?
Ich traumä vumänä fründä Land,
das rüäft und rüäft und schtreggt mer d Hand.
Näi, ich mag doch nüd tuuschä,
äs isch kä Früälig schüüner gsii
as diinä oder miinä,
Glaarnerland!
Isch ächt ä Früälig schüüner gsii
as diinä und as miinä?
Wäisch Du nuuch: Ä Taag isch chuu,
wo's ghäissä hätt: Dr Wöschchoorb gnuu
und gang i Gottes Namä!
Schiär alls isch gsii we ander Taag,
nu imer innä liis ä Chlaag,
und öpper hätt gsäit: Amä!
Äs isch kä-n-Abschiid schweerer gsii
as diinä und as miinä,
Glaanerland!
Chaa's nuch ämaal ä Früälig gii
we dinnä und we miinä?
Gseesch, d Jährli gönd, iich wiirdä graab
und bi schu glii ä-n-altä Chnaab
und tuä dähäimä fründä.
Uff äimaal gkännt äim niämer meh.
We duäzmaal tuä-p-mer öppis weh.
D Wält säit, si well mer chündä.
Äs isch kä Früälig chüürzer gsii
as diinä und as miinä,
Glaarnerland!
Di elter Generaziuu, äm Pfarrer Walter Huuser sini zwee Schwöschterä und de drii Brüäderä sind verschtoorbä.
Miir, sini Nichtä und Neffä händ üüs gfreut, wo-mer vu Sisikä vernuu hänt, as de ehemalig Pfarrfamili ä Gedänggfiir well duräfüärä. Äs freut üüs, as Ihr üüch nach
fascht 40 Jahr immer nuch ä so guät a üüerä Seel-sorger erinnered un'nä immer nuuch zu Üch zelled.
Mir, d Nichtä und Neffä, tangged für ds Gedänggä überä Tood usä - mer
Und im "Fridolin" erschien folgender kurzer Bericht:
Gedenkfeier in Sisikon: "Worte sind die Blüten der Gedanken"
100 Jahre Dichterpfarrer Walter Hauser (1902-1963)
Vor 75 Jahren feiert Walter Hauser, ein Sohn von Schneidermeister Kas-par und Barbara Hauser-Hauser in der Näfelser Hilariuskirche seine Pri-
miz. Vor hundert Jahren wurde er geboren. Der feingliedrige, sensible Mann, der sich für den Priesterberuf entschieden hatte, war in Näfels auf-gewachsen und
hatte nach dem Besuch der Primar- und Klosterschule, dem Kollegium Stans und der Stiftsschule Einsiedeln das Priestersemi-
nar St. Luzi in Chur absolviert. Nach Wanderjahren als Kaplan in Isen-thal und Bürglen wirkte er 24 Jahre bis zu seinem Tod in Sisikon am Urnersee als
Pfarrer. Schon als Klosterschüler in Näfels schrieb er seine ersten Gedichte. Zeitlebens vereinigte er zwei Berufungen: den Priester und den Dichter. In seiner selbstverfassten Biografie meinte
Pfarrer Wal-
ter Hauser, er sei bisweilen gefragt worden, ob sich diese Doppelfunktion
nicht widerspreche. Er verneinte: Priester und Dichter verkündeten die-selber Liebe.
In der Tat wurde der Lyriker Walter Hauser ausgezeichnet. 1951 mit dem
Schweizerischen Schilllerpreis, 1958 mit dem Innerschweizer Literatur-
Preis. Für 1952 schrieb er das grosse Festspiel zum "Jubiläum Glarus 600 Jahre im Bund". Sisikon verlieh ihm
zum 25-jährigen Priesterjubi-läum das Ehrenbürgerrecht.
Inzwischen sind viele Jahre ins Land gezogen, Eine wahre Bücherflut
überschwemmt unsere Gesellschaft. Die Werke Pfarrer Hausers sind aber Liebhaberwerke geblieben, die eine Zeit bezeugen, in der Alltag, Frömmigkeit, Dichten und
Priesterberuf untrennbar zusammengehörten. Sie sind leider vergriffen und verdienten neu aufgelegt zu werden,
Der Kirchenrat Sisikon und die Verwandten und Nachkommen der "Schneider-Hauser"-Familie fanden sich am Samstag, 19. Oktober 2002 in Sisikon zu einer schlichten
Gedenkfeier ein. Nach der Begrüssung durch die Kirchenpräsidentin und Gastgeberin Martha Gabriel, Sisikon, würdigten Werner Hauser-Felber und Rektor Dr. Josef Arnold, Leben und Werk des
Dichterpfarrers. Grüsse der Heimatgemeinde überbrachte Ge-meindepräsident Bruno Gallati. Gemeindeschreiber, Kirchenpräsidentin und der alte Kirchenpräsident flankierten die Näfelser Delegation,
die die zahlreichen Repräsentanten der Sisiker Gemeindebehörde ergänzten. Ein Gedenkgottetsdienst und ein literarisch-musikalischer Akt umrahmt durch Niklaus Stengele, Orgel, und René
Wolgensiner, Klarinette, Ziegel-brücke, sowie der Feldmusik Sisikon beendeten die Gedenkstunde.
F.O.
aus: Hauser Fridolin (F.O. Fridli Osterhazy "Worte sind die Blüten der Gedanken", 100 Jahre Dichterpfarrer Walter Hauser (1902-1963), in: "Fridolin" Schwanden GL, Nr. 43, 24. Oktober 2002, Seite
10.
Mittwoch, 13. Februar 2018
Büste des Näfelser Generals Niklaus Franz von Bachmann
in der "Kaderschmiede" der Schweizer Armee
in Luzern
Im Beisein des französischen Generals Pierre de Villiers und rund 250 ranghohen Offizieren der Schweizer Armee enthüllte heute Brigadier Maurizio
Dattrino, Kommandant der Generalstabs-Schule Luzern die von Brigadier Robert Küng gestiftete Büste des ersten Schweizer Generals der Eidgenossenschaft Niklaus Franz von Bachmann, Anderletz,
im AAL (Armee-Ausbildungszentrum Luzern). Der Donator Br Robert Küng und der ehemalige Gemeindepräsident der Standortgemeinde Näfels, Fridolin Hauser, wo General Bachmann lebte und begraben
wurde, waren zur Zeremonie eingeladen. Rührigen Einsatz zum Gelingen leistete Oberst i Gst Michael Arnold, Leiter der Doktrinstelle und Ausbildungssteuerung HKA, der dem Näfelser General im "Historischen Reiseführer" 2/2019 Seite 3 einen würdigen Platz besorgte und für
die würdige Gestaltung des Standorts der Bachmann-Büste sorgfältigen und engagierten Einsatz zeigte.
Links, der Donator der Büste: Br Robert Küng, Gründungspräsident der General-Bachmann-Gesellschaft, rechts Br Maurizio Dattrino, Kommandant der Generalstabsschule Luzern. Er enthüllte die Büste
und präsentierte sie vor 250 ranghohen Offizieren.
Es existieren zwei Büsten von General N.F. von Bachmann. Die erste wurde am 23. Janu-ar 2007 von Bundesrat Samuel Schmid entgegengenommen und im Bundeshaus platziert. Die zweite Büste
schenkte Br Robert Küng dem AAL (Armee-Ausbildungszentrum Luzern). Enthüllung am 13. Februar 2019 in Luzern.
Unmittelbar nach der Präsentation der Büste von General Niklaus Franz von Bachmann im Armee-Ausbildungszentrum Luzern. v.l.n.r Brigadier Maurizio Dattrino, Kdt Generalstabs-Schule Luzern,
Brigadier Robert Küng a D, Fridolin Hauser, alt Gemeindepräsident Näfels, Oberst i Gst Michel Arnold, Leiter
Doktrinstelle/Ausbildungssteuerung Höhere Kaderausbildung, Luzern. (Foto: ALL)
Und die Näfelser unter sich...
Drei Näfelser unter sich: Br Robert Küng, zwar Oberurner Bürger, aber in Näfels aufgewachsen, General Bachmann und alt Näfelser-Gemeindepräsident Fridolin Hauser.
Brigadier Robert Küng, Gründungspräsident der General Bachmann Gesellschaft, spendete privat die prächtige Büste von General Niklaus Franz von Bachmann, Anderletz, und freut sich, dass der erste
Eidgenössische General und Oberbefehlshaber einen würdigen Platz in der höchsten Ausbildungsstätte für militärisches Kader gefunden hat. Fridolin Hauser freut sich, dass für den prominenten
Näfelser, der europaweit Heerführer und Wiederentdecker des weissen Kreuzes auf rotem Feld (Schweizerfahne) war, historische Beachtung geschenkt wird.
Eine Büste in gleicher Ausführung wurde schon 2007 vom Bundesrat Samuel Schmid im Bundeshaus ent-gegengenommen. (siehe Bild unten). Die Originalbüste in hellem Gips befindet sich als Leihgabe
(Kurt Müller, Bühl) im Freulerpalast (General Bachmann Zimmer)
Bundesrat Samuel Schmid nahm Urkunde und Büste am 23. Januar 2007 im Bundeshaus entgegen. Regierungsrat Dr. Rolf Widmer war als Repräsentant der Glarner Regierung mit von der Partie. (Foto:
General Bachmann Gesellschaft)
Generäle auf Laufmeter....
General Pierre de Villiers mit Präsident Emmanuel Macron. (Archivbild) Der General im Ruhestand sprach über die Aufgabe der Armee und des Generalstabes in der "grande nation".
Der eloquente General und das ergatterte Autogramm. Unmittelbar nach der Rede gelang es mir, mit dem General zwei drei Worte zu wechseln und ihn um ein Autogramm zu bitten, das einzige, das er an
diesem Tag gab. Der höchste General Frankreichs war kürzlich aus Protest gegen Macrons Sparbeschlüsse und Budgetkürzungen bei der Armee im Sommer 2017
zurückgetreten.(siehe: https://www.nzz.ch/international/zerwuerfnis-mit-macron-frankreichs-hoechster-militaer-geht-ld.1306751)
Glarner Nachrichten / Südostschweiz Glarus 19. Februar 2019
Internet-Zeitung «glarus24.ch» Di 19. Februar 2019
General-Bachmann-Büste
vor 250 hohen Offizieren eingeweiht
Letzten Mittwoch, 13. Februar 2019, wurde im Armee-Ausbildungszentrum Luzern (AAL), der «Kaderschmiede» der Schweizer Armee, die Bronzebüste von General Niklaus Franz von
Bachmann, Näfels, im Beisein von 250 ranghohen Offizieren eingeweiht.
·Von: einges. Di. 19. Feb. 29 – 05:20 Näfels
Unser Bild: Unmittelbar
nach der Enthüllung der Büste von General Niklaus Franz von Bachmann (1740-1831) flankieren diese v.l.n.r: Br Maurizio Dattrino, Kommandant der Generalsstabsschule; Brigadier a D Robert Küng; alt
Gemeindepräsident Fridolin Hauser, Näfels, und Oberst i Gst Michael Arnold, Leiter des wissenschaftlichen Dienstes (Foto: AAL)
Die private Schenkung von Robert Küng, Brigadier a D, enthüllte Brigadier Maurizio Dattrino, der Kommandant
der Generalsstabsschule, zum Auftakt der Tagung «Korpsgeistanlass der Generalstabsoffiziere 2019» im grossen Audi-torium. Mit von der Partie war mit einem eloquenten Referat auch der ehemalige
Chef des französischen Generalstabs General Pierre de Villiers.
Am Zustandekommen beteiligt ist Oberst i Gst Michael Arnold, Leiter des wis-senschaftlichen Dienstes der
Höheren Kaderausbildung. Er hat die Enthüllung minutiös vorbereitet und General Bachmann auch im eben erschienenen «Historischen Reiseführer» Kapitel 2/2019 platziert. Der Anlass war eingebettet
in die Aktivitäten «200 Jahre Zentralschule ZS/HKA 1819–2019».
Das Original der Büste befindet sich im Freulerpalast. Eine Bronzebüste wurde am 23. Januar 2007 an den Bundesrat überreicht und ist im Bundeshaus Ost
auf-gestellt. Die dritte Büste hat nun einen würdigen Platz an der Generalstabsschule in Kriens. Ebenfalls auf Initiative von Br Küng wurde das Bachmann-Grabmal auf dem Näfelser Friedhof
restauriert.
Fridolin, Schwanden, Nr.. 8, 21. Februar 2019, Seite 7
Mittwoch, 6. Februar 2018
Heute in einem Monat ist Fridlistag
Der "Fridlistag" ist zwar seit 1973 offiziell abgeschafft (Landsgemeinde),
wird aber vom "Fridlibund" dennoch zum 34. Mal gefeiert. Die Einladung dazu ist hier eingerückt.
Fridlini Bad Säckingen So 10. März 2019
Ehrengast, Festprediger und Hauptzelebrant ist
Weihbischof Dr. Peter Birkhofer
Weihbischof Dr. Peter Birkhofer
Kurzer Lebenslauf
Geboren: 11. Juni 1964 in Immenstaad am Bodernsee.
Studium: Philosophie und Katholische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universi-tät in Freiburg und Rom
Diakonweihe 1959 in St. Peter
Priesterweihe 11. Mai 1991 in Konstanz durch Erzbischof Oskar Saier, Freiburg
Bischofsvikar in den Pfarreien St. Bernhard, Karlsruhe, und St. Jakob, Hechingen
Freistellung für Promotion
In dieser Zeit auch Seelsorger in den Freiburger Pfarreien St. Johann und St. Cyriak und Perpetua
Dissertation "Ars moriendi - Kunst der Gelassenheit", Freiburg 2003
2002 bis 2005 Lehrauftrag für Spiritualität, Katholische Hochschule Freiburg
2003 Direktor des Zentrum für Berufungspastoral der Deutschen Bischofskonfe-renz und Dompräbendar und Domkustos am Freiburger Münster
2010 Domkapitular
2010 bis 2015 Leiter der Referate Liturgie und Ökumene im Erzbischöflichen Ordinarita Freiburg
Ab 2013 zusätzlich Leiter des Referats Weltkirche
Während des Papstbesuchs in Deutschland (2011) Leiter der Organisationsstelle in Freiburg
2015 auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christliche Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg
2016 Aufnahme als Magistralkaplan vom Malteserorden im Konstanz
2018 (19. Februar) Ernennung zum Titularbischof von Villamagna in Tripopitania und Weihbischof von Freiburg durch Papst Franziskus I.
2018 (15 April) Bischofsweihe durch Erzbischof Stephan Burger im Beisein von Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses im Vatikan Rom
2018 (16. April) Ernennung zum Domprobst und Bischofsvikar, Freiburg
Samstag, 2. Februar 2019 (Lichtmess)
Trouvaille
Familien-Clan Julius und Mathilde Landolt, Mühle
"Müli-Juli" - Kirchenpräsident
Aus dem Nachlass von Martin Müller ("Bicotin") ist folgendes Familienbild aufgetaucht. Möglicherweise ist es 1956 zur Goldenen Hochzeit von Julius und Mathilde
Landolt-Fischli auf der Treppe vor der Fassade des Klosters Einsiedeln entstanden. Ein klassisches Zeitzeugnis aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, als Familien-Clans noch hoch im Kurs
waren.
Stammvater
Julius Landolt-Fischli, "Mülijuli", Müller, Kirchenpräsident
Freitag, 25. Januar 2019
Die gewerbliche Berufsfachschule Ziegelbrücke
ist 40 Jahre alt
Festansprache von Regierungsrat Benjamin Mühlemann
Bildungs- und Kulturdirektor des Kts. Glarus
vom 29. September 2018
Erste Reihe:
Alois Landolt-Hongler, Aloisiia
Maria Landolt-Laager, Maria Cäcilia Landolt-Hongler, Kind Jeannette Maria, später Stüssi-Landolt, Mädchen?, Knabe Werner, später Landolt-Lüönd, drei Kinder, Mitte könnte Peter
Landolt, später Peter Landolt-Fischli, seine Geschwister Rita, Ruth und Fritz (des Fritz und der Helen Landolt-Landolt. Schwanden), Josefine und Julius Landolt-Kistler.
Zweite Reihe:
Alfred Landolt-Laager, älterer Herr
unbekannt, Jubelpaar Mathilde und Julius Landolt-Fischli, Kirchenpräsident, Frau unbekannt, Frau unbekannt, Bernadette Josefina, später Hausmann-Landolt,
Dritte
Reihe:
Jules Landolt, des Julius
Landolt-Kistler, Mann unbekannt, Fritz Michel, später Michel- Tschan, des Fridolin und der Mathilde Michel-Landolt, Mathilde Michel-Landolt, dahinter ihre Tochter Charlotte
Michel, Ida Frieda und Alfons Landolt-Hess, Helen und Fritz Landolt-Landolt, Schwanden. Marroth (Gret) und Josef Müller-Landolot.
1941 Sept.13. in Näfels: Juliana
Büttler von Auw AG,
des Peter und der Maria
Brunner
* 1910 Juni 6. in Rothkreuz * 1947
Sept.13. in Näfels
oo
II. 1949 Apr.22. in Näfels: Maria
Cäcilia Hongler von Berneck,
des Josef Otto und der Maria Hedwig
Holenstein
* 1914 Aug.10. in
St.Gallen-Tablat
1944 Jan.15. in Baar: JULIETTA
MARIA cop. 1967 März 4. in St.Gallen mit Goldschmied Emil Jaustin von Basel und Muttenz, in St.Gallen, * 1943 Jan.8. in Basel
Martin Müllervon und in Näfels, alte
Bahnhofstr.1, Versicherungsinspektor,
des Julius und der Anna Maria Hasler
No.575
* 1919 Nov.10. in Näfels
oo
1957 Juni 21. in Näfels: Hedwig
Landolt von und in Näfels,
des Julius und der Mathilde Fischli
No.429
* 1922 Sept.10. in Näfels + 2004
März 20. wohnhaft gewesen in Näfels.
1958 März 23. HEDWIG MARIA, in
Oberurnen, ledig, cop. 1983.364. Amtsblatt mit Paul Nikolaus Keel, ledig, von Rebstein SG, in Bilten, * 1955 Apr.22. in Glarus
1961 Dez.20. Daniela Ursula
Anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums, das in gediegenem Rahmen in der Mensa der gewerblichen-industriellen Berufsfachschule Ziegelbrücke am
Samstag, 29. Sep-tember 2018 gefeiert wurde, hielt der Glarner Bildungsdirektor Benjamin Mühle-mann eine Festtansprache mit Rückblick auf die Entstehung der Berufsschule Ziegelbrücke und mit
Blick in die Zukunft. Sie ist es wert, der Nachwelt festzu-halten. Mit seiner freundlichen Bewilligung kann hier seine, von ihm in schriftdeut-sche Fassung gebrachte Standortbestimmung
wiedergegeben werden
Rede von Regierungsrat Benjamin Mühlemann
zum 40-Jahr-Jubiläum
der
Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Ziegelbrücke, 29. September 2018, Mensa GIBGL, Ziegelbrücke
Herr Gemeindepräsident, Herr Landratspräsident, Herr Ständerat; Geschätzte Mitglieder der Aufsichtskommission; Herr Rektor Roger Cuennet, geschätzte Mitglieder der Schulleitung; geschätzte Lehrpersonen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sehr verehrte ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ehemalige Schulleitungsmitglieder, ehemalige Kommissionsmitglieder und Gründerväter dieser Institution; geschätzte Vertreter von Partnerverbänden und befreundeten Schulen; liebe Gäste
Am letzten Sonntag musste ich in der NZZ lesen, das Image des "Brunchs" habe in den letzten Jahren massiv gelitten. Ein Brunch gelte heute als
"Schrott-Essen" und als Mahlzeit für jene, die am Wochenende keine Verantwortung tragen müssten. Die NZZ berich-tete gar von einem regelrechten Brunch-Hass. Ich erschrak! Wir haben Sie alle heute
zu einem solchen "Brunch" eingeladen! Bei diesem Jubiläumsfest hier in Ziegelbrücke. Haben wir vielleicht etwas falsch gemacht?
Wenn ich nun allerdings durch die Reihen schaue, stelle ich fest: Wir haben, im Gegenteil, alles richtig gemacht (zumindest bis jetzt). Und wenn ich das Buffet
betrachte, dann muss ich sagen: Unser Mensa-Team hat es sogar richtig genial gemacht. Diesen "Brunch" – oder sagen wir dem Frieden zuliebe – dieses wunderbare Zmorged, das uns hier auf-getischt
wird. Ich finde jedenfalls, dies ist ein idealer Rahmen, um das 40-Jahr-Jubiläum miteinander zu feiern. Im Rahmen eines gemütlichen Starts in ein goldenes Herbst-Wochenende. Wofür wir uns
natürlich stärken müssen, damit wir nachher zuerst den Rundgang hier und dann all die Alpabzüge geniessen können, die dieses Wochenende im Glar-nerland stattfinden. Zuerst stossen wir aber mit einem Gläschen auf un-sere Schule an.
Der Begriff "Jubiläum" – das wissen Sie vielleicht – ist eine Ableitung vom Begriff "Jubeljahr". Immer dann, wenn sich ein besonderes Datum wiederholt. Und ich
glaube wir hätten allen Grund zum Jubeln aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Gewerblich-industriellen Berufsfach-schu-le Ziegelbrücke. Wir sind hier heute zu Gast in einer
Bildungsinstitution, die gut aufgestellt ist. Die eine wichtige überregionale Funktion wahr-nimmt. Auf die wir stolz sein dürfen; auch auf ihre Bedeutung. Und ich freue mich deshalb sehr, dass
ich mit Ihnen zusammen diesen Festakt gestalten darf; dass ich in meinem kurzen Referat auch einen kleinen Ausblick machen kann.
Speziell freut es mich, dass viel bekannte Gesichter zu Gast sind. Per-sönlichkeiten, die die Schule in früheren Zeiten geprägt haben. Stellver-tretend für alle
Ehemaligen möchte ich alt Landammann Jakob Kamm, ehemaliger Bildungsdirektor, erwähnen. Er hat sich mit vielen Mitstrei-tern um diese Schule gekümmert. Dann auch alt Landamman Kaspar Rhyner, der
als Baudirektor den Bau begleitet hat. Und natürlich die bei-den ehemaligen Rektoren Richard Rutschmann und Werner Castel-berg. Sie nehmen es mir nicht
übel, wenn ich jetzt nicht alle Persönlich-keiten aufzähle, die sich um die Schule verdient gemacht haben. Ich müsste praktisch die komplette Präsenzliste herunterlesen.
Unsere Berufsschule Ziegelbrücke hat eine interessante und bewegte Geschichte. Gerade in den Anfangsjahren – wir haben es gehört von Heinrich
Aebli, der das sehr pointiert formulierte. Die Siebzigerjahre wa-ren ganz offensichtlich Jahre des Aufbruchs im Bildungskanton Glarus. Wahrscheinlich angesteckt durch den allgemeinen
weltpolitischen Auf-bruch, der damals im Gang war. Damals, anno 1972, hat die Landsge-meinde zuerst beschlossen, eine neue Kantonsschule zu bauen. Be-reits
anno 1973 hat sie den Kredit für eine neue Berufsschule ge-sprochen. So haben die Glarnerinnen und Glarner den richtigen Boden gelegt für das Bildungsangebot,
über das wir heute verfügen. Ein breites und vielfältiges Bildungsangebot.
Ich höre es immer wieder; und bin auch persönlich hundertprozentig über-zeugt davon: Berufsbildung spielt in unserem Kanton eine sehr wichtige Rolle. Wir sind ein
Industriekanton mit sehr viel Gewerbe im kleinen und mittleren Bereich. Um da erfolgreich funktionieren zu können, braucht es Fachleute. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
Leistungsträger und Wissensträger sind – und auf die Art und Weise natürlich der Wettbewerbsfaktor für jedes Unternehmen.
Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden wir in unseren Berufsschu-len aus (unter anderem). Deshalb sind diese Schulen
ein zentraler Faktor für die Standortattraktivität des Kantons Glarus. Um die Wirt-schaft mit Fachkräften versorgen zu können, aber auch, um den Brain-drain zu bremsen.
Damit wir diesen Auftrag langfristig wahrnehmen können, ist es ganz ent-scheidend, dass sich die Schulen immer und immer wieder weiterent-wickeln. Und dass wir, die
Verantwortung tragen, unsere Berufsbildung so aufstellen, dass sie auf dem neusten Stand und so agil wie nur möglich sind.
Womit ich beim Ausblick wäre.
Allein schon das Beispiel der Berufsbilder zeigt, wie enorm wichtig dies ist. In den vierzig Jahren, seit diese Schule hier gebaut worden ist, haben sich alle –
aber wirklich ausnahmslos alle – Berufe stark gewandelt. Man darf wohl sagen: Sie sind nicht mehr dieselben wie damals. Die Arbeits-abläufe sind komplexer geworden. Kommunikation ist viel
wichtiger ge-worden. Immer neue Geräte und Werkzeuge kommen dazu.
Das heisst, ein Polymechaniker oder eine Schreinerin oder ein Koch muss nicht einfach nur fachlich à jour sein. Die Berufsleute müssen alle auch
Methodenkompetenz und Sozialkompetenzen haben. Heute ist man im Berufsleben in der Regel nicht mehr Befehlsempfänger eines all-mächtigen Patrons. Heute heisst es
in ganz vielen Bereichen: selber denken und selbständig arbeiten. Und gerade im Zeitalter, in dem wir leben, wird Digitalisierung – die digitale Revolution – die Berufsbilder und damit die
Berufsbildung weiter zünftig durchschütteln.
Um uns darauf einzustellen machen wir im Kanton Glarus die Berufs-bildung fit für die Zukunft. Wir sind im Moment sehr intensiv daran, die
Strukturen zu vereinfachen, das Angebot zu schärfen, die Zusammen-arbeit zu intensivieren. Unser Berufsbildungs-Angebot soll optimal aus-gerichtet sein auf die glarnerischen Bedürfnisse. Wie
gesagt, ist sehr viel passiert in den letzten paar Jahren, es muss aber noch sehr viel mehr passieren.
Sie haben das sicher mitbekommen: Der Regierungsrat hat am vergan-genen Dienstag seine Legislaturplanung verabschiedet. Darin sind
die Ziele festgelelegt für die nächsten vier Jahre, jeweils mit Massnahmen hinterlegt. Die Bildung ist ganz klar einer der Schwerpunkte.
Und zwar auf allen Stufen.
Wir setzen uns beispielsweise zum Ziel, dass die Kinder besser vorbe-reitet sind auf die Anforderungen der digitalisierten Welt, und dass sie von
Anfang an besser begleitet sind auf ihrem Weg.
Ein weiteres Ziel ist ein gestiegenes Bildungsniveau unserer Einwoh-nerinnen und Einwohner. Das bedeutet, die Leute beim Gestalten ihrer Karriere
besser zu begleiten und zu beraten. Wenn sich die Jobs der-massen rasch wandeln; Berufsbilder verschwinden, neue entstehen; dann braucht es nicht nur Ausbildung im jungen Alter, sondern immer
mehr auch Weiterbildung bei den Erwachsenen.
Das dritte grosse Ziel ist das Ausschöpfen des Fachkräftepotentials. Damit wir vor allem im Informatikbereich und im Gesundheitsbereich bes-ser
aufgestellt sind. Das bedeutet konkret, das Bildungsangebot zu ver-stärken und die Strukturen bei den Berufsschulen neu zu gestalten.
Es ist ja schon länger bekannt: Wir wollen eine grosse Investition in die Zukunft tätigen. Konkret: zwei von drei Berufsschulen in unserem Kanton
zusammenführen. Das heisst, wir wollen Ausbildungen in der Pflege – die bieten wir heute in Glarus im Bildungszentrum Gesundheit und Soziales an – neu unter einem Dach abwickeln hier in
Ziegelbrücke. Pflege unter einem Dach mit Technik, Bau, Gastro etc. Ich betone be-wusst "unter einem Dach". Ich ärgere mich nämlich immer wieder, wenn ich höre "eine neue Pflegeschule bauen".
Eben genau nicht! Es geht wirklich darum, das zusammenzuführen, was zusammengehört. Die In-frastruktur hier in Ziegelbrücke so zu vergrössern, dass sie gemeinsam genutzt werden kann.
Der Ursprung dieser Pläne ist klar: Wir haben relativ akuten Platzmangel am heutigen Berufsschul-Standort in Glarus. Deshalb sind Investitionen in die Infrastruktur
gar nicht zu vermeiden. Darum hat der Regierungsrat dem Landrat nun einen Kredit beantragt, um eine Schulhauserweite-rung in Ziegelbrücke zu planen. Dies mit dem Ziel, die
Zusammenfüh-rung circa im Jahr 2024 zu vollziehen. Der Entscheid wurde sehr bewusst gefällt und basiert auf einer Gesamtschau, die wir gemacht ha-ben. Weil wir keine
"Pflästerlipolitik" machen und ineffiziente dezentrale Strukturen zementieren wollen, sondern Strukturen neu gestalten wollen. Wir fokussieren auf die nächsten 40 Jahre und
machen einen grossen Schritt in die Zukunft.
Letztlich handelt es sich um eine logische Investition an einem Standort, der rein von der Lage her ideal erschlossen ist. Hier können wir Markt-potential
erschliessen vom Sarganserland bis in die Linthebene. Dies hilft uns auch um sicherzustellen, dass wir unser Angebot vor Ort auf-rechterhalten können. Es ist eine Investition,
die sich lohnt, weil wir durch eine überregionale Ausstrahlung in dieser extrem schnelllebigen Be-rufswelt agiler und flexibler werden. Und weil wir auch ein breiteres
An-gebot auf Tertiärstufe zur Verfügung stellen können. Zudem ist es eine Investition, die sich lohnt, weil wir uns in Ziegelbrücke zu einem starken Bildungszentrum mit
Leuchtturmwirkung entwickeln können. Das hat einen positiven Einfluss - eben - aufs Bildungsniveau im Kanton, auf unsere Standortqualität und letztlich auf das Wachstum in
der Re-gion. Und davon profitiert die Wirtschaft von zuvorderst bis zuhinterst im ganzen Kanton Glarus.
Ob diese Schulhauserweiterung tatsächlich realisiert wird, dafür werden in den nächsten paar Wochen die Weichen gestellt. Der Landrat ent-scheidet sehr bald über
den Planungskredit. Das heisst, unser Parla-ment redet ein starkes Wort mit, ob wir diesen grossen Schritt in die Zu-kunft wagen oder nicht. Falls er der Planung zustimmt, könnte bereits an der
Landsgemeinde 2021 ein Bauprojekt vorliegen und der entsprechen-de Beschluss beantragt werden.
Meine geschätzten Damen und Herren, das war mein Blick in die Zu-kunft.
Nun komme ich zurück zur Gegenwart – zu Ihnen! Sie sehen: Es hat in der Vergangenheit ganz viel Herzblut gebraucht, um aus dieser Berufs-schule das zu machen, was
sie heute ist. Und es wird auch in der Zu-kunft sehr viel Herzblut benötigen, dass wir am Ball bleiben.
Ich danke im Namen des Regierungsrats und der Aufsichtskommission allen ganz herzlich, die sich gestern für die Institution eingesetzt haben. Allen, die die
Institution heute pflegen. Und allen, die die Institution mor-gen in eine erfolgreiche Zukunft führen. Sie sind eben genau diejenigen, die auch an einem Wochenende - ich erinnere mich nochmals an
den NZZ-Artikel zum Thema "Brunch" - gerne Verantwortung übernehmen. Das zeigen Sie uns mit Ihrem heutigen Besuch. In diesem Sinn ein gros-ses Dankeschön für Ihr Erscheinen und für Ihr
Engagement!
(es gilt das gesprochene Wort)
Sonntag, 20. Januar 2019
«Tut um Gottes Willen etwas Tapferes»
oder
Zwingli – ein Film, der aufmischt!
Ein zürcherischer Zwingli flimmert seit dem 17. Januar 2019 durch die Kinos der ganzen Schweiz!
Der am 1. Januar 1484 in Wildhaus geborene Ueli oder Huldreich, der später in Wien und Zürich studiert, angeblich Harfe, Laute,
Geige, Flöte, Waldhorn und Hackbrett spielt, lateinisch, griechisch und hebräisch spricht und schreibt, ist einer der drei herausragenden Reformatoren neben Luther und Calvin.
Zwingli ist Pfarrer in Glarus, Leutpriester in Einsiedeln und Feldprediger. Ab 1. Januar 1519 wird er Pfarrer im Grossmünster Zürich
und zum eifri-gen Reformator.
Unter dem starken Einfluss von Erasmus von Rotterdam und dank der Haltung der Zürcher Räte wird er
zum erfolgreichen Gründer und zur Gallionsfigur des heraufkommenden Protestantismus. Gegenreaktionen holen ihn ein. Zwar endet der erste Kappeler Krieg 1529 unblutig. Nach der Kriegserklärung der
Zürcher und Berner gegen die innerschweize-rischen Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zug nicht zuletzt dank der diplomatischen Vermittlung des Glarner Landammann Hans Aebli und der
«Kappeler Milchsuppe» geht er gut aus. Doch im Zweiten Kappelerkrieg, diesmal durch Innerschweizer begonnen, stirbt Huldrych Zwingli am 11. Oktober 1531 auf dem Schlachtfeld bei Kappel, wird
ge-vierteilt, verbrannt und seine Asche auf dem Schlachtfeld verstreut.
Der Erste Kappelerkrieg wird verhindert und der Friede mit einer Milchsuppe
besiegelt
So stellte sich Albert Anker die "Kappeler Milchsuppe" vor
Im Zweiten Kappelerkrieg stirbt Huldrych Zwingli
Stumpf Chronik: Schlacht bei Kappel am 11. Oktober 1531
Zwingli stirbt auf dem Schlachtfeld
Aquarell Karl Jauslin 1885
Cover des Filmprospekts
Meine Filmbesprechung
Um es vorauszunehmen: Der Film ist jeder Beziehung ein Ereignis und hohe Kunst des Filmemachens! Aber durch und durch ein Zürcher Film!
Obwohl er ein breites Publikum erreichen will, ist er vor allem für ein Zür-cher Publikum geschaffen, mehr oder weniger auf "Züritüütsch" gespro-chen,
weitgehend auf Zürcher Schauplätzen gefilmt und historisch fokus-siert auf den "Zürcher Zwingli" und seine Zürcher Zeit, das heisst 1519 bis 1531.
Hervorragend
die gekonnte Rückversetzung des Grossmünster und der Limmat mit dem damaligen Steg in die Zeit des 16. Jahrhunderts.
Lobenswert:
die sorgfältige Kostümierung und Ausstattung von damals.
Meisterhaft:
die akustische Qualität, die musikalische Untermalung.
Gekonnt:
der Schnitte und die Zusammenfügung der einzelnen Szenen zu einem in sich geschlossenen Ganzen.
Die Charakterisierung von Zwingli:
Zwingli tritt in diesem Film auf als sehr engagierter Seelsorger mit star-kem sozialem Engagement für die Kranken und Armen, mit der Absicht die Lektüre der Bibel
auf Deutsch zu fördern, als kritischer Geist, der gegen die Misstände von damals, mutig, verinnerlicht, bisweilen etwas eigensinnig und dennoch abwägend klug. Die Tragik kommt auf, als sein
Reformerfolg, unterstützt durch die Zürcher Regierung und hier letztlich auch von einer Äbtissin, aus dem Ruder läuft; etwa in der Täuferbewe-gung, den Bilderstürmen und schliesslich in den
kriegerischen Auseinan dersetzungen, bei denen Zwingli stirbt. Dass hier Zwingli nicht nur als eifriger Reformator und Geistlicher gezeigt wird, sondern auch als Demo-krat mit politischem
EInfluss, ist auch abzugewinnen.
Historisch:
Es gelingt weitgehend und bildhaft dem Zuschauer einen Eindruck dama-liger Verhältnisse zu vermitteln und eine historische
Kulisse zu zeigen, die hätte so gewesen sein können. Freilich ist es wahrscheinlich kaum möglich aus der Gegenwart heraus Vergangenheit wirklichkeitsgetreu darzustellen, und wenn es um
Glaubensangelegenheiten geht schon gar. Die Reformation war eine gesamteuropäische konfliktreiche gesellschaft-liche Umwälzung, die wir uns - in so guten Zeiten - kaum zuverlässig genau
vorstellen können. Entsprechend unterschiedlich sind ja auch die Berichterstattungen von oder über damals je nach Halter der Chroni-sten.
Filmisches Können:
FIlmemacher erzeugen keine gesicherten Chroniken, sondern schaffen
hier aus einem historischen Stoff ein Filmwerk. So wie Dichter Schau-spiele oder Dramen schreiben, Musiker Kunstwerke, Maler Gemälde.
Zentrum dieses Film sind:
Das Schicksal von Zwingli und seiner Frau Anna und deren Familie.
Die heraufkommende Reformation in Zürich.
Die Dialoge zwischen Zwingli und der Zürcherbehörde.
Die Streitgespräche mit den kirchlichen HIerarchien.
Der gescheiterte Kontakt mit Luther.
Der Einfluss des Ersamus von Rotterdamm.
Der Druck und die Herausgabe der Bibel auf Deutsch.
Die Pest.
Die Ertränkung des Täuferführers Manz in der Limmat.
Das Wurstessen.
Die Hochzeitsfeier der heiratenden Geistlichen.
Das angedeutete traurige Ende des Kappeler Krieges u.a.m
Kritiker bezeichnen den Film als "packenden und spannenden Historien-film" oder gar als "Zürcher Heimatfilm".
Fazit für mich:
Auch in heutiger Zeit wäre eine zweite Reformation in der römisch-katho-lischen Kirche reif. Die galoppierenden Austrittszahlen (auch in der evan-
gelisch-reformierten Kirche), die immer breitere Kluft zwischen der Hier-archie und der Basis, der immer mehr durch ausländische Priester, de-nen der hiesige
kulturelle Hintergrund fehlt, zu stopfende Priestermangel und die Entleerung der Kirchen sind Anzeichen, dass auch in heutiger Zeit des Überflusses die Sturmglocken läuten. Vor dieser Szene, und
nicht nur aus dem Kappeler Krieg, wäre ein Appell:"Tut um Gottes Willen etwas Tapferes!" aktuell.
Eindrucksvolle Szene im Film:
Zwingli preidt im Grossmünster
Donnerstag, 17. Januar 2019
Wie wird der Nachfolger von Bischof Vitus Huonder
bestimmt?
Bischof gesucht / Anforderungen
Männlich
Katholisch
Priester
Mindestens 35 Jahre alt
Mindestens seit fünf Jahren Priester (Welt- oder
Ordensgeistlicher)
Doktorat oder Lizentiat in Bibelwissenschaft, Theologie oder Kirchenrecht – oder
«wenigstens in diesen Disziplinen wirklich erfahren»
Guter Ruf
Zeichnet sich aus durch «festen Glauben, gute Sitten, Frömmigkeit, Seeleneifer,
Lebensweisheit, Klugheit sowie menschliche Tugenden», besitzt die «übrigen Eigenschaften, die ihn für die Wahrnehmung des Amtes, um das es geht, geeignet machen»
Nach der Ergreifung seines Bischofssitzes muss er im Bistum Chur
residieren
weitere Vorschriften zum Wohnort macht das Kirchenrecht nicht
21. April 2017: Diözesanbischof Vitus Huonder wird 75 Jahre alt und muss damit nach Kirchenrecht dem Papst seinen Amtsverzicht anbieten.
(wurde vom Papst auf 2019 verschoben).
2. Schritt:
Falls der Papst den Rücktritt annimmt, wählt das Konsultatorenkollegium (im Bistum Chur sind das 12 Mitglieder der 24 Domherren) innerhalb von acht Tagen einen
Diözesanadministrator. Er leitet in der Vakanz das Bi-stum.
3. Schritt:
Der Nuntius, Gesandter des Papstes in der Schweiz, derzeit Erzbischof Thomas Gullickson, muss der Bischofskongregation einen Dreiervor-schlag vorlegen. Er soll
dafür mindestens die Schweizer Bischofskonfe-renz befragen, einige Mitglieder des Bischofsrates und des Domkapitels und nach eigenem Ermessen weitere Welt- und Ordensgeistliche sowie Laien. Diese
Konsultation erfolgt einzeln und geheim.
4. Schritt:
Die Bischofskongregation studiert die Kandidaten, die der Nuntius vor-schlägt. Sie kann weitere Kandidaten hinzufügen, kann also die Liste ver-ändern. Sie kann auch
den Nuntius auffordern, weitere mögliche Kandi-daten zu suchen. Die Bischofskongregation legt schliesslich dem Papst eine Dreierliste vor. Diese Liste kann vom Papst wiederum zurückgewie-sen oder
verändert werden.
5. Schritt:
Liegt schliesslich die vom Papst genehmigte Dreierliste vor, kommt das Domkapitel zusammen, um in geheimer Wahl aus dieser Dreierliste den zukünftigen
Diözesanbischof zu wählen. Das Domkapitel kann auf die Wahl verzichten oder die Dreierliste zurückweisen. Dann bestimmt der Papst über die zukünftige Leitung des Bistums
6. Schritt:
Wählt das Domkapitel aus der Dreierliste einen Kandidaten, und nimmt der Kandidat seine Wahl an, dann ist nochmals die Bestätigung des Pap-stes notwendig, denn laut
Kirchenrecht ernennt der Papst die Bischöfe frei. Die Bestätigung des Gewählten erfolgt mit einem apostolischen Schreiben. Dieses gilt als Ernennungsurkunde.
7. Schritt:
Nun wird der Name des Gewählten vom Domkapitel öffentlich gemacht. Die anderen Namen auf der Dreierliste werden nicht veröffentlicht. (Wer-den durch Indiskretion
allerdings meistens dennoch bekannt.)
8. Schritt:
Falls der Gewählte zum Zeitpunkt der Bestätigung durch den Papst noch nicht Bischof ist, muss er innerhalb von vier Monaten «von der Diözese Besitz ergreifen».
Falls er bereits Bischof ist, muss er dies innerhalb von zwei Monaten tun. Damit ist der Bischofsstuhl wieder besetzt und die Va-kanz beendet.
9. Schritt:
Der Gewählte muss innerhalb von drei Monaten nach dem Erhalt des apostolischen Schreibens zum Bischof geweiht werden, falls er nicht bereits Bischof ist (Bsp.
Weihbischof oder Bischof einer anderen Diö-zese)
Fischer Albert, Kan., Dr. theol., Diözesanarchivar, Bibliothekar , Chur
Cavelti Alfred, Kan., Pfr., Dekan, Ilanz GR
Reichle Rolf Maria, Kan., Pfr., Zürich
Graf Roland, Kan., Dr. theol., Pfr. , Unteriberg SZ
Schlienger Paul, Kan. Pfr, Custos Zitail GR,
Orte, ohne Gewähr
Die mit (c) bezeichneten Mitglieder des Domkapits bilden des Collegium Consultorum
(Konsulatoriumkollegium)
Emeritierte Domherren: (gehören nicht mehr zum Wahlgremium)
Arnold Hans, Kan. em., Pfr. i. R.
Eichhorn Harald, Kan. em., Pfr.-Adm.
Husi Peter, Kan. em., Pfr. i. R.
Domkapitel - Die Domherren, die den Bischof wählen
Christoph Casetti Josef M. Bonnemain Franz Stampfli Andreas M. Fuchs
Gion-Luzi Bühler Andreas Rellstab Rolf Graf Hans
Mathis
Peter Camensind Martin Bürgi Alfred Cavelti Walter
Niederberger
Rolf M. Reichle Albert Fischer Hans Cantoni
Guido Auf der Mauer
Daniel Durrer Franz Imhof Guido Schnellmann
Martin Grichting
Peter Amgwerd Paul Schlienger Tracisius Venzin Pius Venzin
Die Domherren sind altersmässig zwischen 52 und 89 Jahre alt.
Die residierenden Domherren haben ein Durchschnittsalter von 64 Jahren,
die nicht residierenden Domherren sind im Durchschnitt 71 Jahre
Das Durchschnittsalter aller Domherren beträgt 69 Jahre.
Das letzte Wort hat der Papst - Vermittler ist der päpstliche Nuntius in Bern
Eine Vermittlerrolle spielt der
päpstliche Nuntius
Msgr. Thomas Gullickson, Bern
Das letzte Wort hat der Papst. Der gewählte Bischof braucht das ok des Papstes in Rom
Sonntag, 13. Januar 2019 Hilariustag
Zur bevorstehenden Bischofswahl im Bistum Chur
Es trifft sich gut, das justament auf den Hilariustag (Patrozinium der Pfarrkirche Näfels) eine Bistumsinformation auf die bevorstehende Wahl eines Nachfolgers von
Bischof Dr. Vitus Huonder hinweist. Mit dem Datum vom 8. Januar 2019 ist im Infoblatt des Bistums Chur Januar ein "Gebetsaufruf für einen neuen Bischof" mit
folgendem Wortlaut publiziert worden:
"Gebet für einen neuen Bischof
Herr Jesus Christus, Du hast die Apostel und ihre Nachfolger zu Hirten der Kirche berufen. Dir vertrauen wir unser Bistum an und bitten Dich um einen neuen Bischof, in dem das Feuer des heiligen Geistes lebendig und die Freude des Evangeliums spürbar ist, der uns
mit der Liebe des guten Hirten stärkt, der die Zeichen der Zeit aufmerksam wahrnimmt, der die Gläubigen ermutigt, auf Deinen Ruf zu hören, und der sie in Deinem Wort und in der Lehrer
Deiner Kirchen eint.
Öffne unsere Herzen, damit wir gemeinsam mit unserem neuem Bischof Apostel für unsere Zeit sind und auf dem Weg
voran-schreiten, den Du für die Kirche von Chur bereitet hast.
Du selbst bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen."
Bischof Dr. Vitus Huonder wird im Frühjahrr 2019 sein Amt ablegen. Ein Nachfolger muss gewählt werden. Mit Spannung wird diese Wahl erwartet. (Foto: Infoblatt Bistum Chur)
Im Hinblick auf die Bischofswahl stand in besagtem Infoblatt des Bistums Chur vom Januar 2019:
Wie ein neuer Bischof von Chur ernannt wird
1. Sedisvakanz
In dem von der Kongregation für die Bischöfe herausgegebenen “Direktorium für den Hirtendienst der Bischöfe” vom 22. Februar 2004 [in der Folge: “Direktorium”]
heisst es zur Sedisvakanz:
“Der bischöfliche Stuhl wird vakant durch den Tod des Diözesanbischofs oder durch den vom Papst angenommenen Verzicht oder durch die
Versetzung oder die Absetzung, sobald sie dem Bischof mitgeteilt worden ist” (232).
Gemäss can. 401 § 1 des kirchlichen Gesetzbuchs (Codex Iuris Canonici von 1983 [CIC]) ist ein Diözesanbischof, der das 75. Lebensjahr vollendet hat, gebe-ten, dem
Papst seinen Amtsverzicht anzubieten, der nach Abwägung aller Um-stände entscheiden wird. [“Sedisvakanz”: lateinisch “sedes” = Stuhl, “vacare” = leer sein]
2. Diözesanadministrator und Apostolischer Administrator
A) Diözesanadministrator
Zur Wahl des Diözesanadministrators heisst es im “Direktorium” (236):
“Innerhalb von acht Tagen nach der sicheren Kenntnis von der Vakanz des bi-schöflichen Stuhls muss das Konsultorenkollegium den
Diözesanadministrator wählen. Es wird von dem einberufen, der die Leitung der Diözese übernommen hat, oder von dem nach dem Weihedatum ältesten Priester des Kollegiums, der ihm bis zur Wahl des
Diözesanadministrators vorsteht”.
[In Chur wird das Konsultorenkollegium von 12 der 24 Domherren gebildet].
Zu den Vollmachten des Diözesanadministrators sagt das “Direktorium” (240): “Der Diözesanadministrator erhält vom Zeitpunkt der Annahme seiner Wahl an die
ordentliche und eigene Vollmacht über die Diözese. Von dieser Vollmacht ist alles ausgeschlossen, was ihm wegen der Natur der Sache oder aufgrund rechtlicher Bestimmung nicht zukommt.
Er kann Priester bestätigen oder einsetzen, die rechtmäßig für eine Pfarrei ge-wählt oder präsentiert wurden. Erst nach einem Jahr der Vakanz des bischöf-lichen
Stuhls kann er Pfarrer ernennen, aber er kann nicht Pfarreien an ein Ordensinstitut oder an eine Gesellschaft des apostolischen Lebens übertragen.
Der Diözesanadministrator kann die Firmung spenden und kann die Befugnis, sie zu spenden, einem anderen Priester übertragen.
Der Diözesanadministrator kann aus einem gerechten Grund die Pfarrvikare absetzen, unter Beachtung allerdings dessen, was das Recht für den besonderen Fall
vorsieht, wenn es sich um Ordensangehörige handelt.
Für die Zeit, in der er die Diözese leitet, ist der Diözesanadministrator Mitglied der Bischofskonferenz mit entscheidendem Stimmrecht, mit Ausnahme von
lehr-amtlichen Erklärungen, es sei denn, er wäre Bischof”. Zu den Grenzen der Voll-macht des Diözesanadministrators sagt das “Direktorium” (242): “Während der Sedisvakanz muss sich der
Diözesanadministrator an den alten Grundsatz halten, dass er keine Veränderung vornehmen darf. In gleicher Weise darf er keinen Akt setzen, der für die Diözese oder für die Rechte des Bischofs
eine Beeinträchtigung nach sich zieht; vor allem muss er mit besonderer Sorgfalt alle Dokumente der Diözesankurie verwahren, ohne sie zu verändern, zu vernichten oder auch nur etwas davon zu
entfernen. Mit derselben Sorgfalt soll er darüber wachen, dass auch niemand anders Hand an die Archive der Kurie legen kann. Nur er hat im Fall einer wirklichen Notwendigkeit Zutritt zum
Geheimarchiv der Kurie.
Mit der Zustimmung des Konsultorenkollegiums kann er Entlassschreiben [Erlaubnisse] für die Weihe von Diakonen und Priestern ausstellen, wenn diese nicht vom
Diözesanbischof verweigert worden waren.
Er kann nicht die Exkardination und auch nicht die Inkardination gewähren und auch nicht einem Kleriker die Erlaubnis geben, in eine andere Teilkirche
überzu-wechseln, wenn nicht wenigstens ein Jahr der Sedisvakanz verstrichen ist und er die Zustimmung des Konsultorenkollegiums besitzt.
Der Diözesanadministrator besitzt keine Vollmacht, öffentliche Vereine von Gläubigen zu errichten.
Er kann den Gerichtsvikar nicht seines Amtes entheben.
Er kann keine Diözesansynode einberufen.
Es ist ihm auch nicht erlaubt, andere ähnliche Initiativen einzuberufen, insbe-sondere solche, welche die Rechte des Diözesanbischofs beeinträchtigen
könnten.
Er kann weder den Kanzler noch die übrigen Notare aus ihren Ämtern ent-fernen, außer mit Zustimmung der Konsultoren.
Er kann weder im Kathedralkapitel noch im Kollegiatkapitel Kanonikate über-tragen”.
B) Apostolischer Administrator
Zum Apostolischen Administrator sagt das “Direktorium” (244): “Der Heilige Stuhl kann für die Leitung der Diözese dadurch Vorsorge treffen, dass er einen
Apo-stolischen Administrator ernennt. Auch wenn ihm alle Vollmachten des Diöze-sanbischofs übertragen sind, ist die Diözese doch vakant; deshalb enden die Ämter des Generalvikars und der
Bischofsvikare sowie die Funktion des Prie-sterrates und des Pastoralrates. Der Apostolische Administrator kann jedoch in Form der Delegation den Generalvikar und die Bischofsvikare bis zur
Besitz-ergreifung der Diözese durch den neuen Bischof bestätigen, aber er kann nicht die Aufgaben der Räte verlängern, weil deren Aufgaben vom Konsultoren-kollegium übernommen werden”.
3. Wahl und Ernennung des Bischofs von Chur
A) Geschichte
Zur Geschichte des Churer Bischofswahlrechts, wie es heute besteht, heisst es im Werk “Das Bischofswahlrecht in der Schweiz”
(St. Ottilien 1997, S. 104f) von Heinz Maritz:
“Als Folge des zwischen Papst Nikolaus V. und Kaiser Friedrich III. und den Reichsfürsten geschlossenen Konkordates vom 17. Februar
1448 (alle Bischöfe im Deutschen Reich werden durch das Domkapitel gewählt) hatte auch das Domkapitel in Chur – der Churer Bischof war bis 1803 Reichsfürst – das Recht der Bischofswahl. Auch nach
der Auflösung des Deutschen Reiches bestand das Bischofswahlrecht des Churer Domkapitels weiter als Privileg. Es wurde als solches anerkannt durch die päpstlichen Bestätigungen der kanonisch
erfolgten Bischofswahlen und durch die Bulle Leo XII. »Imposita humilitati« vom 16. Dezember 1824. Darin wird erklärt, dass die Wahl des Bischofs von Chur nach legitimer und bisher anerkannter
Gewohnheit vom Kathedralkapitel zu vollziehen sei, dem nun zwei neue Schwyzer Domherren angehörten, die sich jedoch der gleichen Rechte erfreuten wie die anderen Domherren des Churer
Dornkapitels. Mit Inkrafttreten des neuen kirchlichen Gesetzbuches im Jahre 1918 stellte sich die Frage, ob das Churer Bischofswahlrecht weiterhin bestehe, da es der Be-stimmung des c. 329 § 2
entgegenstand. Da sich das Wahlrecht nicht auf eine konkordatäre Abmachung stützen konnte, griff c. 3 CIC nicht Platz. Privilegien, die den Bestimmungen des neuen Gesetzbuches nicht direkt
widersprachen, blieben weiterhin in Geltung. Das Wahlrecht des Churer Domkapitels widersprach aber ganz eindeutig der Bestimmung des c. 329 § 2 CIC. Am 4. Januar 1923 wurde dem Hl. Stuhl die
Frage vorgelegt, ob das Privileg des Bischofswahl-rechtes trotz der Bestimmung des neuen Gesetzbuches weiterhin in Kraft sei. Die vom Papste bestätigte Entscheidung der Konsistorialkongregation
und der Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten erfolgte am 4. Januar 1926: »Attentis omnibus, pro nunc nihil esse innovandum quoad electionem Episcopi«. Seit 1948
wählt das Domkapitel aus drei vom Papste vorgeschlagenen Kandidaten”.
B) Wahlprivileg
Von 1926 bis 1948 fanden Verhandlungen zwischen dem Apostolischen Stuhl und dem Domkapitel statt. Im Februar 1943 stimmten alle 24 Churer Domherren der anvisierten
neuen Regelung für die Bestellung des neuen Bischofs von Chur ausdrücklich zu. Diese neue Regelung wurde festgehalten im päpstlichen Dekret “Etsi salva” vom 28. Juni 1948. Dieses Dekret stellt
somit die kirchliche Rechts-grundlage für die Bestellung eines neuen Bischofs von Chur durch das Dom-kapitel dar. Es lautet im Wortlaut und in deutscher Übersetzung: “Wenn auch die Freiheit des
Apostolischen Stuhls bei der Wahl von Bischöfen ungeschmälert und gesichert bleiben muss und das gleiche Vorgehen in dieser sehr wichtigen Ange-legenheit wünschbar ist, können dennoch
schwerwiegende Gründe zu beson-deren Bestimmungen raten, zu Bestimmungen vor allem, die den regionalen Gewohnheiten angepasst sind.
In diesem Sinn hat der Heilige Vater, Pius XII., gemäss seiner Weisheit und seinem Wohlwollen, besorgt dafür, dass durch die Wahl eines geeigneten Hirten das Wohl
der Kirche von Chur befördert werde, nach reiflicher Überlegung dem Kathedralkapitel der obgenannten Kirche das Privilegium gewährt, den
eigenen Bischof zu wählen aus drei Priestern, die ihm vom Apostolischen Stuhl vorgeschlagen werden. Deshalb hat der Heilige Vater, unter Aufhebung – soweit nötig – jedes anderen etwaigen
Privilegs, durch dieses Konsistorialdekret ange-ordnet, dass inskünftig, wenn der Bischofsstuhl von Chur freigeworden ist, das Kapitel dieses Bistums einen Kleriker
aus drei vom Apostolischen Stuhl vorge-schlagenen Kandidaten zum Bischof von Chur wählen kann. Was immer dem entgegensteht, soll keine Rechtskraft besitzen. Gegeben zu Rom von der
Konsistorial-Kongregation, den 28. Juni 1948. fr. C.R. Kardinal Rossi – B. Renzoni, Assessor”.
C) Statuten des Domkapitels
Die Statuten des Domkapitels Unserer Lieben Frau zu Chur vom 1. November 1986 sagen zur Bischofswahl (Auszug): Artikel 14, Absatz 1: “Das Generalkapitel hat aufgrund des Dekretes der Konsistorialkongregation vom 28. Juni 1948 das Recht der Bischofswahl. Diese erfolgt aus einem Dreiervorschlag, der vom
Apostolischen Stuhl dem Domkapitel unterbreitet wird”.
D) Bestimmungen des CIC zu Privilegien
Das Wahlrecht des Churer Domkapitels besteht aufgrund eines päpstlichen Pri-vilegs. Zu den Privilegien sagt der CIC (Auszug):
Can. 76 § 1. Ein Privileg, d. h. ein durch einen besonderen Rechtsakt gewährter Gnadenerweis zugunsten bestimmter physischer oder juristischer Personen, kann vom
Gesetzgeber wie auch von der ausführenden Autorität gewährt werden, welcher der Gesetzgeber diese Vollmacht übertragen hat.
Can. 78 § 1. Ein Privileg wird als dauernd vermutet, wenn nicht das Gegenteil nachgewiesen wird.
Can. 79. Ein Privileg entfällt durch Widerruf seitens der zuständigen Autorität gemäß can. 47, unbeschadet der Vorschrift des Can. 81.
Can. 81. Wenn das Recht des Verleihers entfällt, erlischt ein Privileg nicht, außer es wurde mit der Klausel nach unserem Gutdünken oder einer anderen
gleichbedeutenden Klausel gegeben.
Can. 82. Durch Nichtgebrauch oder gegenteiligen Gebrauch entfällt kein Privileg, das für andere nicht nachteilig ist; ein Privileg aber, das für andere eine
Belastung mit sich bringt, geht verloren, wenn rechtmäßige Verjährung hinzukommt.
Can. 83 § 1. Ein Privileg entfällt mit Ablauf der Zeit oder mit dem Erschöpfen der Zahl der Fälle, für die es gewährt wurde, unbeschadet der Vorschrift des Can.
142, § 2. § 2. Es entfällt auch, wenn sich nach dem Urteil der zuständigen Auto-rität im Laufe der Zeit die Verhältnisse derart geändert haben, dass es schädlich geworden ist oder sein Gebrauch
unerlaubt wird.
Can. 84. Wer eine ihm durch Privileg verliehene Vollmacht missbraucht, ver-dient, dass ihm das Privileg selbst entzogen wird; deshalb soll der Ordinarius einem,
der ein von ihm selbst gewährtes Privileg in schwerer Weise missbraucht, dieses nach vergeblicher Mahnung des Privilegierten entziehen; wenn das Privi-leg vom Apostolischen Stuhl gewährt wurde,
ist der Ordinarius gehalten, diesen zu benachrichtigen.
Quellen: http://www.codex-iuris-canonici.de/indexdt.htm http://www.dbk-shop.de/media/files_public/wtlnbpbso/DBK_2173.pdf 7000 Chur, 17. November 2016 Giuseppe
Gracia Bischöflich Beauftragter für Medien und Kommunikation Hof 19 7000 Chur 079 632 61 81 gracia@bistum-chur.ch
Msgr. Dr. Stephan Stocker, Ehrenprälat seiner Heiligkeit, wurde am 16. Juli 1960 in Zürich geboren und am 29. Mai 1988 in Rom zum Priester geweiht. Im Bistum Chur
wirkte er von 1992 bis 1993 als Vikar in der Pfarrei Herz Jesu in Zürich-Oerlikon. Anschliessend war er bis
zum Jahre 1997 bei Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signator in Rom tätig.
Nach seinem Weiterstudium bei der Päpstlichen Dioplomatenakademie, welche er von 1997 bis 1999 in Rom absolvierte, begann sein diplomatischer Dienst für den
Apostolischen Stuhl, der ihn zuerst in die Nuntiatur nach Kamerun, dann nach Schweden und Deutschland und schliesslich nach den Niederlanden führte. Seit
2010 war er im Staatssekretariat des Vatikans in der Sektion für die Bezie-hungen mit den Staaten tätig. Er verstarb am 10. Januar 2016, bei einer Berg-wanderung in der Umgebung von Rom.
Der Beerdigungsdienst mit anschliessender Erdbestattung fand am 16. Januar 2'16 in der Pfarrkirche S. Plasch in Tinizong statt.
(aus: Infoblatt Bistum Chur 2019)
Prälat Dr. Stephan Stocker wurde als möglicher Nachfolger von Bischof Dr. Vitus Huonder gehandelt.
Er war in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher Bergmensch, Papst Franziskus nannte ihn "Alpinist des Vatikans" (Quelle: Nachruf gehalten von seinem Bruder, Infoblatt Bistum Chur)
Originalfassung des unter Ziff. 1 zitierten Textes im vollen Wortlaut
publiziert im "Fridolin", 8752 Schwanden, Nr. 28, 12. Juli 2007, Frontpage und ff.
Abschrift in grösseren Lettern:
Habemus Episcopum
oder
Roma locuta causa finita?
Wir haben einen Bischof! Oder: Rom hat gesprochen, ist der Fall erledigt? Vergangenen Freitag erliess das bischöfliche Ordinariat (die Verwaltungs- und
Regierungsbehörde) auf der Bistums-Homepage (www.bistum-chur.ch) die Mitteilung:
"Heute hat das Churer Domkapitel den Nachfolger von Bi-schof Amédée Grab gewählt. Nach einem feierlichen Heilig-
Geist-Amt eröffnete der Apostolische Nuntius, Msgr. Fran-cesco Canalini, den aus Rom übermittelten Dreiervorschlag. Der Name des Gewählten kann erst nach der
Bestätigung durch Papst Benedikt XVI. veröffentlicht werden. Nach Aus-kunft des Nuntius ist damit in wenigen Tagen zu rechnen."
Doch der "Tagesanzeiger" gab schon in der Nacht nach der Wahl nicht nur den Namen des neuen Bischofs bekannt, sondern nahm ihn unzimperlich in die Mange. Schon
früher war in der derselben Gazette von Kandidaten und von De-tails über Umfragen des päpstlichen Nuntius die Rede, Kan-didat Josef Annen, Leiter des Priesterseminars: "Bei 23 Domherren ist die
Chance gross, dass jemand geplaudert hat." Der Informationsbeauftragte Christoph Casetti spricht von einem "Leck".
Peinlich, peinlich! 23 auserwählte, würdige Domherren mit der anvertrauten Verantwortung, den Bischof zu wählen und die unter Amtsgeheimnis stehen, wirken von
aussen durch-lässig wie ein zehnjähriger Regenmantel! Sie - wer immer es war - übertrafen den respektlosen Zeitungsbericht und -kom-mentar durch Geschwätzigkeit und durch Verletzung der
Schweigepflicht. Eigentlich müsste man den "Sänger" ermit-teln und dessen sofortige Demission einfordern oder, falls dies nicht möglich ist, das ganze 23-köpfige Kollegium stante pede entlassen!
Das Domkapitel ist als Kollektiv bestellt, um die Gemeinschaft der Kirche zu repräsentieren. Die Abwei-chung eines Einzelnen (oder mehrerer) ist eine unerträgliche Verletzung der Gemeinschaft der
Kirche und aller Gläubigen. Sie macht eine miserable Falle.
Verletzt wird die Würde einer Bischofswahl. Das Domkapitel besteht aus 24 Domherren (derzeit nur 23), die der Bischof nach kanonischem Recht 509, §2 "...nur
Priestern übertra-gen darf, die sich durch Rechtgläubigkeit und einen unbe-scholtenen Lebenswandel auszeichnen und ihren Dienst in lobenswerter Weise ausgeübt haben." Nach Kanonischem Recht 471 §
2 müssen "alle, die zu Ämtern in der Kurie beru-
fen werden, erstens ein Versprechen ablegen, ihren Dienst nach Massgabe des Rechts, besonders nach Weisung des Bischofs, getreu zu erfüllen, und zweitens das
Amtsgeheim-nis innerhalb der Grenzen und in dem Mass wahren, wie sie vom Recht oder vom Bischof festgelegt worden sind". Also Eliteleute, die nach bestem Wissen und Gewissen "zum Wohl der
Kirche und der Gläubigen" wählen dürfen und nicht irgend ein "Läubi".
Kommt dazu, dass das Privileg, wenn auch mit Einschrän-kungen, den eigenen Bischof zu wählen, nur wenigen Bistü-
mern auf der Welt zusteht. Das illustriert die Geschichte: Seit 1448 konnten alle Bischöfe im Deutschen Reich durch das Domkapitel gewählt werden. Dies bestimmte
das Konkordat
zwischen Papst Nikolaus V. und Kaiser Friedrich III. Da der Churer Bischof bis 1803 auch Reichsfürst war, stand dem Domkapitel von Chur dieses Wahlrecht auch zu.
Auch nach Auflösung des Deutschen Reiches behielt das Churer Dom-
kapitel dieses Privileg. 1824 bestätigte dies Papst Leo XII. ausdrücklich, neu wurden dem Domkapitel zwei Schwyzer Domherren beigesellt. Mit dem neuen Kirchengesetz
von 1918 war fraglich, ob das Bischofswahlrecht weiterhin beste-he. Pius XI. bekräftigte, dass an der Bischofswahl nichts zu erneuern sei. Mehr als zwanzig Jahre lang wurde dann zwi-schen Rom und
Chur verhandelt. Seit 1948 gilt die heutige Regelung. Danach hat das Churer Domkapitel das Privileg,
"den eigenen Bischof aus drei Priestern, die ihm vom heili-gen Stuhl vorgeschlagen werden", zu wählen.
Nach Kanonischem Recht 377 § 1 ernennt "der Papst die Bi-schöfe frei oder bestätigt die rechtmässig Gewählten". Es ist
naheliegend, das Privileg der Mitsprache aufzuheben, wenn das Domkapitel nicht fähig ist, das Prozedere nach den Ab-machungen einzuhalten.
Vielleicht müsste man die Domherren an das apostolische Schreiben "Pastores gregis" von Johannes Paul II. (2003) unter dem Titel "Der Bischof - Diener des
Evangeliums Jesu Christi für die Hoffnung der Welt" erinnern, wo auf rund acht-
zig Seiten das Bischofsamt nach Sinn und Bedeutung erklärt wird und aufzeigt, welche Verantwortung ihnen als Wahlgre-mium obliegt.
Eine Bischofswahl ist nicht irgend ein politischer Vorgang, sondern die Suchen nach dem "Berufenen". Die Wahl betrifft das ganze Bistum. Den "Wahlmännern" obliegt
es, gerade weil sie nach eigenem Gewissen handeln, die Gläubigen ih-res Bereichs zu vertreten. Die Wahl eines Bischofs ist nicht nur die Besetzung eines Amtes und damit basta. Das Bi-schofsamt
ist ein Ausdruck der Sendung der Kirche und nur ein Bestandteil des Ganzen.
Die dreifache Aufgabe des Bischofs, die Verkündigung, das Priesteramt und die Leitung des Bistums, ist weit mehr als eine
operative Chefposition. Das Dienen kommt vor dem Herrschen aus dem Selbstverständnis der Kirche als Eccle-sia (Gemeinschaft) heraus. ("Ekklesia" war ursprünglich die Volksversammlung in der Zeit
der griechischen Demokratie als oberster Souverän und ist im Christentum die Bezeich-nung für die Kirche oder die Gemeinde.) Seit Gregor dem Grossen (590-604) bezeichnet sich der Papst als
"Diener der Diener Gottes".
Gegen reine Machtfülle oder die Versuchung zum Herrschen eines Amtsträgers wird im NT ausdrücklich gemahnt: "Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre
Völker unter-drücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei
euch der Erste sein will, soll der Sklave sein." (Mk 10, 42-44)
So gesehen ist die Bischofswahl nicht ein weit über den Köp-fen ("ds Chur obä") stattfindendes Ereignis, sondern ein Akt der Gemeinschaft, der alle betrifft. Nicht
die Sensationsmel-dung des "singenden Domherrn" soll uns aus der Gleich-gültigkeit wecken, nicht die bereits in den Gazetten voraus-eilenden "Abqualifikationen" des nunmehr offiziell als ge-wählt
erklärten neuen Bischofs mögen uns stören, sondern die Stimme der "Wahlmänner" finde zurück in die Gemein-den und überzeuge die Gläubigen, dass die Wahl des Bi-schofs ein Dienst zu neuer Hoffnung
ist.
Hoffnung kann aber nur schwerlich aufkommen, wenn eine
Bischofswahl, die zum Schutz der Kandidaten, des Wahlgre-iums und des Bischofsamtes einem geheimen Verfahren un-terstellt ist, aus Selbstverschulden des
Wahlkollektivs zur Zeitungskolportage oder Hintertreppenaffäre zu werden droht.
Bis bald! Ihr Pankraz.
aus: "Fridolin", 8762 Schwanden, Nr. 28, 12. Juli 2007, Frontpage und f.
Was macht Bischof Dr. Vitus Huonder nach seinem Rücktritt
Bischof Vitus Huonder wird sich nach seiner Zeit in Chur an eine Schule der Piusbruderschaft zurückziehen und in Absprache mit Rom den Kontakt mit
der Pius-bruderschaft halten
Chur (kath.net) Der Churer Bischof Vitus Huonder wird sich nach seiner Zeit als Bischof von Chur nach Wangs im Kanton St. Gallen zu-rückzuziehen und dort im
Institut Sancta Maria, einer Schule der Piusbruderschaft wohnen. Dies hat Giuseppe Gracia, der Sprecher des Bischofs, am Montag gegenüber kath.net bestä-tigt. "Dieser Schritt steht im
Zusammenhang mit dem Auftrag der Glaubenskongregation in Rom an Bischof Vitus, den Kon-takt mit der Piusbruderschaft aufrechtzuerhalten.", so Gracia. Die Annahme des Rücktritts des Bischofs
von Chur wird vor-aussichtlich rund um die Osterzeit stattfinden.
zitiert nach: www.kath.net vom 21. Januar 2019
Samstag, 5. Januar 2019
Trouvaille
Bau eines Bogens am Eiffeltum in Paris
Diese Aufnahme, erhalten von einem Freund über E-Mail liess mich nach Infos der Firma Bosshard AG Näfels suchen, die am Bau beteiligt war. Bekannt ist der Name von
Ingenieur Schröder, der im Auftrag der Näfelser Firma Bosshard am Eiffelturm arbeitete. Sein Sohn war der berühmte Film- und Operettenkomponist Friedrich Schröder, Näfels/Berlin.
100 Jahre AG. Arnold Bosshard, Stahlbau
1856 - 1956
1856eröffneten die Gebrüder Schwitter in Näfels, als Gründer des Hauses,
eine mechanische Werkstätte und Giesserei am Mühlebrunnen. Erzeugnisse für die aufblühende Textilindustrie fanden guten Absatz.
Als das Geschäft im Jahre 1865 an Hauptmann Fridolin Schindler von Mollis überging, stellte dieser als Leiter den jungen,
initiativen von Ingenieur Arnold BosshardvonZürich an. Die bescheidene Werkstätte wurde durch eine Schlos-serei und Schmiede erweitert.
In den siebziger Jahren ging der Beschäftigungsgrad der ansässigen Industrie zurück, und
Bosshard, der 1869 die ganze Fabrikanlage erworben hatte, warf sich auf das Gebiet des Brücken- und Stahlhochbaus. 1875 wurde die Eisen-bahnbrücke über die Wägitaler Aa bei Dachen geliefert; es folgten weitere Eisen-bahn- undStrassenbrücken in den Kantonen Schwyz, Glarus und Graubünden und daneben Eisenkonstruktionen
für Fabriken, Hotelbauten usw.
Arnold Bosshard wurde bereits im Jahre 1888, erst 52 Jahre alt, durch den Tod aus dem blühenden Geschäft
weggerafft; seine drei Söhne Hermann, Ewald und Arnold standen noch im Kindesalter.
So wurde die Leitung von deutschen und schweizerischen Fachleuten (es seien die Namen H. Schröder, R. Wartmann, K. Loele, G. Thurnherr und L.
Heinrichs-
dorf genannt) weitergeführt.
1897 erstand die neue Brückenbauwerkstätte mit Geleiseanschluss. In den alten, verlassenen Räumen am Mühlebach entstand eine
Spenglerei, die sich er-
freulich entwickelte. Die grosse Erweiterung des Geschäftes erforderte neue fi-
nanzielle Mittel, die man durch
die Gründung der «Eisenwerk Aktiengesell-schaft Bosshard & Co.» im Jahre 1901 fand.
Vom Jahre 1913 an übernahm Ing. Hermann Bosshard die technische und Ewald Bosshard die kaufmännische Führung, und wenige Jahre
später trat der jüngste Bruder Arnold als Betriebs- und Montageleiter ins Unternehmen ein. Aus den Auftragsbüchern ist zu entnehmen, dass in der Zeit von 1890 bis 1918 über 200 Brücken
und Passerellen ausgeführt wurden, darunter die Eisenbahnbrücken: Rheinbrücke
Schaffhausen-Etzwilen, Aarebrücke Koblenz-Stein, Gotthardbrücken, Hochbrücke bei Schuls.
Es entstanden die Aussichtstürme auf dem Eschenberg, Bachtel, Uetliberg usw.; Badeanstalten und ab 1896 namhafte Hochbauten für
grosse Unternehmungen, Bund, Kantone und Gemeinden, wie die Kuppel
des Bundeshauses, Perrondächer in Zürich, Luzern, Lausanne,
Dachstühle und Kuppeln bekannter Hotels.
Ab 1900verlassen Krane die Werkstätte Bosshard für Fabriken, Bahnen und
Elektrizitätswerke und zugleich werden Stauschützen für Wehranlagen, zum Teil nach eigenem Patent, fürs Inland, aber auch für Frankreich und Spanien ge-liefert.
In den Jahren 1926 und 1927 starben unerwartet die Brüder Hermann und Ewald Bosshard. Die Aktiengesellschaft löste
sichauf und Arnold Bosshard übernahm das Geschäft. Die Krisenjahre 1930-1939 brachten
Einschränkun-gen für den
Betrieb und die Belegschaft mit sich. Arnold Bosshard starb am 7. Juli 1942. Die Erbgemeinschaft bestand nur noch aus weiblichen Personen, so dass der Verkauf des Unternehmens
angestrebt wurde.
1944 kam der Kauf unter der neuen Firmenbezeichnung «Aktiengesellschaft Arnold Bosshard» zustande. Die Leitung wurde Dipl. Ing. Paul Geyer anvertraut, der seit 1926
in der Firma tätig war und sie de facto bereits seit Jah-
ren geleitet
hatte.
Die Neugründung brachte einen erfreulichen Auftrieb. Durch Zukauf von 23'000 m2Boden, Erstellung von neuen Fabrikationshallen,
Auffrischung des Maschi-
nen- und Werkzeugparkes und der hygienischen Einrichtungen wurden die Grundlagen für ein
rationelles Arbeiten geschaffen.
Parallel dazu entstanden Fürsorgewerke, wie der Wohlfahrtsfonds und die Alters- und Hinterbliebenenkasse für das Personal. Neben den
Aufgaben, die bis anhin die Werkstätten beschäftigten, kamen neue Probleme, welche sich aus den Grossbaustellen, hauptsächlich des Kraftwerkbaues, ergaben.
Dem Bau von Turmdrehkranen, Kabelkranbrücken, Aufbereitungsanlagen, Dienstbrücken und andern Ausrüstungen widmete die Firma ihre volle
Aufmerksamkeit. Interessante Aufträge sind beim Bau der Kraftwerke Maggia, Gondo, Rabiusa Realta, Mauvoisin, Dienne und Zervreila übertragen worden, worüber hier z. T. berichtet worden
ist. Auf dem Gebiet des Mastenbaues für Hochspannungsübertragungsleitungen und von Luftseilbahnen für militäri-
sche und sportliche Zwecke wurde Beachtenswertes geleistet. Selbstverständlich hat auch
die Abteilung Mechanik, im Zusammenhang mit dem Stahlbau, eine Ausweitung erfahren, wo Aufzugsvorrichtungen für Stauschützen und Trans-
port- und Förderanlagen usw. hergestellt werden. Nicht zuletzt wird
neuerdings auch auf dem Gebiet des Apparatebaus,für Erzeugnisse der grossen Fab-
riken der Elektrizitätsindustrie und anderer zugewandter Branchen,
erfolg-
reich mitkonkurriert.
Wenn wir die Geschichte «100 Jahre Arnold Bosshard» verfolgen, so spiegelt sich darin die Gesamtentwicklung unseres Landes. In allen bedrohlichen
Situ-
ationen zeigte sich jedesmal ein Weg, der aus dem Wellental in die Höhe führte.
Dazu trugen bei die technischen Errungenschaften, die Treue der Kunden, aber vor allem die Mitarbeiter vom einfachen Arbeiter bis zum höchsten Angestellten. Wo sich ein Team zusammenfindet, das
in Treue, Gewissenhaftigkeit und Ver-
antwortungsbewusstsein seine Aufgabe gegenüber seinen Arbeitskollegen und der Firma
erfüllt, wird sich diese Haltung je und je zum Wohl und Segen der Unternehmung und der Werkangehörigen auswirken. Der weitern guten Ent-
wicklung im zweiten Jahrhundert der AG. Arnold Bosshard wird damit die sicherste
Grundlage geschaffen.
Am heutigen Tage begeht die Firma festlich ihr Jubiläum mit Ansprachen des Verwaltungsratspräsidenten
Ing. R. Koechlin (Genf) und von Dir. P. Geyer. Zur Orientierung weiterer Kreise hat sie eine schöne Jubiläumsmappe herausge-gegeben,
enthaltend eine von Dr. F. Frank (Zürich) mit Liebe und Geschick dargestellte Firmengeschichte und
eine Bildersammlung aus den verschiedenen Tätigkeitsgebieten.
Aus Schweiz. Bauzeitung, Bd 74, Heft 35, 1956, S. 538, hgg. Von der ETH-Bibliothek, Zürich, www.e-periodika.ch
"35 Südkoreanische Parlamentarier und Chefbeamte in Glarus"
siehe < Archiv 2018 < Menu < Bild der Woche 27.Auf. bis 31. Dez , zweiter Beitrag
Ein ganzseitiger Beitrag erschien im "Fridolin" in Wort und Bild.
Autorin und Fotografin Maya Ziegler, Verlagsleiterin "Fridolin",
8752 Schwanden
Donnerstag, 3. Januar 2018, Seite 8
Besuch aus Korea
Direkte Demokratie vermittelt
Fridolin Hauser aus Näfels ist bekannt für seine internationalen Beziehungen. Er pflegt diese
staatsmännisch und mit organisatorischem Geschick. Am Donnerstag, 27. Dezember 2018, lud er eine Delegation von 35 Parlamentariern und Chefbeamten aus Südkorea ins Rathaus zu
Glarus.
Im Landratssaal durften die Gäste in einer Kurzversion lernen,
was gelebte Demokratie bedeutet.
Auf Augenhöhe
Unterstützt wurde der Organisator von Landammann Dr. Andrea Bettiga, Landratsvizepräsident Dr. Peter Rothlin, Ratsschreiber Hansjörg Dürst und Ratsweibel Peter Schätti. Ihnen ist es gelungen, der gutgelaunten und disziplinierten Delegation auf Augenhöhe zu begegnen. Dank der Vielsprachigkeit des Empfangskomitees war ein Dialog auf hohem Niveau möglich.
Nach der
gegenseitigen Vorstellungsrunde wurde anhand eines Filmes die Landsgemeinde
erklärt. Zwischenfragen waren erwünscht und wurden munter eingebracht. Offensichtliches Interesse und Faszination wechselten sich ab mit höflich unterdrücktem Lachen. Derweil die Smartphones der jüngeren Gäste heissliefen, machte die graue Eminenz eifrig Handnotizen in die mitgebrachten Papierblocks (sic.). Die Diskussion wurde rege genutzt, es gab interessante Fragen, auch über die Kompetenzen und die Entlöhnung unserer Chefbeamten und Politiker.
Abstimmung improvisiert
Auch wenn die Zeit äusserst knapp war, ist es Hauser gelungen, eine Abstimmung zu improvisieren. Dabei kamen die Debattierfreude und das Temperament der asiatischen Gäste zum Vorschein. Die Diskussionskultur mit klaren Ansagen und gestenreichen Voten lässt sich mit der südeuropäischen Kultur vergleichen. Ob alle Beteiligten ihre Anliegen durchbringen konnten, bleibt offen. Höhepunkt war die Ansprache des ranghöchsten Delegierten vom Sitz des Landratspräsidenten. Die Stimmung war gelöst; Visitenkarten wurden ausgetauscht, bevor es zum gemeinsamen Mittagessen mit Glarner Netzbraten ging.
Das Glarnerland hat an diesem Donnerstag mit Sicherheit neue Freunde dazugewonnen. Dies ist vorab das Verdienst des charismatischen und umtriebigen Gastgebers Fridolin Hauser.●zim
Die
Bildergalerie
Empfang der Delegation vor dem Rathaus
Perfekt inszeniert, die gemeinsame Flagge!
Der ranghöchste Vertreter stellt sich vor
Landratsvizepräsident Dr. Peter Rothlin erklärt die Demokratie
Aufmerksam und diszipliniert
Blick ins "südkoreanische Parlament"
Gruppenbild zum Andenken
(Fotos: Maya Ziegler)
1. Januar 2019
Vum Tilitapp bis zum Silväschter-Bettnäschter!
D Ziitä-n-ändäret-si ummäär. Wer ämaal schu äs paar Jarzächet gläbt hätt, gmerggt plötzli, we mängs verschwindt und nümmä-n-isch. Ds Doorf hätt-si buulich
vrändäret, bald kändsch meh Lüüt uffem Fridhoof as uf dr Straass, d Schuälä sind anderscht, d Lehrer - und äs hat ja bald nu nuch Lehrerinnä - kändsch nümmä, i allnä Schtraassä schtönd Auto
ummä-nand... und ebä-n-au ds Bruuchtum vrändäret-si mit dä Lüüt.
Äm Altjahraabed, das isch der letscht Taag im Jahr, also äm 31. Dezäm-ber sim-mer ä ganzes Rudel Büäbä albig i äiner Härggottsfrüäni und bi dr grööschtä Chelti mit
Chuägloggä und Horä dur d Schtraassä zottlet und händ des alt Jahr uusgschällnet. Bi dä Beggä, Metzgä und Wiirtshüüser häm-mer vor dä Tüürä-n-äsoo lang gschnället und ghornet, bis öpper
uufgschtandä-n-isch, ds Läufterli uuftuä und usägrüäft hätt "Was isch? Wer sind'r?"
Gwöhnli hätt's bi dä Beggä äs Muräli, bi dä Metzgä-n-äs Wuurschtredli und bi dä Wiirtshüüser öppis z tringgä, g'gii.
Dähäimä - vor allem nuch im Hinderland - händ-si albig äm Altjahraabed oder Silväschter dänand Nämä g'gii.
Deer, wo zeerscht uufgschtandä-n-isch, isch dr "Tilitapp" gsii, ebä der, wo mä zeerscht hätt gkörä uff dr Tili ummätappä. Deer oder diä, wo der Ofä
aagfüüret hätt (und duä hätt's i allnä Hüüserä nuch Chachelöfä g'gii und i dä Schlaafchamärä gaar kä Häizig). Ä weermschtä isch-es mäisch-tens i dr Chuchi gsi, wil-mä dett dr Häärt hä-p-mösä
aafüürä, zum ds Zmorgä machä. Dr oder di eerscht, wo aagfüüret oder iigfüüret hätt, isch dr "Ofägugg" gsii, ebä deer odr diä, wo zeerscht i Ofä-n-inä g'gugget hätt.
Deer oder diä, wo zeerscht hätt müäsä uffä-n-Abtritt oder uffä-n-Aabee isch der "Läubihogg" gsi, ebä deer odr diä, wo zeerscht uff ds Läubi
hätt müäsä.
Schliässli hätt au deer odr diä, wo äm lengschtä im Bett p'blibä-n-isch, dr Übrnamä "Silväschter - Bettnäschter" übrchuu. Äs isch Modä gsii,
as
diä, wo schu uuf gsii sind, mit Pfannäteggel und Chellä ids Schlaafzim-mer vu demm oder derä, wo nuch glägä-n-isch,
inägschlichä sind und drna mit denä Utensiliä aagfangä händ tschätterä und chesslä, as dr Langschlääfer zämägfara und vrschroggä isch und hätt müäsä zuälosä we das Weggkomando usäp'blääret
hätt: "Silväschter, Silväschter, Bett-näschter, schtach uuf!!!"
Äm Altjahraabed isch p Famili zämäghögglet und hätt dr Roosächranz p'bättet, weläwääg zum Dangg für des uusgäänt Jahr und as Füürbittä für des nüü. Dernaa hätt's
zum Znacht ds Altjahraabedmenü g'gii: "Schwinis und Linis und Suurchruut" vilecht nuch gsottä Härdöpfel odr moderner "Gschwellti". Zum Tesseer hä-p-mä "Gschwungnä Niidel mit Zugger"
übrchuu.
Ganz früäner händ-si dr eerscht Löffel Nidel ä d Teggii ufägfleugt, und dett isch'r dä langsam vertüüret, bis nu nuch ä schmutzigi Maasä p'blibä-n-isch.
Aagäbli häig-mä dr eerscht Löffel ä dä Götter g'opfäret, also ä-n- uuralts häidnischs Elemänt..
Gägä Mitternacht häm-mer albig ds Flügäli vum Pfiischter uuftuä und sind ganz schtillä gsii, zum ds "Uuslüütä" vum Chilchäturä z losä. Dr Sigerischt hätt müäsä mit
allnä Gloggä des alt Jahr "uuslüütä". Drnaa isch es ä chuurzes Wiiläli ganz schtillä gsii. Bim Zwölfischlaag hä-p-mä si dä-n-ä guäts nüüs Jahr aagwünscht und hätt's dä gkörä "iiluutä".
Hütt wiirt das ganz Prozeedere schu früä dur ds Chlepfä und Tätschä und Chnatterä vu Füürärch und Rageetä begläitet. Disa Taag wünscht-mä si uff dr Schtraass
"ä guätä Rutsch".
Wo-n-i nuch chlii gsii bi, isch-es Modä gsii, as-mä äm Nüüjahrstag di Vr-wandtä, bsunders dr Götti und g Gottä isch gu bsuächä, hätt-nä d Hand g'gii und dr Schpruch
müäsä uufsägä:
"Ich wündsch-ech ä guäts nüüs Jahr
viil Glügg und Sägä
und ä langs Läbä
und zeltscht dr Himel!"
(un-nuch ä Grüäz vu dähäimä)
"Hoo-soo! Ä diir au! Und au ä Grüäz dähäimä!" Drnaa hätt's nuch ä Zweefränggler i d Hand g'gii und vilecht nuch öppä-n-äs Wiänachts-Chräämli...