West-Portal im Konstanzer Münster. Epitaph für Weihbischof Georg Sigismund Miller (1615-86). Er weihte 1667 die Kapelle im Freulerpalast Näfels, 1679 das Kloster
auf dem Burgstock ein. (Foto: David McLion,Schwanden)
Klassenjahrgang 1934
(5./6. Klasse bei Emil Feldmann)
Bildlegende:
1. Reihe v.r.n.l.:Ruth Fischli, Gertrud Rössler, Paula Landolt, Rösli Fischli, Rita Lampe, Helen Vogel, Elsy Fischli, Margrith Härri, Felizitas Elber, Helen Rickli ("Volksblatt")
4. Reihe: v.r.n.l.: Fritz Feldmann, Paul Hauser "Feuerstein", Erwin Müller, Helmuth Gallati, Hans Beeler, Herbert Feldmann, Fritz Landolt, Hermann Gallati, Sepp Müller, (Hasläpuurä)
Die Weihnachtskrippe in der Hilariuskirche in Näfels
...Blasius Braun...schrieb schon früh, dass das Hochaltarbild von Wyrsch wohl das Weih-nachtsgeheimnis malerisch unvergleichlich darstelle. Um aber auch die Kinder vom
Weih-nachtsereignis zu begeistern, sei eine figürliche Darstellung zu schaffen...“[1]
Die Adressaten und Auslöser zur Anschaffung einer Weihnachtskrippe waren also die Kin-der. Die Krippe wird seit 1920 jedes Jahr auf Weihnachten auf dem Marienaltar aufgestellt und speziell
beleuchtet. Auf Epiphanie (6. Januar, Dreikönigen) werden auch die heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar hinzugefügt.
Sehr beträchtlich war der Anschaffungspreis. Er wurde mit den anderen Daten in der Tagespresse veröffentlicht:[2]
1920 hergestellt von Bildhauer Karl Kuolt in Münchnen.,
Auftrag durch Pfarrer Blasius Braun.
Kostenvoranschlag Fr. 20'000.-
Rechnung Fr. 25'000.-, weil 11,5 % Ausfuhrkosten und Kisten als Verpackungsmaterial dazu kamen.
Die Krippe wurde massgeschneidert auf die Verhältnisse des Josefsaltars angepasst.
Pfarrer Blasius Braun wollte ca. 90 cm hohe Figuren. Der Künstler riet ab und wollte
höchstens 50 cm hohe Figuren schaffen.
Bestelldatum: 23. März 1920.
Lieferdatum: 25. November 1920.
Die Krippe wurde gespendet! Aus einem Brief[3]
an die "Freunde der Geschichte von Nä-fels" geht hervor, dass die Krippe von der Witwe des Unternehmers Jean Landolt und dem engsten Verwandtenkreis gestiftet wurde und
Familienbeziehungen nach Süddeutsch-land reichten. Pfarrer Braun, der offenbar in dieser Familie wohlgelitten war, war seinerseits mit dem Künstler Karl Kuolt befreundet, der mitunter im
Pfarrhaus zu Gast war. Der bärtige Hirte mit der Kräze auf der rechten Seite der Krippe sei wahrscheinlich nach einer Zeich-nung von Fridolin Anton Schwyter geformt. Eine
Rötelzeitung, die als Vorlage gedient ha-ben könnte, ist heute noch in Privatbesitz der Nachkommen Landolts.
[1]Näfelser Brauchtum im Jahresablauf...Seite 85
[2] Glarner Volksblatt, 28.
Dezember 1920
[3] Brief Marie Therese Landolt-Hauser an den Präsidenten der Freunde der Geschichte von Näfels vom 14. Dezember
(Eine detaillierte Würdigung der speziellen Krippe ist unter "Dies und Das" in Vorbereitung.)
Professor Karl Kuolt (1879-1937)
Geboren 3. April 1879 in Spaichingen (Deutschland)
Besuch der Münchern Kunstschule
und der Münchner Kunstakademie.
Schuf eine grosse Anzahl bekannter Denkimäller und
Kapellen in ganz Süddeutschland.
Weltbekannt sind die Kuolt-Weihnachtskrippen.
Donnerstag, 14. Dezember 2017
"Rorate caeli desuper
et nubes pluant justum.."
"Tautet, Himmel den Gerechten,
und Wolken regnet ihn herab.
Rorate-Ämter - Lichter im Dunkeln in Erwartung des Christkinds
Montag, 11. Dezember 2017
Klaus- und Weihnachtsmarkt in Lichtensteig
oder
Wo der Näfelser Karl Müller-von Friedberg 1792-98 Vogt des St. Galler Fürstabtes war
Noch immer hängt ein Hauch von Geschichte im schmucken Städtchen Lichtensteig im Toggenburg und erinnert auch an den Näfelser Karl Müller-von Friedberg, den
späteren Gründerlandammann des Kantons St. Gallen, Er war von 1792 bis 1798 Toggenburger Landvogt des Fürstabtes von St. Gallen.
Dieses Städtchen, dass sich "Ministadt im Toggenburg" nennt, pflegt einen besuchenswer-ten Klaus- und Weihnachtsmarkt seit Jahrzehnten. Ich habe diesen Markt aus
Gwunder gestern besucht und wurde nach herrlichem Schneegestöber von einem Bindfadenregen mit viel Wasser und einem eisigen Wind, der durchs Städtli blies, getauft. Dennoch mag ich die Initiative
der Lichtensteiger über den grünen Klee loben. Der Markt ist ein Bijou, der echte Weihnachtsfreude aufkommen lässt und durch seine Vielfalt überrascht.
Allerdings, aber ein verkraftbares Manko: an keinem Stand gab es einen Schirm zu kaufen...
Ein paar Erinnerungsbilder erinnern die Vorweihnachtstradition von Lichtensteig, besonders erwähnenswert: der "Koffermarkt" in der Kalberhalle des Rathauses, der
Auftritt des "Kägifretli-Kinderchors" und der "Gospel Niederuzwil" auf dem Goldenen Boden, wo zwei richtige Kamele im Kreise schritten, die ungezählten originellen Weihnachtsverkaufsstände mit
tausend Idee und Kostbarkeiten, die Wurst- und Gourmetstände an allen Ecken und die gemütliche Gaststuben.
Sonntag, 10. Dezember 2017
Just mit dem Samichlaus kam auch der erste Schnee
Willi PIanta-Schwitter - ein echter Älpler ist nicht mehr
Diesen Sommer verstarb Willi Pianta-Schwitter, der jahrzehntelang die Alp Obersee-Rauti bewirtschaftete, 82-jährig. Er war auch ein eindrucks-voller Redner an
Gemeindeversammlungen und ein leidenschaftlicher Jäger und Schütze.
An der diesjährigen Alpfahrt trug die Leitkuh, das Bild von Willi Pianta-Schwitter dem Sennten voraus. Ein letztes Mal, war Willi, so wenigstens bildlich
dabei.
Mit etwas Verspätung sollen seine Todesanzeige, der von seinem älte-sten Sohn Willi in Mundart verfasste und am Abschiedsgottesdienst vor-getragene Nekrolog und ein
Bild der Staafelhütte, in der er jeweils auf dem Unterstaafel gesennt hatte, hier festgehalten werden.
Wir werden Willi Pianta-Schwitter ein ehrendes Andenken bewahren.
Läbeslauf vum Giuseppe Guglielmo Pianta
verfasst und am Abschiedsgottesdienst vorgetragen von Willi Pianta iun.
Ä komischä Namä, aber am Willi sini Grosselterä sind ebä nach em erschtä Wältchriäg vum Puschlav a Zürisee zogä. Dett isch'r am 10. April 1935 uf d Wält chu. Mit
dä Gschwüschtertä Sepp, Marie und Hans isch er ächläi usserhalb vu Wädäschwil uufgwachsä. Wänn'r albig ä so ver-zellt hätt, was si alls aagschtellt händ, öppä-n-ä dr Nachpüri d Wäsch im Sand
paniärt und wider uufghängt oder i dr Chiisgruäb d Isäbahnwägäli bärgab luu, chamä drvuu uusguu, as'r ä glücklichi Chindhäit gkaa hätt.
Viil isch'r bim Naachpuur äm Kari Buumä gsii und hätt dett d Lantwirt-schaft kännä und liäbä gleernet und wo-n-'r uss dr Schuäl chu isch, isch klaar
gsii, är wiirt Puur.
Naa dr Schuäl isch'r mit füfzächni a di eerscht Schtell im Chloschter Wurmsbach chuu. Äimaal im Munet ä Sunntig frii. Det isch'r dä zwäi Jahr gsii, bis'r
wiiter zogä-n-isch.
Im Früälig 53 isch'r des eerscht Maal uff ds Riät chuu. I denä Jahr isch'r
ämaal ä Summer im Niedersee z Alp gsii, zwee Winter i dr Landwirt-schaftlichä Schuäl z Pfäffikä und immer wider uf dr Schiffärä z Chnächt. Dett hätt'r under
anderem durä ganzä Kantu hinderä und fürä gmischtet und äsoo Land und Lüüt kännä gleernet. Är hätt dä-n-öppä verzellt: „Dä isch mä-n-äm Määndig Morgä
g'gangä und äm Samstig Aabed häi chuu.“ Oder ämaal z Züri undä, zmitzt i dr Schtatt, wo-n'r mit zwäi Fuäder Schtrauh dr Häiwäg nümmä gfundä hätt, dä
isch'r äifach uff-änä Poli-zischt, wo anärä Chrüüzig dr Vercheer greglet hätt, zuägfarä und hätt gfraaget, wo's ids Glaarnerland gaht. Deer hätt dä-n-a zwee Kollegä pfiffä und diä hän'nä bis a d
Stattgränzä eskortiärt.
I derä Ziit hätt'r dä üüseri Muäter kännä gleernet. Am 11. Jäner 1964 füährt'r sini Bruut Therees Schwiiter zum Truualtar. Äs Jahr speeter, am 14. Jäner 1965 hätt
das glüggli Paar miich überchuu und de Gschichtä uss ds Vaters Chindhäit händ si äsoo oder ähndli widerholt. Naadisnaa sind nuch ds Therees, dr Maartiin und ds Judith derzuä chuu und häm-mi
underschtützt.
Zur damaligä Ziit hätt üüserä Vatter sis Gält als Schofföör und uffem Buu verdiänet. Ä bsunderi Ehr isch für üüseri Elterä gsii, wo dr Vatter Schwii-ter gfraget
hätt, öb si gäärä dr Hoof uffem Riät wüüred übernih. Abglooffä isch daas äsoo: D Eltärä händ für ä Grossvatter dr Gadä gmacht, wil'r Uufall kaa hätt.
Dä sig'r ämaal amä-n-Abed abä chuu und häig gsäit: "Wänder puurnä?" Si häiget si äso aagluäget und jaa gsäit.
Dä sig nüüt meh gredt woordä derüber und öppä drii Munet schpeeter sig dr Grossvatter chuu und häig gsäit: "Moorä-n-äm zwäi chaa-mä gu ver-schriibä.
Äm 7. April 1972 händ si dä mitänand dr Hoof übernuu. Viil Aarbet isch aagschtandä und dangg demm, as üüseri Muäter näbet üüs viär Chind immer nuch voll
mitgschaffet hätt, hätt dr Vatter viil chännä sälber reno-wiärä und buuä und näbäbii nuch ächlä gu schaffä.
1980 hätt'r chännä d Rautialp übernih, wo-mer hütt nuch sind. Im Früälig wänn's g aabäret hätt, isch'r albig derufä gu luägä, öb's nuch Schnee hätt,
wä-mer z`Alp gsii sind, isch'r albig äm Sunntig i-nes Kaffi chuu, hätt i ds Chessi inä gluäget und gsäit: "Händer nuch Milch?", dä han-i albig gsäit: "Geesch-s ja."
Wääred dr Vatter früäner gschwungä-n-und gschossä hätt, hätt-nä-n-äis Hobbi
fascht dur des ganz Läbä begläitet. D Jagd isch sini Liidäschaft gsii. Mit-em Gäisser Sepp, äm Gäisser Fränz und äm Fischli-Zäiä Sepp hätt'r äsoo mängi schüüni Schtund im Obersee- und
Schwänditaal ver-braacht. Diä Ziit hätt'r chännä gnüüssä, wil'r gwüsst hätt, as p Muäter dähäimä dr Charä schläiggt.
g Chind wäärdet grosss und plötzli wiir-p-mä Grossvatter. Zwüschet 1992 und 2007 sind de 13 Groosschind uf d Wält chuu und är hätt fascht jedes Jahr chännä anä
Taufetä. Das eerscht Groosschind, d Michaeela, hätt'r dä gad amänä Puurächränzli i dr Doorfturnhallä chännä verschwellä, und am Morgä am zwäi hätt'r dä mit-em Schtützler Frigg und äm Blitzger
Hilari nuch äs Wettchlätterä dur g Chlätterschtange-n-ufä gmachet.
p Muäter hätt mängmaal gsäit: "Das isch des eerscht Maal gsii, as-i uhni Vatter ha häi müäsä."
g Groosschind, daas sind de jungä Lüüt da voornä i dr Tracht. Zum 70gischtä Gebuurtstaag hämmer-em ä Fotti mit dä Grossschind i dr Tracht gschänggt und
d Elterä händ ä Risäfreud gka. Zum 80gischtä händ-dä Groosschind vu siich uus gsäit, das mache-mer nuch ämaal.
Mir händ üüs alli aagsträngt, äm Vater ä schüüs Geburtstagsgschängg
z machä; aber äm mäischtä Freud hätt er wider a sinä Änggel gkaa. Drumm händ alli hütz nuch ämäl d Tracht aa.
Uffem Hoof schtaht ä Generaziunäwächsel aa. 1993 händ üseri Elterä dr Hof ä miir übergii. Dr Vater hät si bruäflich müäsä veränderä. Mit 58gi uufhöörä schaffä
gaht ja nüüd. Är hätt ä mobiili Schnapsbrännerii chännä übernii und isch uff d Schtöör. Das hätt-em gfallä. Är isch i dr ganzä Regiu Maarch und Hööf und im Glaarnerland underwägs gsii. Wo-n-'r dä
gseh hätt, as dr Maartiin Inträssä a dr Brännerii hätt, hätt'r siis Gebiät nuch vergrössäret und ä moderneri Brännerii gkauft, as'r öppä-n-ä Zuäkumft hätt. Uss derä Ziit hätt'r nuch ä Huuffä
Kontäggt und Fründ-schaftä, wo bis zletscht beschtandä händ.
Mit 70gi hätt'r dä p Brännerii äm Maartiin übergii und isch erschtä Heuer und Chäsverchäufer woordä.
D Eltärä sind nur nuch trännt fort, as au ja immer öpper ummä isch, nur nuch zum Heuä und Jassä händ-si ds Chääsgschäft hoggä luu. Är hätt albig gmeint: "Das isch
äs Glügg für üüs, mer händ immer ä chlä Bsuäch.
Sust hätt'r immer gsäit: "Wänn-er mi bruuched, chänder ruäfä." Das häm-mer dänn au gmachet. Schriinerä, umbuuä, z Alp guu, Taxifahrtä für g Groosschind, wo vum
Uusgang häi wänd, er isch äifach immer daa gsii, wä-mä-nä p brucht hätt. Und wänn nüüt loos gsii isch, hätt'r allerhand uffem Compiuter gschuäschtäret. Im Winter hätt mä-nä fascht nümmä uss dr
Schtubä p braacht, will'r hätt müäsä Schiifarä, Langlaufä, Schi-schprinä, Biatloon, Noordischi Kombinaziuu und was au immer im Fäärnseh luägä. Natüürli hätt'r i dä letschtä Jahr ds Alter au
langsam gmerggt und äs isch nümmä-n-alles äso ring g'gangä. Aber zum ächlä Traggtoor farä hätt's nuch glanget.
Äm Früälig hätt'r dä nuch ä nüüs Schpilzüüg überchuu, ä nüüä Traggtoor. A Traggtoor mit Chnöpf und Schalter, schtatt ä Ganghebel äs Display, wo d' muäsch luägä,
was überhaupt iigschaltä-n-isch oder nüüd. Das isch ä groossi Usäforderig gsi. "Aber daas wili schu nuch leernä“ hätt'r gsäit. Är hätt-si dä bereits schu alles vum Mechaniker erchläärä luu, wo dr
Tragg-toor nuch nüd ämal chuu gsii isch, und wo-n-'r dä-n-uffem Schträssli hin-derem Huus Probefaartä gmacht hätt, isch häi, hätt derüber naachä-tänggt, isch wider chuu gu luägä und
uusprobiärä. Wo dr Heuet losgangä isch, hätt'r voll Schtolz wider chännä farä.
Äm 18. Juni hämmer im Staafel uff dr Alp nuch mit dr ganzä Famili ä schüünä Sunntig verbracht. Mä hätt-em aagseh, as öppis nüd stimmt. Am Määntig hätt'r dä d
Diagnoosä Chräbs überchuu und är hätt-si ent-schlossä, all de nöötigä Therapiiä in Aagriff z nhi. Und trotz chliinä Uufs und Aabs isch-em i derä Ziit rächt guät gangä, es hätt guät
uusgseh.
Nach-emä chuurzä Schpitaaluufenthalt händ-sich sini Bluätwärt am Dun-schtig, 17. August deräwääg gschnäll verschlechtäret, as'r hätt müäsä dobä bliibä. Beräits äm
Morgä vum 18. August hämmer vum Schpital Pricht überchuu, as dr Vatter uff dr Intensiivschtaziuu liit. Är hätt ä Lungä-n-entzündig und ä Bluätvergiftig überchuu, wil siis Imuunsyschteem kä-n-
Abwehr meh hätt chännä büütä. Dr Vater isch mit allnä nöötigä Medika-mänt versorgt woordä, aber d Töggter händ gsäit, äs liggi nümmä i irnä Händ. Äm Samstig Namitaag am drüü isch üüserä Vatter
dänn fridlich iigschlaaffä.
Miir alli händ i denä zwee Tääg Ziit gka zum Abschiid nih und hän'-nä chännä uff siim letschtä Wääg begläitä. Schü isch, as'r äigentli bis zwee Tääg vorem
Schtäärbä glüggli, zfridä und uhni Schmärzä hätt chännä läbä.
Mir tangget ä-n-allnä, wo üüserä Vatter dur siis Läbä begläitet händ und siis Läbä für-nä äsoo läbeswärt gmacht händ.
Zwei Erinnerungsbilder an Willi Pianta wie er leibte und lebte. Eine imposante Persönlich-
keit, optimistisch und aufgestellt, "wärchig", aber auch Gemüts- und Familienmensch. Gerne halten wir ihn so in lieber Erinnerung. (Foto. zvg)
Freitag, 24. November 2017
Höher zu dir, mein Herr!
oder
Viele Wegen führen zum Himmel
Schnappschüsse von Richard Arnold
Heute Freitag, 24. November 2017 zirka zehn Uhr wurde ein hochmoderner Kran mit Hebe-korb durch das enge Portal in die Hilariuskirche gezirkelt und zwei
Elektrofachleute in die Höhe gehievt. Was Laien nicht wissen: auf der Stukkatur-Ballustrade führen von unten nicht sichtbare Elektroleitungen vom vorderen Teil der Kirche bis zur Orgelempore. Was
früher auf schwindelerregenden Leitern oder mit Gerüsten erreicht werden musste, schaffen heute elektronisch gesteuerte Kräne.
Bizarre, ungewohnte Bilder von Elektroarbeiten in schwindelnder Höhe. Die Equipe von Elektro-Künzle Näfels ist im Einsatz. Der Kran ist eingemietet. Kabel sind noch im Einsatz, irgenwann wird
alles über WLAN (kabellos) gesteuert werden.
Donnerstag, 23. November 2017
Näfelser unterrichtet
…Bundesrat Johann Schneider-Ammann
…und
…die Bildungsministerin von Liechtenstein Dominique
Gantenbein
Bundesrat Schneider-Ammann ist begeistert von der «ETH-Equipe»
Johann Schneider-Ammann, Bundesrat und Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung besuchte am Montag (20.11.2017) die ETH Zürich. Er informierte sich
zu den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung und zeigte sich als grosser Bewunderer der Hochschule.
Das Ausbildungs- und Beratungszentrum für Informatikunterricht an der ETH Zürich unter-stützt Primar- und Sekundarstufen mit einem Projektangebot beim Ausbau des Informatik-unterrichts. Im Fokus
stehen Programmieren, Algorithmen, Sicherheit und Datendarstel-lung. Das Angebot umfasst Weiterbildung der Klassenlehrperson sowie Unterrichtseinhei-ten direkt an den jeweiligen Schulen. Damit
wird den Schülerinnen und Schülern ermög-licht, die digitale Welt zu verstehen und zu lernen, sie selbst zu gestalten und somit die Rolle des Produzenten einzunehmen...
(Radio Liechtenstein, www.radio.li)
Mittwoch, 22. November 2017
"Der Friede ist allweg in Gott"
10 Jahre Pilgerfahrt ins Flüeli Ranft
Pfarrer Gebhard Jörger leitete zu zehnten Mal die überpfarreiliche Abendwallfahrt zu Bruder Klaus
Am Dienstagabend, 21. November 2017 führte Pfarrer Gebhard Jörger, Niederurnen, zum zehnten Mal eine stattliche Pilgergruppe ins Flüeli Ranft, diesmal gewissermassen zum Abschluss des
Bruderklausenjahres (600 Jahre: "Niklaus von Flüe 1417-23017. Mystiker, Mittler, Mensch".). Nach gemütlicher Fahrt mit dem "Mächler-Car" unter der sehr angeneh-men und versierten Führung von
Chauffeur Pirmin Bamert mit Pilgern aus Näfels, Oberur-nen, Niederurnen und Bilten auf den Parkplatz von Flüeli konnte nach dem Abstieg in die Ranft der traditionelle "Friedensgottesdienst" punkt
20 Uhr beginnen, Pfr. Gebhard Jörger assistiert von Pastoralassistent Markus zelebrierte. Seine hervorragende Predigt wird auf dieser Seite im vollen Wortlaut noch eingerückt werden.
Nach dem Besuch der Klause, wo Niklaus von Flüe, der zwanzig Jahre seines Lebens als Eremit, Mystiker und Rater hier verbracht haben soll, konnte, wer mochte, in rabenschwar-zer,
frischkühler Nacht eine Kerze entzünden und beim Kerzenstand hinterlassen. Dann ging's zu wärmendem Trunk, Sandwich und Gipfeln und gemütlichem Beisammensein ins Restaurant "Tschiferli", ehe
die unverwüstliche Truppe durch sternenklare Nacht und durch die bereits weihnachtlich wirkende, durch Lichter der Dörfer erhellte Landschaft ins Glarner-land zurückkehrte.
Auch das nächste Jahr ist eine Abendpilgerfahrt ins Obwaldnerland vorgesehen.
Die Fotos stammen von Rita Beeler-Reichmuth, Pfarreisekretärin, die den Anlass muster-gültig organisiert hatte.
Schnappschüsse
Predigt
von Pfarrer Gebhard Jörger (1)
gehalten
in der Bruderklause Kapelle Flüeli Ranft
am 21. November 2017
Liebe Mitchristen,
die strengen Regeln der Berufung und Sendung der Jünger, wie wir sie in den Evangelien an verschiedenen Stellen erfahren, haben in
ihrer Wirkungsge-schichte den Unterschied von Laien und Klerikern bewirkt.
Die einen sollen ihr Christsein in der Familie, im Beruf und in der Gesellschaft leben. Die anderen, die in der engeren Nachfolge
von Jesus sind, sollen auf Familie, Besitz und Welt verzichten und ganz frei werden für Gott und den Dienst an den Menschen.
Ein Blick in die Kirchengeschichte zeigt schnell, dass Macht und Reichtum auch dem Klerus nicht
fremd geblieben sind, dass die hohen Ideale der eigenen Nach-folge für viele zu hoch waren und sind. Die grossen Reformen in der Kirche zeigen aber auch, dass das Leben in der Kirche dort
aufblüht, wo der Mensch nach dem Willen von Gott fragt und seiner Berufung mehr Raum gibt als den Erwartungen, die von aussen an ihn herangetragen werden oder ihn innen fixieren. Die Laien sind
während langer Zeit in der Kirchengeschichte reine Stati-sten gewesen, keine Subjekte des Glaubens, sondern Objekte der Seelsorge, wenn überhaupt. Sie waren eingeladen zu beten, die Sakramente zu
empfangen und Geld zu spenden. Ihre Berufung beschränkte sich auf die Unterstützung des Klerus.
Diese Entwicklung lässt sich nicht mit den Anfängen rechtfertigen. Natürlich hat das Amt in der Kirche eine wichtige Bedeutung, Der
Mangel an Priester- und Or-densnachwuchs ist sehr bedrückend. Aber die Berufung zum Priester und zum geweihten Leben ist nicht die einzige Berufung. Sie ist nicht die ausschliessliche Art und
Weise der Nachfolge Christi. Berufung hat nur eine Quelle, aber viele verschiedene Wege. Die meisten Märtyrer und Bekenner in der alten Kirche sind Laien gewesen. Der römische Soldat unter dem
Kreuz spricht als Heide und Laie das erste Bekenntnis, vor dem Apostel Thomas. Der heilige Mauritius, der als einer der ersten den christlichen Glauben in unser Land gebracht hat, war Laie. Die
Entscheidung für Christus und ihr Bekenntnis waren Verkündigung des christlichen Glaubens mit grosser Wirkung. Sie lebten aus der Taufe das gemein-same Priestertum aller Gläubigen.
Am Vorabend der Reformation war das Bedürfnis der Laien gross, eine per-sönliche Haltung zu Religion
und Glauben zu finden. Einer von ihnen war Niklaus von Flüe. Als wohlhabender Bauer, angesehener Politiker, Hauptmann und Richter und als Familienvater nahm er den Glauben zum Kriterium seines
Den-kens und Handelns. Nach zwanzigjähriger Ehe rang er sich mit dem Einver-ständnis seiner Frau Dorothea zur Nachfolge Christis als Gottesfreund durch. Er wollte zuerst jener Bewegung von Laien
mit mystischer Tradition in der Gegend von Strassburg beitreten. Aber durch Visionen geleitet, kehrte er zurück in seine engere Heimat und lebte die letzten zwanzig Jahre seines Lebens fünf
Minuten von seiner Familie entfernt im Ranft als Einsiedler ein wundersames Leben.
Sicher belegt sind das Fastenwunder, die völlige Enthaltsamkeit von jeglicher Nahrung, seine
zahlreichen Visionen, das Radsymbolbild, das ihm eine Hilfe auf der Suche nach dem einig Wesen, dem Urgrund der Welt war, und verschiedene Briefe an Regierungen und Mächtige mit Stellungnahmen zu
aktuellen Proble-men. Aus allem kommt uns ein wahrer Gottesmann und Zeuge eines tiefen Glaubens entgegen, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Wirklichkeit steht und der den Sinn für das
politisch Machbare nicht verloren hat, gerade weil er das Göttliche tief erfahren durfte. Seine Botschaft ist zeitlos: Gehorsam gegen-über Gott, nicht ein Gehorsam, der gefordert wird, um den
Menschen klein zu halten oder zu unterdrücken, sondern einer, der hilft, den Sinn des Lebens zu finden, ein Gehor-sam, der jeder Berufung zu Grunde liegt.
Die römische Kirche hat damals im 15. Jahrhundert die Zeichen der Zeit nicht er-kannt. Sie
missachtete die Botschaft dieser frommen Laien und verdächtigte ihre Lehre als gefährlich, weil nicht kontrollierbar. Zu eng waren Machtinteressen und Verkündigung verbunden. So wurde sie
mitschuldig an der grössten Tragödie des christlichen Abendlandes: an der Glaubensspaltung. Diese Schuldräumte Papst Hadrian VI. in seinem
Schuldbekenntnis, das er in Nürnberg 1523 hat verlesen lassen ein, leider zu spät.
Mehr als fünfzig Jahre sind es her, seit die Kirche im zweiten vatikanischen Kon-zil das Miteinander des Gottesvolkes wieder
entdeckt und propagiert hat. Alle sind zur Mitarbeit am Reich Gottes berufen. Alle sind – wie es im Text des Konzils heisst – zur Heiligkeit berufen. Das Konzil wollte die Vielfalt der Berufungen
wie-der ins Bewusstsein bringen. Die Hierarchie kann es sich nicht länger leisten, auf den Reichtum der Charismen und Kompetenzen zu verzichten, die die Menschen einbringen. Gott will
offensichtlich eine Kirche, die nicht bloss aus ‚oben‘ und ‚unten‘, aus Spendern und Empfängern besteht, sondern aus einem Miteinander, wo alle empfangen und alle etwas geben. Je nach ihren
Möglichkeiten. Berufung ist Berufung zum Dienst und nicht zu Macht.
Niklaus von Flüe hat lange gelitten. Dieses Leid hat zur Veränderung geführt. Woran leiden wir heute in unserer Kirche? Wie gross
muss der Leidensdruck werden, damit sie sich verändert von unserer Kirche zur Kirche des Herrn?
Niklaus von Flüe blieb Laie. auch als Mystiker, Gottsucher und Ratgeber. In der ersten Hälfte seines
Lebens hat er seine Berufung in Familie, Beruf und Politik wahrgenommen. In den letzten zwanzig Jahren seines Lebens hat er diese Rolle abgelegt und sich vor allem zurückgezogen. Manche sprechen
von Weltflucht, weil er ein Laie war und weil in den Augen vieler die Laien in die Welt gehören. Aber es war keine Weltflucht, denn immer mehr kam nun die Welt zu ihm um Rat zu holen, um zu
erfahren, was der Wille von Gott sei. Das war seine Berufung. Ihm haben wir Schweizer unsere Heimat zu verdanken, denn ohne seine Inter-vention bei der Tagsatzung der alten Eidgenossenschaft 1481
hätten sich die Kantone in einem mörderischen Bürgerkrieg gegenseitig vernichtet. Seine Inter-vention war ein Plädoyer gegen Egoismus und Raffgier, für Solidarität, Gerech-tigkeit und einen
vernünftigen politischen Frieden. Es wurde zum Fundament unseres Selbstverständnisses und unserer Selbständigkeit. Es ist gut, wenn wir uns immer wieder daran erinnern.
Niklaus von Flüe ist ein Beispiel dafür, dass Gott beruft und die Rollen verteilt. Eine betende
Kirche steht im Dialog mit Gott, und sie ermöglicht den Dialog in der Gemeinschaft. Dialog besteht nicht bloss im Reden, sondern auch im Hin-hören. Die Brunnenvision des Bruder Klaus birgt eine
tiefe Erkenntnis: Der Brun-nen ist er selbst, Bruder Klaus, und auf unsere je eigene Berufung bezogen, können wir sagen: Der Brunnen sind wir. Wie der Brunnen geben wir nur weiter, was wir von
der Quelle empfangen. Gott gibt, wem er geben will, aber an uns ist es, es sprudeln zu lassen. Gehorsam bedeutet hier: empfangen und weiterge-ben. Wir alle sind berufen!
Amen.
(1) Pfarrer Gebhard Jörger beruft sich inhaltlich auch auf Quellen des Wallfahrts-Sekreta- riates in
Sachseln.
Montag, 20. November 2017
Wer kennt noch wen?
"Einkehrtag" in der Bergwirtschaft "Obersee" ob Näfels
Dieser Tage stellte mir Paul Stähli eine seltenes Erinnerungsbild - wahrscheinlich eines Sonntagsausflugs - aus dem Jahr 1932 (ca.) zu, mit der Bitte um Ergänzung
von Namen der Abgebildeten, soweit noch bekannt. Das Bild ist heute rund 85-jährig. Einziger "Überlebender" könnte der Herr im Strohhut, möglicherweise Dr. iur. Vital Hauser, sein. In
der Bildlegende sind einige Namen erwähnt und zum Teil vermutet.
Das Bild ist eine Trouvaille und gibt etwas von der damaligen Obersee-Romantik wieder. Der Obersee und die gleichnamige Wirtschaft waren ein begehrtes Ziel für
Sonntagnachmittag-Ausflüge!
1 ?, 2 Hermine Schuler-Müller (Schützenhof), 3 ?. 4 Jules Feldmann, 5 ?, 6 ?, 7 ?, 8 evtl. Emil Hauser, 9 Ida Stähli-Müller (Schützenhof), 10 Dominik Tremp, 11 ?, 12 evtl. Frau Müller-Feldmann,
Gattin von Florin Müller iun. Kunstmaler, 13 ?, 14 ?, 15 ?, 16 Vital Hauser (Dorfarzt), 17 evtl. René Hauser, Sohn von Vital Hauser, 18 ? 19 ? 20 ? 21? 22. evtl. Ida Müller-Hauser (Tochter von
Albert Hauser, Zimmermeister, Ehefrau von Fritz Müller, Leh-rer), 23 evtl. eine Tochter von Fritz Landolt-Hauser, Oberrichter, Gempräsident, . Regie-rungsrat, 24 ?. 25 ?. 26 evtl. Dr. Vital
Hauser, Sohn von Vital Hauser, Dorfarzt. (Man be-achte im Hintergrund der zeitgemässe Oldtimer.)
Auf der Rückseite der Fotografie sind die Namen, vermutlich eine Bestellliste für den Ser-vice, wie folgt erwähnt:( Pauil Stähli ist der Auffassung, dass diese Zahlen Bestellungen für die Fotos
sind.)
Vital je
Tremp
Tschudi 1
Fischli Hänni 1
Hess 1
Lehrer Juli 2
Schwitter 1 1
Hauser Emil 1
B. Feldmann 1
Müller Juli 1 1
Juli 1
Walcher 1 1
Babet 1
Schellenberg 2
Berta 1
Hauser Beuge 1
Nann 1
Geschw. Landolt 2 1 Lydia 1
Schellenberg 1 1
Weber 1 1
Worni 1 1
Kostproben des fotografierenden Sakristans
oder
Wie schön doch unsere Heimat ist!
Fronalpstock und rechts unten Mürtschenstöcke (Foto: Richard Arnold)
Richard Arnold, Sigrist und Sakristan in Näfels, hat diese Bilder eingefangen! Sie geben die Landschaftsstimmung beim ersten Wintereinbruch 2017 wieder.
Der Fronalpstock ob Mollis ist 2124 Meter hoch, die Mürtschenstöcke 2441 m ü. M.
Wiggis (2283 m ü. M.), Rautispitz (2283 m ü. M.) , Bärenstich (1665 m ü. M.).
Der bekannte Radiomann Benno Kälin, Einsiedeln/Bern ist nicht mehr!
Benno Kälin ist in Einsiedeln aufgewachsen, war aber vornehmlich in Bern wohnhaft und vielseitig kulturell tätig. In den letzten Jahren wirkte er kulturell auch in seinem Heimatdorf
Einsiedeln wacker mit.
Sein jüngsten Aktivitäten waren die Produktion des Dok-Films "Foti Fränzel, Einsiedler Bil-dergeschichten aus 70 Jahren" und "Von Mönchen und Pilgern, Leben im Kloster Einsie-deln".
Die DVD-Taufe des ersteren Film findet am 30. November 2017 in der Cineboxx in Einsiedeln statt.
R I P
Mittwoch, 8. November 2017
Aller Äbte Jahrzeit in St. Gallen
Bilderbogen (Fotos: M. Hauser, Zug)
Diese Porträts hängen während des Jahres im Musiksaal. Es sind Ölgemälde, die an die Zeiten der Fürstabtei erinnen. Die Fürstabtei wurde 1805 aufgehoben, der Kanton St. Gallen gegründet. Erster
Landammann war der Näfelser Karl Müller-von Friedberg.
Ende Oktober 2017
Glarner Zivilschutz im Einsatz in Bondo
Ein gewaltiger Bergsturz von Bondo ereignete sich an der Nordflanke des Piz Cengalo (3369 m. ü. M) in den Bergeller Alpen im Kanton Graubünden. Nach vorherigen
Felsabbrüchen und Muren 2011 und 2012 kam es am 23. August 2017 zum grössten Bergsturz in Graubünden seit Jahrzehnten. Murgänge durch das Tal Val
Bondasca erreichten den etwa vier Kilometer entfernten Ort Bondo im Bergell und führten dort zu Evakuierungen und Zerstörungen. (aus: Wikipedia, abgerufen 5.11.2017)
Angeblich sollen rund 4 Millionen Kubik Gestein und Schlamm zu Tale gestürzt sein und verwüsteten - siehe Bild - die Landschaft.
Eine Welle der Solidarität in der ganzen Schweiz bemüht sich um Hilfe mit Medienaufrufen, Geldsammlungen und
HIlfsmassnahmen. Zivilschutz und Armee sind engagiert im Einsatz.
Auch aus dem Glarnerland sind Zivilschutztruppen hilfreich dabei. Handy Fotos meines Enkels Cyrill Schwitter dokumentieren deren Einsatz.
Bildaufnahmen vom Einsatz in den letzten Oktobertagen. Nach wie vor sind umfang-reiche Räumarbeiten im Gange. Cyrill, sonst schneidiger Banker in Schale und Krawatte, hier in
Zivilschutzmontur hoch am Steuer mächtiger Räummaschinen. Unten in lässiger Stellung am Geländewagen des Zivilschutzes und der Schweizer Armee. (Fotos: Cyrill Schwitter, Handy)
Trouvaille
Vor 66 Jahren
Ruodi am Bach
Historisches Dialekt-Schauspiel
in acht Bildern mit Prolog und Epilog
von Melchior Dürst nach Benedikt Müller
Uraufführung in der Dorfturnhalle am 13. Januar 1951
Fotoserie: Josef Hauser, Fahrtsplatz
Rekonstruierte Spielerliste
(für Hinweise, Ergänzungen und Korrekturen bin ich sehr dankbar)
Ruodi am Bach
Fritz Schwitter, Weibels, Giessenbrücke
Vogt Walter von Stadion
Martin Müller-Landolt, Bicotin
Rosalia
Raphaela Feldmann-Schwitter, Sigerschten
Uoli
Karl Fischli, Villäggen
Balz, Burgknecht
Josef Stucki-Fischli, Züggeri
Magrerth Ruodis Frau
Elsy Schwitter-Feldmann, Coiffeurs
Tolder Untervogt
Emil Naef, Bildhauer
Zigeunerin
Winifred Hauser-Worni
Trommler
Josef Grögli
Glarner
Werner Hauser-Felber
Glarner
Ernst Hauser, Tenor
Glarner
Julius Hauser-Gisler, Wiigartäjuli
Glarner
Hans Gallati-Bürgler, Begg-Galäti-Hans
Glarner
Alois Gallati, Briefträger, Glaseraläwis
Glarner alt
Jules Feldmann. Stächerjules
Glarner alt
Arnold Müller, Briefträger, Taugernöldi
Burgbesatzung
Arnold Krieg-Spieler, Lehrer
Burgbesatzung
Pascal Lüthi-Schwitter, Höfli
Burgbesatzung
?
Burgbesatzung
?
Frau
Maria Landolt-Fischli, Villäggen
Frau
Ida Müller-Hauser, Zimmermaabärtis
Frau
Mathilda Bühler-Hauser
Kinder
Peter Müller, Lilahaus
Kinder
Urban Schwitter, hinter der Rauti
Kinder
Othmar Landolt, Briefträgers, Bruder v. Tschüli
Kinder
Bertram Hauser, Wegwarte?
Kinder
Elisabeth Hauser, Wegwarte
Kinder
Elisabeth Schwitter, Coiffeur
Kinder
Lina Leiser, bei der Kirche
Kinder
Mädchen?
Frau
Alma Wyrsch, Unterdorf
Regie
Melchior Dürst
Regie II
Fritz Müller-Hauser, Lehrer
Bühnenbild
Koni Fischli-Müller ?
Dieses Erinnerungbild liess mir Caroline Hauser-Leiser, Chur, zukommen. Wir be-
suchten den gleichen Kindergarten und die 1./2. Klasse, später die Parallelklassen.
Caroline auf dem Bild ist Fünftklässlerin.
Die beiden "Theaterspilerinnen" Caroline Leiser und Elisabeth Schwitter, Coiffeurs, vor dem Elternhaus des Josef Schwitter (hinter dem alten Konsumgebäude, später zügelten
Schwitters in die heute nicht mehr existierende Häuserreihe im Dorf mit den Gärtchen vis-à-vis des Häusertrakts Flury, Hirschhorn und Coiffeurbude von Josef Schwitter).
Sie sind als Kinder im Spiel "Ruodi am Bach" auf den obigen Fotos wiederzuer-kennen..
Zum Bild: Die meisten "Mäitli" hatten da-mals noch Zöpfe und trugen Röcke. Die ab-gebildeten Kleider sind Theatermontur und sollten historisch in 14. Jahrhundert hin-weisen.
(Foto: Caroline Hauser-Leiser, Chur)
Der Autor und Regisseur vom "Ruodi am Bach"
Dürst, Melchior
geboren 12. April 1886 Glarus,
gestorben 20. September 1950 Glarus
katholisch, Bürger von Glarus
Sohn des Lehrers Josua
Heirat 1912 mit Louise Schmid, Tochter des Ludwig
Ausbildung im Lehrerseminar Kreuzlingen
1906-1915 Primarlehrer
1915-1948 Gewerbelehrer in Glarus9
1923 gründete er das Glarner Heimatschutztheater,
das er bis 1948 leitete.
Er verfasste Dialektschauspiele ("Ruodi am Bach" 1950, "Das Fähnlein der sieben
Auf-rechten" 1950) und zahlreiche Artikel zum Heimatschutztheater und seinen Autoren ("August Corrodi als Dramatiker" 1944, "Geschichte des Dialekt-Theaters der deutsch-sprachigen Schweiz mit
einer tabellarischen. Zusammenfassung" 1950) sowie zu theater- und aufführungstechnischen. Problemen ("Regisseur, Schauspieler und Bühnenbild im Volkstheater"
Autor dieser Kurzbiographie: Prof. Dr. Georg Thürer
Publiziert im Historischen Lexikon der Schweiz
www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D11760.php
Schüleraufsatz nach dem Spiel (5. Primarklasse bei Lehrer Balz Schmuckli)
«Ruodi am Bach»
Am Samstag Nachmittag um 3 Uhr wurden Freiheitspiel durchgeführt. Das Theater wurde in 8 Akte eingeteilt. In
diesem Spiel wird die Eroberung der Burg Stadions dargestelt. Einer der Mitspieler war «Ruodi am Bach».
Im ersten Akt sahen wir Ruodis Stube, darin waren seine Frau und die Kinder. Es war Abend. Bald kam der Vater
nach Hause. Die Kinder beteten das Abendgebet und gingen dann ins Bett. Vater Ruodi prüfte die Armbrust, die an der Wand hing. Es klopfte, die Toch-ter Rosali ging zur Tür, herein trat Ueli
Gallati, der Liebster Rosalis. Er erzählte, dass der Vogt Leute überrannt und eingesperrt habe. Als dieser heimkehrte, prüfte Ruodi die Hal-barde, ob sie geschliffen sei.
Im zweiten Akt sahen wir den Vogt Stadion, der auf seine Knechte wartete. Sie brachten den Stucki von Urnen.
Als ihn der Vogt neckte, hielt ihm Stucki die Schandtaten vor. Da geriet der Vogt in Wut und gedachte, sich an Stucki zu rächen.
Nun folgte der dritte Akt. In der Nacht kamen die Glarner zusammen. Auf dem Bürgli zu Glarus wählten sie
Ambühl zu ihrem Anführer. Sie schworen einander treu zu bleiben. Ruodis Büblein war krank. Da wollte Rosali Wasser holen. Doch da kamen die Soldaten, und nahmen sie gefangen. Nun kam Ruodi heim,
da flog ein Pfeil vor ihm nieder. Daran war ein Zettel befestigt. Darauf stand: «Rosali gefangen! Ich beschütze es. Balz!» Balz war ein eidgenössisch gesinnter Soldat.
Der vierte Akt folgte nun. Der Dolder verlas, dass er nachmittags Steuern einziehe. Auf der Burg wollte der
Vogt Rosali als Frau gewinnen, aber sie willigte nicht ein. Da geriet Stadion in Wut und wollte sie erstechen. Schon kam Balz gesprungen. Er riss die Türe auf und rief: «Herr Vogt, Herr Vogt, die
Glarner kommen!» Balz musste nun Rosali bewachen. Der Vogt nahm sein Schwert und ging. Doch getäuscht! Es war nicht so, denn die Holunderstauden schienen es nur.
Am andern Morgen, also am 14. November, hörte man Kriegsgeschrei. Wirklich, die Glar-ner kamen dahergestürmt
und überstiegen die Burgmauern. Stadion konnte nur mit knap-per Not fliehen. Die Soldaten des Vogts flohen auch. Nur Balz blieb auf der Burg, er holte Rosali.
Nun wurde gefeiert und gefestet. Auch wurde eine Letzimauer erbaut und an Lichtmess galt es, für die Freiheit
zu kämpfen. Der Vogt Stadion zog mit einem Heer gegen die Glarner, um das Land zurückzuerobern. Aber die Glarner wehrten sich tapfer; zuletzt gewannen sie doch noch. Balz, der auch kämpfte, eilte
in Ruodis Haus, um Kunde zu bringen. Er erzählte seinen Angehörigen, dass Ruodi den Vogt Stadion erschlagen hat. Er selber aber sei ver-wundet.
Nach einer Weile brachten sie ihn, den Kopf verbunden. Sie setzten ihn auf den Stuhl. Dort sprach er noch
einige Worte und starb.
Bald danach wurde der Bund mit den Eidgenossen geschlossen und der Brief verlesen. Am gleichen Tag feierten
Ueli und Rosali Hochzeit.
Nun war das Spiel zu Ende.
Trouvaille
Beni Giberstein und Jacques Chirac
oder
Vom "Polenweiher" auf Sulzboden
zum internationalen DIM-Strumpffabrikanten
Eine unglaubliche Geschichte: der Mann links im Bild ist Bernard Giberstein, 1941 polnischer Internierter in der Schweiz und Agronomie-Student im Internierten Hochschullager der ETH in Winterthur
ist nach unglaublich spannender Biografie und dreifacher Verhaftung durch die Nazi-Gestapo, da er jüdischer Abstammung war, zu einem der erfolgreichsten Modepioniere in Paris und weltweit
geworden. Er erfand den Nylonstrumpf "DIM", Abkürzung für "Dimanche" in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts und weitete die Marke "DIM" zu einem breiten Assortiment von Strumpf
auf Unterkleider für Damen und Herren aus.
Im Bild mit dem späteren französischen Staatspräsident Jacques Chirac.
Beni Giberstein war einer der polnischen Internierten-Studenten, die in einem Sommerlager den Schuttsammler auf Sulzboden geschaffen haben. Der Schuttsammler wird im Volls-mund "Polenweiher"
genannt. Eine Gedenktafel an der Staumauer erinnert daran.
Zitat; "...Giberstein devient un des industriels les plus admirés de France..." Das hätte sich der Mann nie träumen lassen, als er auf Sulzboden in
schweisstreibender Arbeit noch Steine schleppte.
Text: in: "L'avenier.net, Autor: Bruno Malter, publiziert: 7. Oktober 2016".
2015 ist zu Ehren von Bernard Giberstein und die Firma DIM ein Dokumentarfilm von 52 Minuten Länge erschienen unter dem Titel: "L'histoire glamour de DIM"
Beachten Sie auch den Beitrag unter Dies+Das 2017 ab 24.9. 2017.
Orignalbildlegende:
Bernard Giberstein a côtoyé quelques grands
du monde: Golda Meir, François Mitterrand et, sur cette photo, Jacques Chirac, loin encore d’imaginer qu’un jour, il deviendrait président de la République.-Gilbert GIBERSTEIN (Bernard Giberstein hatte Kontakt mit einigen Grossen der Welt: Golda Meir, François Mitterand, auf diesem Bild, Jacques Chirac, lange bevor man sich vorstellte, dass er einst
Präsident der Republik Frankreich werden würde.)
Angus aus dem Nordosten von Schottland. Kuh: 550-700 Kilogramm, Stier: 800-1000 Kilogramm. (Anzeigetafel) (Foto: OLMA Press)
Rennschweine - nach dem Rennen! (OLMA Press)
Ich hatte aus meiner subjektiven Sicht die besten Lehrer der Welt in Näfels. 1946 bis 1954, im Kindergarten, in der Dorfschule und in der Klosterschule Mariaburg.
v.l.n.r.: P. Gerardin Bernet, "Geri", P. Volkmar Sidler "Blitz", P. Gislar Schmuckli, "Gisi", P. Raymund Stocker, Präfekt, "Römi", P. Silvius Wyss, "Sämi", Sr. Alice Maria,
Kindergarten, Arnold Krieg, 1./2. Klasse, Fritz Müller, Turnen Klosterschule, Hermann Bühler, 3./4. Klasse, Balz Schmuckli, 5./6. Klasse.
Freulerplast vor dem Zweiten Weltkrieg anno 1939. Ganz rechts altes Gebäude mit geschlossenem Rouleau: Laden des Elektrizitätswerkes Näfels. An der Mauer zwischen Freuerpalast und Eingangstor
rechts drei Aushängekasten, vermutlich der Gemeinde Näfels. (Später hin "das Kästchen" an der Hofmauer nach Norden (Bahnhofstrasse)). Vor dem Freulerpalast ist nur ein schmaler Streifen
gepflästert und mit Pflanzen und Töpfen geschmückt. Just neben dem Eingang steht eine damalige Limousine. Auffällig am Palast selber, einige Fenster sind zwar mit Blumen geschmückt, Fensterläden
fehlen. Bis zwei Jahre zuvor, das heisst bis zur Fertigstellung des Altersheimes Letz waren im Freulerpalast ältere und behinderte Menschen untergebracht. Im Bild links befindet
sich das 1953 abgebrochene Haus Hofstetter (Coiffeur), dahinter mit dunkler Fassade das Tolderhaus, damals bewohnt durch die Geschwister Feldmann ("ds Goodis").
Der Freulerpalast konnte um 1840 vom Tagwen erworben werden, nachdem die Familie Freuler ausgestorben war. Im Ostflügel (nicht sichtbar) befanden sich Gemeindebüros (Gemeindekanzlei,
Gemeindeweibelbüro, Gemeindeverwaltung, Präsidentenzimmer und im oberen Geschoss das Gemeinderatszimmer. Im Dachgeschoss des Ostflügels waren die Wohnung des Hauswarts). Nach dem Kauf der
Klosterschulanlagen 1985 nach dem Weg-zug der Kapuziner 1986, wurden das alte Klosterschulhaus und das Pfammatterschulhaus in Gemeindehäuser umgebaut und beherbergten das Bauamt, das
Elektrizitätswerk, die Gemeindekanzlei, die Gemeindeverwaltung, das Betreibungsamt, das Zivilstandsamt und die Einwohnerkontrolle sowie den Gemeinderatssaal. Im ehemaligen Studiensaal befand
sich die Installationsabteilung des EWN. Die frei werdenden Räume im Freulerpalast wur-den von der Stiftung Freulerpalast (Museum des Landes Glarus) für Sonderausstellungen genutzt. Die
"Wöschhänggi" im obersten Geschoss wirbt für die Sonderausstellung "Historische Kleider".
Dienstag,3. Oktober 2017
Näfelser Ehrendamen Turnfest 1953
Soviel Charme vor dem Schlachtdenkmal gab es 1953 am grossen Turnfest auf der Sänd-lenwiese in Näfels. Erkennen Sie die einzelnen Grazien noch?
Näfelser Schönheiten strahlen als Ehrendamen um die Wette
v.l.n.r. Rita Lampe, Rosmarie Hauser+, Maria Landolt-Fischli, Elisabeth Hefti-Oswald, Cecile Schgör-Landolt, dahinter verdeckt Yvette Gallati-Gallati, Beatrice Weibel-Landolt, Patricia
Hauser-Hauser, Trudy Schlittler-Zirngibel+, Amalia Sophie Landolt-Walser+, Lydia Schwitter-Fischli. (Foto: eigenes Archiv)
...und das Glarner Kantonalturnfest 32 Jahre früher... anno 1921
Das waren noch Zeiten... Näfels als Festort für Turner! Noch waren die Ehrendamen mo-disch anders gekleidet, man beachte die Fahnenburg. Noch waren die Bäume hnter der Denkmal kaum sichtbar. Der
Festumzug war Ausdrucksform im Dorf, in der Gerbi, beim Hörnli. Auch die Musikuniformen sahen noch anders aus als heute. Die Sieger wurden von holder Hand gekrönt, ebenso die Vereinsfahnen...
tempi passati! (Fotos: aus eigenem Fotoarchiv)
Trouvaille
Betriebsausflug der Firma F. Hauser-Vettiger, Kaffeerösterei Näfels
Fridolin Hauser-Vettiger
21. Juni 1878 bis 26. Januar 1967
Firmengründer
Mäzen der Studentenmusik Kloster Einsiedeln
Wegen des schmiedeisernen Tores mit den Initialen "H" und "V" (Hauser-Vettiger) auch "Heilige Vater" genannt.
Sein Sohn Dr. iur. Fridolin Hauser-Zech, war langjähriger Regoierungsrat des Kantons Glarus (Finanzdirektor)
Enkel Wolfgang Hauser führt heute das Familienunternehmen in Näfels
Fridolin Hauser-Vettiger, Inhaber der Kaffeerösterei Hauser-Vettiger, fünfter von rechts, mit seiner Belegschaft vor dem Einsiedler Kloster. Dritter von rechts Dr. Fridolin Hauser-Zech,
Regierungsrat, der das Unternehmen weiterführte. Fridolin Hauser-Vettiger war ein grosser Förderer des Klosters, insbesondere ein grosszügiger Sponsor für die Studentenmusik.
Die beiden Statuen die den Treppenaufgang flankieren sind die Donatoren König Otto I., der Grosse (912-973), er schenkte dem Kloster die Insel Ufenau, und König Heinrich II. (973 oder 978 bis
1024).
(Ich werde versuchen, die Namen der Abgebildeten zu eruieren und nachzutragen.)
Montag, 18. September 2017
Klassentagung Stiftsschule Einsiedeln
1. Reihe: v.l.n.r.: P. Lorenz Moser, Roland Staub, Philipp Kümin, Alex Rothlin, Abt Urban
Federer, Rektor Johannes Eichrodt, Maurus Richard, P. Markus Steiner, Friedrich
Schmid,Toan Trung Dinh
2. Reihe: Margrith Wehrle, Brigitta Rothlin-Kälin, Martin Hiestand, Franziska Stäuble-Kälin,
Simon Stäuble-Kälin, Ivo Frei, ganz aussen Fridolin Hauser
3. Reihe: P. Lukas Helg, Sybille Keller-Senn, Sybille Van Veen-Bingisser, P. Patrick
Weisser, ganz aussen Susann Brandenberg Schätti,
4. Reihe: P. Basil Höfliger, Reto Linsi, Guido Jud, Henrik Czurda, Beat Fischli
5. Reihe: Roland Jud, Hans Helbling, Roger Zosso, Thomas Hegglin, Jürg Ebner.
Ich hoffe, die richtigen Namen zugeordnet zu haben. Gerne bitte ich um Hinweise bei notwendigen Korrekturen .
Hell markierte Namen = Lehrpersonen sowie Abt und Rektor
Nach fröhlicher Begrüssung, Mittagessen am Hof, Platzkonzert einer Formation der Studentenmusik unter Leitung von Lukas Meister, anschliessend Café und Dessert und Ausklang mit munteren
Gesprächen.
Freitag, 15. September 2017
Luftschutz - die fast vergessene Truppe im Dorf
In Kriegszeiten, wenn die wehrpflichtigen Männer eingezogen wurden, blieben nur die nicht militärtauglichen oder bereits entlassenen Männer im Dorf. Tapferes
leisteten die Mütter, die ihre Familien allein durchbringen mussten. Zum Schutz der Bevölkerung wurden die sogenannten HD (Hilfsdienste) lokal eingesetzt. Ein seltenes Erinnerungsbild ist mir
diese Woche in die Hände geraten. Leider konn-te ich nicht mehr allen Abgebildeten ihren Familiennamen zuordnen. Für Ergän-zungen oder Hinweise, vielleicht auch Korrekturen, bin ich dankbar, wenn
Sie die Rubrik "Kontakt" benutzen.
Näfelser Luftschutzmannschaft im Zweiten Weltkrieg
v.l.n.r.:
1
Tschudi-Fulin
Josef
dr groossg'grindet Tschuudi
2
Müller
Samuel
dr Schtäi Sämi
3
?
4
Müller
Johann
dr Naazi Schang
5
Gallati
Karl
dr Trächsler Kari
6
Schwitter
Kaspar
ds Chlausä Chäpp
7
Feldmann
Adolf
dr Hüössäli Dölf
8
Schwitter-Müller
Johann
ds Kaffituni Johann
9
Fischli
Jules
ds Schtützlers Juli
10
Schwitter
Gerold
dr Hörali Gerold
11
Schwitter
Fridolin
dr Büürschtähölzler
12
Fischli
Josef
dr Määndig Sepp
13
Ackermann-Fischli
Reinhard
Maa vu ds Bluderis Angelika
14
Müller
Albert
dr Konsuum-Bärti
15
Feldmann
Albert
dr Ziperi-Bärti
16
Tschudi
Fritz
ds Profiitä Fritz
17
?
18
Landolt
Emil
ds Chüpferis Emiil
19
Schwitter-Kappeler
Julius
dr Wagner Juli
20
?
21
Hauser
Johann
ds Hasä Johann
22
?
23
?
24
Feldmann-Speck
Alfred
dr Schpäggä Freedi
25
Fluri-Artho
Alois
dr Fluri
Montag, 11. September 2017
Fridolins-Spruch zur Fridolinspfeife
Von einem lieben Jugendfreund (wir sind im selben Quartier aufgewachsen und tragen den gleichen Vornamen "Fridolin") sind mir die untenstehenden Bilder
zugestellt worden. Ich denke weniger wegen der Bilder, sondern vielmehr wegen des Sinnspruches, der den Bil-dern eine besondere Bedeutung gibt. Es sind Schnappschüsse, die er wie folgt
kommen-tiert hat. "...Hier erhältst du ein kleines Gedicht, welches ich gestern im behäbigsten der Museggtürme in Luzern, im Nölliturm, im Inventar der "Krämergesellschaft genempt zem Saffran
und zem Fritschi" zu Gesicht bekam..." "Fritschi" geht - wie auch "Frick" und "Fricktal" auf "Fridolin"
zurück.
Text im rechten Bild:
"FRITSCHIPFEIFE
1942
Echter alter Ulmer Maserkopf in Silber gefasst, mit Birnbaumrohr, Hirschkrone und Horn-
mundstück.
Inschrift in Silber:
,,TOBACKEN SOLL DER FRIDOLIN
USS DIESEM ROHR VON RÄBEN,
WÄNN ÄR BY SINEM KOPF VOLL WYN
AMBÄRCHTOLDSTAG THUET LÄBEN."
Ausführung: Arthur Schmid, Luzern
Gravuren: Jean Kauffmann, Luzern
Geschenk von August am Rhyn, anlässlich seiner 25-jährigen Zunftratszugehörigkeit als
Zeugherr und Archivar."
Diese Aufnahme der Gebirgsfüsiliere 162 (siehe auf Mütze) ist eine spärliche Erinnerung der Grenzbesetzung im Ersten Weltkrieg. In der zweiten Reihe rechts sind mein Vater Fridolin und meine
Onkel Josef (ganz aussen mit Gewehr) abgebildet. Beide sind zwischen 35-39 Jahre alt. Der fünfte in der gleichen Reihe von rechts ist Jakob Fäh, der zweite von links in derselben Reihe ist
Trompeter Josef Probst. Er wohnte in seinen letzten Lebensjah-ren mit seiner Frau in der Dachwohnung unseres Hauses. Zweihinterste Reihe ganz links Fritz Grüninger, Fahrtsplatz (heute Maria
Grüninger-Hauser). Die Schweizer Armee trug damals dunkelblaue Unformen und als Kopfbedeckung die runde Mütze mit Schieber. Auf dem Mützenband war in der Mitte die Einheit Nr. 162 zu
erkennen. Gewiss sind noch mehrere Näfelser und Glarner Wehrmänner dabei, leider kann ich sie nicht identifizieren. Das Bild ist zwischen 103 und 106 Jahre alt. Die gleiche Truppe leistete auch
in der Magadinoebene im Tessin Militärdienst.
3000 Studentinnen und Studenten des STV am Zentralfest in Rheinfelden
Vom 1. bis 4. September 2017 stand die schmucke Stadt Rheinfelden erstmals in der Geschichte ganz im Zeichen des Schweizerischen Studentenvereins (Sch. StV.)
Rund 3'000 der insgesamt 7'500 Akademikerinnen und Akademiker aller Verbindunden trafen sich zu den viertägigen Festlichkeiten und Burschenherrlichkeiten in der Rheinstadt. Einen Einblick gewährt
das umfassende und bunte Programm (siehe unten).
Die letzten Zentralfeste: 2012 in Brig, 2013 in Murten, 2014 in Sarnen, 2015 in Solothurn, 2016 in Schwyz.
Optionen für die nächsten Zentralfest sind bereits:
Ein Schnappschuss mit zwei Näfelsern mitten aus dem Fest erreichte mich per E-Mail: Br. Fidelis Schorer OFM v/o Jumbo (AKV Burgundia), Franziskanerkloster Näfels, und Markus
Hauser v/o Perdu (AV Turicia Zürich), Zug, Näfelser Bürger.
Br. Fidelis Schorer OFM v/o Jumbo und Markus Hauser v/o Perdu. Wohl bekomms und prosit!
Was ist ein Zentralfest
Im Rahmen der Generalversammlung des Schweizerischen Studentenvereins treffen sich die Mitglieder
aller Sektionen während eines verlängerten Wochenendes im Spätsommer in einer kleinen bis mittelgrossen Schweizer Stadt zum jährlichen geschäftlichen und freundschaftspflegenden
Rahmenprogramm. Dieses sogenannte Zentralfest findet alljährlich an einem anderen Ort statt. Das Zentralfest wird umrahmt von einer Vielzahl von Anlässen, wissenschaftlichem Vortrag, Fackelumzug
am Samstag, Cortège am Sonntag, Brandrede, Veteranenehrung, Requiem und Festmesse sowie den individuellen Stamm-Anlässen jeder Verbindung an ihrem für das Wochenende zugewiesenen
Stammlokal.
Schwyz ist die Geburtsstätte des Schweizerischen Studentenvereins und war 1841 der
erste Zentralfest-Ort.
Seither wurden auch im Aargau in Bremgarten (1882, 1892, 1944, 1981) und Baden (1900, 1925, 1954, 1974) Zentralfeste durchgeführt.
Das einzige Zentralfest in den Kantonen Basel-Stadt oder Basel-Landschaft fand 1924 in Basel statt.
Erstmals in Rheinfelden
Ein Zentralfest in Rheinfelden hat bisher noch nie
stattgefunden. Die Idee entstand im Jahr 2014 im gemeinsamen Gespräch von im Fricktal verankerten Unternehmern, Füh-rungspersönlichkeiten, Politikern und Geistlichen anlässlich verschiedener
Veranstaltungen des Schw. StV. Als älteste Zähringer Stadt
eignet sich Rheinfelden hervorragend. Die für das Zentralfest optimale Grösse und hohe Kompaktheit der historischen, malerischen Altstadt, der zentral gelegene Bahnhof, die zum Flanieren
einladende autofreie Marktgasse und Rheinbrücke, die gut ausgebaute Gastronomie sowie die Ausrichtung als Tourismus-stadt sind nur einige Beispiele, weshalb das Organisationskomitee von der
Realisierbarkeit eines hochstehenden, erfolgreichen Zen-tralfestes überzeugt ist. (Text:
www.schw-stv.ch)
Programm
Freitag 01.09.2017
ab 15.00 Festbetrieb auf dem Campus Zaeringiensis (Zähringerplatz)
Begrüssungsanlass:
Grussworte von Stadtammann Franco Mazzi und feierliche Eröffnung mit humoristischer Vernissage des Liederbuchs Zentralfest Rheinfelden durch Prof. Raimund
Lang v/o Giselher; umrahmt durch New Orleans Jazz des Rheinfelder Künstlers Viktor Hottinger
ab 10.00 Festbetrieb auf dem Campus Zaeringiensis (Zähringerplatz)
Zeit
Anlass
Ort
09.00
Requiem:Zelebrant
Mgr. Martin Gächter v/o Sprit, em. Weihbischof von Basel
christ-kath. Stadtkirche St. Martin
10.30
Wissenschaftlicher Anlass:
"Arbeitsmarkt und Integration: Chancen und Risiken";
Keynote und Moderation:
Prof. Dr. Dr. h.c. Antonio Loprieno, aRektor Universität Basel;
Podium mit Marco Gadola v/o Confort (CEO Straumann Group), Barbara Gutzwiller (Direktorin Arbeitgeberverband Basel), Dr. Thomas Kirchhofer v/o Erpel (VRP
Parkresort Rheinfelden), Prof. Dr. Kurt Schmidheiny, Prof. Dr. Conny Wunsch (beide Universität Basel)
mitanschliessendem
öffentlichen Apéro
Altstadt, Hauptwachplatz bei der Stadtkirche St. Martin
anschl.
Schweigeminute für Roland Brogli v/o Motta (✝), Alt-Regierungsrat, vorgesehener Brandredner und Mitglied Patronatskomitee, Kurzansprache von Alt-Bundesrätin
Ruth Metzler v/o Acceuil
04.00
Ende Festbetrieb
Campus Zaeringiensis
Sonntag 03.09.2017
ab 11.00 Festbetrieb auf dem Campus Zaeringiensis (Zähringerplatz)
Zeit
Anlass
Ort
08.15
Frühstück für die Fahendelegationen
Pfarreizentrum St. Josef
09.10
Einzug der Fahnendelegationen
röm-kath. Kirche St. Josef
09.30
Festgottesdienst
Zelebrant Mgr. Dr. Felix Gmür, v/o Schpoot, Bischof von Basel
röm-kath. Kirche St. Josef
11.00
Öffentlicher
Festapéro
umrahmt vom Spiel der Stadtmusik Rheinfelden
Stadtpark am Rhein
12.00
Festbankett
für Ehrengäste, Veteranen und Sponsoren
Park Hotel
14.00
Aufstellen für den Cortège
Deutsche Rheinseite
14.30
Cortègemit Festrede
von Andreas Meyer v/o Trämmli (CEO SBB)
und Ehrung unserer 50-Jahr Veteranen
Rheinbrücke, Altstadt, Albrechtsplatz
18.00
Bandtrüllete
MS Lällekönig, Schifflände
18.00
Ende Festbetrieb
Campus Zaeringiensis
Montag 04.09.2017
Zeit
Anlass
Ort
10.30
Besammlung zumKaterbummel
MS Lällekönig, Schifflände
10.45
Leinen los, Fahrt mit dem Schiff in Richtung Waldhaus Birsfelden
15.45
Ende Katerbummel, individuelle Rückfahrt ab Birsfelden
Diese Aufnahme aus dem Jahr 1942, lediglich eine Fotokopie, zeigt einen Schnappschuss aus dem Wahlkampf für Franz Landolt-Rast mit einer Plakattafel.
Links im Bild Franz Müller-Tschudi, Sattler, "Nazifranz", rechts Fritz Leuzinger, Gerbi, und Hans Hauser, "Holzschlegel-Hans". (Fotokopie von Franz Landolt iun.)
Historisches Lexikon der Schweiz
No 8 Landolt, Franz
Geboren 25.12.1901 Näfels, katholisch, von Näfels
Sohn des Melchior, Karderiearbeiters
Heirat 1922 mit Elisa Rast, Tochter des Albert, Landwirts
Landolt arbeitete als Seidenstoffdrucker
1935-65 Gemeinderat in Näfels
1929-42 Glarner Landrat der SP
1941-42 Kriminalrichter
1942-65 erster Glarner SP-Regierungsrat (Direktion des Innern)
1955-56 Landesstatthalter
1956-62 Landammann
1959-65 Nationalrat
1934-65 Präsident des kantonalen Gewerkschaftskartells
1946-63 Zentralvorstand des Schweizerischen Verbandes der Textil- und Fabrikarbeiter
Branchenpräsident der Färberei-, Druckerei- und Ausrüstereiarbeiter
Gestorben 8.7.1965 in Näfels.
Literatur Glarus und die Schweiz, 1991, 80 D. Hösli, «Franz L., Regierungsrat 1942-1965», in 75 Jahre und so weiter, 1995,07-110
F. Hauser (F. Osterhazy), Näfelser Geschichte(n) 1, 2005, 173, 237 f.
Autorin/Autor: Hans Laupper, Veronika Feller-Vest
Quelle: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D5416.php, abgerufen am 1. September 2017
Franz Landolt-Rast - erster einheimischer Näfelser Nationalrat
Als Franz Landolt-Rast 1959 vom Glarner Volk zum Nationalrat wählte, war er der bislang erste und einzige einheimische Näfelser im Bundesparlament.(1)
Seine politischen Sporen verdiente er nach lokalen und kantonalen Mandaten vielseitig ab und stieg bis zum Amt des Glarner
Landammanns auf.
Er wurde als Sohn des Carderiearbeiters Melchior Landolt (1861-1926) und der Anna Schindler (1960-1940) geboren. Er war das jüngste
von vier Kindern. Nach dem Besuch der Primar- und Sekundar-schule lernte er Seidendrucker.
Als 28-jähriger wurde er als Sozialdemo-krat in den Landrat gewählt, dem er von 1929 bis 1942 angehörte. 1935 wählten ihn die
Näfelser Stimmbürger in den Ge-meinderat, in dem 30 Jahre lang die Ge-
schicke des Rautidorfers mitgestaltete. Er war langjähriger Forstchef und während vier Amtsdauern Vizepräsident des Gemeinderates.
(Vizepräsident wurde jeweils der mit der höchsten Stimmenzahl gewählte Gemeinderat, ein Gradmesser für die Popularität.) Dorfintern beteiligte er sich eifrig am Vereins- und Kulturleben und
war einer der führenden Köpfe auch für die Fasnacht. Bei den Freulerfestspielen 1942 spielte er eine führende Rolle.
Die Landsgemeinde 1941 wählte ihn als Kriminalrichter und nur ein Jahr später als ersten Sozialdemokraten in den Regierngsrat. Er
stand dem Departement des Innern vor. 1955 wurde er Landesstatthalter und war 1956-1962 Landammann. Dazwischen erkürte ihn das Volk anno 1959 zum Nationalrat.
1965 trat er sowohl vom Gemeinde-, Regierungs- und Nationalrat zurück und verstarb am 8. Juli des nämlichen
Jahres.
Franz Landolt war verheiratet mit der Bauerntochter Elise Rast (1899-1987) und Vater zweier Söhne (Bruno und Franz). Sein Grabmahl
befindet sich auf dem Friedhof am südlichen Seitenausgang der Hilariuskirche.
Optisch blieb er seinen Zeitgenossen wegen seines aufrechten, strammen Ganges, der viel Stolz und Würde ausstrahlte, in bester
Erinnerung. Landolt fuhr mit Überzeugung zeitle-bens und konsequent stets zweite Klasse bei der SBB.
Für das damals praktisch von den Konservativen und Chistlichsozialen dominierte Näfels
war die Wahl des Sozialdemokraten Franz Landolt eine Sensation, hatten doch die Mehr-
heitsparteien zweimal vergeblich versucht, ein nationales Mandat zu erkämpfen.
Quelle: Hauser Fridolin (Fridli Osterhazy). Näfelser Geschichte(n), Ein Beitrag zur Geschichten des Rautidorfes, Näfels 2005, Seite
237f.
(1) Erst 50 Jahre später, anno 2009, wurde der zweite einheimische Näfelser in den Nationalrat gewählt,
nämlich Martin Landolt *30. Juni 1968. BDP
Auswärtige Näfelser Parlamentarier waren:
Dr. Alfons Müller-Marzohl (1923-1997) Luzerner Nationalrat 1963-1983, CVP